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in m. »es Ersch. tckgl. Mora. 7 U. Inserate» d. Spaltzeile S Pf7, werden b.Lb.7 (Sonnt. bi« r U.) angenommen in der Expedition: Johanni-aller und Waisenhau-straße «. Nr. 156. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredarteur: Theodor Drobtfch. Abonn. vierteljährlich 20 Skgr. bei unrntgeldl. Lieferung in« Hau«. Durch die k. Post vierteljährlich 22 Rgr. Einzelne Stummem "> ' 1 Stgr. Mittwoch, -c» 5. Jmi 1861. w n. r dem Nk ceund- r noch rngen. hatte Haus« paren, in der > «ine einem t, um ei mir iefigen i glich) ian da cht» r. n — mnl rn, Dresden, den 5. Juni. — II. KK. HH. der Kronprinz und die Frau Kronprin zessin haben am 1. d. M. Herrn Hrtschel'S Wasserheilanstalt „Schweijermühle" (im Bielagrunde) mit einem Besuche beehrt und während eine« sechsstündigen Aufenthalte« daselbst nicht nur die Einrichtungen de« Etablissements, solidem auch die schönsten Par tien der romantischen Umgebungen desselben mit hoher Befriedigung in Augenschein zu nehmen geruht. . — S«. K. K. H. der Großhrrzog Ferdinand von Toscana und Höchftdessen Prinzessin Tochter, Erzherzogin Antoinette, find vorgestern Abend '/.g Uhr von Teplitz wieder in Pillnitz einge- troffen — Am 3. Juni fand unter Vorsitz de« Herrn Hofrath v. Gustav Klemm die statutenmäßige Sitzung de« k. Alter- thumsverein« statt. Herr Kammermusik»« Fürstenau hielt einen Vortrag über dir Geschichte de« Orgelbaue« in Sachsen. Der selbe bemerkte zunächst» daß die Orgel, da« älteste, den christli chen Lultu« verherrlichende musikalische Instrument, bereits im 13. Jahrhundert wesentliche Verbesserungen erhalten, indem man durch Herstellung kurzer Tasten die schwerfällig« Behandlung des selben durch die Faust, da« Schlagen per Orgel, beseitigt« und anstatt eherner Pfeifen dergleichen au- Zinn und Holz anwen dete Die Orgel war bereit« im IS Jahrhundert m allen grißeren Kirchen von Deutschland eingebürgert; die ältestrn Or geln waren zu Alten-Zelle, Meißen und in der Kreuzkirche zu Dresden. In Alien-Zelle werden bereit« im Jahre 1419 zwei Orgeln genannt, im Jahre 1463 besaß die hiesige Kreuzklrche ebenfalls eine größer« und «ine kleinert Orgel, die bei dem gro- Ißen Brande der Stadt Dresden, 15. Juni,1491, vernichtet wurden. Der Vortragende theilte nun au« den Acten de« Brückenamt«- höchst interessante Notizen über den Bau der neuen Orgel der Kreujftrche mit, wozu man einen Orgelbauer au« Zwickau kommen ließ. Im Jahre 1513 waren bereit« zwei neue Orgeln hergestellt. Die alten Rechnungen enthalten genaue Angaben über da« dazu erforderliche Material an Holz Zinn, Leder, Leim, Ziegeln, Draht rc., Arbeitslohn und dir nothwen- dig gewordenen Au-befferungm. Da« Bombardement der Stadt Dresden im Jahre 1760 vernichtete diese alten Orgeln mit der Kreuzkirche. Der Vortragende lenkte hierauf die Aufmerksamkeit aus die Orgel, deren Gehäuse im Monat April vom Dresdner Stadtrathe dem k. Alterthnm-museum übergeben wurde, und dies« Orgel stand in der vom Herzog Heinrich begründeten und vom Kurfürsten August vollendeten Hofkapelle, die in de« Räu men sich befand, welchk gegenwärtig da« Ministerium der aus wärtigen Angelegenheiten im k. Schlosse «innimmt. Her Kam- nermufiku« Fürstenau theilte au« den Acten die Geschichte die se« Orgelhau«« mit, der dem Orgelbauer Hermann Bock i« Zwickau übertragen war. Der bekannte Bildschnitzer und Maler Be- nedict Lola in Br«cia, der mit seinen zwei Brüdern vom Kurfürst« Moritz im Jahre 1548 nach Dresden gezogen und vom Kurfürsten August daselbst festgehalten wurde, entwarf die Zeichnung zu dem Ge- häuft der Orgel, die der Vortragende im Original der Versamm lung vorlegt«. Hermann Bock übernahm dir Herstellung de« Wer- ke« gegen di« Summ« von 742 Gulden und 18 Groschen, und vollendet« dieselbe im Jahre 1563. Im Zahn 1628 ward di« Orgel restaurirt, nachdem im Jahre 1612 eine neu« kleinere Or gel in der Hofkapelle ausgestellt worden war. Diese Orgel ver- blieb bi« zum Jahre 17L8 in der evangelischen Hofkapelle im k. Schlosse. Im genannten Jahr«, wo die Hofkapelle zu andern Zwecken verwendet wurde, ward sie der Kirche zu Friedrichstadt überwiesen; sie wurde, wir erwähnt, im April d. I. abgebrochen und durch rin neue«, vom Herrn Orgelbauer Jahn gefertigte« Werk ersetzt. Der Dortragend« theilte sodann noch ein« Nachricht über di« in der Schulbihliothek zU Grimma aüfbewahrten mufi- kalischen Schätze mit, deren Verzeichniß demnächst der Oeffentlich- keit übergeben «erden soll. Nachdem der Verein den Ankauf einer Sammlung von SO mittelalterlichen Siegrlabd rücken zu dem Preise von 10 Thlr. beschlossen, ward die Sitzung nach 10 Uhr beendigt. (Dr. I.) — Von heut« bi« 1. künftigen Monats soll «ine Strecke Fahrbahn auf der alten Elbbrücke umgepflastert werden. E< wird dieselbe daher während der Dauer dieser Pflasterung für alle« schwere Fuhrwerk gesperrt und nur für da« leicht« Personen- fuhrwerk di« Passage offen gelassen. — Dir Stellung der Recht«candidaten in Sachs«« ist eine wenig bemidenswerthe geworden. Während früher di« jun gen Herren, wenn sie ihre Probeschriften geliefert und dir Appro bation derselben erlangt hatten, als Notare und Verwalter der zahlreichen Patrimoniaigerichte sich bald «ine selbstständig« Stel lung gründen konnten und aus der Schaar der Advocatur- aspiranftn alljährlich 35 al« Advokaten immatriculirt wurden, ist di« Zahl der zu Jmmatriculirenden später auf 25, seit S Jahren auf 18 für jede« Jahr herabgesetzt worden, und ist natürlich in Folge davon dl« Zahl der auf Immatrikulation Hoffenden ung«m«in angeschwollen und schwillt noch täglich mehr an — oomeu ois Istfliol Deshalb ist denn «in LH«.' der selbe» zusammengetreten und hat ein« Petition an die Stände- versammlüng gerichtet, in welcher um sofortig« Immatrikulation aller derjenigen Eandidaten, deren Probeschriften bi«-um Jahr« 1856 approbtrt ,worden, rückfichtlich der übrigen aber um Fest stellung eine« bestimmten Zeitpunkts, wo sie auf jeden Fall, selbst wenn sie nach der bestechenden Hinrichtung nftht an der