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MsdrufferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dat „Wilsdruffer Tageblatt" erscheint Werktag? nachm. 4 Uhr. Bczugspr. manalb 2 RM. frei HauS, bei Postbestelluna IM RM. zuzügl. Bestellgelds Einzelnummer 10 Rps. Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle nehmen zu jeder Zeit Be- ... „ . stellungen entgegen. Im Fall-höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger Bctriebsstorun. gen besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zei- tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beilicgt. alle anderen Stande des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut aufliegender Preisliste Nr. 5. —Ziffer-Gebühr: 20 Rpfg. — Porgeschrt«- bene Erscheinungstage und Platzwünschc werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahm« bis vormittags Ist Uhr . .. 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Das Hakenkreuz sei euch Symbol der Einheit und Reinheit der Nation, Sinnbild der nationalsozialistischen Weltanschauung, Unterpfand der Freiheit und Stärke des Reiches. Das Eiserne Kreuz soll euch mahnen an die ein zigartige Tradition der alten Wehrmacht, an die Tugen den, die sie beseelten, an das Vorbild, das sie euch gab. Den Reichssarben Schwarzweißrot seid ihr verpflichtet zu treuem Dienst im Leben und im Sterben. Der Flagge zu folgen, sei euer Stolz. Die bisherige Reichskriegsslagge wird in Ehren ein gezogen. Ich behalte mir vor, sic an besonderen Gedenk tagen setzen zu lassen. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht A d o l f H i t l e r. * Die feierliche Hissuna der Reichskrieas- flagge und die Vereidigung der Rekruten auf Führer und Fahne. Der 7. November 1935 ist ein historischer Tag in der Geschichte des deutschen Volkes. An diesem Tage wurde zum erstenmal feierlich die neue Reichskriegsslagge gehißt, die Adolf Hitler der Wehrmacht geschenkt hat. Unter dem Zeichen, unter dem Deutschland zur Freiheit und neuer Größe emporstcigt, wird die deutsche Wehrmacht Volk und Vaterland dienen. Denkwürdig wird der Tag aus deshalb bleiben, weil an ihm die ersten Rekruten der wieder- erstandenen deutschen Wehrmacht aus der allgemeinen Wehrpflicht auf den Führer des Deutschen Reiches nnd Volkes vereidigt worden sind. Unter demselben Zeichen, Die neue Flagge steigt empor. WLardiLNü-l unter dem die Kämpfer der Bewegung die ewige Sehnsucht aller Deutschen ersiÄtt haben, werden die jungen Rekruten die deutsche Einheit und Freiheit zu verteidigen haben. Die Einheit von Volk und Wehrmacht ist durch die neue deutsche Reichskriegsslagge symbolhaft zum Ausdruck gebracht worden, und um diese Einheit und um die Freiheit und Zukunf 1 der Nation wird das ge samte Volk kämpfen nach dem Vorbild des Mannes, der die einige deutAhe Nation schuf, AdolfHitler. überall in den Standorten der jungen Wehrmacht flatterte am Donnerstag zum erstenmal die neue Reichs- kriegsflagge im Winde auf den Kasernen des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe. Für die beiden alten Garnisonstädte Potsdam und Spandau erhielt die Flaggcnhissung und damit die neue Rckrutenvereidigung eine besondere Weihe durch die Anwesenheit des Ober befehlshabers der Wehrmacht, General von Blomberg, bzw. des Oberbefehlshabers des Heeres, General der, Artillerie Freiherr von Fritsch. Naggerrhiffung an historischer Stätte. In langer Front waren in Potsdam auf histori schem Boden die jungen Rekruten angetreten. Noch trugen sie nicht die Waffen, in deren Übung sie ausgebildet werden sollen. Die waren vor ihnen aufgebaut: Gewehrpyrami den, Maschinengewehre, Tankabwehrkanonen, Feld geschütze und Minenwerfer. Tausende waren Zeugen des historischen Aktes, die Potsdamer Schulen waren an- marschiert, Ehrenabordnungen der Formationen und Or ganisationen der Partei und viele Offiziere der alten Armee waren anwesend. Punkt acht Uhr morgens marschierte die Fahnen- k o m p anie des 3. Gärderegiment s zu Fuß auf mit den alten Feldzeichen, die über Gräber hinweg von deutschen Soldaten dem Sieg und Tod entgegengetragen wurden. Dann trat der Kommandeur der 23. Division, Generalmajor Busch, vor die Front. Kommandos er klangen. Der Präsentiermarsch brauste auf, und langsam schritt dar Oberbefehlshaber der Wehrmacht General vonBl mm b e r g die Front der Ehrenkompanie und die Front der.Rekruten ab. Danach verlas Generalmajor Busch den Ew laßdesFührers über die neue Reichs kriegsflagge. Wieder kurze Kommandos, und langsam stieg die neue Meichskriegsflagge unter den Klängen des Präsentiermarsches empor, während Tausende von Armen zum erstenmal das neue Ehrenzeichen der Wehrmacht grüßten. 21 Salutschüsse galten der neuen Flagge, die gleichzeitig iüberallendeutschen Kasernen aufsticg. Der FchrMeid. Nach einem Choral sprachen der evangelische und der katholische Militärpfarrer, und dann trat wieder der Divi sionskommandeur vor die Front; er sprach zu den jungen Rekruten von der heiligen Pflicht des deutschen Soldaten und von seinem großen Dienst für Volk und Nation. Und dann verlas er den Fa h neneid, dendieRekru ten nachsprachen. „Ich schwüre bei Gott diesen heiligen Eid, daß ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht, un bedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben ein- zusetzcn." Ein brausendes Sieg Heil donnerte über das Feld, die Nationalhymnen erklangen, und mit dem Vorbeimarsch der Fahnenkompanie und der Salutbatterie vor Generaloberst von Blomberg fand die Feierstunde ihren Abschluß. Ein ganz ähnliches Bild auf dem Exerzierplatz in Nuhleben, wo der Oberbefehlshaber des Heeres, General von Fritsch, der Vereidigung der Rekruren des Ortes Spandau beiwohnte. Auch hier wieder viele Ehrengäste und alte Offiziere. In Begleitung des Ober befehlshabers des Heeres erschien Generaloberst von Seeck t. Dann der gleiche Ablauf der feierlichen Handlung wie in Potsdam. Das Kommandozeichen des Oberbefehlshabers der Lustwaffe zwischen den AeLchsrmgssiaMN. Auch auf dem Luftfahrt Ministerium in Berlin ging am Donnerstag früh die neue Reichskricgs- flagge hoch in Gegenwart der sämtlichen Offiziere und Be amten des Ministeriums. Das Jagdgeschwader Richthofen stellte die Flaggenkompanie. Punkt acht Uhr ging auf das Kommando „Heißt Flagge!" die neue Reichskriegsflagge empor, und zum Schluß nabm General leutnant Milch den Vorbeimarsch der Ehrenkompanie ab. Nunmehr weht das K o m m a n d o z e i ch e n des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehls habers der Luftwaffe zwischen den beiden Reichskriegs- slaggen auf dem Gebäude des Reichslufrfahrtministeriums. Das Kommandozeichen trägt auf rotem Grunde in der Mitte eine weiße Scheibe mit einem auf der Spitze stehen den Hakenkreuz. Die Scheibe trägt außerdem als Hinweis auf die Luftfahrt Schwingen. Ferner laufen zwei gekreuzte Propeller durch das Tuch, die an ihren Enden den Reichs adler tragen. Auf dem Grunde des Flaggentuches wird der?our ls mörits sichtbar. Feierliche Flaggenhissung in Dresden. Unter reger Anteilnahme der Bevölkerung fand am Donnerstagvormittag die feierliche Hissung der neuen Reichskriegsflagge und die Vereidigung der Rekruten des Standortes Dresden statt. Mitten auf dem Alaunplatz, der schon immer in dem militärischen Leben der Stadt Dresden eine besondere Stellung eingenommen hat, waren zwei Flaggenmasten errichtet worden, an denen die neue Reichskriegsslagge zum ersten Mal gehißt werden sollte. Zwischen den beiden Masten war ein schlichter Feldaltar errichtet worden, neben und vor dem zwei Feldkanonen, zwei schwere Maschinengewehre und zwei Gewehr- und Trommelpyramiden Aufstellung gefunden hatten. Davor standen in großen grauen und blaugrauen Blocks die zur Vereidigung angetretenen Rekruten des Heeres und der Fliegerwaffe. Im rechten Winkel dazu hatten auf der einen Seite die Gäste, darunter die Mitglieder der Säch sischen Regierung, zahlreiche SA- und SS-Führer, Ver- treter der Parteien und der Stadt, die Spitzen aller in Dresden vertretenen Behörden und Dienststellen sowie zahlreiche Offiziere der alten Armee Aufstellung genom men. Auf der anderen Seite standen mit ihren Fahnen und Feldzeichen Abordnungen der SA, der Partei, der DAF, der HI, des Kyffhäuserbundes, der Technischen Nothilfe, der Kriegervereine usw. In Begleitung von Reichsstatthalter Mutschmann traf der Oberbefehlshaber der Gruppe 3, General der Infanterie von Bock, der Kommandierende General des IV. Armeekorps, General der Infanterie List, und der Befehlshaber im Luftkreis III, General der Flieger Wachenfeld ein, die die Fronten der Formationen abschritten. Dann erfolgte der Einmarsch der Fahnen- kompanie mit den ruhmreichen Fahnen der alten Dres dener Regimenter und darauf die Flaggenhissung. Unter den Klängen des Präsentiermarsches stieg die neue Kriegs flagge des Deutschen Reiches an den beiden Masten auf dem Alaunplatz empor. Gleichzeitig wurde-auf sämtlichen Dienstgebäuden der Wehrmacht die neue Kriegsflagge ge setzt. Dann verlas der Kommandant von Dresden, Ge neral von Keiser, den Flaggenerlaß des Führers und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht. Die Traditionssahncn vor dem Reichskriegsminister. Von der Vereidigung der Rekruten der alten preußischen Garnison Potsdam. — Aus dem ruhmreichen Platz, aus dem preußische Soldaten in zwei Jahrhunderten exerzierten, legten die jüngsten Rekruten der Wehrmacht ihren Eid auf den Führer nnd Obersten Besehlshaber der Wehrmacht ab. Und dann marschierte die Fahnen kompanie mit den Fahnen des Ruhmes und Sieges an dem Reichskriegsminister vorüber. (Scherl .Bilderdienst.)