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(früher? Der Grenzbote) sr Amtsblatt für den Stadtrat zu Adorf Verantwortlicher Schriftleiter. Drucker und Verleger, Gtts Meye» w ÄSorf V«afprscher Nr. 14 29b Gemrinde-Giro-Konto 118 Uhr vorm. Die Zeiteinteilung ist streng einzuhalten. Lrbensmittelousweis ist vorzulegen. Adorf, den 22. Dezember 1918. 2 Zentner, der Zentner 8,50 Adolf, am 22. Dezember 1919. Der Stadtrat. Adorf, den 22. Dezember 1919. Der Stadtrat. Adorf, den 22. Dezember 1919 StädL. Lebeusmittelamt. Adorf, den 22. Dezember 1919. ten tente fordert die Auslieferung der Verbrecher", sie greift uns ° Rotstift. Das neue Reichsgesetz, duntz daß wir Blut ist die deur- eiuander in Treue 6 v — S * Wo ist der Reichskanzler? Es hat in der letz- Zeit wiederholt Krisen in Reichsangelegenheit««! 12 3 ten genau einznhalte« Auf eine Haushaltung entfallen alle eines Blutes sind. Und das deutsche heute wirklich ein ganz besonderer Saft, denn schen Herzen sind es, die ganz allein auf Wegen Mangels an Heizmitteln sehen nur uns gezwungen, die Geschälte- stunden für den öffentlichen Verkehr bis ans weiteres auf die Zeit von 9 — 12 Ahr vormittags zu beschiänken. Für diese Woche entfallen auf den Kopf der Bevölkerung L8tt Gramm Fleisch einschl Wurst. Mark. Kohlenmarke« sind unbedingt mitzubringen, ohne diese werden Kohlen nicht abgegeben. Außerdem werden an alle Haushaltungen mit über 1100 Mark Einkommen, die überhaupt keine Kohlen mehr haben, je 2 Zentner Braunkohlen abgegeben. Diese Abgabe findet zu dersel ben Zeit und unter denselben Bedingungen, wie oben an gegeben, statt. Der Zentner kostet 6 Mark. Es wird eine Kohlenbestandsaufnahme vorgenommen; wer mor gen bei der Kohlenabgabe falsche Angaben macht, wird bestraft. sr Tageblatt für Adork m und das obere Vogtland l. — U 0 — 8 Um Andrang zw Der Stadtrat. — Ortsamt für Krstgerfürsorg«. — k — 9 9 — '^11 angewiesen sind. Draußen schlägt kein Herz für uns. Tie WeihnachGootichaft vom Frieden aus Erden ist seit 1914 unter dem Geschützdonner verklun gen, sie kommt auch heute nicht zu ihrer Geltung unter dem Abwehren nach außen unv im Innern. Fast möchte man denken, es fei ein neuer Turmbau zu Babel, wo die Menschen „mit fremden Zungen redeten", als könnten sie einander nicht mehr verstehen, weil das Vertrauen zu einander fehlt. Um das alles zu wenden, um den Frieder: auf Erden wiederkehren zu lassen, reiche» al lein Menschenworte nicht aus, alle Tifteleien und The orien find Steine statt Brot. Göttliche Mahnung muß neue Gefühle in der Menschenbrust wecken, damit sie den Panzer der Leidenschaft sprengt. Weihnachten ist das Fest der göttlichen Liebe zu uns Menschen. Und wir gebrauchen gegenüber dieser Flut von Seligkeit nur einen Tropfen der Versöhnung mit einander. Schöpfen wir ihn, bevor es zu spät ist. Tie Zeit ver rinnt, und für das arm gewordene deutsche Volk ist sie doppelt kostbar. Tas ist ein Weihnachtswunsch, der Dienstag, den 23. Dezember 1919 Postsch-ä-Konto Leipzig 8736g Iahrg. 84 I V« Grea^bot« erscheint täglich mit Ar»- t Aage» und kostet vierteljährlich, vorausbezahl- x kdoe Pjg. Destellungsn werden lu t / k der Geschäftsstelle, von den Austrägern de» t » Matte», sowie von allen Kaiserlichen swtz- l z anstatt«, und «Postboten angenommen ? Tas Fest der Liebe wird umbrandet vom Meer der Selbstsucht, und die Geldgier zieht aufreizend durch die Gassen. Jeder richtet den anderen, und findet mildernde Umstände nur für sein eigenes Tun. Viel leicht ist es wirklich eine Seelenkrankheit, die anstek- kend alle Menschen befallt, nur nach Geld und immer mehr Geld zu suchen in der Sorge, daß die Zukunft uns nichts Rechtes mehr zu bieten vermöge, daß das Schicksal uns mit den hohlen Augen der Not angrin- sen könne. „Nach uns die Sintflut!" Es ist, als ob das Wort Geltung erhalten hätte, aber es ist ein ge fährlicher Spruch. Tie große Flut der Volksvernichtung ist oft schon früher gekommen, als die allzu Sicheren dachten, und darin ging alles verloren, was dein Le bensgenuß dienen und das jammervolle Los der Ar mut abwenden sollte. Nie hatte Deutschland so viel Geld wie hellte, und doch hat es heute weniger wahres Glück, als sonst. 'L11 — 2 — 3 — I Antigen von bis- and au» dem Amt»gericht»- I Adorf werden mit pfg„ von ou»WSrt» » mb ^fg die 5 mal gespaltene SrnndzeLe ; oder derer. Raum berechnet and di» Wittag» Wir sehen uns nach langen bangen Wochen wie der so recht in die Augen und merken es ' alles in sich einschüeßt, weil alles in seiner Erfüllung liegt. Gesegnete Feiertage! .Pkw. SeMe- Reich. Weujahrs Mückwünsche. Diejenigen, welche dreies Iahr statt der Zusendung besonderer Neujahrsglückwünsche einen Beitrag von mindestens 2 Mork für ein Bürgeiaiyl bezahlen wollen, können den b«tr. Betrag auf der Polizeiwache gegen Elnlchreibcn ihres Namens in der ausliegendrn Lifte erlegen. Die Namen der Zahlenden werden irr der für den 30. dss. Mts. erschei nenden Nummer des „üdorser Grenchotcn" bekannt gegeben. Die Einzeichnung i» die Liste ist spätestens bis 28. d. M. zu bewirken. gegeben und scharfe Zusanunenstöße haben stattgefunden, die das Eingreifen einer starken leitenden Hand recht sehr vermissen ließen. Es genügt für die gedeihliche Entwicklung unserer inneren Verhältnisse augenscheinlich nicht, daß der Reichskanzler, der verfassungsgemätz an der Spitze der Reichsregierung steht, in kritischen Augen blicken spricht, er muß führend von vornherein de« Gang der Politik bestimmen, denn nur so können Rei bereien verhindert werden, die böses Blut machen. Alle Selbständigkeit der Einzelnrinister schließt die groß« Aufgaben nicht aus, die nun einmal mit dem Anäe o«- Reichskanzlers verbunden sind. Tie Kanzler de- alte» Regimes sind für die Gesamtpolitik eingetreteu, so bald irgendwie Steine aus dem Wege zu räumen Ware». Kanzlerreden bedeuteten große Tage im Parlament. ES ist ja wohl begreiflich, daß der heutige MnisterPräsi dent Bauer seinen Ministerkollegen möglichste Aktion»» Freiheit zu geben wünscht, wichtig bleibt es in jedem Fall, daß er bei der Vertretung der Politik seine» Ministeriums sichtbar im Vordergründe steht. Ler Deutsche ist das nun einmal gewöhnt, er verlangt auch in der Republik, und da erst recht, einen Staatsmann, an den er sich in allen Dingen halten kan»u ° Tie letzte Illusion von IVIS. Di« Erwartung daß sich an die letzte deutsche Stot« nach Paris et» Ein lenken der Entente zur wirklichen Milde fo^ geu werde, ist wieder eine Illusion gewesen. Di« E»- Mem. IMMklW Adorf —Stadt. 4 — b , find die angegebene» Zei nachm. st, V Vermeiden Adorfer Grenzbote g der sogenannten »Kriegs- also nicht bloß nach dem Geldbeutel, sondern auch nach dem Herzen, nach der Ehre. Die Aussichten, daß wir unseres Lebens 1920 stob »verden könnten, stehen auf dem Gefrierpunkts Tie Entente hält an ihrem Bernichtungswillen fest^ Weihnächte» Ivis. Wir feiern das letzte Weihnachtsfest im zweiten zehnt unseres Jahrhunderts, eines Jahrhunderts, essen Anfang verkündet wurde, es werde ein sol- des böigen Friedens werden. Ter Krieg sollte setzt werden durch Völkerversöhnung. TaS war ein rzer Wahn, und als das jetzt beendete Jahrzehnt arm, war dem deutschen Wolke schon klarer, als ner Regierung, daß der um uns gezogene Reifen r Einkreisung mit Blut und Eisen gesprengt werden Prüss«, wenn »ns nicht die freie Belvegung und die Pust zum frohen Leben abgeschnitten werden sollte. Wber die Erinnerung machte und stark, die Gedenkfeier küc die Heldentaten des Freiheitskrieges von 1813— »814 löst« eine nationale Begeisterung aus, die be sonders bei der Enthüllung des Vönerschlacht-Teull- tnalS in Leipzig zum Ausdruck kam. Ter Anfang des Weltkrieges stand unter diesem nationalen Aufschwünge. Wer konnte damals daran denken, daß wir nach fünf tzahren ein solches Weihnachtsfest würden feiern müssen. So rufen wir aus. Aber wir fetzen hinzu: „Wohl »ns, daß im Sturm und inneren Kampf dieses Jahre« I»t« Fähigkeit dem deutschen Volke nicht verloren ge gangen ist, sein Christfest in alter und gemütvoller Weise zu begehen." Wir wollen uns nicht verhehlen, hast die Wogen des Tagesstreites härter denn je den Damm bedrohen, welcher den Frieden der deutschen Familie beschützt, daß manches äußerer Schein gewor den ist, was früher Herzenssache war. Aber es ist UNS doch so viel Schönes vom Weihnachtsfest geblieben, daß die Müden und Gebeugten darin eine Erquickung finden, daß manchem, dem der LedenStaumcl die Sinne betört hat, zur Einsicht gelangt. Und die Jugend, über die der Gifthauch unserer Tage bösartig dahimvehte, gewinnt wieder Empfinden für himmlische Ideale. Es rat Wohl not, daß Weihnachten kam, denn es steht heute knichE gut um das deutsche Vaterland. Jetzt haben sich die Hände geöffnet zum Schenken. Verfrühen wir doch «imnal, ob uns nicht gelingen will, einander wieder glücklich« Tage zu bereiten. Tazu sind keine Mil- liarden-OPfer notwendig, sondern nur etwas Besinnen Muf süh selbst und mehr Verständnis! für alle Mitbürger. Dienstag, den 23. Dezember 1919, WM M Mikl an Minderbemittelte und Bedürftige, die überhaupt keine Kohlen mehr haben »nd zwar an Haushaltungen, die überhaupt keine Steuern bezahlen und an solche mit einem Ein kommen bis zu 1100 Mark. Blaue Ausweise und Linkommensteuerzetiel lind vorzulegen. Bezugsscheine werden in nachstehender Reihenfolge im städtischen Lebensmittelamt — alte Schule Nr. 10 — ausgegeben: WMIW Ser MlerWiW n MeWMWWlkiMlM. Nachdem das Kceisamt für Kriegersüriorge in Zwickau den zur Verteilung ge langenden Betrag für Bcchüstn an hiesige notleidende reichsdeutjche Kriegshinterbliebene übermiebn hat, erfolgt die Auszahlung am Dienstag, den 23, dss. Mts., nachm. 2 dis 6 Uhr im Rathaust in nachstehender Reihenfolge: ; -Id» im sea nschstf AMamea die F — c 2 — V,3 Uhr o — ? ^3 - 6 - I 3 — v-4 „ '/-4 - 4 » n — y 4 — V-5 „ k — 8 - 5 „ T — V 5 — V-6 „ V-e - 6 „