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Dresdner Nachrichten : 08.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-09
- Tag 1881-09-08
-
Monat
1881-09
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.09.1881
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Vrvuäou 1881. »WKn» i»,IIi» kr«, 7 U,, A r«r Iisisul»»: vlarleiiftrit« >». ÄSonnewtUftprrl« »l-riklillrllch kM.r« «>*>»«.. durch di-^ok » Hirt 7» Psar Numm >» Ps^ .37000 >»»«». 1 <k»cm»l. i». tzllr SleRllckpnte eluarlanSier Dk^ «ifcrlptc mach', sich die lllkdactl»» nicht verbindlich. N«wnce» für uu» »klimni an: Die Ai»u-ii>ri,>ir,>rcaur v.-»«I«»< »rin ch v«,l«r> — «»»als ««iir i — »«n»a ch <«o,n».i — 2n»«ll»rn»«»r > — «. mau«. in «iirlt»: - «»b. i»r» I» vi>iadcl»»a: — I. Var» » «». e:-»icl,u tu Hall,: iurrtiiHamdur^ Tagekkatt für MlitiK, Unterhaltung,Geschäftsverkehr. LÜrsenbericht,Fremde»liste. 25 Lnekboesn unä 25 Lonvsrts. on^Ilsokvn rornaat. mit litonogenmmen <2 bolivbixo Uuebstabon, vorscblungon), vorpackt in einem eleganten Karton, l Llark. — Unser a 8»rlimvnt tiesivtlt au» 212 vorsctiivckonvn Llonoxrainnien. r« Sopkieustrasüv ütirfistM 881mv, 8oi'Iiivnstrasso « tl«itk»u» »» «er 8« pU len k lreN r- SSlx LS. 5aUr?an8. vnleral« >««,»«» «larie.Urat« l» m« Nachm, li Uhr »narnamm»». Lvuulagi dis MittaaS lNUdr. In Slcinmdi „Ul au Aochrulaqr», a«. tildil, ina'ic Sir. d ins Nachm. »Ul,«. — Tie ciuipaliigc Pcul.rftk laiiet >S Pige. ltindeiaudl N0 Plge. ikiue Gaiauiic iiik da» «ächll- tä>igc ikrichcincn der J»ier«te Ivird nicht ge ge den. i!'„wä»i„c Annonce«»Aufträge von uudclanuun L >, ionc» in.enrcir wie nur «kgr» PiLnuinrra»»«» ünhirruadurch sfticinunlcu oder >g,ouci»za>,lu»g Sicht Zftdcu loiten l - L-ll>- Juicralc iur di: AloutaHi- liiliniucr oder nach rinrm „culage d,e Pktilsclie N0 Pt. W» ^tvHv? Ml' I'lioto^illplllv VOll 6. HrLrim, 17 ^inalienvtiassv 17. Iteiite ^rdell. I'rel«e. Verxrvtdtierunkeu «a, I» Uttäv. Berlin. L OiKarvttvii, I'Ut-!i!8o!iv lubrtkv, 8i>tlci!ilitü1ui, 'l'ubitlö- Ullli tz'jgareUvu-knbrikl-o, Uresäen IV1v«1irI»8« L'ii»8er8lr»8h,o 4«. n. Zum Empfange des Kaisers . ivaren die Großfürsten Lergiuü und Paul auf dem Bahnhöfe erlchicncn. Der Kaiser umarmte und kiisite die Großsürsten. Petersburg. Der russische Kaiser reiste heute mit Ver pacht „Dcrükmva" von Peterhos aus »ach Danzig ad. Longbran ch. Das lieber ist vcrichivunden. Der Präsident IckMit^sich von den Auslrengungen der Reise ganz erholt zu haben. Rr. 241. Witterung vom 7. Scpt. varomeler nach viNar Bilsold. Wollltrahc l!> lAbdS. 7 U., . 7.» Miil. teil gclicrn o Mill. gestiegen. Thermo,nclrogr. ». »lcaiim.: Tci»t>. II " Lg., i »iedr Tcmv. !>"M.. hlichlik Icmv. ,u"W. West Llftud. Pedeill, lsteftwelse Regen, i Atlssichten s.ir len d. Seprcmbc-t: Wenig Acndcrnng. I Tlninerstag, 8. Sejitbr. verantworlltchcr Sicdaclcnr sstc Ptzltljfchkö Nr. Emil B irrest in Dresden Unsere Abgeordneten sind bereits wieder daheim am häuslichen Herde, bei der Ernte, in der Fabrik, im Eomptoir oder Bureau- Erst Ende Oktober kommen sie wieder zusammen, zur Arbeit, nicht blos wie diesmal zu Festen. Unser sächsisches Verfassungs- Jubiläum ist in der auswärtigen Presse, namentlich der preußischen, ziemlich spurlos vorübcrgcgangcn. Es ist eine schon oft gemachte Wahrnehmung: wenn aus Sachsen Etwas zu berichte» ist, woran das sächsische Volk herzlichen Anthcil nimmt und was unserem Lande zur Ehre gereicht, ah, dann sind die Berliner Zeitungen sehr schwerhörig und ihre sächsischen Eorrcspondcntcn leiden dann gewiß am Gclcnk- rheumatisnmS. Umgekehrt wieder, wenn in Sachsen Etwas passirt, was gegen den Codex des alleinseligmachenden Einheitssanatismuü verstoßt, hei, dann haben die Dresdner und leipziger Eorrespondenten der Berliner Blätter flink Federn und die Berliner Journalisten spitze Ohren. So haben die Zeitungen unserer nordischen Bundcs- brüdcr für den Steuer Erlaß entweder gar keine Augen oder höchstens ein Nasenrümpfen. Ja, wenn so etwas in Berlin vorkämc! Ra, wir sind hier zu Laude diese Behandlung schon gewöhnt; die Haui 1- sache ist, daß wir weniger Steuern künftig zahlen. Abermals ist cs in Pommern anläßlich der Judcnfrage zu starken Excesscn gekommen. Wir bedauern die Ausschreitungen, wir brandmarken die Hetzer und Anstifter, wir wissen, daß mit rohcr Gewalt eine Uulturfrage, wie die Judcnfrage min einmal ist, nimmermehr gelöst werden kann. Im Kcgentheil schlägt die Selbsthilfe, welche das Volk gegen die Juden anwcndct, mir zm» Vorthcile derselben aus. Materielle Einbuße erleiden die Juden, denen das Volk die Fenster einschlägt und ihr Eigcnthum zerstört, gar nicht, da die betreffende Stadt ihnen die erlittenen Verluste wieder ersetzen muß. Aber abgesehen davon, so ist schon die bloße Anwendung von Pflastersteinen und Knüppeln, das Zertrümmern von Eigrnthum, die Bedrohung von Leben und Gesundheit ein so rohcS, revolutionäres Gebühren, daß cs jedem Freund von Gesetz und Ordnung anwidrrn muß. Nur soll man nicht thun, als seien die Juden nur die unschuldigen Märtyrer, als bestünde am Orte solcher Ausschreitungen absolut kein Erklärungsgrund, als seien sie vielmehr lediglich die Folge grundloser, judcnfcindlichcr Agitationen. Die Judenpressc schildert stets die deutsch-christliche Bevölkerung als eine rohe, verbrecherische Pöbelmassc, läßt aber die Juden immer als harmlose, ruhige, höchst gebildete und gesittete Leute erscheinen. Ganz ähnlich wird es an den höchsten Stellen in Berlin von den großen Wcltbankicrs, denen ja alle Thürcn und Ohren offcnstehcn, geschildert. Das Resultat dieser Trügcrei ist, daß die Judcnfrage nie ernstlich in geistigen Angriff genommen wird. Warum gährt es denn überall da gegen die Juden, wo ihrer Viele zusammcn- gedrängt leben? Die verjudctc Fortschritts-Presse, und als es noch eine sozialdemokratische Presse gab, diese erst recht, übt an allen Ein richtungen im Staate, in der Kirche und Religion ihren äzcndstcn Witz; Nichts ist ihr heilig, nicht der Fürst und nicht das stille Gebet einer Mutter, die ihr Kind die Hände falten lehrt; aber gegen die offenkundige Volksausdeutung, das Schachcrthum, die frivole Anmaßung, dcn Hochmuth und dieTnranncigclüstc des Judcnthums hat sie nie ein Wort des Tadels gehabt. Das Volk aber, immer weiter aiisgcbcutet, weiß sich zuletzt nicht zu helfen und wenn das Maß der Entrüstung voll ist. geht es zur Selbsthilfe über, wobei noch Hunderte von armen deutschen Ehristcnsamilicn völlig unglücklich werden, weil sie sich zu groben Eigcnthunisverlelnmgen hinrcißcn lasten. Die Unruhen werden ja über kurz oder lang unterdrückt, cs wird wieder ruhig und das Schachern der Juden geht weiter. Es giebt — Wer keimte sie nicht? — zahlreiche brave, edle, hochherzige Inden, aber von der großen Mehrzahl Derer, die, vom Börsensürstcn an- gcfangen bis zum Kälber- und Trödeljudc», unter unS schachern, wird man schwerlich behaupten wollen, daß sic in der Hauptsache Gentlemans sind. Es giebt ja auch sehr viel schlechte Deutsche und miserable Christen. Deshalb redet man aber doch nicht von eincr Christensrage. Die Judenfrage ist, wie „der Reichsbotc" dieser Tage entwickelte, nicht entstanden, weil es einzelne schlechte Juden giebt, sondern dadurch, daß Inden, trotzdem sic volle staatsbürgerliche Gleichberechtigung erhalten haben, dennoch nicht bloß eine religiöse, sondem auch national und sozial unter sich fast solidarisch ge schloffene Gemeinschaft bilden, welche in der Hauptsache von der handelsmäßigen Ausbeutung unseres Volkes Icdt, an der produk tiven Arbeit nur einen verschwindend kleinen Anthcil nimmt und weit davon entfernt ist, in unser Volksleben aiifzugchcn, sondern cs durch die Thatsachc und in zahllosen Schriften ausspricht, daß sic auf eine Beherrschung der christlichen Völker und auf eine Unter werfung der christlichen Kultur unter jüdischer Welt- und Lcbcnv- anschauung ausgeht. Wir erinnern nur an die Existenz, die Ten denz und die Aussprüche der Alliance israclite. Die Nächstenliebe will den Juden Niemand versagen, der gehetzte und ausgcsaugtc Jude (denn auch deren giebt es verhältnißmäßig noch inehr als Christen) wird und soll stets bei uns eine Zuflucht finden ; wir warnen so eindringlich als möglich vor Ausbrüchen der Leidenschaft. Aber unsere Bauern, Handwerker, Geschäftsleute und Beamte sind sozusagen auch Menschen und wir wollen die Nächstenliebe nicht unserem deutschen Volke versagen. Wir verlangen, daß unser Reichs tag dem ausgebeutcten und übel zugcrichtctcn Volke wieder die Möglichkeit gesicherter Existenz schafft. Die Originalität unseres deutschen Geisteslebens ist in Gefahr und eö ist ein hochcrfreulichcs Zeichen der Zeit, daß gegen den verderblichen Einfluß des Judcn- IhumS auf Literatur, Kunst und Geistesleben, auf Gesetzgebung und Verwaltung der deutsche Geist reagirt. Nicht die Juden als solche bekämpfen wir, am allerwenigsten einzelne hochbegabte und ehren- hakte Juden, sondem ausschließlich das Judentbum. Die Kniser-Zusammenkunst soll nicht in Danzig selbst, dem „nordischen Venedig", sondern am Bord der kniserl. Pacht „Hohcn- zollern" stattfinden, so daß der Zar deutschen Boden überhaupt nicht beträte. Fürst Bismarck wird der Kaiserbegcgnung bciwobnen. Wenige Meilen von Danzig entfernt, würde sein Fernbleiben im Lichte einer feindseligen Demonstration erscheinen. Wir wünschen ja mit Rußland gute Beziehungen zu erhalten. Unfern Argwohn zu zerstreuen, war gewiß mit ein Grund für die heutige Reise des Zaren. Es fragt sich, ob sich sein Minister Jgnaticw an seiner Seite findet. Wäre er anwesend, so würde sich Bismarck gewiß nicht durch dessen süßeste Worte bestricken lassen. Das äußerste Miß trauen gegen die Wahrheitsliebe von Jgnaticw ist allerdings ge boten. Nie war die Presse in Rußland so bedrückt und unterjocht, wie unter Jgnaticw, demselben, der seinen Amtsantritt mit den glühendsten Versicherungen seiner Werthschätzung der Preßfreiheit begann, indem er die Petersburger Redakteure um sich versammelte und ihnen Muth zusprach, die Schäden der Regierung offen dar zulegen. Dieser schmiegsame Jntriguant, der die Geschicke Rußlands leitet, ist nicht der Mann, einen Bismarck hinters Licht zu führen. Jgnaticw fühlt, daß Rußland seit dem Tode des letzten Zaren wie ausgestrichen ist aus der großen europäischen Politik; er möchte sein Reich aus der diplomatischen Jsolirung, in der es sich nugcnblickü befindet, herausführcn, er ist entschlossen, ohne Rücksicht auf die enormen Schwierigkeiten der inneren Lage, nach Außen hin die großen Traditionen Rußlands wieder nufzunehmen. Er bewirbt sich aufs Neue um die deutsche Freundschaft, die ihm den sichersten Untergrund für das Vordringen Rußlands im Osten bietet; vielleicht schmeichelt er sich mit der Hoffnung, das Dreikaiserbündniß wicdcr- hcrzustcllcn, unter dessen Schutz Rußland über den Pruth, die Do nau und den Balkan gehen konnte. Mißtrauen und Vorsicht ist deutscherseits bei der Znsaiiimcnkunst erste Pflicht.' Gambetta ist gestürzt. Er brach mit einer Tribüne durch, die zur Enthüllung eines Standbildes in Neubdurg errichtet war. Ob' wohl er keinen Schaden nahm, fassen die Franzosen doch diesen Sturz als ein schlimmes Vorzeichen auf. Der im 2. Bcllcviller Kreis gewählte Revillon will in der Kammer Nachweisen, daß bei der Wahl Gambettn's im I. Kreise die ärgsten Betrügereien statt fanden, so daß er gar nicht die Mehrheit erhalten hat. Gambetta selbst entwickelte in Neubourg ein fast konservativ zu nennendes Programm. Die Radikalen zetern a»fs Neue über seinen Vcrrath, die Konservativen bezeichnen diese abermalige Schwenkung als reine Komödie. Ehrenhafte Franzosen verhehlen ihren Unwillen nicht über die skandalösen Vorgänge bei den Wahlen überhaupt ; namentlich die Verunglimpfungen der Kandidaten und das Hinein- zcrren ihres Privatlebens in die Wahlagitation. Wollte man glauben, was die Kandidaten von einander reden -und schreiben lassen, so wären die zukünftigen Dcputirtcn samint und sonders Schuldcnmachcr, Lügner, Schufte, Basilisken, Cbamäleone, Wüst linge, rein und schuldlos ist nur Sc. Majestät das Volk. Ja, der Kandidat selbst fühlt sich als ein Unwürdiger und Verworfener im Vergleiche mit den cngclrcincn, hochherzigen, verständige», souve ränen Wählern; er weiß, daß er nur ein schwaches und gebrech liches Werkzeug ist, kaum fähig, die hohen Gedanken, die edcl- niüthigcn Absichten zu fassen, welche die Nation hegt, gewiß unge eignet, sie zu vertreten, wäre nicht seine nnhegr-rnzte Hingebung an die Sache des Landes. Nur das Bewußtsein, daß er dieser großen Sache daS Opfer schuldig ist, mir die Pflicht, seinen Gcgenkanvi- dnten — diesen Staatsvcrdcrbcr — aus dem Felde zu schlagen, geben ihm den Muth, sich der außerordentlichen Bürde zu untcr- zichcn, einer der Retter des Vaterlandes zu werden. Das ist eine der Begleit-Erscheiuungcn des allgemeinen Wahlrechts. Reuestr Telksiramrne vcr..TrrSdncr Nackir." vom 7. Scptbr. Berlin. Die „Provinzial - Correspondenz" erklärt, dcr Zcitpunkt für die Ncichstagowahlen habe mit Rücksicht ans die Beschäftigung der Landbevölkerung nicht früher, mir Bezug auf die pariamentarische Tbätigkeit des nächsten ! Winters nicht später gewählt werde» können. (Also lange ^ Sessionen?> — Die Auslegung der Wählerlisten bat in Preußen ' mit dein 27. September zu beginnen. — Der „Rcichsanz." publizirt j ca. 150 Auszeichnungen, die nniäßiich der Manöver an hannö- ! vcrschc Edcllcutc und Beamte gewäbrt wurden. — Wübrcnd H. T. - B. meldet, Fürst Bismarck sei krank und könne bei der Kaisercntrcvuc nicht dabei sein, theilt die „Nat.-Ztg." mit, daß außer Bismarck auch Moitkc der Zusammenkunft beiwohnen wird. Die Begegnung wird ziemlich kurz sei», dem» die taiieriichc Pacht „Holienzollern" wird bereits Freitag von Danzig wieder in Kiel erwartet. — Ter Kaiser »nd der Kronprinz kehren Abends aus Hannover zurück. — Die Kronprinzessin ist gestern in Paris cingctroffcn. H a m b u r g. Es verlautet, Fürst Bismarck werde der Entrc- vuc nicht beiwohnen, sein Befinden habe sich in Folge der anhal tenden nassen Witterung verschlechtert. Berliner Börse. Das Geschäft war nicht belebt, die Coursc konnten sich nicht allcnthalhcn behaupten. Gegen Schluß trat das ! Angebot lebhafter auf. Deutsche Bahnen stagnirend. Ocstcrr. ein ivcnig reger, fest. Lombarden, die besonders in Paris getrieben werden, blieben K'/e M. bester, Franzosen !'/-> M. schlechter. Ban ken weichend. Credit blieben 3 M-, Diüconto und Deutsche Bank je 1 Proc. niedriger. Sächs. Bank und Dresdner etwas besser. Fonds fest. Bergwerke schwächer. Industrien meist gut behauptet, namentlich sächsische. Lokales und Sächsisches. — Se. Mas. der König hat sich zu den Manövern bei Stolpcn sür Freitag und Sonnabend ansngcn lassen. Damit cr- , Icdigte sich die Reise Sr. Majestät zu der Kaiserzusammenkunft in Danzig. Bisher litten die Manöver namentlich die Kavalerie er- ^ hcblich durch das sumpfige Terrain, das bei Stolpen infolge der - andauernden Regengüsse sich gebildet hat. — Bei schönstem Wetter haben die Hochmildjagdcn S r. M a >. Königs aus Reinhardtsdorscr 7. d. M. stattgesunden. des am 6. und und Kunnersdorfer Revier Die Jagdbeute blieb acgcn andere Jahre etwas zurück. Tie Jagodieners in „Villa Ouijisana" fanden in üblicher Form statt. — Tic Direktorien beider Kammern erledigten gestern noch einige lausende Geschäfte und vertagten sodann ihre Wirksamkeit bis zum Octobcr. Auch die Kammcrkanzleien und die Kanzlei des kgl. stenographischen Instituts wurden geschlossen. — Vor der Wahl eines Vorsitzenden der Finanzdeputation der 2. Kammer — eines der wichtigsten Posten im Landtage — bat der Abg. v. Ochlschlägel, dem mehrere Tcputationsinitglieder die Stimmen geben wollten, hiervon abzusehen und seinen politischen Freund Uhlc m a n n zu wählen, der bisher stellvertretender Vor stand war. Darauf bin wurde Abg. Uhlcmann einstimmig gewählt. — Gestern Vormittag besuchte ^c.Exc.Staatsmiiiistcrv.Nostib- Wallwitz die Coneiirrenzausstellung des Dresdner Kunstvcreins in den Räumen des König!. Kunstgewerbemuseums. — Ter der deutschen Botschaft in Rom als Attache bcigcgcbcne sächsische Ulnnenofsizicr v. Zehine n bat, da ihn die Malaria (das bekannte Sumpsfiebcri ergriff, vor einiger Zeit sich in die reinere und freiere Luft der Alpen begeben müssen Jetzt kehrt er aber nach Rom auf seinen Posten zurück. — Das vorgestern vom Präsident Haberkorn als 'Nachfeier,des Jubiläums aus dem Belvedere veranstaltete Festmahl, an welchem sämmtliche Staatsministcr, der Minister des Kgl. Hauses Or. v. Falkenstcin, Geb. Hosrath Bär, Geh. Rath v. Körner, sowie die Präsidenten und Sekrctaire der 1. Kammer cheilnah.ncn, ward vom Präsident Haberkorn mit einem .Hoch auf Se. Majestät den König eröffnet, in welches die Festgcnosscnschast jubelnd einstiminte. Den Toast des Herrn Bürgermeister Streit auf die hohe Staats- rcgicnuig beantwortete (zugleich im Namen seiner Kollegen) Herr Staatsminister von Fabrice in eingehender, mehrmals vom Beifall der Versammlung begleiteten Weise, wobei er namentlich mit großer Wärme die Eintracht zwischen der Regierung und den Ständen betonte. Herr Viccpräsidcnt tir. Pfeifer gedachte der gemcinsamen Wirksamkeit mit der ersten Kammer und der Einmütbigkeit im Streben: daS Wohl des Landes zu fördern. Er brachte den Toast auf die anwesenden Vertreter der ersten Kammer. Ten Ilebergang zu den freien Toasten machte Abg. Heger mit folgendem Toaste (den wir auf mehrfache» Wunsch nach dem Wortlaute geben): Wie keimten wir vergesse» den schöne», herrlichen Lag, Wo aus der lieblichen tzandichasi iiejblau der Himmel lag, Und wo wir »litsammei! fuhren zur allcrthümiicheu Stadl, Die wohl an lausend Jahre nun schon gesehen Hai, Und wo uns Blume» hcgrüßlen »nd Jubel von Alt und Jung. Ja, wo es uu« in« Heiz zog sür späte Erinnerung! Seht da aus steiler Höhe den Bau aus alter Zeit, Etschmückt mit frischem Glanze und neuer Herrlichkeil l Ja, schmettert nur Fansare», ertöne Paukciischall. ^ Es gilt hem den Wettinern, dem Albrecht gili's zumal! Und wo hier einst gewallet de« Hause« würd'ger Ahn, , Wir jetzt als neuen Burgherrn den ÄL »ig Albert sah'» l - Und was einst ward begonnen durch edler Kunst Bemüh» — La« Hai »ns jetzt verkläret der Treue Immergrün! Ja, wie wir Alle lamcn zum sett'nen Freudenscst, DaS jedes Sachsens Herzschlag wohl lauter tönen läßt — Und sah'» von stolzer Höhe hinab a»j weiter Gcsild, Geschmückt mit Reben und Frllchlen, «in wuuderliedlich Bild, lind dachten beim frohen Mahle, im Glase den funkelnde» Wein: Hier möchten wir Hülle» baue», fürwahr, hier ist'» gut sein! So sprechen wir heule, wie gestern, nmwobe» von Einem Band: Hoch lebe unser lheureS, geliebtes Heimatbland! Mag uns Symbol die Burg sein zu Mißen am Elbestrand, Die wohl z» Zeilen Feinde, doch nie einen Sieger gelaunt» Aus felsenfestem Grunde der Schmuck der neue» Zeit — So ward ans König« Mnnde sie wicdeium geweiht! Drnnr mag in allen Gauen, in Thälern und aus Höh'n Der Helle» Freude Banner — die Fahne der Hoffnung wch'u l Wo zwischen Fürst »nd Bolle Leilraun erweck! Berlrann. Da taiin getroste» Blicke» man in die Zukunft schau'n! — So nehmt den vollen Becher gar fröhlich jetzt zur Hand: E« lebe hoch, c« grüne, es blühe Sakhsknland! — Herr Amtshmiptmnnn v. Bostc veröffentlicht cm der Spitze des ..Meist». Tgbl." Folgendes: Jbren Königlichen Majestäten rst bei Ihrer gestrigen Anwesenheit von der Einwohnerschaft Meistens und der angrenzenden Hrtschnsten ein herzlicher Empfang bereitet worden. Se. Majestät der König haben den Unterzeichneten beauf tragt, hierfür Seinen Königlichen Dank auszusprcchen. — Nächsten Sonntag wird in der hiesigen russischen Kirche zu Ehren des Namenstages Sr. Majestät Alexander III., welchen der selbe erstmalig als Kaiser von Rußland begeht, ein großer F cst- gottcsdienst mit anschiiestendem Tcdcnm abgchalicn werden. — Für den allgemeinen deutschen Künstlerkozzgrcß, der in nächster Woche hier zusammentritt und zu dem eine Anzahl der bedeutendsten Maler drr Gegenwart ihr Erscheinen bereits zusagtcn, bewilligte die Stadtgemeindc, wie cs beißt, 10,000 Mark. Hiervon sollen iiamentiich die Kosten der feierlichen Begrüßung der Künstler Namens der Stadt bestritten werden. Es ist aus dem Belvedere der Terrasse ein großes Abcndsest vorbereitet, das mit seinem Pro gramm (Coucert, Feuerwerk von der Pontonschuppenwiesc, Regatta auf der Elbe u. dgl.) hohe Genüsse verspricht. - R i ch. W agncr weilt hier im Hotel Bellevue um den als Zahntechniker weit rmommirtcn Dr. Jenkins sür sich und seine Kinder in Anspruch zu nehmen, wird sich also nach Möglichkeit zurückhalten und alle Besuche ablclmcn. Nachdem unternimmt der Meister vcrmuthlich eine» kurzen Ausflug in die Umgebung Dres dens. Die Vorliebe für unsere Stadt ist bei Herrn Wagner unver mindert verblieben. — Heute Abend halten die gegenwärtig hier tagenden, deutschen Münzsorschcr im Göthc-Gartcn in Blasewiy ein festliches Beisammensein ab. Das Etablissement wird besonders effektvoll beleuchtet. — Ter Verein für Gabclsberger'sche Stenographie Fortschritt" eröffnet nächsten Sonnabend in seinem VcrcinSlokal im Kanzlcihof einen neuen Unterrichtokursus in dieser gemein nützigen Kunst. — Das Hinausstcigcn an der äußeren Wand eines Gebäudes, ohne in dasselbe cinzutrctcn und das Hincinlangen in ein Fenster desselben, um zu stehlen, begründet, nach einem Urtkcile des Reichs gerichtes vom 14. Mai 1881, keinen Diebstahl mittelst EinstcigcnS und der Diebstahl ist somit nicht als schwerer Diebstahl zu bestrafen. — In diesen Tagen sind in verschiedenen Ortschaften der Glauchauer Gegend zahlreiche Exemplare einer sozialistischen Druckschrift, die Reichstagsrcden von I. Auer enthaltend, ver breitet worden: sie wurden Nachts in die Häuser geworfen und auf der Straße verstreut. Ein Eolportcur derselben, ein Weber m Alt- waldenburg, ward ermittelt und verbastet. — Vorsicht beim Jagen! Schon wieder einmal ist ein Jagd- belbciligtcr durch einen anderen, einen jungen Mann, unvorsichtiger Weite durch einen Schuß im Gesicht und an beiden Armen, wenn
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