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Dresdner Journal : 31.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186305317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-05
- Tag 1863-05-31
-
Monat
1863-05
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 31.05.1863
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Sonntag ds' 31 Mai 18k!) ^122 Dres-MIMriml Verantwortlicher Redakteur: I G. Hartmann. »HI Ia> tritt t',») uoä 8t«mpeln>- »edl»x bioeu. Lrschrlim»: "kä^Iieb, mit Xu»n»bme ä«r Kollo - uoä k'eiertuU», Xd«»ä» kür äsu kolxeuäeu - -nseratenamiahme auswärt«! )'«. >!„L«o»rcrrr« , t uwmigtioolir «le- I>xe»äner ckouxn»!-; ebeoä«».: II. k°»ai.rn, 11 Ii l-orn; »»wdirr^-Llt»o» ilmrx«rri>« k Vooi.r»; L«xNa: Oitoxiikuc-io i>»ll>11., tiuxiurve» , liurenu; Lr»w«ot I-'. 8roi.vrrr; Lr«»t»u: l.vl i, krtxur^ ; kriwiNllN » w ^Leoe» »ckx Nucbb.i Iköto: ^voi.r liLorur»; k»ri«: > . 1,ö«r»rrl.s (28, ru« «ie boo» eof«xi-j; k>». lülllll-lc»'» Itiicbb.; Visa: 6omptoir (i. k. zViever/.eituiiz;, 8tef»ll-pl. 867 Herausgeber: Löuixl. k!tlp<-äition 6«>s Drenäoer ckouru»!», vresäell, ^1»ri«ostr»»»o b>o. 7. Idsiaev -s «preist: ä»bxlicl>: S rklr 10 Nxr. m -a«tc»«L ^i!U>rl.: 1 ,> 10 ,, ,, ,, I1oll»tlicd in 0r—<i«v: 1b kkgr. Li»r»toe ktumw«ru: 1 Kxr. rnsexaten preist: k°ür ä«ll N»um eioer xe,p»It«-o«ll Heile: 1 Kpr. Nlltsr „Lioxe,»lläl" älr Teile: 2 bi^r. Ämllicher Theil. Dresden, 23. Mai. Seine Majestät der König haben dem Hofrath, Professor vr. Constantin Tischendorf zu Leipzig, zeitherigem Ritter des AlbrrchtordenS, da» Com thurkreuz N. Elaste de» gedachten Orden» zu verleihen geruhet. Nichtamtlicher Theil. üedersicht. rrleqravbtsch- Rackrtchtn». ^OAt^gklchichte. Wien: Vom Hofe. Verhandlungen wegen der montenegrinischen Verbannten. Neuer Oberst kämmerer. Neue Note nach St. Petersburg. — Pesth: Installation des Landesrichters. Deal von Räubern geplündert. — Berlin: Der König geht nach Karlsbad. Steckbriefe. Prrhprocefse. — München: Der Landtag einberufen. Von der Civilproceßcommission. — Kassel: Verhandlungen der Ständekammer. — Karlsruhe: Ei- s«nbahneröffnung. Mannheim: Lehrerversammlung. Paris: Revue. Wahlangrlegrnheilen. Prinz Na poleon. Neue Broschüre. — Lissabon: Ruhestörun gen. Budgetbrrathung. Quarantäne. — Kopen hagen: Die griechische Thronsrage. — St. Peters burg: Ukas bezüglich der Karailen. Adresse» auS den Ostseestädten. — Stockholm: Kriegerische Nach richten aus Finnland. — New-Pork: Nachrichten vom Kriegsschauplätze am Mississippi. Der polnische Aufstand. (Nachrichten aus Warschau. DieOrganisirung derMilitärpolizribehördrn f. Lithauen.) Ernennungen und Versetzungen. » r,»duer Nachrichten. Vrovinzralnuchrichtrll (Leisnig. Johnsdorf.) Eingesandt»-. Telegraphische Nachrichten. Warschau, Donnerstag, 28. Mai. Di« 1599 Mann starke Jnsurgentenschaar, welche am 24. d. aus einem Gehölz in der Rühe von Lndartosf, nördlich von Ludlin, war vertrieben worden, hatte sich unweit Todoleff von Neuem festgesetzt. Sie wurde in dieser Stellung angrgrissen und mit gro ßem Verlust geschlagen; Waffen, «SepLek und Cor- respondenz fielen den truppen in die Hände. — Bei Kivkoffcy in» Arris« Zaslaff in Salhy- nun ist eine über 1009 Mann starke Jasurgen- teutruppe geschlagen worden Unter den 78 Ge fallenen befinden fich der Anführer CirchonSki und drei Priester. Die Russen machten LS Gefangene und erbeuteten das ganze Gepäck mit vielen Waffen und Munitionsvorräthen. Die setzen die Vrrfol- gang fort. Lemberg, Kreitag, 2V. Mai. Unter der Au- führuvg eine» rhemaltgen russischen Obersten Ro- zytzki find Insurgenten in großer Zahl in Podo- lirn ausgetreten und standen am 25. d. M in den Kreisen Latyczrff, Lytinök und Winnitza. Zn ver gangener Nacht sind 300 von ihnen, Alle beritte», unter Rozyhkl in Galizien ringebrochen; wegen ihrer Entwaffnung ist das Nothige verfugt. Der Kührer der Insurgenten in dem unterm 28 d.M. gemeldeten Gefechte bei Slawuta hieß nicht Cze- chowski, wie von hier irrthümlich angegeben, son dern Ciechonski; auch ist er nicht gefangen, son dern gefallen. Kattowitz,2S. Mai, Nachmittags. (Telegr. d Schles. Z ) Wie gestern, so ist auch heute der Warschauer Schnellzug ausgeblieben, weil zwischen Petrikau und Tkierniewice vier Brücken abge brannt sind. Triest, Kreitag, 29. Mai. Die levantische Poft bringt Nachrichten aus Ath.n vom 23 Mai und aus Konstantinopel von demselben Datum. In Athen war am 21. Mai eine revolutionäre Be- Fe uill^eton. Eine totale Moudfinsterniß wird Montag den 1. Juni stattfinden und in ganz Europa, insoweit die Witterung es begünstigt, während ihres vollen Verlaufes können beobachtet werden. Der Mond tritt in den Schatten der Erde und dir Finsterniß beginnt Abends 10 Uhr 41 Minuten mittlere Dresdner Zeit; der Mond ist vollständig in den Erdschatten eingetreten und die totale Verfinsterung nimmt ihren Anfang um 11 Uhr 48 Minuten. Die totale Verfinsterung währt 1 Stunde 6 Minuten, so daß am 2 Juni früh 12 Uhr 54 Min. der Austritt des Mondrandes auS dem Erdschatten er folgt. Um 2 Uhr 1 Min. ist der Mond wieder völlig auS dem Erdschatten ausgetreten und die Mondfinsterniß ist vorüber. Bevor der Mond in den Kernschatten der Erde eintritt, gelangt er in den Halbschatten derselben, und es kann bei günstigem atmosphärischen Zustande eine dadurch bewirkte schwache Verdunklung der Mond scheibe an der betreffenden Stelle wahrgenommen werden. Der von dem Kernschatten verdunkelte Theil deS Monde» zeigt sich anfangs grau; eS erscheint aber, abgesondert vom beleuchteten Theile des Mondes betrachtet, diese» Grau mit röthlichrm Schimmer vermischt, und nach Ein tritt der totalen Verfinsterung wird in der Regel die Mondscheibe im Allgemeinen braunroth gesehen und die lichten Stellen auf derselben erhalten einen Hellern, bis weilen rosenfarbrnrn Schein. Nur in der Mitte de» Krrnschattens entsteht gewöhnlich vollständige Verfin sterung. Einige Astronomen haben angenommen, daß ein PhoSphorkSciren auf dem Monde stattfinde und daß das dabei entstehend« matte Licht während der totalen Verfinsterung al» rother Schimmer sichtbar werde. Di« meisten Astronomen schreiben aber die röthlichr Färbung des beschatteten Mondes der Brechung der Sonnenstrahlen wrgung angeblich zu Gunsten von Bulgari» versucht, aber durch das Einschreiten des Militärs vereitelt wprden. Die Eewaltthaten der Soldaten dauern fort; tK Mehrern Provinzen nehmen Ruhestörungen und Räubereien über hand ; im Piräus kam es zwischen zwei Compagnien der Nationalgardr zu einem Conflict. Die Nationalversamm lung hat es der Regierung durch einen Beschluß zur Pflicht gemacht, geeignete Vorkehrungen gegen die Umtriebe der Ottoniflen zu treffen. In Konstantinopel betrachtet man dir Ernennuag Fuad Paschas zum Großwestr als bevorstehend. Auf die Depesche, welche die Pforte in Betreff Polens an die russische Regierung gerichtet, ist auf telegraphischem Wege eine sehr freundlich lautende Antwort eingetroffen. In Thessalien tauchen Parteigänger auf; di- daselbst stehen den Reiter-Regimenter beginnen sich aufzulösen, weil die Mehrzahl-der Offiziere den Abschied verlangt, um nach Polen zu den Insurgent.» zu. gehen. Ein albanesischer Häuptling, Sehemo, hat mit seinen Leuten an dir grie chischen Grenze eine Stellung genommen. Aus Teheran war gemeldet, daß Herat sich noch immer hält und daß ein Wechsel in dem persischen Mi nisterium bevorsteht. bisher zu keinem gedeihlichen Ende geführt werden konn te». Deshalb hat sich der erwähnte Kreisvorstehr dieser Tage selbst nach Cettinje begeben, um zum Ziele zu ge laugen. — (Boh.) Fürst Vincenz Auersperg wurde (an di« Stelle des verstorbenen Grafen Lantzkoronski) zum Obrrstkämmerrr ernannt. — Man versichert, die öster reichischen Vorschläge in der polnischen Angelegen heit seien bereits nach St. Petersburg abgegangen. Prfth, 28. Mai. (W. Z.) Heute Vormittag fand die Installation des Landesrichters Grafen Andrassy im Curialgebäude statt. Außer dem gesammten Richter personale waren alle Behörden vertreten. Statt des ab wesenden Statthalters war Herr v. Priwiczer erschienen. Der Landesrichter wurde mit Eljenrufcn empfangen. Nach Verlesung des Ernennungsrescripts hielt derselbe seine Antrittsrede, welche in patriotischen Worten die Hin gebung für Thron und Vaterland schildert. Der Lan- drsrichter hob den hohen Beruf der Curie in den jetzigen f Zeitverhältnissen hervor und sprach das Vertrauen aus, daß Jeder mit voller Hingebung seinem hohen Berufe «achkommen werde. Bischof Lonovich begrüßte den Lan- deSrichter im Namen der Curie. Jucksou, di« Hauptstadt des Staate» Mississippi, ^urdr iu seiner Wvtzuuna durch »we» Schutzleute besetzt, nachdem er zuvor die Eonföderirteu daraü» einer solchen Eile vollzogen,""daß n Ichs einmal verg vertrieben. Wie Grant meldet, find die Eonfö- derirtea uuü B ckSburg (das durch die Wegnahme deS östlich davon gelegenen Jackson abgeschnitten zu werden Gefahr lief) abgezogen und conceutriren alle ihre Truppen nach dem Norden. (Vgl. u. Tagesgeschichtr.) Es geht da- Gerücht, Admiral Karragut werde mit cer Flotte Port-Hudson angreifen. General Bank- (der in der gleichen Richtung oprrirt) hat 18 Negrrrrgimenter gebildet. Ferncr gebt du- Gerücht, die Unionisten Hüt ten den Angriff aus CbarleSton wieder begonnen. Du- Urcheil über Lallandigham ist gefallt, er wird auf oie Dauer deS Kriege- al- Gefangener zurückdehalten. — Der „Don.-Ztg." wird aus Pesth gemeldet, daß Räuber in die Pußta St. Laszlo (Zalaer Comitat), wo Deak bei seinem Schwager sich aushält, eingedrungcn sind. Deak, welcher sich nannte, wurde zwar nicht verletzt, aber ausgeraubt. Nur eine goldene Uhr, welche Deak als «in theures Andenken bezeichnete, ließen ihm die Räuber. Seinen Schwager mißhandelten sie, durchstöberten das ganze Haus, raubten 800 Fl. und Alles, was sich an Silberzeug vorfand. Berlin, 29. Mai. (B. Bl.) Es schien nach den ersten Bestimmungen wieder zweifelhaft geworden, ob Se. Mas. der König nach Karlsbad oder nach Baden-Ba den gehen würde, doch hören wir jetzt, daß die Entschei dung für Karlsbad getroffen ist und daß die Abreise vermuthlich am 8. oder 9. Juni erfolgen wird. — Der „Staats.Anz." veröffentlicht eine Anzahl von Steckbriefen gegen Bewohner des Großherzog- thums Posen — sowie auch gegen einen 18jährigen Gymnasiasten aus Berlin — wegen vorbereitender hoch verräterischer Handlungen und wegen dringenden Ver dachts auf Hochverrat. — Ludwig Walesrodeiftam Dienstag zur Verbüßung der vom Kammergcricht gegen ihn als Rcdacteur des „Fortschritt" erkannten ^tägi gen Gefängnißstrafe eingezogen worden. Dir Verhaftung mit vergönnt wurde, ein wenig Wäsche in das GefLngniß mitzuneh men. — Der Radacteur der „Tribüne", P. Hübner, ist vor etwa 8 Tagen gleichfalls verhaftet worden, um die gegen ihn erkannte einjährige Gefängnißstrafe zu ver büßen. — Der Criminalsenat des Kammergerichts ver handelte gestern zwei Preßp rocesjc. Der erste betraf die Anklage wegen Beleidigung von Behörden und Be amten durch Abdruck mehrer Notizen aus den Varnha- gen'schen Tagebüchern in der „Berl. Reform" vom 29. November v. I. In erster Instanz war Freisprechung erfolgt; die Staatsanwaltschaft hatte dagegen appellirt. Der Gerichtshof erkannte nach längerer Berathung auf Bestätigung des ersten frcisprechenden Erkenntnisscs. In der zweiten Verhandlung wurde das frcisprechende Er- PariS, Sonnabend, 89. Mai Der ,M«mi- teur hat Nachrichten an- Pnebla vom 19. ^»ril, wonach die Belagerung eben so ernstlich al- vor sichtig fortgesetzt wird (8l«sso cuntinuo rigaoux pru llene«-). Dir Hänsrrquadrate fallen eines nach de« andern durch regelmäßige Angriffe in dir HLnjde der Kranzosen. Turin, Sonnabend, 39. Mai. In der De- putirttukammer legte gestern der Minister der aus wärtigen Angelegenheiten dir vom 12. Mai da- tirte Depesche vor, welche derselbe auf dir bekannte Antwort-drpesche de» Kürsten Gortschakoff nach St. Petersburg gesandt hat. Der Minister sagt in seiner Rückautzerui g: Rußland- Interesse könne nicht fordern, daß Polen fortwährend eia Gegen stand der Unruhe für Europa sei. D'e italie nische Regierung halte in Uebereinstimmung mit den verbündeten Mächten von Seiten Nußbauds die Annahme eine- System- für nothwcudig wel che- dir Ursachen der Uebel Polen» zn brfeitigeu im Stande sei. NewAork, 29 Mai General Graut hat Tagesgeschichtr. Wien, 28. Mai. (Pr.) Ihre Majestät dir Kaiserin wird auf Ihrer bevorstehenden Reise nach Kis singen, wie man sagl, von Sr. Majestät begleitet, welcher zur Eröffnung des Reichsraths nach Wien zurückkehrt. — Wie der „Gen.-Corr." aus Cattaro geschrieben wird, schweben zwischen dem Fürsten Nikolaus und dem Kreisvorsteher in Cattaro seit längerer Zeit Verhandlungen zu dem Zwecke, daß den in Zara mit österreichischer Un terstützung lebenden montenegrinischen Verbann ten (30 an der Zahl) wieder die freie Rückkehr in ihr Vaterland gestattet werde, welche Verhandlungen jedoch kenntniß erster Instanz in einer Anklage gegen die „Süddeutsche Zeitung" wegen Beleidigung des Minister präsidenten aufgehoben und aus Vernichtung der incri- minirten Nummer (5) erkannt. München, 27. Mai. (A. Z.) Das königl. Rescripl, durch welches der Landtag auf den 15. Juni d. I. einberusen wird, wird in dem heute erscheinenden Re gierungsblattr Nr. 24 veröffentlicht. Durch königl. Ent Schließung vom heutigen Tage hat Sc. Majestät der Kö nig den erblichen Reicysrath Schenck Frhrn. v. Slaufien- berg für die Dauer des 21. Landtages zum ersten Prä sidenlen der Kammer der Reichsräthe ernannt. — Nach einer aus Hannover hierher gelangten Mittheilung hat die zur Berathung eines deutschen C ivilprocejses da selbst tagende BunLescommifsion die erste Lesung deS allgemeinen Theiles desselben beendet, und werden dir gefaßten Beschlüsse alsbald gedruckt und veröffent licht werden. Kussel, 28. Mai. (Fr. Bl.) In der heutigen öffent liehen Sitzung der Ständekammer war Gegenstand der Tagesordnung die Berathung des Berichts des Abg. Henkel, namens des Verfassungsausschuffes, über den Ge setzentwurf „die Handhabung der Dienstordnung im Staatsdienste betreff.", dessen Antrag dahin geht: „Die Ständeversammlung wolle den Entwurf al lehnen und damit das Ersuchen an die Staatsregierung verbinden, das fotzenannte provisorische Gesetz vom 14. Juli 185l, welchem man die Genehmigung versage, alsbald formell zu beseitigen und außer Anwendung zu sehen, folgeweise das Staatsdienstgesey vom 8. März 183l wieder voll ständig in Wirksamkeit treten zu lassen." — Die Re gierungsproposition, um die es sich heute handelte, ist eine ganz andere als das provisorische Gesetz von 14 Juli 1851, durch welches das 3ier Staatsbienstgeseh aufge hoben wurde, wie sie denn auch namentlich auf gesetzliche Einführung eines Disciplinargerichtes gerichtet, während das alte Staatsdienstgesetz den Staatsdiener schließlich auch bezüglich seiner Dienstvergehen, wenigstens in allem Wesentlichen, unter die ordentlichen Gerichte stellt. Ge gen das Eingehen in die Berathung des Entwurfs spra chen die Abgg. Trabert, Wiegand, Harnier, Hellwig, Weigel, Oetker I., Wippcrmann, Oetker ll. und wieder holt der Berichterstatter. Herr Wippermann meinte, daß wenn von Pflichtvernachlässigung bei den StaatSdienern, gegen welche Abhilfe geschafft werden müsse, die Rede sein könne, so würde dieses am ersten bei den gegenwärtigen Ministern der Fall sein, da dieselben noch immer nicht die verfassungswidrigen Zustände beseitigt hätten, — ge gen welche Redcausschreitung die Landtagscommission ernstlichen Einspruch erhob. Herr Oetker l. unterstützte den Ausschußantrag, schlug aber vor, noch die Wieder herstellung des §. 95 der Gemeindeordnung gleichzeitig zu verlangen, weil derselbe hier einschlage. Bei der Ab stimmung wurde der Ausschußantrag mit dem Oetker' schen Zusatz in Betreff des §. 95 der Gemeindeordnung einstimmig angenommen. Sodann begründete Hr. Oetker l. einen Antrag in Betreff einer Aufforderung der Regie rung, die dem Dereinsgesetze von 1848 zuwiderlaufenden, später erlassenen Anordnungen als verfassungswidrig zu beseitigen. Diesem Anträge wurde einstimmig brigepflich- tet. Sodann machte die Landtagscommission die Mltthei- lung eines Erlasses des Gesammtftaatsministeriums in Betreff der für die auf Wartegeld gesetzten Slaatsdiener, beziehungsweise ihre Erben, von den Ständen beantragte Entschädigung, welche ablehnend gefaßt war. Dieselbe wurde dem Verfassungsausschusse überwiesen und damit die Sitzung geschloffen. Karlsruhe, 27. Mai. (Fr. Pztg.) Am I.Juni wird die zweistündige Eisenbahnstrecke von Pforzheim bis Mühlacker dem Verkehr übergeben. Hiermit ist eine kür zere Verbindung zwischen Karlsruhe und Stuttgart her gestellt, als auf der Linie Bruchsal-Mühlacker, und da nun die durchgehenden Züge zwischen Wien und Paris diese Route vorzugsweise benutzen werden, so können dir Fahrten, zumal wenn mancher unnöthige Aufenthalt an größer» Stationen wegfallen wird, bedeutend abgekürzt werden. Am 15- Juni erwartet man ferner die Eröffnung der Bahnlinie von Waldshut über Schaffhausen nach Konstanz. Mannheim, 28. Mai. (F. I.) Nach Beschluß wird die nächstjährige allgemeine deutsche Lehrerveri a mm- lung in Leipzig stattfinden. Par:-, 28. Mai. (K. Ztg.) Heute um 2 Uhr hielt der Kaiser im Bois-de-Boulogne Revue über die Spahis und Turcos. Dieselben waren an den Ufern des Sees ausgestellt. Vom 8 bis 10. Juni finden große Manöver im Lager von Chalons statt. — Herr v. La gueronnisre hatte gestern eine Audienz beim Kaiser. Die „France" bleibt sich indeß consequent und veröffent licht diesen Abend die ganze Oppositionsliste nebst einem entsprechenden Leitartikel. — Nach dem Abholen der Wahlkarten von den Mairien zu urtheilen, wird die Bethciligung an den Wahlen eine sehr große sein. — und einer um die eigentliche Photosphärc der Sonne noch lagernden und weit sich erstreckenden Lichthülle zu, welche von uns, wegen der Stärke des Lichtes der Photosphäre, nur bei der Bedeckung der letztern gesehen werden kann. Selten nur ist der Fall eingetreten, daß bei einer totalen Verfinsterung auch bei ganz klarem Himmel der ver finsterte Mond gar nicht mehr erblickt werden kann. Die Erscheinungen, welcbe der beschattete Mond darbietet, sind zum Theil auch von dem Zustande der Atmosphäre an denjenigen Oertern der Erde abhängig, wo die Sonnen strahlen am Rande der Erde vorübergchen und den Erd schatten begrenzen. — Diejenigen, welche den Verlauf der Verfinsterung zu zeichnen beabsichtigen, finden Anweisung dazu in: „Die Sonnen- und Mondfinsternisse in ihrem Verlaufe, oder Anleitung, wie diese durch Rechnung oder Zeichnung zu ermitteln sind. Von vr. A. Drecbsler." Die Elemente der bevorstehenden Mondfinsterniß sind: Opposition 1. Juni 12 Uhr 24 Min. 42 Src. mittlere Dresdner Zeit; Länge des Mondes 250° 54' 29"; Stundendewrgung des Mondes in Länge -f-37' 10",r; Stundrnbewegung der Sonne in Länge-f-2' 23",e; Breite de- Mondes -f- 0° 21' 59",»; Stundrnbewegung deS Mon des in Breite -s-3'26",i; Parallaxe de- Monde- 1° 0' 41 ",i; Parallaxe der Sonne 8",»; Halbmesser des Mondes 16' 33",»; Halbmesser der Sonne 15'47",». vr. Adolph Drechsler. Reiseliteratur. Bei der heranrückrndrn Reisesaison wollen wir nicht versäumen, daS nach der Schweiz reisend« Publicum auf „Berlepsch'» neueste» Reise handbuch für dir Schweiz". Hildburghausen, Ver lag vom bibliographischen Institut, 1862 ", »iederholt aufmerksam zu machen. Der Verfasser, der 14 Jahre lang in der Schweiz lebt und überall selbst Wanderungen gemacht, übergiebt hier dem Publicum seine langjährigen Erfahrungen und bewährt sich stets als ein praktischer, zuverlässiger Führer, der den Reisenden in Betreff der zu wählenden Touren (aucb der von der großen Touristen straße abgelegenen Punkte), der Gasthöfe, Taxen u. s. w. guten Rath ertheitt und somit Zeit und Geld erspart. Das typographisch vortrefflich ausgcstattete Buch, dessen elegante Ausstattung der genannten Verlagsbuchhandlung Ehre macht, enthält außer einem klargcschrieben Texte: 2 Routenkarten, 12 Specialkarten, 16 Ansichten, 5 Städte pläne, 7 meisterhaft ausgeführte Stahlstich-Panoramen vom Rigi, Faulhorn, Torrent -Horn u.s. w. und — sehr beachtenswerth — ein vollständiges gutes Register zum Nachschlagen. Der Preis des Buches beträgt 2 Thlr. — In Gens bei Fick (zugleich auch in Paris bei Aubry und in Leipzig bei F. A. BrockhauS) ist ein ele gant ausgestattetcs Werk: ,.van» Is soröt <to Ikurinxe ä'ötuäe p»r käousrä ll um boxt" erschienen, dessen Widmung der Großherzog von Weimar angenommen. Der für Thüringen sehr begeisterte Verfasser beschreibt die hauptsächlichsten Touren und Punkte treu und ge wandt und zeigt sich als ein tüchtiger Kenner der thü ringischen Gesammtliteratur. „I» snxs« äe Ikuxmg« «st I« p»xo äe l'^Nemiyne", ruft er beim Anfänge seines, mit zahlreichen, schönen Illustrationen geschmückten Buche» auS und schließt dasselbe mit den charakteristischen Worten an seinen Führer: ,-Vau» m« sonne« li, l.uc»», un Vex- giiiineinoictit ^ue I» äuxe »»i,on ne llötrix» p«8. Dsmpoxte Io p»xkum ses Üeux» so I» korst, ee p»rkum ä« dionveil- l»nce et ft« eorsi»!its vroie quo z»i portout re»pire." Möch ten viele Ausländer solche, aus wahrem Verständnisse be ruhend« Büchrr über unsre schöne deutsche Heimath schreiben. » Wir haben bereit» da» Programm de» am 6. bi» 12. September d. I. in Berlin stattfindenden fünften internationalen statistischen Congresses mitgelheilt. Ueber die Motive zur Wahl der auf die Tagesordnung gebrachten Gegenstände sowie über verschiedene, die Or ganisation des Congresses betreffende Vorschläge spricht sich ein, in der „Zeitschrift des k. preußischen statistischen Bureaus" sowie in Separatausgabe für den Buchhandel enthaltender Bericht des jetzigen Tirectors des letztern, geh. Regierungsraths l)x. Engel, näher aus. Unter den Organisationsvorschlägcn ist namentlich hervorzuheben der Versuch einer solchen Scheidung der Mitglieder, welche das Stimmrecht wesentlich in die Hände der Männer von Fach zu bringen bezweckt, sowie die Einrichtung eines ständigen Bürcaus und im Zusammenhänge damit die Errichtung einer Centralstelle für den Schriftenaus tausch, einer Bibliothek, eines Archivs und der Heraus gäbe eines fortlaufenden BülletinS über die neuesten statistischen Arbeiten. f Das große niederrheinische Musikfest, wel ches während der Pfingstfeicrtage in Düsseldorf statt fand, ist glänzend ausgefallen. Der Generalprobe am Sonnabend wohnten der König und die Königin von Hannover bei. Am ersten Festtage kam Mendelssohn'- „Elias", unter der Direktion des Herrn Goldschmidt und unter Mitwirkung der Frau Jenny Lind-Gold schmidt sowie des Herrn Stockhausen, zur Aufführung. Der zweite Tag brachte a. A. Häntel's Cäcilien Ode ebenfalls mit Frau Lind Goldschmidt. * Adolph Zeising, der wohl hin und wieder mit dem norddeutschen Lyriker Heinrich Zeise verwechselt wird, hat einen dreibändigen Roman „Hausse und Baisse" geschrieben, der rin Sritenstück zu G. Freytag'- „Soll und Haben" bilden soll. Adolph Zeising schrieb bereit einige philosophische und kunsthistorische Schriften und erläuterte unter Andrrm da- Gesetz de- „goldnen Schnitte»",
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