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ezirksaM ar 1881 Jahresrückbttck Ivr disr aus «.bunter «a ra äsu 1881. '.saKs. M: -80 M. L0 .) S M. .) 2 M. ». 1,6- atter, ihre, was inten nur ere Mel- g erfolgt j4Uhr «riq-tm «KM. mit Nulnatzmk der «!»mu und Fest!»««, a»«dl stir den fol genden «ng. PreiL »terteljdhrltch l «I. dd Pf«., ««naNtch so Pf«., Sinjei-Nm. »Pf«. »chellungm nehm kn «II- Post anstallen, Postholm und die illl«,ad«- stellm de« Lagi- dlalle« an. nhühr Ream. ' Inserat« »erdm -ntl , PK. stl, dl« j-V-üen« »oe»n»- «etle dereqnel. lkeiustcr Jnf-ralrn- «etrag »0 M. «omilltzi-rteundta- d«r»etf-« Jltferale nach desonderem rarlf. Jnser-lm. ilanadm« für dl« j-welllgo «dend-Nuanner dl» vormittag» la Uhr. 7S Ps. -(«4k.) (««-) Neraerste Inserat-Aufträge übimehmen außer der Verla! Haas-nstein L Vogler — w j zen, welche und Groß- cMd deren serweisufl- m und die hre Theil ist zu er- Vank hier- mdcrs sei ttcher in allen Zei- en Hinter- Religion. d die an rraut. 4.Ja«M; » eraebenst nichts Unverhofftes dazwischen kommt — jedenfalls eil? größere Klarheit gewinnen werden. La Aiavolina. Novelle von Karl W. Heinau. Dichte Schneeflocken fielen langsam und schwer auf Schloß und Park, als wollten sie recht sorgsam das alte Gemäuer, die kahlen Bäume in das Bahrtuch HU- len zum langen Winterschlaf«. Ein weißer Kranz schmückte die Zinnen des halb zerfallenen Turmes; weiße Schneeguirlanden zogen sich schimmernd um die wuchtigen Gestalten zweier Stein- koloffe, die vor dem Schloßlhor, starren trotzigen Blickes in die Ferne schauend, Wache hielten, den krummen Säbel in hoch erhobener Faust. Auf den verkrüppelten Weiden der nahen Landstraße saßen, widerlich krächzend, zankende Krähen. Einige hundert Schritte vom Schlöffe lag ein pol nisches Dorf; dort gab eS nur elende Häuser, elende Menschen, elende Existenzen. Leise klang und knirschte die glitzernde Eisfläche des Baches, als versuchte dieser wie sonst dem Anblicke jenes Glends zu entfliehen und als fühlte er nur mit Un willen die Fesseln des nordischen Winters. Unheimlich aber erscholl aus dem Tannenforste da Lrüben am Hügel «in heiseres Bellen; scheu und feige tauchten di« Wölfe, gepeitscht vom grimnien Hunger, freit gewesen sind. Ferner ist den Erziehungspflichtigen, deren Kmder. bez. Pflegbe fohlene erst nach dem 31. März dieses Jahres und zwar bls zum 30. Ium desselben das 6. Lebensjahr vollenden, gestattet, dieselben für Ostern e. zur Schule anzumel- den. Bei der Anmeldung ist vorzulcgen: 1) Eine schriftliche Angabe der Eltern über die Konfession, Vez.Religwn, welcher sie angchören, wobei seitens der keiner Religlonsgesellschaft angehvrenden Dissidenten die Erklärung abzugeben ist, an welchem Religionsunterrichte ihre Kinder teilnehmen sollen; - . ... _ 2) eine Bescheinigung über die an dem Kinde vollzogene Schutzpockenimpfung; außerdem für die auswärts geborenen Kinder 3) ein Taufzeugnis oder ein Geburtszeugnis. Frankenberg, den 4. Januar 1881. , , . Die Direktion der Bürgerschulen. Dir. Engert. die Anmeldung der Oster» 188t schulpflichtig werdenden Kinder betr. .. Dienstag, Mittwoch nnd Donnerstag, den 11.—LS. Januar, sollen die Anmeldungen der Ostern 1881 schulpflichtig werdenden Kinder in der Expedition des unterzeichneten Direktors (Bürgcrschulgebäude, Zimmer Nr. 3, parterre links) und zwar in den Vormittagsstunden 8—18 Uhr entgegenommen werden. Es werden hierdurch alle Erziehungspflichtigen, deren Kinder, bez. Pflegbefohlene d-r Zeit vom 1 April 1874 bis 31. März 1875 geboren worden sind, also bis Ende März dieses Jahres das 6. Lebensjahr erfüllen, aufgefordert, die Anmeldungen zu genannter Zelt und an genanntem Orte zu bewirken. Jngleichen ergeht diese Auf forderung an alle diejenigen, deren Kinder, bez. Pflegbefohlcne vor dem 1. April 1874 geboren worden, aber aus besonderen Gründen bis äato vom Schulbesuche be- zeikmgsboten.auswärts säHlicheBur-au» und Mlialst-ll-n der Annoncen-Expeditionen: Jn^ Rudolf Mosse außerdem rn Möha Hr. Buchbinder Rudolf Vogel, in Niederwiesa Hr. MaterialwarenhLndler begonnene Quartal werde« von «nS, nnferen Boten und alle« Post- anstalten noch angenommen. Viv Lrpeäitioil äes kraakolldergor Was die legislatorischen Neuerungen im Reiche und in Preußen anbelangt, so ist betreffs des ersteren vor allem hervorzuheben die Annahme zweier Vorlagen, von denen die eine den eisernen Militäretat auf weitere 7 Jahre fcstsetzt und die Friedensstärke um ca. 27000 Mann vermehrt, und die andere für die Ersatzreserve erster Klasse eine regelmäßige Übungszeit einführt, so daß dieselbe schon bei Beginn eines Krieges im Felde verwendbar ist. Durch diese beiden Gesetze haben die deutschen Streitkräfte mit einem Schlage eine ganz au ßerordentliche Verstärkung erhalten, welche sie den fran zösischen auch numerisch ebenbürtig macht. Der Reichs tag prolongierte auch die Gültigkeit des Sozialdemokra- tengesctzcs um einige Jahre. Der preußische Landtag acceptierte eine Vorlage, welche verschiedene erhebliche Ab milderungen der Maigesetze Herbeiführte, den kirchlichen Frieden aber bis jetzt nicht um eines Haares Breite näher rückte. — Mit der Erweiterung der Befugnisse des elsaß-lothringischcu Landesausschusscs wurde die Ober präsidentschaft ini Reichslande durch eine kaiserliche Statt halterei ersetzt, welche dem General - Fcldmarschall v. Manteuffel anvertraut wurde. Dieser berühmte Militär, de: zugleich ein gewandter, Herzen gewinnender Diplo mat ist, führte in der Regierung des ihm anvertrautcn Landes ein System der Milde und Nachsicht ein, wel ches bisher sichtlich von gutem Erfolge begleitet war. Wenn cs je gelingt, die Elsaß-Lothringer zu guten Deut ¬ schen zu machen, so geschieht es auf dem Wege, den Manteuffel betreten, nicht auf dem gegenteiligen. Im Jahre 1880 traten die Wirkungen der Schutz zollpolitik noch nicht in dem Maße zu Tage, daß die Freunde oder die Gegner derselben eine Bestätigung ihrer Vorherverkündigungen hätten gewinnen können. Die wohlthätigen Wirkungen wurden bisher ebenso zag haft behauptet, wie die üblen, und der Nutzen, den die Reichskasse aus den Zöllen zog, ist im vergangenen Jahre nur ein homöopathischer gewesen. Wir Deutschen sind bezüglich der innern Politik Bis marcks mit dem Schluffe des Jahres 1880 noch iminer nicht aus dem Ungewissen, Unbestimmten herausgekom- mcn. Wir wissen wohl, was geschehen ist, aber noch nicht, was aus dem Geschehenen entstehen wird, und was alles noch kommen soll, um das Geschehene zu ergänzen. Diese Ergänzungen erst würden Zweck und Ziel der Einzelheiten und des Ganzen erkennen lassen, da der Reichskanzler vorzichr, darüber zu schweigen. Der auf merksame Beobachter aber kann sich nicht verhehlen, daß Fürst Bismarck eine totale Reform unserer wirtschaft lichen Zustände erstrebt. Wir verstehen dabei das Wort „wirtschaftlich" in seinem umfassendsten Sinne, der auch das Soziale in sich begreift. Zollrcforin, Steuerreform, Sozialrcform scheinen uns die drei Hauptaufgaben der inneren Politik des Kanzlers zu sein. Die letztgenannte dürfte die hauptsächlichste, einschneidendste sei». DieAr- beitcrversicherung und die Jnnungsorganisation werden nur deu allerersten Anfang des sozialen Ncformzieles bilden, über welches wir im begonnene» Jahre — wenn aus dem Dunkel hervor; noch icheuten sie sich, des Dorfes Kirchhofsfrieden -u stören und einzubrechen in die kleinen, zerfallenen, lehmgebauten Hütten. Und über diesem allen lag etwas unsagbar Trau riges, gleich als wäre hier ein ewiger Winter, ewige Stille, ewiges Elend. — In der rußigen Küche deS Schlosses, am mächtigen Herdfeuer saß leise plaudernd das gräfliche Gesinde. „Warum blieb sie nicht unten in Rom?" seufzte Annufchka, des Schloßherrn alte Amme. „Warum mußte grade sie unsern gnädigen Herrn heiraten?" brummte Jstvan, der gauköpfig« Kammer diener „Wenn das so sortgeht, haben wir bald kein gesun des Pserd mehv im Stalle; sie hetzt alle zu Tode!" jammerte kopfschüttelnd Jakub, der Kutscher, und goß sich zum fünsten Male sein Gläschen voll aus halbge- leerter Branntweinflasche. „Heut gab sie mir eine Ohrfeige, weil ich ihr beim Frisieren ein einziges Haar auSriß", schmollte Jeannette, die Kammerjungfer, und setzte koquett ihre kleinen Füß chen auf einen Holzblock am Herdseuer. Hier trat eine klein- Pause ein; von droben herab klang, durch die Mauern gedämpft, der Ton eines Flügel-: wer spielte droben? „Sie!" Wins. Migt. hieb näch d ergeben e Tochter, örtliches und Sächsisches. Frankenberg; 4. Januar 1881. f In der gestrigen ersten öffentlichen Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums wurden nach der durch Herrn Brgrmstr. Kuhn vollzogenen Einweisung der wlcder- bez. neugewählten Mitglieder Herr Fabr. Berthold mit 21 von 30 Stimmen zum Vorsitzenden und Herr Bäckermstr. Raschke mit 17 Stimmen zu dessen Stell vertreter gewählt, während die Wahl der Schriftführer bis zur nächsten Sitzung vertagt wurde, nachdem die bisherigen Inhaber dieser Stellen eine Wiederwahl ent schieden ablehnten. Am Abend vereinten sich Mitglieder des Rats- und Stadtverordnetenkollegiums zum sog. „Ring", der seit Jahren üblichen geselligen Zusammenkunft. f Am Neujahrstage schied nach länger« Siechtum die bisher älteste Person unsrer Stadt, Frau Johanne Schiebler, die Witwe des Begründers der Firma I. G. Schiebler ssn., in ihrem 96. Jahre aus dem Leben. j- Der Kirchengemeinde Ottendorf mit Krumbach hat das Wcihnachtsfest eine große Freude gebracht mit eine« schönen Altar- und Kanzelschmucke, welcher lediglich durch freiwillige Gaben von Unbemittelten und Wohlhabenden beschafft worden ist: Altar und Kanzel haben eine vom Paramentenverein der Dresdner Diakonissenanstalt ge fertigte Bekleidung von grünem Tuche mit Goldstickerei Treten wir ein in jenes große, prächtige Gemach, dessen verhüllte Fenster nach dem öden Park hinausgehen. Dunkle Samtportibren verbergen die hohen Thür flügel; unser Schritt verhallt lautlos in den dicken türkischen Teppichen, welche überall das Getäfel des Fußbodens bedecken. Wilde Reitergefechte sind in die Teppiche eingewebt und der glührote Schein des Kaminfeuers zuckt eigen tümlich über die von Kampfesleidenschaft verzerrten Gesichter. Hier und da sind die Teppiche eingeriflen, auch der Samt der zahlreichen Fauteuils. Fermor, eine riesige Dogge, liebt es, die scharfen Zähne darin zu vergraben, da ihr nicht immer Menschenkehlen zu Disposition stehen. Flammige Tapeten, uralt und wertvoll, braun und golden gefärbt, an vielen Stellen zerfetzt, — Bilder von Männern und Frauen in reich altpolnischen Kostümen, die goldenen Rahmen fast blind und zersprungen, — der mächtige Kronleuchter, welcher von der einst kunst reich benialten, jetzt beinahe düster grauen Decke her abhängt, der kostbare Flügel mitten im Zimmer, — überall Verfall und Reichtum, Vergänglichkeit nnd Pracht dicht neben einander. Über der eilten Thür klafft die Wand; ein dunkles