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AuerUM-Zeitung. MMeiner Anzeiger tiir die Ltadt A»e, Zelte, Aliklhammer M t>ie mliegen-e» Ortschasten. ErILeini «tttwo»«, Frettag» u. »-««tag». MV,»«e«»ntSpretS i»kl. dir 3 werthvoll«« Beilagen vierreijLhrliL mit vringerloh« 1 M». 20 Pf. ourkb oie Voll I Ni. 20 Pf. Mit S Namilienölättern: Aroystnn, Kute Heister, AeitspiegeL. Leranvoortlicher Redakteur: «Mil Hegemeister in Aue (Erzgebirge). Redaktion u. Ervedition: Mw«, Marktftraße. Inserate die einspaltige Sorpuezetle 10 Pf«, amtlich« Inserate 2» Pf. di« «erpul-ZeS«, Reklamen pro Zell« 20 Pf. tllle Poftanftalten und La«dbrieftriig«r nehmen Bestellungen an. Ro. 127. DM" Bestellungen 'M» aus di« Au erttzat-Zeitung (Ro. 6SV der Zeitung-Preisliste) für November u Dezember 18SS werden in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Au»» träger« de» Blatte», sowie den Landbriefträgecn jederzeit gern ' angenommen. Krpeditiou der „Knertyal-Aeitung." LlmeU Aus dem Auerthal und Umgebung. «Utdetlm»,«« »a« tatatem Interesse stn» »«r Strdattion stet» «uistkommen. Wie au» dem Jnseratentheil ersichtlich, gedenkt der hiesige Kreuzbruderverein morgen Sonntag eine theatralische Abendunter- haitung im Schützenhaus zu veranstalten. Der Bereit» verfügt, wie er durch frühere Aufführungen oft bewiesen, z. B. mit den Stücken „Bariüßele", „Prozrßhanjel" u. s. w., über gute Kräfte und er wird tauch diesmal alles ausbieten, um den Besuchern ut»d Lheatersreunden einen genußreichen Abend zu bieten. Da diese Aufführung abermals beträchtlichen Aufwand ersordert, wäre zu wünschen, daß auch dieses Mal dem rührigen Verein, welcher alljährlich über lOO M. an Arme und Kranke spendet, ein volles Haus bescheert fein möge. Die Pflichtseuerwehr Zelle hält Sonntag, den 27. Oktober eine Hauptübung ab. Sammelplatz Vormittag ^11 Uhr am Spritzenhaus. Da» Königliche Amtsgericht Schneeberg macht bekannt: Da» Erlöschen der aus Fol. 209 des Handelsregister» für Neustädte!, Aue und die Dorsschasten eingetragenen Firma: Hermann Becher u. Eomp. in Aue ist heute verlautbart wor den. Ferner: Auf dem neuerrichteteu Fol. 265 des Handelsre gister» für Neustädte!, Aue und die Dorsschasten ist heute die Firma: Becher u. Zager in Aue eingetragen, und sind al» Inhaber derselben Herr Friedrich Hermann Becher, Maschinen bauer in Aue, und Herr Karl Paul Zäger, Zugenieur ebenda verlautbart worden. Der Stadtrath zu Schneeberg macht bekannt: , Bei Gele» genhrit de» am 9. October stattgehabten Brande» der Wirth- schastSgebiud« deS vr. Schwabe'jchen Gute» am Gleesberg ist »ine groß« Anzahl von Gegenständen abhanden gekommen, na mentlich Frauen-Kleider, Wäsche, einige echte Schmucksachen, «inderwerthige Schmucksacheu, Nähuteniilien, Schirme, Hüte, Handschuh«, Schuhe, ein Mantel von schwarzem Tuche, zwei Blumenkörbe, eia geschnitzter Uhrenständer, ein Fijchgla« mit Ständ r, 1 Bürstentasch«, 1 Bett, 2 Mttchäsche, 1 Keyricht- fchausel, 1 Zagdgewehr, 27 Speckseiten, 1 Schinken, 1 Faß saure Gurken, 12 Töpfe mit Milch, 45 Liter Sahne, 8 Stück Butter, 4 «rode, 25 Psd. Wurst, 3 Pjd. Seife, 1 Radehacke, 1 Spitzhacke, 2 Krauthacken, 1 Paar Herrrnftiesel, 1 Wäsche leine, 2 Decken. Wir ersuchen hierdurch Jedermann, der sol che Gegenstände an sich genommen und «och nicht avgeliesrrt hat, dieselben nunmehr sofort im Gute selbst oder an Rath», stelle hier abzugeben. Zugleich aber richten wir an Alle, welche Kenntniß vom Berbleive solcher Gegenstände Haden, da» Ersuchen, hiervon Anzeige bei uns zu machen.- (Nette Ge sellschaft muß da« sein, dir sich aus solche Weise e,ne ganze Witthschast zusammenstehlen, die wissen auch wa» gut schmeckt! Profit Mahlzeit!) — Wer seine Möbel versichert hat, sei jetzt, nachdem zahl- reiche Umzüge stattgesundrn haben, daran erinnert, daß jeder Versicherte bald nach dem Einzug« in die neue Wohnung sei- ner Verficherung»gesellschaft davon Kenntniß zu geben Hai, da andernfalls die Versicherung ihre Giltigkeit vertiert. — Berheirathete Rekruten find, wie alljährlich, auch diese» Zahr wieder bei einzelnen Regimentern eingetrofsea. Gewöhn lich find die» Leute, welch« zweimal zurückgestellt und im letz ten GestellungStermiu dann doch noch au-gehoben wurden. Meist denkt der junge Mana, daß er, wenn er zweimal zu- rückgestrllt worden ist, da» dritte Mal frei kommt. Aber gar nicht seltea erweist sich seine Ealeulation doch al- falsch. Wird dann d« junge Ehemann zur Fahne einbrrusrn, so ist der Jammer groß. Und doch hat er sich diese Situation selbst zuzuschreiben. E« ist die natürliche Eonsequenz unbedachten Handeln». Die Ehesrau und die vorhandenen Kinder haben keinerlei Anspruch auf Unterstützung durch den Staat bez«. die Gemeind». Während der aetiven Dienstzeit wird übrigen» fpecielle Rücksicht auf die Brrheirathuug nicht genommen, und e» erwächst daraus auch kein Anspruch auf vorzeitige Entlas- sang. Steht nun «tat solch« Frau allein da, ohne Eltern, aus deren Unterstützung fie rechne» dürft«, so befindet st« sich in rtnrr krinr«weg» beneid«u»«krth«n Lag«. E, mag daher jeder beirathslusttg« Mann di« definitiv« Entschridttug abwar- Art, ehe »s »in« Frau hsimführt, Sonntag, den 27. Oktober 1895. i — Seit vielen Jahren ist die Pilzernte nicht so spärlich gewesen, al» Heuer. Vom Juni bi» Ende August find in un- I seren heimischen Wäldern Steinpilze nur sehr vereinzelt ge funden worden und erst im September lieferten die Waldun gen einige eßbare Pilzsortrn vorwiegend aber auch nur Gelb- chrn. Von Anfang diese» Monat- an erst wuchsen auch Steinpilze, so daß die Märkte leidlich beschickt werden konnten- — Fabrikant und Handwerker. Da- Reichsgericht hat die Frage, wer Fabrikant und «er Handwerker sei, wie folgt ent schieden: ArbeUet der produzirende Arbeiter allein an der Fer tigstellung de» Werke», so ist .Handwerk" vorliegend. Arbei ten jedoch verschiedene Arbeiter zur Fertigstelluug — jeder nur an einem Theile de» Fabrikat» — so ist da» eine „Fabrik- thätigkeit". Neustädte!, 23. Oktober. In hiesiger Stadt ereignete sich vor einigen Tagen ein recht betrübender Vorfall, welcher «ine Familie in tiefe» Leid stürzte. Zwei Knaben eines hie sigen Einwohner» beschäftigten sich mit dem Gewehre ihre» Va ter» in der Wohnstube, als plötzlich der jüngere von ihnen leblos niedersank; der im Laufe des Gewehres steckende Lade stock hatte ihm Brust und Herz vollständig durchbohrt. Auf welche Weise die Entladung der Flinte vor sich ging, entzieht sich unserer Kenntniß. Der traurige Fall lehrt aber wiederum eindringlich, Schießgewehre unter allen Umständen, ob geladen oder nicht, so aufzubewahren, daß sie Kinder überhaupt nicht erlangen können.j (Erzgeb. Vfd.) Aus Sachsen mW Umgegend. An nabe rg. Den Freunden de» Pöhlbergthurmprojette- wird die Nachricht willkommen sein, baß der hiesige Stadtrath einen besonder- günstig gelegenen Platz auf dem Berg» au»- gesucht hat und für den Thurm zür Verfügung stellen will, auch zum Baue «ine größere Summe, man spricht von 12000 bis 15000 Mk. aus Sparkassenüberschüssen verwilligt hat. Wenn also da- Stadtverorbnetenkollegium nicht nein sagt, wa» bei der VolkSthümlichkeit des schon längst begehrten Unterneh mens kaum zu besorgen ist, kann» im nächsten Frühjahre loS- gehen und der Bau «ine» Thurmes und Unterkunftshauses so grsördert werden, daß er den Bewohnern unserer Stadt und Umgegend al» JubttäumSgeschenk dargebracht werden kann. Auerbach, 6. Oktober. Wieder einmal hat die leidige Putzsucht rin Mädchen in» Gesängniß gebracht. Die erst seit kurzer Zeit bei dem hiesigen Gemüsehändler Gustav Voigt al» Verkäuferin in den Dienst getreten«, 25Zahre alte Klar-Kirm se au» HeuerSdvrf in Sachsen-Altenburg hat ihrer Herrschaft vor wenigen Tagen au» der ihr jederzeit zugänglichen Laden- k«ff« gegen 30 Mk. gestohlen und zum größten Theile zum Ankauf von Kleidung-gegenständen verwendet. Die Kirmse wurde deshalb vom Laven weg verhaftet und sieht nun ihrer Bestrafung entgegen. — Der Plan der städtischen Kollegien zu Adorf, di« An leihe zum Bau des neuen RathhauseS (105 000 Mk.) inner halb 64 Jahren zu amortisiren, hat die Zustimmung »er Kgl. Kreishauptmannschaft Zwickau nicht gefunden. Dieselbe ver langt vielmehr, daß die Anleihe in spätestens 45 Jahren amor- Usirt jein muß — ein jchwcr erfüllbare» Verlangen für die Stadt, da diese 105 000 Mk. in dem abgekürzten Zeitraum statt mit 3»/z°/o mit b"/<, verzinst werden müßten und dem nächst neue dedeutende Ausgaben durch Errichtung einer elek trischen Centrale und Bau einer Wasserleitung erwachsen. Plauen, 7. Octbr. Tiefe» Mitleid hat hier der Fall er regt, daß der i« 10. Jahre stehende Sohn einer hiesigen geach- trten Gastwirth-samilie, «in hoffnungsvoller Schüler der städ tischen Rralschule, am vorigen Freitag nach mehrtägigen schwe ren Leiden an Blutvergiftung und Gehirnkrämpfen verstorben ist. Wie man hört, ist an der Unterlippe eine winzige Wund« entdeckt worden, hervorgerusen möglicherweise mit einer Stahl- s«der; dadurch dürste die Blutvergiftung eingetreten sein. La» Beileid, da» sich au» Anlaß diese» Todesfalles in der Ben oh- nerschast kund giebl, kam besonders bei der gestern Nachmittag erfolgten Beerdigung de» Knaben durch di« zahlreiche Trauer begleitung zum Ausdruck. Leipzig, 23. Octover. Heute wurde auf den Polizeibt- rretor Bretschneldcr ein Attentat versucht; al» derselbe sich Morgen» zur Sitzung begeben wollte, wurde er von dem früh eren Gendarm Zirgenbalg aus Lindenau überfallen. Dieser gab drei Schüsse auf Brrtschneider ab, von denen «ahrschein- ltch einer tidtttch verlaufen wäre, wenn der Uebersallene nicht verschiedene Aktenstücke und ein Dienstbuch in der Tasche ge habt hätte, wodurch der Schuß abgeschwicht wurde. Der Thü rer wurde verhaftet. SS wird angenommen, daß er nerven krank und da» Motiv jedenfalls darin zu suchen sei, daß er annah«, er fei s. Z. auf Veranlassung Bretjchneiver» ent lass« worden. In Blumrnau wurde Donnerstag früh in der S. Stunde rin Mann tobt au» der Flöha gezogen. In dem Verunglück ten erkannte «an den Spielwaarenarveiter Hecker au» Klein- nruschöadag. Derselbe halt« am Mittwoch Spirlwaarennach 8. Jahrgang. Grünhainichen geschafft, «ar mit dem Nachtzuge zurückgekehrt, an der Haltestelle zu Blumenau »»»gestiegen sund ist bet der großen Ftnsterniß jedenfalls in den Mühlgraben gefallen und ertrunken. Hecker hinterläßt Frau und fünf unerzogene Kinder. Ein Fahrraddiebstahl, welcher wohl an Frechheit nicht» zu wünsch«» übrig lassen dürfte, ist vergangrneu Mittwoch Abend auf de« hiesigen Bahnhofe peffirt. Ei« Schänd«,«, Radfah rer «ar besonderer Umstände halber gezwungen, dir Rückfahrt von Königstein nach Schandau mit der Bahn zu mach««. Zu diese« Behuf« gab er sein Rad al» Paffagirrgut (Freigepäck) auf. Al» kurz« Zeit daraus bei Ankunft de« Zuge» verladen werden sollte, war «» vom Bahnsteig gestohlen lvord«». In diesem Falle haftet die Bahnbehörde für die Wiedererlangung de« Rades und hat dieselbe auch sofort nach allen Gritm tele graphische Mittheilungen gelangen lassen. Apolda, 21. October. Eineüberraschende Entdeckung wur de bei der Prüfung des Nachlasse» einer in dem nahen Worm stedt verstorbenen Frau gemacht, die bi» zu ihre« Tod« in den bescheidensten Verhältnissen gelebt hatte und al» mittellos galt. Man fand in ihrer Hinderlaffenschaft 133 000 Mk. in Werth papieren vor. Auch die vorhandenen Anverwandten, denen da» Geld zufallen wird, haben davon keine Kenntniß gehabt. Auf originelle Weise kam in Apolda ein Anwohner der Schulbergstraße um seine Stiefel. Derselbe wollte sich näm lich eines Abend» so unbemerkt als möglich in seine Wohnung begeben (er fürchtete wohl da- Erwachsen seiner Frau) und zog zur Vorsicht die Stiefel an der HauSthür von den Füßen. Al» er aber am andern Morgen seine Stiefel wieder auzteh- en wollte, merkte er erst, daß er dieselben Abend» zuvor vor der HauSthür aus der Straße hatte stehen taffen, und dort waren sie nicht mehr zu finden. GraSlitz. Zwischen der königl. sächsischen u.österreichischen Regierung finden gegenwärtig Verhandlungen über einen «gen- thümltchen und recht bedauerlichen Fall statt, in «elchem von einem sächsischen Angehörigen Entschädigungsansprüche erhoben worden find. Vor mehr als fünf Jahren, End« Mai 1890, wurden von Grenzbeamten in Silberbach in Böhmen «ine große Menge Weißwaren von hohem Werthe in Beschlag ge nommen und aus zwei Wagen nach dem Zollamte Gra«litz geschafft. Die Waren gehörten dem Filialgeschäste, da« Kauf mann Hermann Puschmann in Falkenstein zu GraNitz errich tet hatte und waren nach Annahme der Grenzbeamten über die Grenz« aus Sachsen herauSgepascht worden. Infolge die se- Vorkommnisses wurden auch die Handelsbücher de» Pusch- mann'schen Filialgeschäste» mit Beschlag belegt. Dem Besitzer erwuchs damals ein Schaden von 30 000 Mk. Puschmann, der seiner Versicherung nach die Warrn sämtlich verzollt hatte, setzte i« Bewußtsein seine» Rechte» unter bedeutenden Opfern alle Hebel in Bewegung, um wieder zu dem Seiniaeu und zu seinen Büchern zu gelangen, ohne welche die Außenstände nicht eingezogen werden konnten. Allein voll« fünf Jahr« hat e» gedauert, ehe er, nachdem die endlose Voruntersuchung «inen für ihn günstigen Verlauf genommen hatte, wieder in Besitz drrselben gesetzt worden ist. Die Waren haben natürlich im Lause der Jahre allen Wert für ihn verloren. Die damalige Beschlagnahme hat mancherlei Unglück im Gefolge gehabt, und zwar nicht blos für die Factore und Arbeiter de« Puschmann'- schen FtlialgeschSste», di« damals arbeit»- und verbienstlo» wurden. Wie di« Beschlagnahme, sowie die Forderung einer Zollstrase von 52 500 Gulden «Puschmann geschädigt hat, hat derselbe sowohl der österreichischen, wie der sächsische« Regie rung dargelegt und einen Schadenersatz von weit über 100 tausend Mk. von der österreichischen Regierung verlangt. Nach dem sein« Beschwerde von dem sächsischen Justizministerium ge prüft worden «ar und er sich ohne Erfolg wiederholt an den österreichische» Finanzmintster gewendet hatte, hat er den Schutz de» sächsischen Ministerium» de» AuSwärtigrn angerufen, und es ist ihm von diesem soeben der Bescheid zu Teil geworden, daß der sächsische Gesandte in Wien angewiesen worden sch bet der vsterreichisch-ungartschen Regierung auf thunlichste Be rücksichtigung sein« Ansprüche hinzuwtrkeu. Der Fall scheint ganz dazu augethan, daß man österreichischrrsrit« «inen Miß- griff der viel Unheil angerichtet hat, durch Schadenersatz nach Möglichkeit wieder gut zu machen sucht und dem Eintreten noch weiterer schlimmer Folgen vorbeugt. Kirchliche Nachrichten von Arre. 20. Sonntag nach Trinitati«. Früh halb 9 Uhr Beicht«: ?. Thoma». Vor«. 9 Uhr Hauptgottt-dieust mit Feier der heiligen Abendmahl». Predigt k. Thoma» über Apg. 21, v. 8 bi» 14. Nachmittag halb 2 Uhr Misfion-stund«: Diakon«» Oertel. Abend» 8 Uhr: Ev^luth. JünglingSverein. Kirchen-Nachrichten Mr Kliisterletn-Aelle. Bonn, halb 9 Uhr Beichte. S Uhr HauptgotteSdienst mit heil. Abendmahl. Abend» halb 8 Uhr JüaglinM-Sverei«.