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D Vesper in -er Breuzkirche. Dresden, Sonnabend, den 9. Jnli 1892, Nachm. 2 Uhr. 1. 'Präludium und Auge für Orgel (^-äur) von I. S. Bach. 2. Soppclchörige Motette von I. S. Bach (1685—1750). Fürchte dich nicht, ich bin bei dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen und habe dich erlöset. Choral im Sopran: Herr, mein Hirt, Brunn aller Freuden, du bist mein; Niemand kann uns scheiden. Ich bin dein, weil du dein Leben und dein Blut mir zu gut in den Tod gegeben. Du bist mein, weil ich dich fasse, und dich nicht, o mein Licht, aus dem Herzen lasse. Laß mich, laß mich hingelangen, wo du mich und ich dich ewig werd' umfangen. 3. Arie aus „Elias" von Mendelssohn, gesungen von Herrn Emil Plnks. Seminarlehrer in Nossen. So ihr mich von ganzem Herzen suchet, so will ich mich finden lassen, spricht unser Gott. Ach, daß ich wüßte, wie ich ihn finden und zu seinem Stuhle kommen möchte. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 226, I. Herr, dein Wort, die edle Gabe, diesen Schatz erhalte mir; denn ich zieh' es aller Habe und dem größten Reich thum für. Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruh'n? Mir ist's nicht um tausend Welten, aber um dein Wort zu thun. Uovtesirrrg. 5. Arie aus „Elias" von Mendelssohn, gesungen von Herrn E. Pinks. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird vor ihnen fliehen. 6. Motette für Chor und Solostimmen (op. 30, Nr. 2, z. l. M.) von Ernst Flügel. Meine Seele harrt auf dich, denn du, Herr, hälft mich bei meiner rechten Hand. Herr, du leitest mich nach deinem Rath und nimmst mich endlich mit Ehren an. Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Theil.