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so. Jahrgang Nr. 281 Dienstag, den 3. Dezember 1V35 _ V s 2 2 z n s k. rr 8 Z rr Z S- L^W Z5-V? Pf»- Einzelnummer nummer IS Pfg.) zß Q'L Es ^5 «V» s* «v 2.S Aernsprecher jlmt Lfichoftwerda Nr. <44 und 442 — <»-»-> ^ ^- oder Unterbrechung der höher» Sewatt hat der Be» z oder. Nachlieferung der kzahlung de» Bezugspreise». S- 2 ZHS! Neuer Abfall in Abessinien. Ras Kassa will zu -en Italienern übergehen k> L s s-" -SZLSV ^UZß nanenrsryer Kirchenfursten. DNB. Mailand, 3. Dezember. (Eig. Funkmeldg.) Der Fürstterzbischof von Florenz hat an den Klerus seiner Erz» wird sich höchstens aus der Versteifung oder Entspannung der allgemeinen politischen Atmosphäre in den nächsten Ta» gen gewinnen lassen. Dis Erholungsreise Hoares nach London, die den eng. lischen . Außenminister auch mit Laval zusammenführen wird, ist gegenüber diesen vieldeutigen Möglichkeiten we sentlich eindeutiger. Hoare hat die Aufgabe, Len französi schen Ministerpräsidenten die Interna des letzten englischen Kabinettsrates und der weiteren englischen Politik mitzu teilen. Das wird geschehen, und es ist wahrscheinlich, daß die Hoareschen Ausführungen mit den Informationen zu sammenstimmen werden, tue auch Herriot aus London nach Paris mitbringen wird. Interessant ist lediglich, daß Hoare und nicht Eden das Gespräch mit Laval führt. Da Eden als der Mann Les schärferen Kurses gilt, würde die direkte Be« auftragung Hoares für eine Milderung der Lage sprechen. Auch sonst kann man aus der Erholungsreise des englischen Außenministers einen gewissen Optimismus schöpfen. Ein Mann von der Bedeutung Hoares fährt nur dann nach der Schweiz, wenn er irgendwelche bestimmte Persönlichkeit dort treffen will oder wenn in den nächsten Tagen vor dem Beginn der Flottenkonferenz in London keine besonderen Ueberraschungen erwartet werden. spräch hätte bei dem gegenwärtigen Stand der Politik einen durchaus verständlichen Sinn. Auch Mussolini könnte es nm angenehm sein, wenn auf diesem Wege italienische Ge- dankengänge nachdrücklich an eine Stelle gelangten, die auf die weitere Entwicklung einen bedeutsamen Einfluß besitzt. In diesem Zusammenhang ist es von Interesse, daß nach Londoner Meldungen auch im englischen Kabinett Mei nungsverschiedenheiten über die taktische Behandlung der Oelsperre bestehen sollen. Eine klein«, aber nicht unbedeu tende Gruppe soll nachdrücklich kür ein langsameres Tempo der Verhandlungen ekntreten. Auch die Erklärungen des kanadischen Ministerpräsidenten dürften in die gleiche Rich tung zielen. Diese vorsichtigen Stimmen könnten durch ein« Vermittlungsaktion des belgischen Königs eine Unter stützung «rfahren. Vielleicht ließen sich auch Lurch König Leopold alle diejenigen Erklärungen nach London bringen, die Italien auf dem sonstigen diplomatischen Wege über seine Kriegsziele usw. nicht ohne weiteres avzugeben wünscht. Aber mit allen diesen Erwägungen befindet man sich — wie nicht nachdrücklich genug unterstrichen werden kann — durchaus sm Bereich von politischen Vermutungen. Dementis derartiger Deutungen sind mit Sicherheit zu er warten, und eine wirkliche Aufklärung über die Vorgänge Tagesschau. * I« de« Gesetz der Sicherung der Deutschen Evangelischen Kirche vom 24s September 1925 Hal der Reichvmivtster für die kirchlich«, Angelegenheiten, Serrl, nunmehr eine fünfte Durchfüh rungsverordnung erlassen. Dies« Verordnung soll die Einheitlich keit «nd Unversehrtheit de, Slrchenregimenl, sichern, da« heißt die Arbeit der Landerkircheuaurschüsse gegen die Einmischung unbe- sugter nlchtbehördllcher Stellen der evangelischen Kirche schützen. * An» 2ohaaa«»bukg wird berichtet, daß im nördlichen Teil von Trav»»aal eine Dürr« herrsche, mir sie seil Jahrzehnten nicht zu verzeichnen gewesen sei. Da, Vieh sterbe zu Hunderten dahin. In manche» Bezirken hab« es seil einem Jahr keinen einzigen Tropfe» «egen gegeben. * Aach eintr Ueulermeldung an, Dschibuti find hartnäckige Gerüchte >m Umlauf, wonach Ra» Kassa, eia Vetter de» Regn», in seiner Treue zur Regierung tu Addi, Abeba schwankend geworden sei. Ras Mafia trage sich mit dem Gedanken, sich den Italienern anzuschließen. * Der diplomatische Mitarbeiter de» „Daily Telegraph" schreibt, die britische Regierung «erde in der nächsten Woche in Genf den Vorschlag» die wirtschaftlichen Sühnemaßnahmta gegen Italien dnrch eine Oelsperre zu verschärfen, vollauf unterstützen. * Laval empfing am Montag den chinesischen Geschäftsträger, der ihn über den Einspruch in Kranial, setzte, den Lhiua gegen da, vorgehen Iqpqnp 1» Rordchlua erhebe. E» sei jedoch nicht rlchüg, dnß EHM sich bei seinem Einspruch auf Artikel IS der VWerbund»fatznag stütze. * Ditz! Schwester de, KSaig» von England, Prinzessin Viktoria, ist in den frühe» Morgenstunde» de» vieemtchg, 07 Jahre alt, ge storben. *) AusfllhrNch»« an anderer Stell». Arisen zwischen Krieg und Frieden. Die «rste im Zeichen einer leisen Adventsstimmung 'tehende Dezemberwoche hat auch di« unruhige und gefähr- lick problematische Politik mit einem grünen Tannenzweig geschmückt. Sehr überraschend ertönen aus einmal von allen Seiten Meldungen über politische Reisen, und man mag es — einen gewissen Optimismus vorausgesetzt — als gutes Omen nehmen, Laß «in Teil dieser V-Zug- und Damp ferfahrten sogar als „Erholungs"-Reis«n gekennzeichnet worden sind. So fährt der Mittschubfreudiae englische Außenminister Hoare zur Erholung nach der Schweiz, um dort nicht nur das Glatteis von Genf, sondern auch die Eis flächen hochgelegener schweizer Seen auszuprobieren. So befindet fick König Leopold von Belgien zur Erholung in London und zu demselben Zweck als frischgebackener Univer- sitätsehrendoktor auch der Franzose Herriot. Man hat es also nut nicht weniger als drei Eryolungsreisenden auf ein mal zu tun, und es ist verständlich, daß man bei einer sol chen Hausse in Erholung auch sogar schon von einer Reise Lavals nach London, höchstwahrscheinlich aber sehr irrtüm lich, munkelt. Was bei diesen Erholungsreisen Heraustommen wird, ist natürlich sehr schwer zu sagen. Die Reisenden selbst wer den kaum davon der Oefsentlichkeit erzählen. Immerhin regt besonders die Reis« des belgischen Königs nach London mancherlei Vermutungen an, da König Leopold als Schwa ger des italienischen Kronprinzen persönlich an dem dro henden Konflikt zwischen England und Italien nicht unin teressiert ist. Man hat deshalb auch die Reis« sofort als eine Vermittlungsaktion von Königshof zu Königshof be zeichnet. Aber Lies« Beurteilung ist doch ein wenig weit- gehend und daran angeknüpste Folgerungen können be denklich sein. Am bedenklichsten wär« es, wenn man an läßlich dieser Reise nun wieder di« alten Gerücht« über eine tiefgehende Spannung zwischen dem italienischen Kronprin zen und Mussolini hervorkramen würde. Denn mögen auch unter umstanden zwischen dem Kronprinzen und dem Duce gewiss« Unterschiede in der taktischen Beurteilung der Lage bestehen, so ist es doch gang ausgeschlossen, daß der italieni sch« Kronprinz über seinen Schwager eine direkte Vermltt- lungsaktion beim König von England inszeniert, etwa gar mit der Absicht, sich bei Lieser Gelegenheit eines unlieb samen „Rivalen" um die italienische Führung zu entledigen. Solche Schauermärchen mögen für Romane gut sein, die Wirklichkeit ist ernster und sollte von derartigen Märchen erzählungen freigeyalten werden. Etwas anderes war« es freilich, wenn der belgische König in unmittelbarer Aussprache dem englischen Königs haus und den englischen Führern die Auffassung des italie nischen Königshauses unterbreiten würde. Sin solcher G«. DNB. London, 3. Dezember. (Eig. FunkmelL.) Aach einer Reukermeldung au» Dschibuti sind hartnäckige Ge rüchte im Umlauf, wonach Ras Kassa, ein Vetter de» Re gn», in feiner Treue zur Regierung la Addis Abeba schwan kend geworden fei. Händler And Stammeshäuptlinge, die nach Aranzösisch-Somaliland kämen, erzählten alle mit ver- schiedenen Abweichungen das gleiche. Sie behaupteten, als Großneffe de» Regn» Menelik habe Ra» Kassa ein ebenso gute» Anrecht auf den Thron wie Hatte Selaffle. Das Verhält«!» zwischen beiden sei in letzter Zeit schlecht ge wesen. Ra» Kassa trage sich mit dem Gedanken, sich den Italienern anzuschließen. Angeblich seien bereits Voten in Amha Alagl efngetroffen, um zu erfahren, unter welchen Bedingungen feine Unterwerfung und die seiner Provinz in Mikkel-Amhara angenommen werden würde. Der Regu» habe Kenntnis von diesen Gerüchten erhalten, und Ras Seyoum, der seit SV Jahren ein alter Feind Italiens ei, angewiesen, seine Truppen schleunigst aus der Prov nz Tembien heranMbrlngen und sich selbst zur Gruppe Sas as bei Amba Alagl zu begeben. «rfcheftMaWmrif», Täglich mit Ausnahm* der Son», «nd Feier- tag«. vy»g»prei, für di, Zett ein« halben Monat»: Frei in» gm Falle von Beklebsstörungen c H-m» halbmonatlich Mart UE beim «bholen in der Gelchäst». Beförderung»,inrlchtungen durch höher« stell« wöchentlich 45 Pfg Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend- Mer keinen Anspruch auf Lieferung Zeitung oder auf Rückzahlung d Die Unterstützung der Oelsperre durch England. DNB. London, 3. Dezember. (Eig. FunkmelL.) Der diplomatische Mitarbeiter des „Daily Telegraph" schreibt, die britische Regierung werde in der nächsten Woche in Genf den Vorschlag, die wirtschaftlichen Sühnemaßnahmen gegen Italien durch eine Oelsperre zu verschärfen, vollauf unterstützen. Die gestrige beinahe dreistündige Kabinetts sitzung habe zu einer erneuten Bekräftigung der Politik der Regierung geführt, die auf kollektive Maßnahmen durch den Völkerbund mit dem Ziel der Abkürzung des italienisch abessinischen Krieges hinauslaufe. Wenn sich der Völker- bundsausschuß für die Oelsperre ausspreche, nachdem er die Folgen dieser Maßnahme für Italien reichlich erwogen ha be, dann werde es sich zeigen, daß die britische Regierung mit diesem Beschluß völlig übereinstimme. Die Londoner Auffassung sei stets gewesen, daß Sühnemaßnahmen, wenn sie erst einmal beschlossen seien, so wirksam wie möglich sein müssen. Der Mitarbeiter des Blattes fügt hinzu, hervorragende Mitglieder der Regierung seien für die Unterstützung der neuen Maßnahme gewesen, andere Minister hätten aber angeblich Zweifel gehegt. Am Montagabend sei aber erklärt worden, auf der Kabinettssitzung hätten sich keine Mei nungsverschiedenheiten ergeben. Die „Times- rur Frage der Oelsperre. DNB. London, 3. Dezember. (Eig. Funkmeld.) Die „Times" erklärt, daß die Annahme, der gestrige Kabinetts rat habe in der Frage einer Oelsperre gegen Italien bedeu tungsvolle Beschlüsse gefaßt, nicht den Tatsachen entspreche. Von irgendwelchen neuen Beschlüssen sei keine Rede; ohne Zweifel sei die britische Regierung zu diesem Schritt bereit, wenn ein entsprechender Beschluß der Völkerbundsmächte zustande komme. Eine ernst« Verzögerung würde erst dann eintreten, wenn die VAkerbundsmächte in ihrer Haltung schwankend würden. Hierfür liegen keine Anzeichen vor. E - Z - S Z Akukirch und Ilmgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Anzelgenprel»! Die 46 wo» breit» einspaltige Millimeterzell« 8 Rpf. Im TextteU die 90 mm breite Millimeterzeile 22 Rpf. Nachlaß nach den gesetzlich vorgeschriebenen Götzen. Für da» Erscheine» von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plötzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Es sei höchst unwahrscheinlich, daß der Kurs der Völker bundsmächte durch die Erklärung Roms, es werde in der Oelsperre eine „unfreundliche Haltung" erblicken, «geän dert werde. Keiner der 50 Staaten hege Feindseligkeit ge genüber Italien, und die bereits unternommenen Maßnah men seien durch Italien selbst herbeigeführt worden, das einen sorgfältig vorbereiteten gleichzeitigen Bruch mehrerer Verträge begangen habe. Ferner schreibt die „Times", da der AchtzehnerauKchuß in Genf nicht vor dem 12. Dezember zusammentrete, Aaub- ten die britischen Minister, daß eine Zwischenpause »veck- mäßig verwandt werden könnte, um nach einer Friedens grundlage Ausschau zu halten. Ueue englandfeindliche Kund gebungen in Kairo. DNB. London, 3. Dezember. (Eig. Funkmeld.) Wie aus Kairo gemeldet wird, unternahm am Montagvor mittag eine Schar nationalistischer Studenten einen Angriff auf das Haus des Führers der liberalen Partei, Moham med Pascha, und beschädigte es erheblich. Am Montag abend sammelten sich im europäischen Viertel mehrere hun dert Leute, meist Studenten, und schrien: „Nieder mit Hoare, hoch die Revolution, hoch lebe Nahas, der Führer der Revolution!" Abgesehen von mehreren zerbrochenen Straßenlaternen wurde jedoch kein Schaden angerichteL . MßkkklW -kl MlMWlWNl il! Men. Gold- «nd Silderfpenden des Königs. DNB. Rom, 3. Dezember. König Viktor Emanuel hat Mussolini eine «große Spende von Gold- und Silberbarren für die Goldsammlung der Staatsbank übermitteln lassen. Aus allen Teilen des Landes kommen Berichte über große Erfolge der Sammlungen von Gold, Silber und Eisen. Die Blätter weisen darauf hin, daß mit dieser einmütigen und geschlossenen Haltung Las ganze italienische Volk seinen entschlossenen Willen zum Widerstand gegen die Sanktipnen zum Ausdruck bringe. Besondere Beachtung widmet die Presse weiterhin der Mitwirkung der Geistlichkeit im ganzen Lande. Auch die Bischöfe von Genua, Palermo, Venedig, Triest und melen anderen Städten haben dem Baterlande ihre Brustkreuze, ferner goldene Kruzifixe, goldene Ringe, Goldmedaillen und goldene Ketten aus dem Kirchenschatz zur Verfügung gestellt. Aus Gaeta kommt die Nachricht, daß eine Brücke im Gesamtgewicht von 3000 Doppelzentner Eisen für die Alteisensammlung bestimmt worden ist. Aus Stadt und Provinz Brindisi sind allein am Sonntag 7V vollbeladen« Lastkraftwagenzüge mit Alteisen gesammelt worden. DklMWFrMkl Tageklaü fiirAWosswer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist dar zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft, des Hauptzollamts und des Be- zirtsschulamt» zu Bautzen sowie de» Finanzamt» und de» Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt