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< . . ,«». , > u» -r ttl . Tageblatt für »ie Stadt «ae an» «rscheint täglich Nachmittags, außer an Sonn- u. Feiertagen. — Peet- pro Monat frei ins HauS 20 Psg-, auswärts 25 Pfg. — Mit der Sonntagsbeilage: „Der Zeitspiegel" 5 Psg. mehr. — Bei der Post abgcholt pro Vierteljahr 1 Mk. — Durch den Briesträger 1.40 Mark. Billigste Tageszeitung im Erzgebirge. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Funke, Aue sErzgebirge.j Redaktion u. Expedition : Au«, Dlarktstraße. , u^nichrmalign Aufnahme wiod e»chi«q«td höherer Rabatt gewährt, Alle.Pdstaflsdalten und Landbriesträger nehme» Bestellungen^,» Ktltzeile1«IMß.,BVtÜch« Pu»-Zeile 25 Psg.Reklamen g. Bei 4 maltgerDffnahMe Bei' größere»» BlWateu Nr. 68. Sonnabend, den 3. Juni 1899. 12. Jahrgang. Die Steile einer in allen weiblichen Handarbeiten fertigen und zu deren selbständigen Ausführung befähigte» Kinderpflegerin im Obererzgebirgischrn Waisen hause zu Pöhla ist thunlichst bald von Neuem zu besetzen. Litt dieser Stelle ist außer vollständig freier , Station (Kost, Wohnung, Heizung Beleuchtung, Reinigender Wäsche) ein fester Gthalt von24 Mark monat- lich verbunden und besteht die Thätigkeit der Kinderpflegerin hauptsächlich in der Beaufsichtigung der in dem Waisenhause untergebrachten Kinder bet deren häus- lichen Arbeiten, in der Theilnahme an dem der Anstalt obliegenden Erziehungs werke, in der Anfertigung von Näharbeiten rc. Bewerberinnen wollen ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse mit thunlichster Beschleunigung und längstens bis 2«. Juni L8SS mündlich oder Schriftlich hier anbringen. Zwickau, den 27. Mai 1899. Dr* LLsitisliehe LLirer»tz<rttptiir«ririrf<h<rft. v. Welck. Sändler. 2. die vom sogen. Reutergute in. Bockau abgetrennte-tWies« Dienstag, de« 6. Joni m c., vormittag S Mhr und 3. die zum sogen. Eriergute in .Aue gehörtgen Wies«Ni.i.>, Dienstag» den st Juni a. e-, nachmittag 3 2lhr » < je an Ort und Stelle unter daselbst bekannt zu gebenden Bedingung» an den Meistbietenden verpachtet werde». Pachtlustige wollen sich zu genannter Zeit auf betr. Grundstück«'«infMden. Aue, am 1. Juni 18SS. Dckv A-Sttz -M I. V. Bachmann. EnderS. Grünhain. Bersteigernug. Morgen i - - ' Sonnabend, de» 3. Juni er., Nachmittags 4 Uhr, ' ' / sollen im „Gasthose zum Löwen" die städtischen Wafferbottiche gegen Meistgrbot und sofortige Baarzahlung versteigert werden. , Grünhain, am 31. Mai 18SS. Dcküt -JckittckllSöckVsrHH. K"nger.^^7-^ Aue. Wiesen-Berpachtullgerr. I. Die vom sogen. Ktötzergule in Zschorlau abgetrenmeu Wiesen am Floß- graben sollen Dienstag, den 6. Juni a. c., früh 6 Ahr, , Air* arllesr Welt. * Das Kaiserpaar ist am 31. Mai in Kiel ein- getrossen. * Der Kaiser begab sich andern Tages an Bord des im Kieler Hasen liegenden Kanonenboots „Ja guar", um sich von der Besatzung zu verabschieden. Gleich daraus trat das Schiff die Ausreise nach der ostasiatischen Station an. * Aus Einladung der Handelskammer für die westliche Niederlausitz wurde am Montag Nachmit tag im Kasino zu Kottbus eine Versammlung ab gehalten, um ein Kanalprojekt von der Elbe nach der Spree, ausgehend von Riesa oder Mühlberg a. d. Elbe über Elsterwerda, Senftenberg, Sprem- berg, Kottbus nach dem Schwielochsee, zu bespre chen. * Die Militärbehörde betreibt eifrigst die Unter suchung nach dem Gewährsmann der in der „Köln. Ztg." veröffentlichten Mitteilung über das kriegs gerichtliche Urteil in der Koblenzer Duellangelegen heit des Leutnants Döring. * Ein interessantes Gegenstück zu der Berliner Oberbürgermeistersrage bietet die Wahl des Centrums- sührers Dr. med. Urfey zum unbesoldeten Beigeord- neten der Stadt Krefeld und die jetzt nach vierzehn Monaten erfolgte Bestätigung dieser Wahl. * Da in Alexandrien neue Pestsälle vorgekommen sind, so erklärt ein italienischer Regierungserlaß ganz Egypten für verseucht und ordnet strenge Maßregeln an für alle aus Egypten kommenden Waaren. * Durch einen erschütternden Unglücksfall ist das Fest des Stapellaufes des Linienschiffes „Er- satz Kaiser Wilhelm" vorweg getrübt worden. Wie aus Kiel gemeldet wird, ist der Direktor der Ger maniawerst, Hagen, von der Tauskanzel des zum' Stapellaus fertig gemachten Schiffes abgestürzt. Er brach das Rückrat und verstarb auf der Stelle. * Ein ehemaliger Soldat der deutschen Schutztruppe, der, nach Absolvirung seiner vevtrags- mäßigen Dienstzeit in den Kolonien, vor einigen Wochen nach Deutschland zurückgekehrt war und in Spandau sich niederließ, hat dort sehr üble Erfah rungen gemacht. Er lernte daselbst eine „Unschuld vom Lande" kennen, die es fertig brachte, ihn in kurzer Zeit um seine gesammten, etwa 2000 Mark betragenden Ersparnisse zu erleichtern. Da die Hochstaplerin, die aus einem kleinen Ort der Pro- vtnz Brandenburg stammt, auch in Berlin und in mehreren Provinzialstädten Schwindeleien begangen hat, so ist sie jetzt von der Polizei in Spandau verhaftet worden. Der völlig ausgeplünderte „Afri kaner" hat in Berlin eine Stelle als Portier an genommen. * In Breslau hat am Montag die Generalver- .mnmlung der dem Verein der deutschen Zuckerin- oustrie angehörenden Rohzuckersabriken getagt und mit allen gegen drei Stimmen eine Resolution für Beibehaltung der bisherigen Zuckersteuergesetzgebung und für das Zustandekommen des deutschen Zucker kartells angenommen. Hiermit ist, nachdem jüngst ein Spiritusring gebildet worden ist, auch der Zuckerring als zu Stande gekommen anzusehen. * Ein neuer Ort wird demnächst zwischen Zeu then und Königswusterhausen, 24 Kilometer von Berlin entstehen. Zwischen den beiden genannten Vororten hat die Maschinenbau-A.-G. Schwartzkopff ein 1000 Morgen großes Terrain angekauft, um dortselbst eine neue Fabrikwerkstätte für 4000 Ar beiter zu errichten. In Verbindung mit der Fabrik läßt die Firma 300 Arbeiterwohnhäuser, ferner Schule, Krankenhaus und sonstige für eine Ortschaft nothwendigen öffentlichen Anstalten bauen. * Zur Frage der Entschädigung der Privatpost, anstalten hat die Berliner Packetsahrtaktiengesell- schast an sämmtliche Mitglieder des Reichstages ein Schreiben gerichtet, in welchem folgende Wünsche geäußert werden, daß 1. der Entschädigungsbetrag im Maximum auf mehr als das Achtfache des durchschnittlichen Jahresreinertrages erhöht werden 2. bei der Berechnung des Jahresreinertrages die» Ergebnisse des Geschäftsjahres 1898/99 mit in Be tracht gezogen werden; 3. daß in dem Gesetz selbst' oder mindestens durch verbindliche regierungsseitige Erklärung die Skala der Entschädigungen nach be stimmten Grundsätzen sestgelegt und dem Institut als dem ältesten und bewährtesten das Maximum der Entschädigung gesichert werde. * Die Restauration auf dem Potsdamer Bahnhof, welche bisher einen jährlichen Pacht von 12,000 Mark gebracht hat, ist zur Neuoerpachtung ausge- schrieben sworden. In dem Bietungstermine hat ein Gastwirth aus Heidelberg das Meistgebot von dreißtgtausend Mark abgeg ben. * Eine von dem christlich-sozialen Arbeiter-Re- form-Beretn in Wien einberusene Versammlung mit einer gegen die Sozialdemokratie gerichteten Ta gesordnung konnte nicht abgehalten werden, weil die Sozialdemokraten in Massen gewaltsam in den NersammlungSsaal eindrangen. Die Ansammlungen vor dem Lokal wurden wiederholt von der Polizei zerstreut, wobei mehrere Verhaftungen vorgenommen wurden. * Das wiederholt aufgetauchte Gerücht von ei ner neuen Verbindung des Hauses Wittelsbach mit dem Hause Habsburg gewinnt an Wahrscheinlich keit. ES handelt sich um die Verlobung des mut maßlichen Thronfolgers in Oesterreich, Erzherzogs Franz Ferdinand von Oesterreich-Este, mit Prinzessin Mathilde, der dritten Tochter des bayrischen Thron- folger- Prinzen Ludwig. * Nach einer Meldung der „Libre Parole" in Parts soll demnächst der Nachrichtendienst vom Krieg-Ministerium lo-gelöst und dem Ministerium des Inneren -ugetheilt werden. * Der Direktor der Pariser WeltauSstSllAntzs arbeiten Bouoard erklärte, wie die Blätter melden daß der Ausstand in den Werken von L« Ebettsot die Fertigstellung der WeltauSstellungSarbeittst ver- zögern würde, da in diesen Werken groß« Bestel lungen gemacht worden seien. ! * Anläßlich der Freisprechung Deroulede» und HabertS fand gestern Abend eine große «attonali- stische Versammlung statt, in der Deroulede sich in heftiger Weise gegen den Parlamentarismus- und die Juden aussprach. Deroulede betonte, « wolle nur eine Republik auf Grundlage des PlebtStitS. ES wurden noch mehrere andere Reden in gleichem Sinne gehalten, namentlich von Coppen, Hadert und Beaurepaire. Letzterer erklärte Derouted«, er mache sich zu seinem Soldaten und werde nach den Tönen seiner Trompete marschieren.: Allen Reden folgte stürmischer Beifall. Ruhestörungen kamen nicht vor. , - 7 * Der Deputierte Labore erklärte, daß er»ftr der Kammer die Regierung über die Aussage des General s Herve. vor dem Schwurgerichte interpellieren-»«»*«. Er werde ferner erklären, daß . er-, entschlossen sei, der Regierung die Ächtung aller zu Erschaffen, und werde an die Kämmer die Frage reihte», öd sie idm für die Lösung dieser Aufgabe ihr VertraüeHWttU. Wie verlautet, hät Generäl Herve in der EtÜflrüpg,. die er dem Kriegsminister bezüglich seiner^AuSsgGe vor dem Schwurgericht abgab, g«äußert,isr hype-yon Deroulede nur als Soldat und Dichter ah« irgend einen politischen Hintergedanken sprechen^stutllr«.^ * Der Bericht der Nicaraguakanal-Konunifstvn ist veröffentlicht worden. Die Baukosten sind auf 118 Mill. Dollars veranschlagt. ' > ' * Die Ernteaussichten in Südrußland sindi» diesem Jahre sehr ungünstig. Alle Getreide, Früh, und Wintersaat, sind schlecht gerattzy. Auch die Futterkräuter sind fast ganz vmhrannL Zudem sind enorme Mengen von Insekten zumPo«- schein gekommen, welche in Cherson dir Frücht«, den Provinzen Kiew, Charkow, WolhyNit» -ÜM» Podolien die jungen Triebe der Zuckerrübe aNffrMit. * Die Vertreter Englands, Amerikas und RW landS von der Friedenskonferenz g«(ängt!tn,,'..yäch dem „Standard' zu einer Verständigung über di» SchtedSgerichtSfrage. Der russische V«wttteluygH» plan, der britische Plan über die Einsetzung «tÄG ständigen Schiedsgerichts und die amerikanischen Schiedsgerichtsvorschläge sollen verschmolzen werden. ' - 8 Eine seltene Familienfeier soll am Sonntag, den 2ö. Juni d. I., in Hannover w Nststdep., Pitz Töchter des dortigen Kunst- und -anpelSgKrtn^D Fr. Poser sollen an diesem Tage -uglsich das »Fest ihrer Vermählung feiern. Von besonderem Interesse dürft« hierbei di« Mitteilung sein, daß davon zwei ZwillingSschwtstern sind.