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««.Jahrgang. AL 118. Freitag. 10. März 1922. Bezugs-Gebühr Li, »Inipallla, Z7 m» i,r»>i» geil, 1-»II. Acg Samilt»»ai>,«ign>, glm»>g«>> uni« Äu^elüeu-Brelie. SI»II»N- u. Wohnungsmariu, t ipvlliki« An« ». Brrliliul» » D»r,»g»plcihk lau! 0 u I I„jj. »luewarüg« «iullrüli» gegen Pokau,I>e.cat,>ung. SiNje!»un»»,r 70 PI. «»»«.nschrM, »,chckq««i «e—^». Veenlpeech^r - vammelnummer SS 2^1 Nur lür vachlgelprLch»! 20011 SchrMcktung und 7Zonrii-i»1N»Zl«I» M«rIrnNr»h» 28/^0. Druck u. Perlag »an ' «psch » NrlchordI ln Drrid»». Pvfllchrck-ttonl« 10SS Le«»»», «lackdnuti nur Mil druNI>N»r V»> grnangad» <,De»»dn»r Nuckr.'i »uiliMa. — Unvrrlannl» SedrttiNNck» inerden ntitii onNiewadr» Eine neue befristete Die „gefährliche" Ausbildungsvorschrift fiir die Artillerie. verlin, v. Mär,, General Rollet hat nnterm L7. ». M. dem Auswärtigen Amte folgende Mitteilung zugehen lassen: Am 9. Januar 19» ist die «nsbilduugs. »arsthrist für die Artillerie genehmigt worden, die u. a. vorschreibt, das, der Zweck der Auvbildnng die Bor derettung sür de» Krieg ist. Die Kommission sieht in einer solche» Borschrist eine Verletzung des Art. ltiü deb Friedens. vertrageS, in dem aiisbcdnngen ist. das, das dcutichc Heer nur sür die Erhaltung der Ordnung innerhalb deutschen Etc» dteteS und zur Grenzpolizei bestimmt ist. Die Kommission »immt Vermerk von dieser Verletzung und fordert aus drücklich. das, die erwähnte Borschrist bis zum dü. März aufgehoben und ihr bis zum selben Zeit punkte der amtliche Wortlaut der AushebungSvcrsugung mit. geteil« ist. 128. T. B.) Berlin, v. März. Z» der vom General Rollet an die deutsche Regierung gerichteten Beanstandung der Aus bildungsvorschrift für die Artillerie schreibt die „Germania": Das ReichSlabinett habe z» den Forderungen »och nicht Steilung genomnicn. Die Militärkontrvllkvmmissivn nehme zu Unrecht an. dast die Ausbildungsvorschrift an eine Offen sive gedacht habe. ES sei lediglich die Möglichkeit cineS Defensivkrieges ins Auge gefasst worden. An einen Offensivkrieg denke in Deutschland kein ernster Mensch. Amerikas Gründe für fein Fernbleiben von Genna. Berlin, 9. März. In der Rote deS Washingtoner Kabinetts an die italienische Regierung Uber die Ablehnung einer Teilnahme an der Genna-Konferenz wird anögcsührt, daß das amerikanische Bolk bereit sei, Europa zu Helsen, dast «S aber auch entschlösse» sei, sich nick» nnnStig in europäische politische Streitfragen verwickeln zn lassen, da der Charakter der Genueser Kouscrenz nicht in erster Linie ein wirtschaftlicher lein werde. Zu dieser Schlußfolge rung wären die Bereinigten Staaten veranlaßt durch die Feststellung, daß bestimmte Fragen vom Programm der WIrtschastökonscrenz ausgeschlossen wurden, ohne deren Bcliandlung und Regelung die Ursachen der wirtsckzalt- Ncheu Störungen in Europa nicht beseitigt werde« könnten. Die ausgeschlossenen Fragen, die in der Rote sicht aus drücklich aiisgezählt werden, wnrden dahin erläutert, daß sie «msassen: Anpassung der deutschen RcparationSverpslich- tnngen an die ZahlnngSsiihigkrit DcnischlandS, Durch führung einer europäischen Deflation, Ausgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben der Staatsbudgets als Borauö- sctznng einer Beschränkung dcS Notendruckes. Nach Ansicht dcS amerikanischen Kabinetts könne, solange diese Grund fragen der europäischen Wirtschaft nicht geregelt sind, eine finanzielle Hilfe Amerikas fiir Europa nicht wirksam »vcrden. In Washingtoner amtlichen Kreisen nehme man an, daß die amerikanische Rote Anlaß geben werde, das Programm der Konferenz zu revidiere,, inid die Abhaltung ber Konferenz anszuschiebcii, um eine An gleichung an die amerikanischen Ansichten hcrbeiznstihren. In der Rote heisst cd znm Schluß: Die Meinung der Re gierung der Bereinigten Staate» geht auch dahin — »nd sie ist besten sicher, daß sic von den Regierungen, die die Kon- Foröerung Aollels. lercnz einberufcn. geteilt wird —, baß. solange man noch aus die Herstellung der »»bedingt notwendigen Sicherheiten von Rußlands Produktivität wartet, aus die in der am 25. März l02l veröffentlichte» Erklärung der Regierung der Bereinigten Staaten hingewtese» wird, und ohne die. wie die Regierung der Bereinigten Staaten glaubt, jede Prüfung eines wirtschaftlichen Wiederauflebens wertlos ist, nichts unternommen werden sollte mit dem Ziel, t» Ruß land wirtschaftliche Bvrtctlc z» erlange», vielmehr sollten die Hitsögnellen deS russischen BvlkeS von einer derartigen Ausbeutung sretgchaltcn werden, und eine »»parteiische und billige Möglichkeit zur wirtschaftlichen Betätigung sollte sowvhl im Interesse dcS russischen Bvlkes, wie in dem aller Mächte sirhergrstcllt werden. Wenn die Regierung der Ber einigten Staaten auch nicht glaubt, an der vorgeschlagenen Konferenz teilnehmcn z« sollen, so glaubt sie doch, daß ein Fortschritt gemacht werden möge in der Benutzung des Weges sür eine eventuelle Bcsprcchnug der Regelung der grundlegenden wirtschaftliche» und finanziellen Fragen deS europäischen Wiederaufbaues, die zu einer Lösung drängen. Der Ausschluß der Türkei von den Genueser Verhandlungen. London, v. März. Im Unterhaus«: erklärte Ehamberlain aus eine Anfrage, er sehe keinen Grund, die Ent- scheidung der interalliierten Konferenz abzuändern, wonach die türkische Regierung zur Genueser Konferenz nicht auf- zusordcrn sei. 1W.T. B.) Amerika gegen eine Beschränkung -er Unkrseebooie. lC i g » i r D r a h t b c k i ch t der „D r e S d » Nachrichten'.» Paris,!!. März. Dem „Matin" zufolge nahm der Rc- ratiingansschuß der Washingtoner A b r ii st n n g S k o n s e - renz eine Resolution an, die sich gegen die Beschränkung der Unterseeboote auüspricht. Die große Untersceboot- slottille sei für die Bertcidignng der amerikanischen Küste unerläßlich. Wenn das Unterseeboot zn Zwecken verwendet werde, die nicht gegen die Gesetze der Humanität verstießen, so könnte» gegen seine Verwendung gegenüber Handels schiffen anch keine Einwendungen erhoben werden. Der Stand der deuifch-Poinifcheu Verhängungen. Gens, 0. Mürz. Der Präsident der deutsch-polnischen Konferenz Ccilondcr empfing heute die in Gens weilen den Pressevertreter, um ihnen einen längeren Bvrtrag über den gegenwärtigen Stand der dcnisch-pvlnischen Verhand lungen nnd ihre Aussichten zu halten. Calvnder mies daraus hin, daß die Verhandlungen in ihrer S ch lns, phase stehen, aber noch verhältnismäßig lange dauern könnten an gesichts der Schwierigkeiten, die die Herstellung des Bertrags bereite. Calandcr stellte fest, dgß in vier Punkten eine Einigung erzielt wurde oder noch zu erwarten sei, in anderen aber eine solche nicht erreicht werden würde. Infolgedessen würden die beiden Bevoll mächtigten ihm bis znm !1. März noch bestehende Streitfälle unterbreiten. Falls eine Bcrmitilnng dann scheitern würde, würde er den Schiedsspruch fällen und zwar unter Hinzu ziehung der Presse. IW. T. B.j Um die Zukunft -es Memellan-es. Von Graf E. v. Zedtwitz. Nirnh 70V Jahre ist es her, seit die Ritter vom Deutschen Orden als erste Pioniere abendländischer Kultur in dt« nn- wegsame, fast unbewohnte Wildnis lanien, in die Länder, die das heutige Ostpreußen und Kurland bilden. Die schufen in kurzer Zelt ein wohlbebantes, ausblühendes Land und gründeten vor 700 Jahren Memel, die Hasenstadt am Kiirisckzen Haff. Durch all die Jahrhunderte ist der Memel- gan seitl>cr deutsch geblieben, mit dcutickiem Schwert und deutschem Blut gegen den Ansturm der slawischen Nachbarn behauptet, hat Stadt und Menielland in hinten wie in bösen Tagen treu zur deutsckzen Sache gehalten und als äußerster Vorposten des Deutschen Reiches noch in unseren Tagen alle Rot der Rusienzeit willig ans sich gsnommcn. als zu Beginn dcS Krieges die Heerscharen des Ostens in deutsches Gebiet eindrangen. 700 Jahre lang. d. h. soweit die Geschichte des Memellandcs überhaupt zurückocrsoigt werden kann, war es deutsch — bis anch hier der unglückliche Ausgang dcS Krieges eine jähe Wendung herbcisührte. Die Entente, die in bewusstem Gegensatz zu ihren mit Io grvßem Pomp ver- kündeten Kriegszielen -- Delbstüestimmnngsrccht der Völker — in Elsaß und Posen, in Südiirol und Böhmen, in Wcst- iind Ostpreußen wie in der Südmark und zuletzt in Ober- schlesien deutsches Volk wie Ware verschenkte, wollte natürlich anch Memel, dieses äußerste Ende deutschen Landes, nicht bei Deutschland lassen. Und weil man ouS der Geschich'e des Landes auch mit dem besten Willen keinen irgendwie berechtigten Anspruch der Nachbarn erfinden konnte, so bestimmte man in Artikel 00 des sogenannte» FriedenSverirages ganz einfach: „Deutschland verzichtet zn- g,rüsten der alliierten und assvziierkcn Hauptmächte aus alle hin spräche und Rechte aus das Mcmelgebiet und erkennt im voraus die Entscheidungen an. welche diese Uber daS Land treffen werden". Damit schien den Männern in Versailles die Hauptsache getan: Deutschland war wieder um ein Stück Landes und um einige zehntaussnd treuer Volksgenosse« ärmer. Was aber weiter mit dem herrenlosen Lande ge schehen sollte, darüber wußte von Anfang an niemand einen Rat. Vorerst begnügte man sich damit, ein Provisorium zu schassen: man errichtete eine autonome Verwaltung unter fremder Militärdiktatur — zwei sich gegenseitig auS» schließende Begrisie —. legte eine sranzösische Peiatzung nach Memel und gab alles übrige der Zukunst anheim. Anfangs war man sich weder ln Frankreich noch in Eng land über die im Memellande zn lösenden Fragen klar. Mit weichen Vorstellungen die Schöpfer deS neuen Europa auch hier an ihre Arbeit gingen, zeigt die Tatsache, daß der erste sranzösische Gouverneur von Memel, General Odrn, sich einen — polnischen Dolmetscher mitbrachtc: der dort natür lich niemals in Tätigkeit getreten ist, weil im ganzen Lande kein Mensch polnisch versteht. Und dock hat die polnische Unersättlichkeit kein Mittel unversuch! gelassen, das Memel- land, mit dem Polen niemals etwas zu tun gehabt hatte, „zurückzili rwerbcu". Auch in Litauen mcrltc man sehr bald, daß ein günstiger Wind wehte, und alsbald setzte in Paris und London, vor allem aber im Lande selbst, die mit litau ischen Staatsgeldern reichlich genährte Propaganda ein. Wa» in den vergangenen drei Jahren aus diese Weise an Fäl schungen, Verdrehungen und — Dichtungen geleistet worden ist. kann sich in Ehren sehen lassen neben den Errungen schaften der Bvlkerbcfrcinng, die wir in anderen Grcnz- ländern erleben mußten. Leider hat ein Teil davon keinen Weg auch in die deutsche Presse aller Länder und selbst DcnischlandS gesunden und daS Deutschtum im hartbedräng, tcn Memclgau schwer geschädigt. Deshalb ist nötig, vor allem sestznstellen: als die Dcutsrhrittcr in dieses Gebiet kamen, fanden sic überhaupt keine nennenswerte slawische Bevölkerung vor: Polen sowohl wie Litauer wohnten-weit, weil jenseits der späteren deutschen Grenzen. Das Volk Im Memellande ist deutsch seit 700 Jahren, ist deutsch geblieben in allen Stürmen der Zeiten und will es bleiben. Von litauischer Seite wird behauptet, daß die Bevölkerung „min destens zur Hülste" litauisch sei und den Anschluß an Litauen wünsche. Wer diesen fernsten Vorposten des Deutschtums und das benachbarte litauische Gebiet anch mir flüchtig ge sehen hat. wird zugcben müssen, daß das deutsche Memelland mit dem slawischen Osten tatsächlich nichts gemein bot. Erst vor wenigen Monaten bat daS Volk des McmellandcS wieder ein treues Bekenntnis znm Deutschtum abgelegt: bei der Abstimmung um die Errichtung litauischer S ch ulen stimmten nur 1.8 o. H. der Bevölkerung für die litauische Unterrichtssprache. Trotz alledem denkt Mauen nicht daran, seine Ansprüche aus den Mcmclaaii anszngeben, sondern arbeitet in- und außerhalb des Landes mit einer ebenso kostspieligen, wie zwecklosen Organisation sür d:e Gewinnung des Gebietes, unterstützt von einer verschwindend tleinen Minderheit im Lande, die unter dem Eiiislnß der grvßliiaiiischen Agita iorcn min plötzlich ihren Gegensatz znm Deutschtum cn'dcckt hat. Tic überwiegende Mehrheit der Memeiläiidcr lchnr jedoch eine Verenrignng mit Litauen entschieden ab. Man weiß dort wobt, daß dies der Ruin des Landes wäre, da durch Vergangenheit und Kultur mit Denlichland unzer trennlich verbunden ist. Der gesamte Handel und Verkehr ist nach dem Westen orientiert, eine direkte Eisenbahnverbin dung mit Litauen existiert bis setzt überhaupt nick,». Ucbr.gciis weiß man auch im Mcinellandc, daß die titanische Sehnsucht einen sebr realen Grund bat: würde Litauen den Xi'e.ncla-iu erhalte». !o wäre der Besit dieses kleinen deut schen Knitiirgel-irtes der stärkste Aktivposten in der litauische» Wirtschaft »nd sein Wohlstand könnte zur Deckung des litauischen Slll-Millionen-DesizttS dienen. Dasselbe haben wir ia bereit» bet den deutschen Provinzen erlebt, die unter polnische Herrschaft kamen. Die ttedergabe de» Memel« Gras Lerchenfeld über seinen Besuch in Dresden. Der bäurische Ministerpräsident Hugo Graf Lerchen- selb sprach sich gelegentlich seines hiesige» Besuches einem Vertreter der „Dresdner Nachrichten" gegenüber außer ordentlich befriedigt ans über seine in Dresden ge wonnenen Eindrücke. Ein besonderes politisches Ziel habe ihn »ich» hergesiihrt, sondern lcdiaich der Wunsch, auch dem Verhältnis der Einzclstaate» untereinander die Vorteile deS persönliche» Verkehrs und Meinungsaustausches zugute kommen zu lassen. Der politische Standpunkt des Grase» Lerchenfeld läßt sich kurz dahin skiziicren, daß er ln, allem Festhalten an den Grundsätzen seiner Partei doch den notwendigen Ausgleich der heutige», so scharf aus einander platzenden Gegensätze gnstrcbc. Glätte» uns ab- schicisen, versöhne» und milder», aber nicht reizen und ver schärfen, das müsse die Parole eines weitsichtigen patriotischen Staatsmannes in den gegenwärtigen Zeit läuften sei». lieber den augenblicklichen Stand der Koalitiviissrage in Bauern hatte der Ministerpräsident noch keine nähere, über die letzte ZeitiingSincldiing vom Scheiter» der .Koalition durch die Absage der Demokraten hinanSgchende Information. Was das Verhältnis znm Reiche betrifft, so feien auch aus diesem Gebiete die Bemühungen dcS Grasen Lerchenfeld, die Behandlung der einschlägigen Fragen in ruhige Bahnen z» lenke», dank der persönlichen Aussprache der leitenden Männer »on Erfolg gekrönt gewesen. Der bundesstaatliche Gedanke hat. wie Gras Lerchenfeld mit Befriedigung feststellt, un verkennbare Fortschritte auch In andere» Bundesstaaten gemacht, und zwar zum Wahle dcS Reiches. Mit Irgend welchen separatistischen Bestrebungen will aber die über wältigende Mehrheit des banrische» Volkes nichts zu schassen baden, sondern Bauer» steht fest und treu z»m Reiche und lehnt die Treibereien einzelner Oucrköpfe, die politisch ein flußlos sind, unzweideutig ab. Die E r n ä h r u » g S f r a g c berührte der Minister präsident ebenfalls nnd machte dabei die erfreuliche Mit teilung. daß Bayern, vorbehaltlich der Befriedigung seines eigene» Bedarfs, dnrchanS bereit sei, seinen entbehrliche» llebersluß an Sachse» abzugebe». lieber das Verhältnis wischen den bürgerlichen Parteien und der Svzialdcmo- ratle in Bayern äußerte sich Graf Lerchenfeld i» be merkenswerter Weise dabin, daß es erträglich sei und jeden falls nicht de» schroffen Charakter eines KampseS bis auss Messer ausweisr Znm Schlüsse betonte Graf Lerchenseld dann nochmals daS Gute, bas ein reger persönlicher Verkehr der leitenden Männer tm Reiche und t« den einzelnen Bundesstaaten zur Folge habe. Dieser Auffassung wird min durchaus beipflichren und dem Wunsche Ausdruck geben müssen, daß derartige amtliche Besuche zwischen dem Norden und Süden unseres Vaterlandes recht oft wieder holt nnd z» einer ständigen politischen Einrichtmig gemacht werden möchten. —„ VvN -er Konferenz der ülMerfen Finanzmiimier. Paris, 0. März. Die Agentur HavaS berichtet, im Lause der heutigen Beratungen Hütte» die g l l i i e r t e n F i n a n z- mini st c r als Berhandlungsgrundlage das M c m o r a n - d n m ange n v m in e » . das der sranzösische Finaiizmiiiister der Konferenz unterbreitete. Sic hätten jedoch Vor behalte hinsichiiich der meisten aiisgeworsenen Fragen ge macht. Sie erklärien, da die vorausgcgangcne sranzösische Regierung, sei cs im Dezember in London, sei cs im Januar in Cannes, Verpflichtungen übernommen habe, obzwar damals kein Text angenommen worden sei. betrach teten die Alliierten die französische Regierung wenn nicht juristisch so doch m v r a l t i c>, s ü r v c r p s l i cii t e t, d i e s c s Abko m w en zu r Auss ii h r » „ g zu bringe n. Sie seien der Ansicht, daß, wenn man sich strikte auf den juri stische» Standpunkt steile, man notwendigerweise ans das Ab kommen von Spa ziirückgreisen müsse, daS Frankreich weniger günstig sei. als die beiden nachträglich erfolgte» Ab machungen. Tatsächlich Hütte die französische Regierung in zwischen vvrieilhattcre Bedingungen hinsichtlich dcS Fvb- preiseS der Kohle, der Lachlicseruuaen nach dem Abkommen von Wiesbaden »iw. erlangt Unter diesen Bedingungen scheine eS, io berichtet Haons weiter, daß angesichts der von ^ der Regierung Briand übernommenen Verpslichilinge» die wesentlich das überschreiten, was man ihm ursprünglich zu- grsprochc» habe, der Finanzministcr de Lastcvrle sich jetzt damit gbfindcn müsse, von seinen Kollegen Abänderungen von Einzclheiic» oder eine teilweise Revision der in Cannes angenommenen Resolution z» erlangen. UcbrigcnS han delte cö sich bei den aiisgeworsenen Fragen mir »m einige 10 Millionen, die die Vergangenheit betrasen. Die große Sorge des FinanzmInlsterS ober sei, sür die Zukunft neue Grundlagen zu schassen, »m sür eine» allgemeinen Zahlungsplan Deutschlands neue effektive Garantien zu erhalten. Im Lause der Bcratiinacn hätten die alliierten Finanzministcr Gelegenheit gehabt, diese ernsten und weitgehende« Problem« anzuschnetden. lWDVf