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Sächsischer Landes-Anzeiger : 07.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188609073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860907
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-07
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 07.09.1886
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»t »«Q, « 2«7 — « Ali»ra««g. MonnementSprei-r Sächsischer Dienstag. 7. September 1886. Der unparteiische — jeden Wochentag r . . - - --- ' 'genden ,npa «bcnd (mit dem Datum de» LaÄÄ- ^nzeig?r ^mit^e^lttern kostet monatlich M Pfg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und dm Bororten, sowie bei »>er Post. < Eingetragen unter Nr- 4voo) Im 2.». 4. Quartal erscheint für Abonnenten Sächsisches Eisenbahn-Kahrplanheft. J,n 4. Quartal erscheint für Abonnenten Iahrerbuch(Aeihaachtsbeigade)dAnzeigerS. Verlag: Alexander Wiede, Bnchdrnckeret, C-r^nitz> Ll»li»ks-Ailstl-er mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. JnsertionspreiS: Raum einer schmalen LorpuSjeU« 18 Psg, Bevorzugte Stelle (Ispalt. Petitzeile) 30 Pf. Bei Wiederholung großer Annoncen Rabatt- Bei Bestellungen von Auswärts wolle Ml» JusertionSbetrag(in Briefmarkm) beifüg« (je 8 Silben Korpusschrist bilden«. 1 Zeile). Auiioncenannahme nur bis Bormittag. Inserate nehmen außer der BerlagS- Expedition die Annoncen-Bureaux an- Expedition und «edaktteur Chemnitz, Theaterstraße Nr. L. Telegramm-Adr.: Wiede'SAnzeiger, Ehemuttz, Frrnsprechstelle Nr. ISS- KkibWtt: Täglich ein Unterhaltungsdliltt »nd hMinslisch illajirirtes Smiiilagsbilitt „Lustiges Bilderbuch". t«»». ek» a. «am» >r a.v«^ lulra», orrx. o. «. !e«. >Vn»ro n- -!ll S-dill. r. prowxck. r L. ü. kr». UNg rtabake. tr. IS. or»v.« lnckoirnn» ÜKgo»-«. appnrnt. io. rnnüec ugrrichtete u »ring«, rvvdonng . Part. Ivr, Lrtt), .1. «» Sevs larlr tzsvirm» io 00», 000, > KurL, »aoaxeo «0 elwur. kßs«r, L Ssxkert ) ^»eod! SodSSlsr t. ;rkl»oo« ojs.2NL. ><1sr Li»- sv äarelü eUr von irstt, lISN o. 6—8» »vfodi«» »rHrsvln- R« steht br kiu groß« p sich«« ieauaS Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Da» den Robrahn'schen Erben gehSrige HauSgrundstück in Chemnitz, Süßere Johannisstraße Nr. 10, Fol. S21 de» Grund- und Hypothekenbuchs, Nr. 173 Abth. ll des BraudkaiasterS, welche» auf 92,000 M. taxirt ist, soll aus Antrag der Besitzer im Wege freiwilliger Subhastation Freitag, den 1. Oktober 1886, Lormittag» 11 Uhr an hiesiger BerichtSstelle, 2. Etage Nr. 55, versteigert werden. Anzahlung 80,000 Mk. Die übrigen Kaufbedingungen sowie Beschreibung des GmndstückS können hier eingesehen werden. Königliche» Amtsgericht Chemnitz. Telegraphische Nachrichten. Bom 5. September. Berlin. Di« »Politischen Nachrichten" widersprechen de» Gerüchte», wonach der Reichstag in der bevorstehenden Session (deren Beginn, bäläufig bemerkt, bald ans den 10-, bald anf den 21t September augekündigt wird) sich mit Steuerrntwürfe« befassen «nd im Fall« der Ablehnung aufgelöst werden würde; das seien unr Gebilde der Phantasie. Lediglich di« Nothwrndigkeit der alsbaldige« Ratification des spanischen Handelsvertrages sek der Grund de» Be-^ rufnng de» Reichstage». Sophia Nu Angenzeuge de» Empfange» der diplomatische« Agenten und Offiziere im fürstlichen Palais berichtet, sSmwtltche Offiziere «nd diplomatischen Agenten wären ar,wesend gewesen, mit Ausnahme der deutschen und russischen Agenten. Di« Abwesenheit de» Elfteren wurde vielfach glossirt. Der Fürst hielt eine längere Ansprache, in welcher er den Offizieren herzlichsi dankte, daß sie treu zu ihm gehalten. »Ihr habt dadurch di« Ehre Bulgariens gerettet, die von einigen irregeleiteten Söhnen, denen ich übrigens gerne ver zeihe, befleckt worden; ich bin stolz darauf, daß mein« Offiziere «in solches Berstäuduiß für di« Waffenehre bewiesen; ich danke euch, daß ihr dieselbe fleckenlos bewahrtet, der Soldat kann seines Lide» «nr durch den obersten Kriegsherr« entbunden werden." Mit tiefer Be wegung fuhr der Fürst fort: »Sollten die Umstände eS fordern, daß hieriu eine Aenderung «intrrte, so —' hier versagte de« Fürsten di« Stimme, der übrigens leise sprach. Die Nähersteheuden behaupten, daß dieser t'nverpandene Schluß Aulaß z« Gerüchten von Abschied »ud Abdankung geboten habe. — Namen» der Offizier« dankt« der Major Popow dem Fürsten, daß e, znrückgrkehrt sei zu seiner treuen Armee, di« unter keinen Umständen von ihm kaffen wolle. »Nur mit Dir wollen wir stehen und falle«, leben und glücklich sein, nur Du bist im Stand«, ein «nadhängigrS, freie», glücklicher Bulgarien zu erhalten." Die ganz« Versammlung war von tiefster Rührung ergriffen, al» der Fürst Popow um den Hal» fiel nnd ihn küßte. De« Fürst begrüßte jeden einzelnen Diplomaten, besonder» den rnmä- uischeu Consul, welchem er für die glänzend« Anfuahmr in seiner Heimath dankte. Dem österreichischen Vice-Lonsul Grafen StarzeuSkt erzählte er von seiner Reise durch Galizien, de« österreichischen Sekretär Baron Decaux dankte er für die Aufmerksamkeit seiner Ge mahlin. I« diplomatischen Kreisen wird zumeist die Thatsache er örtert, daß der deutsche Vertreter mit de« russischen gemeinsame Sache gemacht; da nicht auznnehmen sei, daß die Agenten ohne Instruktion ihrer Regierungen gehandelt hätten, wird gefolgert, daß Oesterreich in der bulgarischen Frage mit den beiden Kaisermächten dicht ä'aeoorä erschein«. Athen. Die Zahl der in Folge der Erdbeben verwundeten Personen beträgt wehr al» 1000 Der Schaden wird anf 20 Millionen geschätzt. New-Uork. Di« Stadt Charlefion ist gestern von neuen Erdstöße» hriwgesucht worden, es werden Ingenieur« dorthin ge sandt, die den Zustand der Häuser untersuchen und Zelte für die Obdachlose» erricht«« sollen «nch hinsichtlich der BermudaS-Jnseln, welche genau in der Zone liege», di« da» Erdbeben berührt zu habe« scheint, werde« Befürchtungen gehegt. ff- Die Mv-a«k««g des Fürsten -tt-xande*. HH Chemnitz, den 6. September. DaS Drama, welches seit zwei Wochen ganz Europa in Erreg ung gehalten, ist aus; das End, ist so, wie r» seit de» letzte« Tagen, seitdem bekannt geworden, daß der Czar Alexander all' «ud jede Ver söhnung mit dem Fürste« Alexander abwrise «nd dessen Abgang aus Bulgarien fordere, voranSzusrhe« war; Alexander Battenberg dankt ab und verläßt Bulgarien. Was sollte er noch aufangeu? Mit seiner Armee gegen die russisch« kämpfen? Da» wäre Wahnsinn gewesen. Bulgarien wäre dabei zwecklos in rin« Wüst« verwandelt, «nd Bei stand für ihn war» seitdem England und die Türkei kalt dastanden, «irgend». Die Kaisermächte konnten um Bulgarien» Willen keinen Krieg ausangen, Italien denkt wie Deutschland und Oesterreich, Frank reich hütet sich wohl, Rußland zu reizen. Czar Alexander hat also erreicht, was er wollte. Bulgarien ist wieder eine ru fische Provinz, der Weg «ach Konfiantinopel ist offen. Denn ob nun e «e eingeborene Regentschaft Bulgarien leiten wird, oder ei» Schattenfürst den Thron iu Sophia besteigt, Alle» wird am Ende doch nach der russischen Pfeife tanzen müssen. Vielleicht höre» wir auch von einzelnen Ver suchen de» Widerstandes gegen Rußland, aber wa» will da» Alle» sagen? Rußlands Macht ist zu groß, da ist kein dauernder Protest mehr möglich. Da» ist der traurige Ansgang de» traurigen Stücke», in de» ein mächtiger Kaiser eine« kleinen Fürste« von seinem Thron stieß, nur weil dieser Fürst rin selbständiger »nd thatkrästiger Mann war. Czar Alexander hat mit der Revolution gespielt, mag sich da» Waguiß nicht rächen und sich nicht gegen ihn, den Selbstherrscher, einst der Umsturz drohend erheben I Mit Ehren aber hat Fürst Alexander seinen Thron knnegrhabt, mit Ehren ist er gegangen, Ehre wird seinem Andenken iu Bulgarien bleiben! Mit ihm fällt auch die letzt« Schntzmauer der Türkei, für diese kommt der Anfang vom Ende. Im Folgenden stellen wir die neuesten Nachrichten zusammen: Die Abdankung vollzog sich gleich nach seine« feierlichen Einzuge in Sophia, worüber wir an anderer Stelle im heutigen Blatt be richten. Er versammelte iu dem großen Saale de» Palais die Offiziere und da» diplomatische Korps und hielt an dieselben eine Ansprache, in welcher er etwa Folgende» sagte: Während sieben Jahren habe er an der Unabhängigkeit nnd für die Interessen Bulgarien'» gearbeitet. Seine beständige Sorge habe besonder» der Armee nnd de« Offizieren gegolten; er habe Letztere wie seine Familie, wie seine Kinder betrachtet und sei, war seine persönliche Lage an belange, beruhigt gewesen, da er sich von Offizieren »«geben gesehen, die seine Gefährten in den Kämpfe« für den Ruhm Bulgariens waren. In jener traurigen Nacht habe er» al» er da» erste Ge räusch vernommen, gefragt, ob Truppen da seien, «nd sei auf Be jahung dieser Frage beruhigt gewesen, da er Vertrauen ln feine Armee gehabt habe. Diese» Vertrauen habe er auch trotz der jüngsten, unglückselige« Ereignisse nicht verloren; dieselben hätten sich, Dank Popow »nd Mutkurow, bei den nach seiner Abreise vorgekommenen Unruhen auf der Höhe der Situation befunden. Hier umarmte der Fürst die genannten Offiziere. Di« Ehre der bulgarischen Armee sei wiederhergestellt. Er sehe heute Officiere um fich versammelt, die ihm ihre Ergebeuheit bewiesen hätten. Er könne Bulgarien verlassen, ohne daß die Ordnung gestört werde, welche» auch immer die Umstände sei« möchten, in denen er selbst sich befinde. Er werde stets zn Bott beten für diese» Land, sein Herz werde stet» mit seinen Offleierrn sein und er werde der Erste sein, der als Freiwilliger zngelasse« zu werden verlangte in einem Feldzuge für Macedouien. Er könne nicht in Bulgarien bleiben, denn der Kaiser von Rußland wolle e» nicht, weil seine Anwesenheit in Bulgarien im Widerspruch stehe mit den Interessen des LaudeS Er sei also gezwungen, das Land zu verlassen. Hier rief Popow: .Wir waren, find und werden stets mit Ihnen sein! Muth, vorwärts!" Der Fürst erwiderte, die Unabhängigkeit Bulgarien'» verlange, daß er das Land verlasse; wenn er dies nicht thäte, würde es zu einer Okkupation durch Ruß land kommen. Aber bevor er gehe, werde er die höheren Officiere befragen und eine Regentschaft einsrtzeu, welche versuchen solle, die Interessen der Officiere sicher zu stellen. In allen Fällen rechne er auf die Armee. Der Fürst bestätigte auch dem russischen General konsul, er werde binnen Kurzem die Krone niederlegen. In einem am Sonnabend stattgehabteu großen Rath hat der Fürst bestimmt seine Abdankung erklärt. Minister und Offizier« sprachen fich dagegen an«, der Fürst blieb aber dabei. Angesichts der Haltung de» Kaisers von Rußland nnd der Haltung der Mächte sei Fortführung der Regierung durch ihn unmöglich. Das einzige Mittel, einer russischen Okkupation vorzubeugen, sei seine Abreise, lieber Einsetzung der Regentschaft ist noch kein Beschluß gefaßt. — Eine Anzahl aufständischer Offiziere versnchte über die türkische Grenze zu entkommen; 20 derselben sollen von bulgarischen Behörden ver haftet, 3 von türkische« Soldaten getödtet sein. Der Fürst will gleich zu Anfang dieser Woche Sophia verlassen, da» ganz ruhig ist. Allgemeine Amnestie für all« an der Revolution betheiligten Personen und Soldaten soll erlasse» werden. E» wird ganz bestimmt versichert, daß irgend welch« Gefechte mit den meuterischen Truppen, die fich ergaben, nicht stattfanden. Za allge meiner Amnestie soll auch Fürst Bismarck in eine« Telegramm an den Fürsten gerathen habe». Di« Türkei hatte die Berufung einer Conferenz zur Lösung der bulgarischen Wirren vorgeschlagen, der Plan ist aber aufgegebeu, weil Rußland entschieden protefiirte. Nachträglich wird noch gemeldet, die Verschwörer hätte» erst beab sichtigt, den Fürsten Alexander zu ermorden. Von dem russische« Vertreter in Sophia sei das aber verhindert. Politische Rundschau. Chemnitz, den 6. September. Deutsches Reich. Wahrscheinlich am Dienstag, den 21. Srp tembe», wird der deutsche Reichstag zur Berathung der Verlängerung deS spanischen Handelsvertrages in Berlin zusammentreten. Von auderweite« Vorlagen ist bisher nicht» bekannt geworden und e- wird auch bestritten, daß solche «och folgen werden. Wir werden ja sehr». — Bei der Reichstags-Ersatzwahl für den Grasen Herbert Bismarck im Wahlkreise Lauenbnrg ist in der Stichwahl der freisinnige Kandidat Berlins gewählt worden. Er erhielt 4181, der konservative Graf Bernstorfs 3225 Stlwmen. 7 Bezirke stehen «och au», die am Endresultat aber nichts wehr ändern können. — An» einer ganz bestimmte« Quelle wird der .Köln. Ztg." bestätigt, daß eS nie in der ernsten Absicht und in dem Wunsch« des Herzog» von Kumberland gelegen hat, di« Regierung in Braunschweig zu übernehmen. Alle seinerzeit von ihm abgegebenen vieldeutigen Erklärungen und Zusagen, welche die Möglichkeit einer solchen Absicht zuznlaffen schienen, find ihm lediglich von seinen Rathgeber«, ins besondere Henn Windthorst, abgenvthigt worden z» dem Zweck, Prrnßen dem Ausland und insbesondere England gegenüber als einen hartherzigen Feind hiuzustellen. Der Herzog hält «ach wie vor an Hannover fest und hofft auf sein« Rückkehr. Er wird fich die Zeit nicht laug werde« lasten dürfen. — Au» London wird berichtet, daß dar Resultat der Kon ferenzen zwischen dem Fürsten Bismarck «nd Herrn v. Gier» iu einer formellen schriftlichen Abmachung nirdergelegt wurde. Diese Konvention, welche da» vollste Einvernehmen Rußland» «nd Deutschland» nicht blo» bezüglich Bulgarien», sondern auch in andere« politisch»» Fragen konstatirt, respektirt vollständig nnd ganz zur Befriedigung der österreichische« Regierung Oesterreich» Interessen nnd Errungenschasten auf der Balkan-Halbinsel, weshalb nach ausdrücklicher Versicherung einer hochstehenden Persönlichkeit der Friede anf zwei Jahre mindestens gesichert sei. Frankreich. Die Pariser Blätter haben schon wieder einmal das Vaterland gerettet, indem sie bei Belfort einen dentscheu Spion, einen Obersten sogar, entdeckten. Leider pellt« fich di« Sache hinter her al» der schönst, Schwindel heraus. — Die Reservisten in Lille, welche fich der starke« Hitze Wege« weigertrn, weitere Uebnngeu vor- znnehmen, werden weg«« Mut«,ei ganz exemplarisch bestraft werden, »« ein Exempel zu statuiren. — Bonapartistische Zeitungen kündigen di« bevorstehend« AnSsöhnung Victor Napoleons mit seinem Vater Jerome an I Ein angenehmer Sohn schon, der fich herbeiläßt, fich mit seinem Vater auSznsvhnen. England. Nach langen weitschweifigen Debatten ist km eng. lischen Unterhanse nun endlich di« Adresse angenommen worden. Etwa» BemerkenSwertheS ist aus den letzten Behandlungen nicht hervorzuheben. — Au» Bombay wird gemeldet, im Pendschab werde eine in der Landessprache abgesaßte anonyme Prorlamation verbreitet, welche die Eingeborenen ausfordere, fich von dem englischen Joche z« befreien. Der Maharadschah Dhulip Siugh habe sich den Russen augeschlofsen, die gegen den JnduS vorrücken. Ruhlaud. In eine« sehr heftigen Leitartikel tritt die .Nowoj Wrewja" gegen da» iu Petersburg verbreitet« Gerücht auf. Oesterreich solle für Rußland» Stellung in Bulgarien eine Compeusation iu For« der Annexion Bosnien» nnd der Herzegowina erhalte«. .Rußland kann niemals zulaffen, daß fich ans der Balkan-Halbinsel ei« Felud sestsetzr, der gefährlicher ist al» hi« Türkei. Da» Verlange« Oester reich» nach einer .Compensatio«" müßte Rußland dahin beantworte», daß Oesterreich die zwei slavische« Provinzen sofort räume, da di« Zeit, für welche Oesterreich da» europäische Mandat erhielt, um dies« zwei Provinzen zu ocrnpireu, schon längst abgelaufen ist." Di« .Rowoje Wrewja" sagt schließlich, daß «ine österreichische Compensatio« für die Russen nur denkbar wäre, wenn Rußland hierzu iu einem ehrliche» Kampfe ans de« Schlachtfeld« gezwungen würde. Orient. Die .Kölner Zeitung" bleibt bei ihren Meldung« von militärische» Vorbereitungen der Türkei. Die gesaamten Truppen der Provinz Adrianopel seien marschfertig nnd auf dem Kriegsfuß. — Die englische Regierung hat ihre» Botschafter in Koustautinopel zur Berichterstattung nach London berufe». — Zwischen Serbien uud »er Türkei ist «iu« Cousnlarconveution abgeschlossen. Sächsisches. — Beiden königlich sächsischen StaatS-Eisenbahueu waren End» de» Jahres 188b zusammen 8841 Beamte vorhanden, hiervon kamen 332 (3.76 Proe) auf di« Allgemeine Berwaltttug» 2106 (23,82 Proe.) auf die Bahnunterhaltung, 6207 (70,21 Proc.) auf die TranSportverwaltuug, 177 (2 Proc.) auf die Maschinen« Hauptverwaltung und 19 (0,21 Proc) aus die unter der sächsische« StaatSbahndireetion stehenden Bauten. Die 6207 Beamtm der TranSportoerwaltung vertheileu fich mit 36,81 Proc. anf den Stationsdienst, mit 0,26 Proc. anf den Telegraphendienst und mit 33,14 Proc. auf den Fahr- «nd Maschinendienst. Seit dem 1. Oktober 18b4 besteht für da» bei de» sächsischen StaatSbahneu avgesttllt« Personal eine Unterstützungskaff«, an welcher auch da» bei de« uuter Staatsverwaltung stehende« Privatbahnen angestellte Personal theilnimmt. Diese Kaffe hat den Zweck, dem Beamtenpersouale bei überkommener Dienstunfähigkeit, sowie dessen Wittwen und Waisen eine gewisse Unterstützung zu gewähren. Au dieser UnterstützungSkaffe waren Ende 1885 zusammen 8421 Beamt« betheiligt. Im Durchschnitt kamen anf je 100 bei der ÜnterstützuugScaff« betheiligte Beamte 8 07 penfionirte Beamte, 11.08 kinderlose Wittw-n, 6.72 Wittwen mit Kindern «nd 1.98 Waisen, inSgesammt 27.8b UnterfiützungSfälle. Die PenfionSfälle haben fich gegen da» Vorjahr bei je 100 Beamte« um 0,86 Füllt, gegen dg- Jahr 1661 um mehr al- das Siebenfache erhöht. — Von de« ge- sammten im Jahre 188b auf den sächsischen Staatseisenbahnen be förderten 23,028,b99 Reisenden hat auch nicht ein Einziger irgend welche Beschädigungen erlitten, dagegen wurden unverschuldet 2 Bahn« beamte und Arbeiter und «ine dritte Person «beschädigt «nd 1 Bahn- bedienfieter getödtet; durch eigene Schuld der Betroffenen wurden 7 Bahnbeamt« und Arbeiter, sowie 4 dritte Personen verletzt und 20 Bahnbeamte nnd Arbeiter, sowie b dritte Personen getödtet. — Die sächsische« Staatseisenbahneu vereinnahmten im Jahre 188b an dern Personen- uud Gepäckverkehre 20,646,09955 M. (durchschnitt lich per Kilometer Bahnläuge 9511 M. und 30.316 Proc. der Ge- sammteinnahme), eS find die» 860,330.41 M. mehr al» im Vor jahre; die Einnahme aus dem Güterverkehre betrug inSgesammt 43,768,292.34 M. (durchschnittlich per Kilometer Bahnlänge 19,927 M. und 64581 Proc. der Gesawmteinnahme), gegen das Vorjahr er brachte der Güterverkehr ein Mehr von 390,9bb.40 M.; der Titel Vergütung für Ueberlaffuug von Bahnanlagen «nd für Leistungen zu Gunsten Dritter ergab 641,447.68 M. Einnahme (0.947 Proe. der Gesawmteinnahme); ferner wurden vereinnahmt: an Vergütungen für Ueberlaffung von Betriebsmitteln 1,48b,064 98 M. (2.191 Proc. der Gesammteiunahme); an Erträgen au» Veräußerungen 99,631.63 M. (0.147 Proc. der Gesammteiunahme) und aus verschiedenen anderen Quellen 1,232,425.18 M. (1.818 Proc. der Gesammteiunahme. Die Totaleinnahme belief fich auf 67,772,961.36 M. durchschnittlich per Kilometer Bahnlänge30,856 M.) «nd stellte fich um 1,236,218.71 M. ^ her al» im Vorjahre. Vom Jahre 1847 an berechnet fich di« Rentabilität der StaatSbahneu wie folgt: im Jahre 1847 verzinste fich daS mittlere Anlagekapital mit 2.83 Proe., 1850 mit 2.80, 1853 mit 4.16, 1857 mit 5.90. 1861 mit 5.59, 1865 mit 7.23, 1869 mit 6.65, 1871 mit 7.07, 1873 mit 5.54. 1875 mit 6.02, 1877 mit 4.13, 1879 mit 3.85, 1880 mit 4 44. 1881 mit 4.b7, 1882 mit 4.95, 1883 mit 4.93, 1884 mit 4.57 und 1886 mit 4.71 Proceut. — Die Tagesordnung zu der am 10. September 1886 Vor mittag« in Zwickau stattfiudevden öffentlichen Sitzung des KreiSanSschusseS besagt Folgende»: 1) Reknr» de» vr. wkä. FacilidtS in Reichenbach gegen seine Abschätzung daselbst 2) Reknr» G. RamigS in Treue» gegen die Abschätzung zu den dor« tigen Commnualanlagen. 3) Erhebung einer ElugangSabgade von Brod in Falkeustein. 4) Reknr» de» Maschinensabrikanten S. F. Wirth in Limbach gegen seine Abschätzung. 5) Rekurs de» Uhrmacher» M. H. Neuhänser in Marieuberg gegen seine Abschätzung. 6) Nach trag zum Aulagen-Regulativ für Treuen. 7) veränderte Abgrenzung der amtshanptmannschaftlicheu Bezirk» von Plauen «nd OelSnltz. 8) Beschwerde de» vormalige« ArmeuhauSverwalter» E D. Richter in Annabrrg wegen Dienstentlassung. 9) Reknr» der Firma Br. Zschweigert «. Co. in Plauen gegen deren Abschätzung zu den Commnualanlagen in Libenstock. 10) Rekurs de» Oekouomeu G. H. Dletzwanu in Dittrich gegen seine Abschätzung zu den Lommunabgabeu in Meerane. 11) Beschwerde der verw. Schuster in Glauchau wegen ihrer Heran ziehung zu den dortigen Gemeindcanlagen. 12) Uebernahwe einer bleibende» Verbindlichkeit auf die Etadtgrmeinde Stollberg durch Be« schlenßuug eine» fiskalischen Straßengraben». — Dresden, 5. September, Bei de» Ehefrau eine» hier wvhshafteu Gewerbetreibenden erschien am 2. September ein junger Mensch mit einem Stück Papier, auf welchem geschrieben stand: »L. I. Ich kann etwa« sehr billig kaufen, schick« wie sofort durch Ueberbriuger 8 Mk. Otto." Aus die Ablehnung der Fra», da» Geld au den ihr Unbekannte» zu verabfolge», entgegnet« derselbe, daß er mit deren Ehemann zusammen arbeite «ud sei sein Name „Rrntsch". Daraufhin händigte man ihm den Betrag aus. Erst Ad r.d» bü der V--
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