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Wochenblatt für Wilsdruf, Tharaud und das Glhthal. Dritter Jahrgang. Freitag, den 6. Januar 1843. 1. Mit König!. Sächs. Concession, Verantwortlicher Redakteur und Verleger: Albert Reinhold. Lon Uts-r W°ch«nschrift «rschkint all« Sr-Nage «IN« Nummt«. D-r Prcis für bcn Bi-rlcljahrgang b-Iräg, tu Rgr. Bckonn'- machungkn aa«r Arl wrrdrn aufgrnomm«::. Ausfälle, di« im nächsten Stück erschein«« sollen, werden in Tharaud bis Montag Nach mittags 2 Uhr »nd in Wllsbruf dis Montag Abcnds 7 Uhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zu sendungen auf Verlangen durch die Post an den Druckort besörderk werden und in der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselben unter den Adressen: „NN die Redaktion des WilSdruf-Lbarandcr Wochenblattes zu Wilsdruf (Dresdner Gaste im Haust des Herrn SladtrichUr Damme, 1 Treppe) -der: „an die Agentur des Mllsdrus-Tharander Wochenblattes zu Lharand," die Herr Buchbinder Lauscher übernommen hat. In Meißen nimmt Herr Klinkicbt jun. Aufträge und Bestellun gen an. Etwaig« Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Dank- angenommen werde». In Kößschcnbroda nimm, H-er Kaufmann Jässing Bekanntmachungen aller Art an. Bis Mittwoche Mittags bei demMin eingehende Zusendungen erscheinen bereits dcn nächstfolgenden Sreitag im Blatt« abgedruckt. Di« Redaktion. Zum neuen Jahre. Wenn nach beschwerlicher Fahrt auf dem Gipfel des Berges der Wandrer Hemmet den Schritt, und gestützt auf den Stab verschnaufend er stillsteht: Dann läßt schweifen den Blick er hinab in die Tiefen der Thäler, Und das geebnete Land, umsäumt von den Wolken des Himmels, Breitet entschleiert sich aus, weithin dem Auge erkennbar. Durch die Gefilde, die jüngst er mit flüchtiger Sohle gemessen, Wandelt noch einmal der Fuß in des Geistes getreuer Erinnrung. Dort, wo der Sonne versengender Strahl auf das Haupt ihm herabfiel, Pilgert dahin er durch glühenden Sand und verödete Steppen, Und es umweht kein erquickender Hauch ihm die glühende Wange. Siehe da blinkt in der Ferne das Grün hochstämmiger Wälder, Und dem ersehnten Asyl, der Oase der Wüste vergleichbar, Strebt er entgegen, und bald ist erreicht das schützende Laubdach. Doch der Rastende darf nicht weilen im kühlenden Schatten: Sind doch der Wanderung Ziel die wolkenumgürteten Berge. Wieder umfängt ihn die Glut, und es hängt sich, wie drückende Bleiwucht, An die ermattenden Glieder die Qual markdorrenben Durstes. Doch es erschließt sich dem Nahenden jetzt die üppige Thalschlucht, Hoch von den Felsen herab stürzt donnernd der schaumende Gießbach, Und es benetzt die crystallene Fluth den vertrockneten Gaumen. Drauf von der Matte erhebt sich aufs neue gekräftigt der Wandrer.