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Dresdner Journal : 24.02.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190602248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-24
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 24.02.1906
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Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Heschäst»geue InnerkatV Aresden, 2,50 M (einschl Zulragung), durch die im Deutschen Reiche 3 M. (au-schließlich Bestellgeld) Vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Ps Wird Zurücksendung der für die Schristleitung bestimmte», aber von dieser nicht enr» geforderten Beiträge beau» spracht, so ist das Postgeld beizufügen. Dresdner Murnal Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werktag» nachm 5 Uhr. — Originalberichte »nd Mtteiluugen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgcdruckt werden. AnlünStsungSgrbühre«: Die Zeile Nein« Schrift d« 7mal gespaltenen Ankündi gungs-Seite oder deren Raum Sv Pf. Bei Tabellen- und Zifsernsap ü Pf. Ausschlag für die Zeile. Unterm Re- daktion-strich(Ei>igesandt) oie Dextzeile mittler Schrift od« d«en Raum 50 Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfter« Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi- mitta^S iS Uhr für die nach mittags erscheinende Stumm«. V 46 Sonnabend, den 24. Februar nachmittags. 1906 Amtlicher Teil. ' Mit Allerhöchster Genehmigung ist der Privat dozent vr. pdil. Wilhelm Wirth in Leipzig zum außeretatmäßigen außerordentlichen Professor in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig er nannt worden Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, nachstehende Ordensdekorationen zu verleihen: das Offizierkreuz des Albrechts- Ordens dem Rittm. Ulrich Prinz von Schönburg-Waldenburg, Durchlaucht, L la suite der Armee, bisher im Garde Reiter Regt.; das Ritterkreuz 2. Klasse desselben Ordens dem Forstassessor Körner, Vorstand der Forstverwaltung des Truppenübungsplatzes Zeithain, Oberltnt. der Landw.-Jnf. l. Aufgebots desLandw- Bez. Großenhain Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Wachtmeister der Landw.-Kav. 2. Aufgebots Gerhardt des Landw.-Bez. Plauen die Erlaubnis zur Anlegung des ihm verliehenen Großherzogl. Sachsen-Weimarischen Allgemeinen Ehrenzeichens in Gold zu erteilen. Personalveränderungen in der Armee. Offiziere, Fähnriche rc. A. Ernennungen, Be förderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 23. Februar Auenmüller, Hauptm. und Komp.-Chef im 14 Jnf-Regt Nr. 179, vom 19. März bis mit 5. Juli zur Dienstleistung bei der 1 Maschinengew-Abt. Nr. 12 kommandiert. Loefer, Oberltnt im Kadetten korps, in das 5. Inf.-Regt „Kronprinz" Nr. 104, Moering, Ltnt. im 4. Jnf.-Regt Nr 103, als Er zieh« zum Kadettenkorps, — versetzt Die Oberltnts.: Grahl von der Unteroffizierschule, in das 3. Jnf.-Regt. Nr 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", Schmidt von der Unteroffiziervorschule, in das 8. Jnf.-Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, Schulze von der Unter offizierschule, zur Unteroffiziervorschule, v. Campe im Schützen- (Füs-) Regt. „Prinz Georg" Nr 108, zur Untnoffizierschule, Gaißert von der Unteroffizierschule, in das 11. Jnf-Regt. Nr 139, — mit dem 1. April versetzt. Die Ltnts.: Kloß im 9. Jnf-Regt. Nr. 133, Steeger im 5. Jnf.-Regt. „Kronprinz" Nr 104, — zu Oberltnts befördert, Tempel im 14 Jnf-Regt. Nr 179, zur Untcrosfizierschule, Jungnickel von der Unteroffizier- schule, in das 2. Gren -Regt. Nr 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Frhr. v. Hausen von der Unter- offizicrschule, in das 1. (Leib-) Grcn.-Regt. Nr. 100, Bunde, Melzer im 10. Jnf-Regt Nr. 134, Roch von der Unteroffiziervorschule, — zur Unteroffizierschule, Witzel im 11. Jnf.-Regt Nr. 139, zur Unteroffizier vorschule, — mit dem 1. April versetzt, Winzer im 8. Jnf.-Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, vom 1. März ab auf zwei Jahre zur Dienstleistung beim Fußart.-Regt. Nr 12 kommandiert. Ulrich Prinz von Schönburg-Waldenburg, Durchlaucht, Rittm im Garde-Reiter-Regt., in Genehmigung seines Abschieds gesuches mit Pension zur Disp. gestellt; gleichzeitig zu den Offizieren ä I» suite der Armee mit der Uniform des Garde-Reiter-Regt, übergetreten. Die Ltnts : v. Criegern im Garde-Reiter-Regt, zum Oberltnt be fördert, Spranger im 6 Feldart-Regt. Nr. 68, Lind ner im 2. Feldart-Regt. Nr. 28, — vom 1. März ab auf zwei Jahre zur Dienstleistung beim Fußart.-Regt. Nr. 12 kommandiert. Emrich, Oberltnt. im Fußart- Regt Nr. 12, ein Patent seines Dienstgrades verliehen KJm Beurlaubtenstande. 23 Februar. Franck, Ltnt. der Res. des 5. Inf. Regt«. „Kronprinz" Nr. 104, zum Oberltnt, die Vizcfeldwebel bezw Vizewachtmeister: Klien des Landw-Bez I Dresden, Gast des Landw.-Bez Pirna, — zu Ltnts der Res. des 1. (Leib-) Gren.-Negts. Nr. 100, Duchant, Buchner des Landw.-Bez I Dresden, zu Ltnts der Res des 2. Gren.-Regts. Nr. 101 „Kaiser Wilkelm Könia von Vreufien", Graupner des Landw - Limik und Wissenschaft. König!. Opernhaus. — Am 23. d. M.: „Samson und Dalila". Oper in drei Akten und vier Bildern von Ferd. Lemaire. Deutsche Übertragung von Richard Pohl. Musik von C Saint-Sai-ns. DaS Werk Saint-Sak-ns', das durchaus auf dem Boden der sogenannten großen Oper erblüht ist und das im Texte gegebene alttestamentarische Moment nicht viel mehr als im koloristischen Sinne verwendet, hat sich hier dauernd in der Gunst des Publikums zu behaupten vermocht und dankt diesen nachhaltigen Erfolg gewiß zu einem guten Teile seinem Eigenwert Die volle Beherrschung der Technik seiner Kunst, die nicht starke und originell gestaltende, aber schließlich doch ausreichende schöpferische Potenz setzten den französischen Meist« in die Lage, innerhalb überkommener Formen auch im Bereiche der dramatischen Musik ganz Annehm bares zu sagen. Indessen eigentlich entscheidend wurde bei uns doch für die Wirkung des Werkes der Umstand, daß Frl v Chavanne, welche die weibliche Hauptrolle hinselbft knirte, ihre ganze Künstlerschaft für sie ein setzte Ihre darstellerisch und gesanglich hervorragende Verkörperung der Rolle der Dalua war und blieb der glänzende Mittelpunkt d« hiesigen Vorstellungen der Oper. Ein Gast hatte also hier von vornherein einen schweren Stand, und so sehr man prinzipiell jedem Ver gleichen abgeneigt sein mag, in diesem Falle um so mehr, da es sich schon aus Gründen der Nationalität gleichsam um inkommensurable Größen handelt, so wird man doch sagen müßen, die Erinnerung an die treffliche Leistung der einheimischen Künstlerin »ar nicht zu bannen Wa» nun Mdme Heglon von der Großen Oper in Pari« anlangt, so bedarf e» zunächst, Bez. Freiberg, zum Ltnt der Res. des 5. Jnf.-Regts. „Kronprinz" Nr. 104, Meister des Landw.-Bez. I Dresden, zum Ltnt. der Res. des 10. Inf-RegtS. Nr. 134, Stettner des Landw.-Bez. Freiberg, zum Ltnt. der Res. de« 1. Jäg-Bat« Nr. 12, Schettler des Landw-Bez. Zwickau, zum Ltnt. der Res. des 2. Feldart -Regt« Nr. 28, Kleinert des Landw -Bez I Dresden, Mierisch des Landw-Bez. Zwickau, — zu LtntS. der Landw-Jnf. 1. Aufgebots, — befördert. Rossmann, Ltnt a D im Landw-Bez II Dresden, bei den Offizinen der Landw-Feldart. 1. Aufgebots wiederangestellt 8. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere 23. Februar. Schmidt (Paul), Hauptm. z. D, unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubnis zum ferneren Tragen der Uniform des 1 Pion -BatS Nr 12, der Abschied bewilligt. Im Beurlaubtenstande 23. Februar. Börner, Hauptm der Res. des 4. Jnf.-ReatS Nr. 103, behufs Überführung zum Landsturm 2. Aufgebots mit der Er laubnis zum Tragen der Landw.-Armce-Uniform, Frhr. v Welck, Hauptm der Res des 2. Jäg.-Bats Nr. 13, behufs Überführung zum Landsturm 2. Aufgebots, Augustin, Oberltnt. der Res. des 2. Hus.-Regts. „Königin Carola" Nr. 19, wegen überkommener Feld- und Garnisondicnstunfähigkeit, Just, Hauptm. der Landw.- Jnf. 1. Aufgebots des Landw.-Bez. Chemnitz, diesem mit der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform, Schulte, Ltnt. der Landw.-Jnf. 1. Aufgebots de» Landw.- Bez. Plauen, behufs Übertritts in König!. Preuß Militär dienste, Mathe, Hauptm. der Landw-Feldart. 1. Auf gebots des Landw-Bez Döbeln, behufs Überführung zum Landsturm 2. Aufgebots mit der Erlaubnis zum Tragen der Landw-Armee-Uniform, den Oberltnts. der Landw-Jnf. 2. Aufgebots: Weigel des Landw-Bez. Chemnitz, Carstanjen des Landw-Bez. I Dresden, Kretschmer des Landw.-Bez. Leipzig, Teichmann, Hauptm. der Landw.-Jäg. 2. Aufgebots des Landw -Bez. Chemnitz, v. Egidy, Oberltnt der Landw -Kav 2. Auf gebot« de« Landw.-Bez Wurzen, Hofmann, Ltnt. der Landw-Feldart. 2 Aufgebots des Landw.-Bez Chemnitz, — diesen Sechs behufs Überführung zum Landsturm 2. Aufgebots, v. Tümpling, Ltnt. der Landw-Jnf. 2. Aufgebots des Landw.-Bez. Plauen, Spies, Ltnt. der Landw.-Kav 2. Aufgebots des Landw.-Bez Großen hain, Meyer, Ltnt. der Landw-Fußart 2. Aufgebots des Landw -Bez. II Dresden, — der Abschied bewilligt. 0. Im SanitätSkorpS. 9. Februar, vr Mans feld, Stabsarzt im 9. Jnf -Regt. Nr. 133, vom 1 März ab auf weitere zwei Jahre ohne Gehalt zur Dienst leistung beim Auswärtigen Amt in Berlin kommandiert. — 23. Februar. Die Oberärzte: vr. de Barde, beim 12. Jnf-Regt. Nr. 177, unterm 16. März zum 9. Jnf.- Regt. Nr. 133, vr. Krüger beim 2. Hus.-Regt. „Königin Carola" Nr. 19, zum 8. Jnf-Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. 107, — versetzt. Die Unterärzte der Res.: Meissner im Landw-Bez. II Dresden, vr. Schmidt im Landw -Bez. Leipzig, — zu Assistenzärzten befördert. Den Stabsärzten der Res : vr Dürr im Landw -Bez. Chemnitz, vr. Orb im Landw -Bez. I! Dresden, diesem behufs Überführung zum Landsturm 2. Aufgebots, Prof vr Braun im Landw -Bez. Zwickau, behufs Überführung zum Landsturm 2. Aufgebots mit der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform, vr. Sinz, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots im Landw-Bez. II Dresden, mit der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform, vr. Dreyzehner, Oberarzt der Landw. 1 Aufgebots im Landw.-Bez. Zittau, behufs Überführung zum Landsturm 2. Aufgebots, — d« Abschied bewilligt. Die Berliner Vieh-Versicherungs Gesell schaft a. G. „Veritas" hat neben den Kaufleuten Max Jacobs und Georg Haupt, iu Firma Jacobs u. Marx, in Leipzig zum Hauptbevoll mächtigten für das Königreich Sachsen gemäß 8 115 Abs. 2 des Reichsgesetzes über die privaten Versichernnqsunternebmungen vom 12. Mai 1901 um deren Verkörperung ver -raUla-Ätotte a«e<yr zu beurteilen, eben des Hinweises auf den anders gearteten Geschmack unserer westlichen Nachbarn. Die spezifisch fran zösische Vorliebe für die schöne Pose kennzeichnete die gesamte Veranstaltung des Gastes. Die für uns fast manirierte erhobene Haltung der Arme kann als ein typisches Beispiel gelten Und doch wird man sich auch bei uns des Reizes der weichen Anmut und Grazie, den die Künstlerin gleich in ihrer Auftrittsszene, unterstützt durch eine raffinierte Toilettenkunst, entfaltete, nicht ent ziehen können. Im zweiten Akt, in der gewaltigen Liebesszene, hatte die Künstlerin ihre hervorragendsten Momente in dem stummen Spiel, in dem sie ihrm inneren Triumph über den ihren Lockungen er liegenden Samson sprechend zum Ausdruck brachte. Doch muß auch sonst rühmende Erwähnung fin den, daß ihre Darstellung frei von toten Punkten war Minder günstig freilich muß das Urteil üb« die gesangliche Leistung des Gastes ausfallen. Die Stimme besitzt ihren besonderen Wert in dem schönen sonoren Altcharakt« ihrer Tiefe, aber deren in Frankreich und Italien beliebtes Forcieren, das scharfe Absetzen des Brusttons hat bereits seine schädigende Wirkung auf Mittelstimmc und Höhe geltend gemacht Dazu kultiviert die Sängerin einen halsigen Ansatz des Tone« bei offner, flacher Singweise und liebt es, die Töne schleifend ineinander zu ziehen. Kurz, als Gesangkünstlcrin ver mag man sie nicht cinzuschätzen, und das wohl war auch der Grund, weshalb ihre Aufnahme keine sonderlich warme war. Gedenkt man anschließend an diese Würdigung de« Gaste« noch der einheimischen Kräfte, so kann man diesmal freilich auch nicht allzuviel Lob zollen Hr. v Bary ist in vieler Hinsicht ein prädestinierter Vertreter der Rolle deS Samson, ab«, daß man Saint-Satzn« nicht mit akzentuicrtestem deklamatorischen Vortrag singen oder richtiger gleichsam nur auf den Ton sprechen kann, da« Herrn Heinrich v. Grumbkow mit dem Wohnsitze in Dresden, Ludwig Hartmann-Straße 42, bestellt. Dresden, am 19. Februar 1906. isis Ministerium des Innern, Abteilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Vr»en«»unüen, Persetzungen re. im öfferrt» lichen Dienste. Im Geschäftsbereiche d,S Ministerium» der Finanzen. Postverwaltung Ernannt: Wünsche, seither Postsekrelär, als Postmeister in Eppendorf. Im Geschäftsbereiche de» MinisterinmS de» Aultu» u. öffentl. Unterrichts. Zu besetzen: an den Bürger- und BezirkSschulen zu Zwickau mehrere Hilfs lehrerstellen. Kollator: der Rat der Stadt Einkommen 1500 M, sofern aber der zu Wählende die Wahlfähigkeitsprüfung noch nicht bestanden hat, 1400 M Hilfslehrern wird nach zweijähriger, in der Regel von Erlangung der Wahlsähigkeit ab zu berech nender Dienstzeit die Ständigkeit verliehen, dafern sie du im 8 94 der Schulordnung festgesetzten Boraussetzungen «füllen. Sie beziehen dann 1700 M Gehalt, das sich nach 27 Dienstjahren, vom 25 Lebensjahre ab gerechnet, oder, falls die Anstellung erst nach diesem Zeitpunkte «folgt, vom Anstellungslage ab gerechnet, bis 3600 M. erhöht Gesucht bis 7. März an den Kollator. (BehSrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) nichtamtlicher Teil. Lagesgeschichte. Dresden, 24 Februar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Minister deS Kultus und öffentlichen Unterrichts und Minister deS Königlichen Hauses v. vr v. Seydewitz die von ihm aus Gesundheitsrücksichten erbetene Ent lassung aus dem Staatsdienste in dankbarer An erkennung seines langjährigen treuen und ersprieß lichen Wirkens unter Belassung von Rang und Titel eines StaatsministerS zu bewilligen. Ein aus diesem Anlaß an den Minister v. Seyde witz ergangenes Allerhöchstes Handschreiben hat folgenden Wortlaut: Mein lieber Minister v Seydewitz! Zu Meinem lebhaften Bedauern höre Ich, daß Sie um Entlassung aus Ihren Ämtern als Kultus- und Hausminister nachsuchcn, da Ihr Gesundheitszustand, obwohl er sich zu Meiner großen Freude in letzter Zeit wesentlich gebessert, es Ihnen nicht möglich macht, den Anforderungen dieser Ämter zu entsprechen Ich kann Mich dieser Begründung nicht verschließen, so schwer eS Mir auch wird, aus die Dienste eines Mannes zu verzichten, der in langjähriger treuer und aufopfernder Pflicht erfüllung sowohl sür die kirchlichen Verhältnisse, wie auch sür das Schulwesen des Landes in ersprießlichster Weise tätig ge wesen ist Ich persönlich werde Eiv. Exzellenz herzlich dankbar sein für da-, was Sie als Hausminister für Mich und Mein Haus in schweren Zeiten geleistet haben. Ihr dankbarer Friedrich August Dresden, 24. Februar. Sc. Majestät der König besichtigte heute vormittag von 10 Uhr ab die hiesige Kadettenanstalt. Heute abend wird Allerhöchstderselbe das von Sr. Exzellenz dem Staatsminister v. Metzsch im Ministerhotel in der Seestraße veranstaltete Ball fest mit Seinem Besuche auszeichnen. Der letzte diesjährige große Hof ball findet am Fastnachtsdienstag statt. Die Einladungen zu dem selben lauten auf abends 8 Uhr. Ur ihm ans Herz zu lcgen. Was Momc Höglon nn Legato zu viel tat, das blieb er ganz schuldig. Dann war Hr. Scheidemantel (Oberpriester) nicht zum besten disponiert und Hr. Nebuschka reicht für den Abimelech nicht mehr recht aus Kurz, es war eine in ihrem Ver laufe etwas matte Vorstellung (Leiter: Hr Kutzschbach), die uns geboten wurde. O. S. Nesidenzthcater. — Am 23 d. Mt«.: „Der Ober steiger". Operette in drei Akten von M West und L Held. Musik von Karl Zeller. (8. Vorstellung der I. Serie des Operettenabonnements) Die Aufnahme der melodiösen Zellerschen Operette in den Spielplan der Operetten-AbonnementSvorstellungen wird allgemein dankbar begrüßt worden sein; die ein schmeichelnde, vornehm gesetzte Musik diese« Werke« findet heute dasselbe aufmerksame Ohr, wie vor Jahren, al« einige ihrer Melodien in aller Munde lebten. Die Residenztheateraufführung von gestern war ganz famos beschaffen insbesondere boten die Darsteller der tragenden Rollen der Operette, Frau Käte Balder und die Herren Heinrich Werk, Oskar Aigner und Karl Friese Leistungen dar, die de« Lobe« wert sind. Frau Balder, beim ersten Auftreten immer sehr nervös und nicht völlig Beherrscherin ihrer Stimme, gab, nachdem sic über die Klippe de« AuftrittSliede« hinweg «ar, gesang lich ganz außerordentlich gute«; namenrlich gelang ihr das Finale des ersten Akte« und da« Duett mit Roderich im zweiten Akt „Ich wollte, daß mein Gatte wär" vortreff lich. In ebenso vortrefflicher gesanglicher wie darstelleri scher Disposition befand sich Hr. Heinrich Werk, der Partner der Frau Balder, und höchst lobenswert fand sich Hr. Aigner mit der Titelrolle, die seinem Organe nicht allzu gut liegt, ab; sein Lied im zweiten Akte „Wo sie war, die Müllerin" mit dem bekannten Refrain „Sei nicht bös" klang nicht frei; da« K, da« er in ihm Bei der Oberhofmeisterin am Königl. Hofe, Frau v der Gabelentz-Linsingen, sowie bei der Oberhof meisterin Ihrer Majestät der Königin-Witwe, Frau v. Pflugk, Exzellenzen, und bei der Hofdame Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde, Freiin v. Gärtner, findet am Fastnachtsdienstag nachmittag- von I bis 4 Uhr in deren Wohnungen nochmal- Empfang statt. — Ihre Majestät die Königin-Witwe wohnte gestern abend dein Vortrage des Grafen Schweinitz „über eine Reise in das Innere von Kleinasien" in der Deutschen Kolonialgesellschaft, Abteilung Dresden, im VercinShause bei. Dresden, 24. Februar Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde wohnte gestern abend dem von der Deutschen Kolonialgesellschaft Ab teilung Dresden, veranstalteten Vortrag des Grafen Schweinitz über seine Reise in das Innere von Kleinasien, im Vereinshause bei. Dresden, 24 Februar. Der Kaiser!. Russische außer ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Königl. Hofe Baron v Wrangel hat sich auf Urlaub begeben Während sein« Abwesenheit ist dem Staatsrat v. Smirnow die Leitung der Geschäfte d« Kais«! Gesandtschaft übertragen worden. Deutsches Reich. Berlin. Gestern morgen begaben Se. Majestät der Kaiser und der König von Schweden Sich nach dem Dom, wo die Monarchen längere Zeit verweilten und sodann nach dem Zeughaus Später besuchte König Oskar noch das Kaiser Friedrich-Museum, während der Kaiser im Königl. Schloß den Vortrag de« Reichs kanzlers hörte. Um L1 Uhr empfing d« Kais« den Bildhauer Bauke. Zu Ehren des Königs von Schweden fand abends im Schlosse Tafel statt; der König in deutsch« Marine uniform führte die Prinzessin Heinrich von Preußen, der Kaiser in schwedischer Marineuniform die Prin zessin Friedrich Leopold von Preußen. Anwesend waren dw Prinzen des Königlichen Hauses, d« Reichs kanzler, der schwedische Gesandte und das Gefolge des König« Oskar Der Kaiser saß links neben dem König. Da« Musikprogramm enthielt zahlreiche schwedische Kom positionen. — Der Bundesrat nahm vorgestern einen fünften Nachtragsetat zum Reichshaushaltsetat für 1906 an Er enthält 188 000 M. zur Erhöhung de» Kaiser lichen Dispositionsfonds für Gnadenbewilligungen aller Art. ES handelt sich dabei um eine weitere Entlastung dcs Jnvalidensonds. Die Mittel sollen durch Matrikular- beiträge aufgebracht werden. Der Bundesrat wird heute wieder eine Plenarsitzung abhalten, um noch mit Rück sicht auf das am 1. März bevorstehende Inkrafttreten deS neuen Zolltarifs weitere AuSführunasvorschriften zu erlaßen. — Die vereinigten Ausschüsse de« Bundes rats für Handel und Verkehr und für Justiz wesen hielten gestern eine Sitzung ab. — Gegenüber den Bemängelungen einig« Zentrums blätter über das lange Hinziehen der Etatsberatung bemerkt die „Neue politische Korrespondenz": So sehr cs schlechthin im Jntereße der Regierung liegt, die Etatsberttungen abzukürzen, so klar ist cS doch wohl auch, daß entscheidende Schritte zu einer Ände rung einzig und allein vom Reichstag auSgehen können; es hängt hier eben alles von dem guten Willen der Abgeordneten ab Leider ist ein solcher in den letzten Jahren so wenig vor handen gewesen, daß z. B. Anträge auf Schluß der Debatte, als zwecklos, überhaupt nicht mehr gestellt werden In den Händen der Verbündeten Regierungen liegt die rechtzeitige Feststellung des Etats leider ganz und gar nicht; nur durch zweckentsprechende Änderung der Geschäftsordnung könnte hier Abhilfe geschaffen werden Und auch hierfür ist wieder der Reichstag allein zu- ständiq Allerdings ist in Preußen seit einigen Jahren als höchste Norr zu yngen har, uang gepreßt uno ver ursachte dem Sänger anscheinend Beschwerden. Ganz aus gezeichnet war Hr" Friese, der Darsteller des Zwack; an Frl. Mary Martini, welche die Nelly darstcllte, trat wieder das Stimmen- und Vortragsmanko in die Er scheinung, am auffälligsten in dem Auftrittslied NellyS „Muster wie meine, so hübsche, so feine", das größere Gesangskunst verlangt, als Frl. Martini sie zu geben vermag. Im übrigen verlief die Vorstellung prächtig. Hr Friese hatte sie farbig inszeniert und führte die Regie mit Ge schmack und Geschick, der Chor tat seine Schuldigkeit und Hr Kapellmeister Rudolf Dellinger leitete das Orchester mit feinem musikalischen Gefühle. s. Wissenschaft. -j- Prof. Mar Nitze, Begründer der elektrischen Blasenspiegelung, ist in der vergangenen Nacht in Berlin gestorben. Literatur. * Am 6 März findet in Hamburg unter der Direk tion Bachur die deutsche Uraufführung eines Strind- bergschen Volksstücks statt. Es sind das die „Hem- söer", die das Leben der auf den Stockholm vorgelagerten, Schären genannten Inseln hausenden Fischer und Bauern schildern E« ist das aber keine Dramatisierung der be kannten Erzählung Stnndbera«, der „Leute aus Hemsö"; vielmehr hat d« Dichter denselben Stoff erst novellistisch, dann dramatisch bearbeitet So weisen Erzählung und Volk-stück, obgleich sic die gleichen Personen behandeln, so außerordentliche Unterschiede auf, daß man au» ihnen eine ganze Theorie der epischen und dramatischen Kunst ableiten kann übrigen« ist e« da« erst« Mal, daß ein» der wenigen Volktstücke de* schwedischen Dichter« auf ein« deutschen Bühne aufgeführt wird.
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