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Kankenbeeser DWeblatt »s. Zahrga»- Sonnabend, den 18. April ISS« nachmittags Ar. »l - Staates, alle Archive und Bibliotheken, Verbände und beteiligten Privatpersonen, gesamtes schriftliches Material zu sichten der Forschungsarbeit des Reichsinstitutes des alle ihr und einigen Tagen ein weitdrcs Vorgehen der ita lienischen Truppen gemeldet sei. Diese Ver handlungen würden zwischen den drei Unter zeichnern des Vertrages von 1906 stattfinden, nämlich zwischen England, Frankreich und Italien. Botschafter von Soesch in der Heimatstadt Feierliche Aufbahrung. Von Wilhelmshaven kommend traf de« Sarg mit der sterblichen Hülle des deutschen Botschafters in London, Leopold von Hoesch in einem Sondcrivagen auf dem Neustädter Bahnhof in Dresden ein. Der mit einer Ha- kenkreuzfahnc überdeckte Sarg wurde iu feier lichem Geleit nach dein ehemaligen Fürstc»- Pavillon im Neustädter Bahnhof getragen und in dem mit Schwarz und dunklem Grün ausgeschmückten Nauru auf einem Katafalk niedergesetzt. Von acht silbernen Leuchtern fiel das Licht der Kerzen auf eine Fülle von Kränzen und Blumengewinden. Auf dem Sarg wurde der schlichte Lorbeerkrauz des Führers niedergelegt. Bor dem Pavillon hal ten Ehrenposten des Bahnschnhes ins Sonn» nbendmorge» die Wache. Die Häuser in der Umgebung des Bahnhofs hatten Sie Fahnen auf Halbmast gesetzt. Da, erlchitn« an »d-m W-rNag - wtvnats-vtwosvrri» - 1.»0 M«. «e! «bliolnng In dcn «urgad-steircn d-r «andg-blct-, I. Ptg. mehr, bei lm Stadtgebiet >b Psg.. Im Landgeblet 2» Pfg. votenlain. WaHenkarten SO Pf.. Einzelnummer SonnabendnummerSO Pf. EnE-sranzöMe Aompromitzlösung in der SaMonsfrage? Paris, 18. 4. (Funkspruch.) Das Schei tern der Genfer Versöhnungsbemühungen wird von der Pariser Presse ohne Erregung und ohne Bedauern verzeichnet. Man weih sogar aus den negativen Genfer Ereignissen des Frei tags Gewinn zu ziehen, indem dir Unterredung zwischen Paul-Boncour und Eden als besonders bedeutungsvoll hingestellt wird, weil in deren ! Verlauf, wie der,^Pe t i t Parisre n" schreibt, . eine völlige Verständigung zwischen dem eng- ! lischen und dem französischen Gesichtspunkt — > wenn auch aus unterschiedlichen Beweggründen s — habe erzielt werden können. Und diese Einigung sei zweifellos der Hauptgewinn des Tages. Nach den übereinstimmenden Berichten der Blätter soll Paul-Boncour dem englischen , Alchenminister erklärt haben, das; die französische - Oeffentlichkeit in ihrer großen Mehrheit gegen eine Verschärfung der Sanktionen gegen Ita lien sei. Außerdem könne die Regierung wegen der Wahlen höchstens auf der früher eingenom menen Haltung beharren. Eden hingegen habe erklärt, das; die englische Oeffentlichkeit gegen eine Aufhebung der Sanktionen sei, daß sie aber nicht allein vorgehen wolle und daß es zur Verfügung zu stellen." Das Ziel all dieser Arbeiten legt Prof. Franks in folgenden Wor ten fest: „Nicht falsche, konjunkturbedingte „Popularisierung" der Wissenschaft ist unser Ziel. Wohl aber stellen wir unsere ganze Ar beit unter den Glauben, daß die wissenschaft liche Forschung Waffendienst an der ganzen Nation zu leisten hat. Und so grüßen wir dankbaren Herzens all die Zeichen, die uns beweisen, daß die Arbeit der Ee- sichichisforschung wieder begonnen hat, den Weg zur Seele der Nation zu finden." Wir sind Uns dessen bewußt, daß dieser edle Wille auch in den Kreisen unserer Leserschaft vollstes Ver ständnis und freudige Unterstützung finden wird. Neben dem kulturellen Aufbau und der welt anschaulichen Ausrichtung des geistigen Lebens unseres Volkes, zu der nicht zuletzt auch die in der vergangenen Woche gegründete Reich s- akademie für Leibesübungen nach ihrem Teil wesentlich mit beitragen wird, geht der wirtschaftliche Aufbau unentwegt weiter. So konnte u. a. das Landesarbeitsamt Sachsen erst in diesen Tagen wieder eine hoch erfreuliche Meldung herausgebcn, nach der sich die Zahl der Arbeitslosen im Monat März erneut um 55 700 Personen gesenkt hat. Da mit ist der saisonbedingte winterliche Rück schlag beinahe wieder ausgeglichen. Ein glän zendes Zeugnis deutscher Qualitätsarbeit lei steten in den Ostertagen wieder unsere deutschen Rennfahrer bei dem ersten großen inter nationalen Au to m o b ilr en ne u in Monako. Hier konnten die drei ersten Sie gespreise an deutsche Fahrer auf deutschen Wa gen verteilt werden. Daß darunter zwei Wa gen unserer sächsischen Auto Union waren, er füllt uns mit ganz besonderem Stolz. Mit großer Genugtuung haben wir in diesen Tagen auch feststellen dürfen, daß sich die Stellung des deutschen Automobils in der Schweiz von Jahr zu Jahr verbessert, so daß heute in der Schweiz die deutschen Wagen die nm meisten gekauften sind. Ein untrügliches Zeichen des Aufschwunges der deutschen Wirtschaft ist auch das jetzt bekanntgegebene Bauprogramm der Deutschen Reichsbahn für 1936, das nicht weniger als 153 Lokomotiven, 30 Elek trolokomotiven, 53 elektrische Triebwagen, 749 Personenwagen, 169 Triebwagen mit eigner Kraftquelle, 972 Güterwagen, 60 Gepäckwagen und 9 Bahndienstwagen vorsieht. Unentwegt wird auch an der Verbesserung des Sozialversicherungswesens un seres Reiches gearbeitet. So imirde jetzt be- lanntgegcben, daß der vcrsicherungsrechtliche Ausschuß der Akademie für Deutsches Recht zu bilden, geraten sich die Völkerbundsstaaten über die Frage der Sanktionen gegen das sieg reiche Italien immer mehr in die Haare, so daß der Völkerbund wieder einmal vor eine schwere Kraftprobe geiteilt ist. Inzwischen hat Mussolini den Befehl gegeben, in Eilmärschen auf Addis Abeba vorzurücken. Das Fiasko des Völkerbundes in der Frage der Sanktionen liegt so klar zu Tage, daß es wirklich nicht zn verstehen ist, daß man dies in Genf immer noch nicht erkannt hat. Kein Mensch kann doch jetzt den Italienern zumuien, die Feindselig keiten einzustellen, wo ihnen der endgültige Er folg ihres Feldzuges fast greifbar nahe liegt. Inzwischen haben nun auch die viel erörterten . G e n e r a l st a b s b e s p r e ch u n g e n der Nest- locarno Mächte in London stattgefundeu. Nach den amtlichen Verlautbarungen darüber soll es sich nur um einen „technischen Memungsaus- tauscb" gehandelt haben. Unser Interesse an dieser Sach- ist im Augenblick nicht beson ders groß. Wir können uns hier auf den Standpunkt stellen, daß uns nichts heiß macht, was wir nicht wisse». Wir haben uns am 29. März so eindeutig klar zu dem Plane unseres Führers bekannt, daß dem nichts mehr hinzuzufugen ist. K.L^t. Das Fr-MMraer rage»,all Ist da- M «E-MWa- der und der Stadttatr zu Frankenberg behördlicherseits bestimmte Bian rin deS „Oeuvre" ist daS Interesse, der Dele gierten, „mit Ausnahme der Engländer", be reits woanders als bei Abessinien. Es ser an den Rhein znrückgekehrt. Sollte E>mland je doch auf Grund des Artikels 16 die Durchfüh rung scharfer Maßnahmen fordern, werde Frankreich sich dem nicht sofort widersetzen, es werde vielmehr zunächst die endgültigen Ent scheidungen Englands über die Verantwor tung kennenzulernen wünschen, die England iu Mittel- und Osteuropa übernehmen wolle, vor allem für die Tschechoslowakei, Oesterreich und Rumänien. Pertinax erklärt im „Echo de Paris", die französischen Vertreter würden nicht müde werden zu erklären, daß die Ver letzung des Völkerbundspaktes durch Italic» angesichts der „deutschen Gefahr" eine Frage zweiter Ordnung sei. (l) unter deni Vorsitz von Generaldirektor Dr. Ulrich-Gotha den Entwurf für ein ne»es Krankenversicherungsrecht so weit fertiggestellt hat, daß dieser Entwurf in diese» Tage» den zuständigen Ministerien zugeleitet werden kann. In diesem Zusammenhang dürfte auch die Nachricht interessiere», daß der Jntenmiioimle Kongreß der Sozialversicherungsleute beschlossen hat, seine diesjährige Tagung im September 1936 in Deutschland abzuhalten. Während Deutschland beherrsch! ist von fried licher Aufbauarbeit, kriselt es im Auslande fortgesetzt weiter. Aus Frankreich, wird ge meldet, daß die nordfranzösis ch eBer g- arbeiterschaft beschlossen hat, am 1. Mai in den Generalstreik zu treten. Das sind Töne, die auch uns aus früheren Jahren wohl be kannt sind, die wir aber durch die Lahmlegung der marristisch-jüdischen Drahtzieher ei» für allemal überwunden habe». Im übrige» erlebt Frankreich zur Zeit eine» Wahlkampf, Lei dem das Bündnis mit Rußland eine wichtige Rolle spielt. Die Stimme», die in diesem Bündnis eine große Gefahr auch für die fran zösische Innenpolitik erblicken, nehmen ständig zu. Neuerdings hat in der großen Pariser Wochenschrift „Grmgoire" (Auflage 500 000) der französische Publizist Recouly heftige An griffe gegen die Regierung Sarraut-Flandin gerichtet und dabei deren Deutschlandpolitik und die Bestätigung des Russenpaktes scharf gegeißelt. Es ist für uns recht interessant, zu lesen, daß Recouly der Behauptung der fran zösische» Munster widerspricht, nach denen der Pakt vom Gcneralstab gewünscht und , als zu sätzliche Sicherheit warm begrüßt worden sei. Die militärische Führung lmbe, so schreibt er, gar nicht zustimmen können, weil sie nach einer Versicherung Weygands, des damaligen Ge neralissimus, überhaupt nie um ihr Meinung gefragt worden sei. Und wenn sie gefragt wor den wäre, hätte sie »ei» gesagt. Unter der Fühl nag dt s berüchtigten Bela Khu» tobt sich in Spanien der marristische Mob weiter aus und läßt das von der bolschewistischen Pest heim- gesuchte Land nicht zur Ruhe kommen. Neuer dings wurde einwandfrei festgestellt, daß Mos kau die spanischen Revolutionäre mit Waffen versorgt. Das hindert die Herren in Moskau natürlich nicht, trotz, einwandfreier Beweise den Unschuldsengel zu spielen. Während das trotz seiner gewaltigen Rü stungen sich immer »och bedroht fühlende Fi ankreich dabei ist, neue Grenzregimeiitcr Anzelg-npr»,«: I MMimeter Höhe einspaltig t— «s -nm btt») 8 Psennlg, lm TexUeU <—12 mm breit) 20 Pfennig. RabtUMaffel a. Für und VcrmUUun« SS Pfennig Sondergebahr. PofNcheeNonlot Leipzig 2S20I. MemeUidegirotonlo: Frankenberg. Fernwr. 345. — DrnIUanschrM: Tageblatt Frankenbergsachse». Die politische Woche Im Vordergrund des inncrpolilischen Ge schehens der vergangenen Woche stand als Aus druck der nationalsozialistisch:» Gestaltungskraft lund Aufbauarbeit die Kundgebung des Präsi denten des Neichsinstitutes für Geschichte des neuen Deutschlands, Prof. Dr. Waller Franks, durch die dieser mit einem Appell zur Mit arbeit an alle aufbauwilligen Kreise die Ocf- fentlichkcit von der Errichtung dreier neuen Forschungsabteilungen un terrichtet. Es handelt sich dabei um eine For schungsabteilung „Politische Führung im Welt krieg", zweitens um eine Forschuugsabtcilung „Nachkrieg, insbesondere Geschichte der natio nalsozialistischen Bewegung" und drittens um eine Forschungsabteilung „Iu enfragc". Dr. Franks richtet dazu an alle eine Bitte, die ihrer großen Bedeutung wegen hier nochmals in ihrem Hauptteil im Wortlaut wiedergege ben sei. Es heißt da: „Indem ich diese drei Forschungsabteilungen ins Leben rufe, richte ich an die Oeffentlichkeit die Aufforderung, unsere Arbeitspläne durch tätige Mitarbeit zu unter stützen. Ich bitte alle Aemter der Partei und Demonstration italienischer Rieger I» früher Morgenstunde stießen aus einer dichten Wolkendecke, die sich über Addis Abeba ausüreitetc, plötzlich zwei italienische Bomben flugzeuge auf die Stadt herab. Die Flugzeuge umflogen Addis Abeba und feuerten wahrend der ganzen Zeit große Raketen ab, die in den italienischen Farben aufsprühten, Riesenspira len am Himmel bildeten und sich dann al» Fallschirme langsam auf die Stadt niedersenk ten. DeS weiteren probierten die Flugzeug» schützen mehrere Male durch Schüsse, die sie in die Luft abgaben, ihre Maschinengewehre aus. Der italienische Heeresbericht verzeichnet „unifangreiche Truppenbewegungen der Vor hut" an der Somalifront. Weiteren italieni schen Meldungen zufolge soll in Dessie ein Teil der Eingeborenen vor der Ankunft der italienischen Truppen Konsulate, Krankenhäu ser und Wohnungen der Europäer verwüstet Haven. Von abessinischer Seite wird behauptet, am 9. April habe nördlich von Neghelli ein Ge fecht stattgefundeu, bei dem 321 italienische Offiziere und Soldaten sowie 19 Somalis auf dem Schlachtfelde geblieben sein sollen. Die abessinischen Verluste werde» demgegenüber mit 17 Toten und 25 Verwundeten angegeben. Ter DrcizchncrauSschuß des Bölkerbunbs- rates hat beschlossen, das Scheitern der Schlichtungsbemühungen im italienisch-abessi nischen Konflikt fcstzustellen und die weitere Behandlung der Frage dem Völkerbundsrat zu überlassen. Der Völkerbundsrat wird am Montag zusammentretcn. Der Treizehner- ausschuß tritt am heutigen Sonnabend noch einmal zusammen, nm über den Bericht, den der Vorsitzende des Ausschusses, Madariaga, den» Nat erstatten wird, Beschluß zu fassen. Der Bericht Madariagas Wird feststellen, daß sich aus den italienischen Bedingungen für die Aufnahme von Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen und aus der entschie denen Ablehnung durch Abessinien die Un vereinbarkeit der beiden Standpunkte ergebe, und daß durch diese Umstände dem Dreizehner- Ausschuß nur übrigbleibe, den Schlichtungs- auftrag dem Völkerbundsrat zurückzugeben. Die lehien Verhandlungen In den voraufgegangencn Verhandlungen hatte der französische Vertreter Paul-Boncour dem italienischen Delegierten, Baron Aloisi, noch den Vorschlag unterbreitet, für die Dauer der Genfer Besprechungen die Feindseligkeiten in Abessinien einzustellen. Zu den ani Vortage bekanntgegebeneu Be dingungen Mussolinis berichtet der Korrespon dent des Londoner „Daily Telegraph", die ita lienischen Vorschläge stünden „völlig außer halb des Rahmenwerkes der Völkerüunds- satzungcn". In ähnliche», Sinne erklärt „News Chronicle", die italienischen Bedin gungen würden von der Mehrzahl der Rats- mitglicdcr als „ganz und gar unannehmbar" betrachtet. Der arbeiterparteiliche „Daily Herald" erklärt, Mussolini wolle dem.besieg ten Staat einen Frieden „diktieren". Die ita lienischen Forderungen nennt da? Blatt „Phantastisch nnd grotesk". Die „Daily Mail" schreibt, die englische Außenpolitik habe in, Ostafrikakonflikt einen vollständigen Bankrott erlitten. „Morningpost" meint, die Italie ner seien überzeugt, daß sie noch vor dem Ab schluß eines Waffenstillstandes in Addis Abeba cinmarschicren könnten. Die Pariser Presse gibt sich vor alle», große Mühe, die Rheinfrage wieder in den Border- aruud zn schieben. So erklärt znm Beispiel der „Petit Parisien", man müsse in Afrika schnell zum Frieden kommen, damit Italien seine europäische» Pflichte» wieder übernehmen könne. Jedermann wisse, daß Sühilemahnalnncn den Friedensschluß in Afrika nicht beschleunigen, sondern in, Gegenteil die Gefahr, den Kon flikt zu verallgemeinern, heraufbeschwörcn. Nach Ansicht der außenpolitischen Alita,beite- Alt MlichtuWsbrnMunom gMkitktt Zusammentritt des Nvlkerimndsrates am Montag angesichts der französischen Wahlen daher vor teilhaft sei, ein« mittlere Lösung zu finde», die der Zukunft nicht vorgreife. Erleichtert will der „Petit Parisien" i» diesem Kompromiß ei» gutes Vorzeichen für die Zusammenarbeit der beide» Länder in der „unendlich viel schwerer wiegende» Frage der Sicherheit am Rhein" erblicke». Der Genfer Berichterstatter des „Jour" schreibt, die Erklärungen Paul-Brncours hät ten auf Ede» große» Eindruck gemacht. I», übrigen glaubt das Blatt, daß die eigentlichen Verhandlungen erst begnmen würde», wenn in