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Freitag, IS. Juni 18ÜE. Nr. 1«7. Eetznter Kchrg. ««ach st»»' H»fe«k »erd«» «rgc»o»mt»: d»«dend»a,«on». tagt bi» Mittag» » »»«: «arteustraße 1». »N»i,.wdies.«attt. »a« jetzt t, U,vvv Eremplare» rrscheiM» stad«» riu« rrstlgrrtch« veebreitmig. «kttchthrlich r»«M t»i lmentgrldlichrr Aas stnmg i»>, HE Durch die Ltntßt P^ di«rr«ljLhrlich U N-n Stu,«lue Nu«««» 1 Rgr. Inseratmprerse: Für den Rau« «io«t gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Sing^ sandt" di« Zeil, L Rgr- Dm« und «igmchum der HerEßeber: Kftpsch ät NtlchmHt. Bu<mt»«rUich« «rdarteur: I«NU» N-ichgrdt. Dmeüde«; «da, 16 Juni — Ve. König!. Majestät hat dem Vicepräsidentrn de» Lpp«llati on«g„icht» zu Dresden Anton v. Weber und dem Virepräftdrnten des Appellationsgerichls zu Zwickau Eduard Flechsig da» Ritterkreuz de» Verdienstordens verliehen. -- Gestern traf die Gemahlin des Prinzen Adolph von Schw arzburg-Biudolstadt, k. k. öfter. Frldmarschallleutnant a. D. rait zahlreichem Gefolge und Dienerschaft hier ein. Der Prinz, der seine Gemahlin bis Leipzig begleitete, ist inzwischen noch ans einige Tage dort zurückgeblieben. — — ». Oeffentlich« Sitzung der Stadtverord neten. Zur zweckmäßigeren Unterbringung schwerer Kranken da» Stadtkrankrnhause» während des Sommers will der "LSadtrath auf 2 Monate die während des EtrietzelmarktrS ines dem Post Platze aufgeprllt gewesene Bazarbude miethen rnkd sie in den Garten des Krankenhauses über siedeln; die Oberärzte befürworten dieses Projekt, Seitens der Stadt verordneten wird es die Finanzdeputation prüfen. Derselben Deputation ist die Frage zur Prüfung übrrt agen worden: ob man nicht bis auf Weiteres von der Versteigerung der RealzasthofSger,chiigk«it de» früheren „StemeS" in Poppitz absesrn wolle, da die jüngste Sudhastation nur rin Meistgebot von 10Ü Thlr. (Restaurateur Opitz) ergeben habe. — Im Jahre 1864, als der Landtag noch zusammen war, wurde im Collegium der Antrag gestellt: bei den Kammern energisch wegen der Härten des neuen JmmobiliarbrandverficherungSgesetzrs vrrstellig zu werden, durch welches alle größeren Städte, namentlich Dresden, stark benachtheiligt werden. Damals «einte der Stadtrath, daß der Schluß des Landtags zu nahe bevorstehe, «m noch bei demselben vorstellig werden zu können, außerdem aber «üff« man doch erst nähere Zusammenstellungen baden, welche den Antrag begründen. Diese Zusammrnstel- um«» find nun angefertigt worden und st, ergeben, daß durch da» neue Gesetz die Versicherungssumme der Stadt Dresden in der That bedeutend gestiegen ist, die Versiche rungsbeiträge aber herabgegangen sind. 1883 betrug näm lich die «erfichrruugSsumme 17.278,493 Thlr. 1864 (nach dem neuen Gesetz) hingegen 42,111,610 Thlr. Die Lersiche. rungtbeiträge aber betrugen 1»63: 63,677 Thlr., 1861: S1,I18 Thlr. Nichtsdestoweniger girbt der Stadtrath zu, daß da» neue Gesetz für den Einzelnen Härten enthalten möge, uuint aber» daß «S unzweckmäßig sein würde, bei den Staats behörden dagegen zu remonpnren. Ob diese Ansicht annehm, bar oder nicht, wird die BrrfassungSdeputation prüfen. — An die VerfaffungSdeputation geht auch der Vortrag de» Stadtrath«« Math über die Errichtung eines neuen Schlacht hauses in Dresden. D-S Endresultat der stadträthlichen Be- trachtungen in dieser Angelegenheit ist dahin zusammenzufafsen, daß die Erbauung eines Schlachthauses auf einem zu diesem Zwecke besonder» zu erwerbenden Areale zu v folgen habe, daß ferner dasselbe mit hinreichendem Wasser zu versehen, womöglich in der Nähe de» Viehmarkte» zu errichten und in demselben alle» Vieh, welche» zur Lonsumtion der Stadt be stimmt ist, mit einzige» Ausnahme de- von den Eonsumrntrn zu ihrem eigenen Bedarf direct von auswärts bezogenen Flei sche» zu schlachten, dasselbe auch thunlichst zum Verarbeiten de» Fleische» «inzurichten, mit einer Talgschmelze, nicht aber mit andern gewerblichen Unternehmungen zu verbinden, und endlich ebensowohl auf Rechnung der Eommun herzustellen als zu verwalten sein möchte. — Ueber die Erbauung einer Kirche und event. eineg Schulhauses auf dem Ehrlich'schen Gestifts- arcal „stattete Namens der Finanzdeputation Stadtv. Unruh Bericht. Dag Votum der Deputation geht dahin: den neueren Anträgen d«S Stadtrathrs, welche unwesentlicher Art sind, (im Allgemeinen ist der Schul- und Kirchenbau doch schon vor längerer Zeit genehmigt worden) allenthalben beizutreten, ihn um Beschleunigung des Schulbaues anzugehen und ihn zu er suchen, da «an mit der Rinisterialverordnung bezüglich der Pfarrwohnung nicht eiuverstanden sei, einige Parzellen zum Bau «ine» Pfarrhauses zu rese,Viren Dar Votum wird ein stimmig angenommen. — Eine große Anzahl Slechnungen Werden, zum Thril unter Absehung von der Vortragserstat- tung, auf Vorschlag der Finanzdeputation justificirt. — Da vor» Einnehmer an der KönigSbrückerstraße zu zahlende Quar tirrgeld von 85 Thlr. wird auf die Stadtkasse zu übertragen beschlossen. — Zur Anbringung einer Ventilation und eine» Schlagwerkes an der Bezirktschule auf dem Königsbrücker Platze hat der Stadtrath zwei Postulate von 624 und 162 Thlr gestellt. Die Deputation schlägt vor, das Postulat für bie Ventilation nur in der Voraussetzung anderweitiger sach verständiger Prüfung zu bewilligen. Desen Zusatz der De putation heißt Stadtv. Sußdorf freudig willkommen, weil er di, vom Stadtrath vargeschlagene Ventilation erfahrungsmäßig als Mpraktisch bezeichnen könne. Da» Aoturn der Deputation wird einstimmig angenommen. Zur Anlegung der Spar- kaffenbrstände in königl. preußischen ssHandbrtefrn — dir» zu thun hat der Stadtrath vorgeschlagen — girbt das Collegium seine Zustimmung. — Unter Hinweisung auf die mannichfachen Mängel in unserem Straßen- und Schleußenwrsen hat die Finanzdeputation und aiE ihre» Vorschlag da» Collegium beim Stadtrath beantragt: eintn Rathsingcnieur «nzustrllen, dem die Aufsicht über da» grsammte Straßrnwesen rc. ertheilt werden soll. Beim Stadtrath ist dieser Vorschlag angenommen worden, und heute handelt kS sich beim Collegium: den Gehalt für diesen Beamten, der auf 800 Thlr. fixirl werdrn soll, zu be willigen. Die Deputation schlägt vor: den Gehalt für diese Branche, event. seine Erhöhung bis auf 1000 Thlr. zu be willigen. Stadtv. Gregor hat einen Antrag eingrbracht, da hin gehend: daß der Stadtrath ersucht werden möge, bei Berathung über Jahr- unh WochenmarktSangelrgenheitm die Marktdeputation zuzuziehrn und die nöthigrn Instructionen für dieselbe anfertigen zu lasten. Stadtv. Or. Lehmann stellt den Zusatzantrag: bei« Stadtrath anzufragen, warum die Markldeputation bisher nicht einberufen worden sei. Mit der G.nehmigung de- Grogor'sche» Anträge» wurde die Sitzung geschlossen. — Im AugustuSbade bei Radeberg ist eine Stiftung begründet worden, welche den Zweck hat, unbemittelten Kran ken, sobald der gesammelte Fond es gestattet, frei« Kur zu gewähren. Unter dem Namen der Seidelpiftung ist diese de unter die Verwaltung de» btadtrathe« zu Radrberg gestellt werden und unter heutigen Inseraten befindet sich ein Auf ruf, diese Stiftung durch Best läge zu fördern. Seidel-Stif tung ist diesrche nach dem Entdecker der Eisenquellen und Gründer de» AugupuSbadeS benannt. Die Chronik von Radrberg erzählt nämlich: Als die Stadt Radebrrg 1714 durch eine FeuerSbrunst fast gänzlich eingräschert worden, suchte man behufs billigsten Wied.raufbaue» nach Baumate rialien in der Näh; . Namentlich fehlte es an Kalkstein und der damalig« Bürgermeister Seidel hoffte solchen im sogenann ten Tannengrunde zu finden; fand jedoch statt dessen einen eisenhaltigen Späth, welcher der Aufmerksamkeit de- kundigen Mineralogen eine andere Richtung gab. In früherer Zeit war nämlich in dieser Gegend Bergbau auf VitriolkieS ge trieben worden; Seidel hoffte durch Erneuerung desselben auch edle Metalle zu gewinnen und verband sich 1717 mit Andern, die alten Gruben zu öffnen Da strömten ihnen au» einem Stollen parke Wasser entgegen und die an dm Füßen ver wundeten Arbeiter benutzten solche zunächst mit Erfolg, darin ihre Wunde zu heilen. Diesen Wink de» Zufalls verwerthete Seidel und legte 1719 eine auch bald lebhaft besuchte Bade anstalt an. Auch nach Dresden, zumal an dm Hof August ll. (des Starken) wurde das hochgeschätzte, von berühmten Aerz- ten empfohlme Heilwafser geschafft, und dankbar für solche Förderung seines Unternehmen», benannte Seidel sein Bad mit dem Namen des Knrfürstm. Nach fast einem und einem halben Jahrhundert, während welcher Zeit das Augustusbad bei immer weiterer Entwickelung sein-r Einrichtungen, dm Segm der Kräftigung und Genesung Unzähligm gewährt hat, galt es für eine Pflicht der Dankbarkeit, eine Stiftung, welche diesm Segm noch allgemeiner werden lassen möchte, mit dem Namen jenes verdiente» Bürgermeister» zu verbinden. Möge die Eeidclstiftung zu Ehren unser» vaterländischen Bades all« gemeiner Theilnahme sich erfreuen I In Dresdm sind Sammel- stellen dafür in der Buchhandlung von E. am Ende und in der Musikalienhandlung von A. Brauer. — Infolge vielfach geschehener Ansragm bringm wir nach authentischer Mittheilung über den am 24. Juli statt findenden Hauptfestzug wiederholt zur öffentlichen Kenntniß, daß derselbe vom Viktoriahotel an über die Seestraße, Breite straße, Marimstraße, den Popplatz, die Wilsdruffer Straße, den Altmarkt, die Kreuzstraße, Moritzstraße, AugustuSstraße, den Schloßplatz, dir AugustuSbrücke, die Haupt-Allee, den Bautzner Platz, die Bautzner Straße und die Schillerstraße nach der Festhalte sich bewegt. — Die beim königlichen Bezirksgericht allhier wegen hier verübter Ladendiebstähle in Haft befindlichen drei Frauen au» Prag scheinen außer Dresden auch noch die Märkte in kleinen Städten hiesiger Umgebung besucht und auch dort ihre In dustrie in Ausführung gebracht zu haben. So erfahren wir, daß ein hiesiger Schuhmachrnneister unlrr den im Besitz der Frauen Vorgefundenen Waarm und sonstigen Effecten mehrere Stiefelchm und Schuhe anerkannt hat, die ihm auf einem vor Kurzem in Schandau abgrhaltenen Jahrmärkte entwendet worden sind. — — Borgepern Abend hat in der Centralhalle eine Ver sammlung von hiesigen Eigarrenarbeitern stattgefundm. Die selbe war von ärca dreihundert Personen besucht Unter dem Vorsitz eine» gewissen Hänsel „läuterte der Cigarrenarbeiter Richter die termalige, in Bezug auf Arbeitslöhne angeblich gedrückte Lage der Cigarrenmachrr, und beantragte, daß die U EtaatSregierung gebeten werdm möge, die ihnm in de Zucht, Arbeit-- und CorrectionShäusern in da- Leben gern» senk Concurrenz zu beschränken. Hiernächst »„wahrte er seine» Stand von jeder Kollegialität mit den in dm Zuchthäusern u. s. w. angelernten Eigarrrnmachern und verlangte, daß dre Redactionen hiesiger Localblätter ersucht werden möchten, in ihren Referaten über öffentliche Gerichtsverhandlungen hiervon s. jj Notiz zu nehmen, damit nicht jeder in den gedachten Straf anstalten angcmeldete, nicht professionsmäßige und zur Ver- urtheilung kommende Cigarrenmacher mit dem Prädikate eine» CigarrenarbeiterS belegt werde. Beide Anträge wurden zum Beschluß erhoben. — — Vor etwa 3 Wochen ward im Wasser bei Forste in der Lausitz der Leichnam eines jungen Manne» gefunden^ aus dessen Zustande sich mit Wahrscheinlichkeit entnehme« ließ, daß an ihm ein Mord verübt sei. Man ermittelte, daß es die Leiche eine» Gärtnergehülfm aus Schlesien NammU i ,-,« Suhr sei, der zuletzt in Gesellschaft einer gewissen PrtschiH !! eine- Bäckergesellen, gesehen worden war. Baarschaft und! Legitirnationspapiere fehlten. Der Verdacht des RaubmordeU lenkte sich sofort auf den genannten Petschick, der aber trotz! der sorgfältigsten Nachforschungen nicht aufzufinden war Die Annahme, daß er sich des Paffe» seines Opfers bedienen möchte, um zu entkomme», bewahrheitete sich, indem Suhr« Eltern einen angeblichen Brief ihres Sohnes erhielten, wer» sie gebeten wurden, unter seiner Adresse posle restsnts Leip» > zig Geld zu senden. Es ward in Erfahrung gebracht, daß ^ sich in einem Gasthofe in Reudnitz ein Arbeit suchender Gärt ner aufgehalten habe, doch war derselbe wieder verschwunden, und man fand nur seine Brieftasche, welche allerdings die, Papiere de» gemordeten Suhr enthielt. Jetzt hat nun das Geschick dm Verbrecher ereilt ; „ ward unter dem Namen ij js Noack in dem Gasthofe zu Witznitz bei Borna durch dm dor- ^ tigm GmSdarm Arnoldt verhaftet, und soll auch bereit- den DLord eingepanden habe». > — Auch zu dem am nächsten Sonntag beginnenden PreiSschießm in Zittau sind 20 rothe Dienstmänner von hier j zur Leistung von Kcllnerdienstm berufen worden. — Laut einer in unserm gestrigen Blatte enthaltmen Annonce waren am Dienstage auf dem Wege von der Pfarr»,, gaffe zum zoologischen Garten 59 Thaler verloren worden." Gestern brachte der ehrliche Finder, ein oranger Dimstmann mit Nr. 129, das (Geld den Verlustträgern zurück und er» hielt davon die anständige Belohnung von 10 Thalern. — Derselbe Finanzminister von Vodelschwingh. welcher jetzt in Preußen für die Herstellung der Flotte wirkt, antwor tete 1852 Hennibal Fischer, als dieser ihm anbot, Preußm und Oesterreich möchten sich in den Rest der deutschen Flotte ohne Vergüiung theilen: er werde ein solches die Finanzen wie ein Vampyr bedrohende» Geschenk Preußen vom Leibe - halten ; er sehe Preußens politische Macht in der Aufrechter haltung eines tüchtigen Finanzstandes sicherer begründet, altz in der Ausdehnungseiner militärischen Kräfte und deren Zer», splitterung auf eine der Lage des Staats nicht entsprechend« Kriegsmarine. Wie sich doch die Zeiten ändern. Auf dem Vischofsw?g Nr. 8 hat sich gestern Vor mittag ein schon bejahrter Mann erhängt. Derselbe war frü her wohlhabend und hier angestffen. Er ist nach und nach in seinen Vermögensverhältniffen zurückgekommen und darüber schweimüthig geworden. Dieser Zustand scheint die Veran lassung zum Selbstmord gegeben zu haben. - Gestern nahm die Polizei auf der Zwingerpraße einen Kaufmann und Platzagent für ein anderes hiefige» Produotengeschäft in Haft. So viel wir hörten, handelte e» ; sich um einen nicht unbedeutenden Geldbetrag, den derselbe seinem Prinzipal unterschlagen haben soll. Eine neue und elegante photographische Sängerkarle' hat Herr Photograph Eich (Pragerstraße) arrangirt, welche auf der Vorderseite die Portraits der Nestoren des Männer- gesange«, Abt und Otto mit dem von Allegorien umfaßten Eängerspruch zeigt, auf der Rückseite aber im Medaillonrande' das Portrait der Sangesfreunde aufnehmen soll, welche dies« Karten zum Andenken an das Fest austauschen. , > Vorgestern Abend in der 7 Stunde hatte der Dell» ! > cateffenhändler en minielur», welcher seinen Verkauftstand Ecke der Louisen- und Alaunstraße au'geschlagen, das Malheur, von einem vorüberfahrenden Kohlenwagen seinen ganzen Vor rath von Fischen sowie Apfelsinen durch eine nicht ganz sanfte Carambolage in den Schmutz geworfen zu sehen. >' — In einer der vergangenen Nächte ist auf dem Ro»> s senweg rin unb.karmter Spitzbube in eine dortige'Restaura-, ? lion durch das rffcn gebliebene Fenster eingestiegen und hat ' dort außer einem nicht gerate hohen Geldbeträge mehrere Victualien und 100 Stück Cigarren gestohlen. — Für alle Hundebesitzer interessant ist der Markt, ,1 Welcher alljährlich am Donnerstag vor Pfingsten in Apolda i