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Amts- und Anzeigeblatt Mr den klmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larisfeld, yundshübel, Neuheide, Vberswtzengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,Mldenthal usw. Fernsprecher Nr. 210. und Verleger: Emil Hann.bohn, verantwort!. Redakteur- Ernst Lindemann, beide Eibenstock. «8. Jahrgang. — " — — - - ' SSO Solluabcud, den 8. November 1OZL. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Bezugspreis Vierteljahr!. Bl. 1.50 einschlietzl des „IUustr. Unterhaltungsblatts' und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Beichspostanstalten. Eel.»Kdr.: Amtsblatt. Drucker Die Anbringung von Arm- und Aushängeschildern, Schaukästen und Ankündigungs mitteln des Gewerbebetriebes, der Kunst und Industrie an Gebäuden, Grundstückseinfriedig ungen, in Vorgärten und bergt., soweit diese nach einer öffentlichen Straße oder einem öffent lichen Platze zu gelegen sind, ist nur mit stadträtlicher Genehmigung zulässig. Verboten sind insbesondere die im ersten Absatz angeführten Reklamezeichen aller Art, sowie sonstige Aufschriften, Anschläge, Abbildungen, Bemalungen, Schaukästen und dergleichen dann, wenn sie geeignet sind, die Straßen und Plätze der Stadt und das gesamte OrtSbild zu verunstalten. Zuwiderhandlung kann mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft werden. Ttadtrat Eibenstock, am 14. Oktober 1913. Sonnabend, den 8. November 1SI3, nachmittags 1 Uhr soll in der Restauration „Zentralhalle" hier 1 Kastenschranik an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 7. November 1913. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Zur Aufhebung des Aundesratsbeschtusses in der braunschweigischen Arage. In Ergänzung der Mitteilungen der „Norddeut schen Allgemeinen Zeitung" über die braunschweigi sche Thronfolgefrage veröffentlichen die amtlichen „Braunschweigischen Anzeigen" das Schreiben, das die braunschweigische Regierung am 11. Oktober dieses Jahres an den Reichskanzler gerichtet hat. In dem Schreiben wird der Nachweis erbracht, daß die braun schweigische Regierung schon seit dem plötzlichen To de des Prinzen Georg Wilhelm, dem ältesten Sohne des Herzogs von Cumberland, der bei einem Automo bil-Unglück umkam, Schritte unternommen hat, damit die Thronfolge geregelt werde. Nachdem durch den Tod des Prinzen Georg Wilhelm die Thronfolge auf den jüngsten Sohn, Prinz Ernst August zu Braunschweig und Lüneburg übergegangen war, und der Herzog von Cumberland selbst auf die Regierung in Braunschweig verzichtet hatte, war durch die Verlobung und Vermäh lung des Prinzen Ernst August mit der Tochter des Kaisers die Sachlage derart verändert, daß, nach An sicht der braunschweigischen Staatsregierung der An nahme der Regierung durch den Prinzen Hindernisse nicht mehr im Wege standen, da die Regierung die Ueberzeugung hatte, daß die Regierung des^ Prinzen jm Herzogtum stets im Sinne der Förderung des Frie dens und der Sicherheit des deutschen Reiches wer,de geführt werden. Wditer heißt es in dem Schreiben, daß in einer Unterredung des braunschweigischen Staatsministers mit dem Reichskanzler dieser Anschau ung der Regierung Ausdruck gegeben worden sei. So- danN heißt es in dem Schreiben: „Es ist völlig ausgeschlossen, daß jemals im Herzogtum Braunschweig Bestrebungen einen Stütz punkt finden können und werden, die sich in ih ren Endzielen gegen die Reichsverfassung und den Bestand der preußischen Monarchie richten wür den- Nahezu dreißig Jahre hat das Herzogtum um des Reiches willen in Ungewißheit seiner Zu kunft leben müssen. Wir dürfen jetzt das feste Vertrauen hegen, der Bundesrat werde den ge änderten Verhältnissen Rechnung trogen, und un seren berechtigten Wunsch aus Wahrung unserer Selbständigkeit unter einem Fürsten aus dem an gestammten Herrscherhause nunmehr nicht länger die Erfüllung versagen." Schließlich wird an den Reichskanzler das ergebene und dringende Ersuchen gerichtet, zur Beendigung der Regentschaft und für den Regierungsantritt des Prin zen Ernst August die nötigen Schritte zu tun. Auf diesen braunschweigischen Wunsch wurde der preußische Antrag im Bundesrat eingebracht und dann, wie bekannt, dort einstimmig angenommen. Herzog Ernst August konnte jetzt den alten Welfenthron bestei gen Tagesgeschichte. Le«tsMa»d. — Telegrammwechsel zwischen König Ludwig III. und dem Kaiser. Das Telegramm des Königs Ludwig III., in welchem er dem Deutschen Kaiser die Beendigung seiner Regentschaft anzeigt, hat folgenden Wortlaut: „Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser, König von Preußen, Berlin. Eurer Majestät gestatte ich mir, zur geneigten Kenntnis zu bringen, daß ich die Regentschaft gemäß den Bestimmungen der Verfassung für beendet erklärt und den Thron mei ner Väter als nächster Agnat bestiegen habe. Die un erschütterliche Bundestreue, die ich von meinen Vor gängern in der Regierung Bayerns als heiligstes Ver- mächtnis übernommen und selbst sorgfältig gepflegt ha be, wird in mir auch fernerhin einen überzeugten Hü ter finden. Eure Majestät, den erhabenen Schirm Herrn des Deutschen Reiches, bitte ich, die mir und meinem Hause bisher stets erwiesene freundschaftliche Gesinnung auch in Zukunft erhalten zu wollen- Lud wig." - Von. dem Deutschen Kaiser lief folgendes Antworttelegramm ein: „Seiner Majestät dem Kö nig von Bayern, München. Mit herzlichem Dank für die Mitteilung über die Beendigung Deiner Regent schaft, spreche ich Dir zu Deinem Regierungsantritte als König in treuer Freundschaft und Anhänglichkeit meine aufrichtigsten und aus tiefstem Herzen kommenden Glück- und Segenswünsche aus. Mit mir nehmen die Kaiserin, mein Haus und Volk an diesem bedeutungs vollen Ereignis freudigst Anteil. Mögen alle Deine Werke in Deinem schweren Berufe Dir selbst reiche Be friedigung gewähren und Deinem schönen Bayernlan de, sowie unserem gemeinsamen großen Vaterlande Glück und Segen bringen. Möge der heutige Tag für das Bayernland der Markstein werden für eine Zeit ungetrübten Glückes und segensreicher, friedli cher Entwickelung. Wilhelm." - Die Glückwunsch- Depesche des Deutschen Kaisers beantwortete d^r Kö nig von Bayern mit folgendem Telegramm: „Seiner Majestät dem Kaiser von Deutschland, König von Preu ßen, Berlin. Dein gütiges Telegramm, das mir ei nen neuen Beweis Deiner Freundschaft gibt, hat mich herzlichst erfreut. Ich bitte Dich, die Kaiserin und alle die Deinen für die Anteilnahme an dem für mein Haus und Land bedeutungsvollen Ereignis und die so warmen Glück- uns Segenswünsche meinen tief empfundenen Dank anzunehwen- Möge Gott Deinen Wünschen Erfüllung schenken zum Wohle Bayerns Und unseres großen Vaterlandes. Ludwig". — Große Fahrt deutscher Kriegsschiffe. Die Linienschiffe „Kaiser" und „König Albert" werden, begleitet vom kleinen Kreuzer „Straßburg" Anfang De zember dieses Jahres zum Zwecke ihrer Erprobung auf langer Fahrt eine Reise von drei bis vier Monaten nach dem Atlantischen Ozean antreten. Sie werden dabei unsere westafrikanischen Kolonien besuchen und in den südamerikanischen Gewässern die Flagge zeigen. — Eine Beleidigungsklage des Herrn von .Metzen zurückgewiesen. Die Beleidigungs klage des Herrn von Metzen gegen den Rechtsanwalt Ulrich wegen dessen Verteidigungsrede in dem Prozeß gegen die Zeugoffiziere Titian und Genossen vor dem Kriegsgericht ist von der Beschlußkammer des Schöf fengerichts Berlin-Mitte als unbegründet zurückgewiesen worden mit der Begründung, daß Rechtsanwalt Ulrich in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt ha be. — Rettungswerk deutscher Marine rn a n n s ch a f t e n. Der Führer des soeben von Südame rika zurückgekehrten Dampfers „Etruria" der Hamburg- Amerikä-Linie, Herr Kapitän Kreye, berichtet, daß ein von dem Kommando S. M. S. „Bremen" zu Hilfe geschicktes Detachement, bestehend aus einem Offizier und sechs Mann, bei dem an Bord der „Etruria" aus- gebrochenen Feuer in Rio de Janeiro außerordentlich wertvolle Dienste geleistet habe. Vermittelst des von dem Detachement mitgebrachten Sauerstoff Apparates und der Rauchhelme sei es möglich gewesen, die Aus dehnung des Feuers im Schiffsraum festzustellen, so daß man in der Lage war, das Feuer gleich an der richtigen Stelle energisch bekämpfen zu können. Das Feuer ist hierdurch auf die vorderen Räume des Schif fes beschränkt worden und ein Totalvcrlust des Schif fes konnte hierdurch vermieden werden. Vesterreich-Ungarn. König Ferdinand in Wien. König Ferdinand von Bulgarien, der in Schloß Ebenthal an der Nordbahn Aufenthalt genommen hat, fährt jeden Tag mit dem Automobil nach Wien, wo er tagsüber verbleibt und abends nach Ebenthal zurückkehrt. Graf Berchtold hat ihm am Donnerstag im Kvburgpalais einen 1V« stündigen Besuch abgestattet. Um 2 Uhr wur de der König vom Kaiser Franz Josef in Schönbrunn empsangen. Selbstmord eines Ministers. Nach einer Privatmeldung des Hirsch Bureau aus Budapest soll sich der ehemalige Minister Graf Paul Szapary er schösse» haben. Eine Bestätigung der Meldung war bis zur Stunde nicht zu erlangen. Frankreich. Einführung einer Kapitalerb steu er in Frankreich. Der französische Finanzminister leg te am Donnerstag in der Kammersitzung den Gesetz entwurf über die neue Kapitalerbsteuer vor, durch wel che bestimmt wird, daß, abgesehen von der bereits be stehenden Besteuerung der Hinterlassenschaften auch das hinterlassene Gesamttapital nach Abzug einer Sum me von 10000 Francs mit einer progressiven Steuer belegt werden soll, welche V» Prozent für Kapitalien bis 50000 Francs und bis zu vier Prozent bei Ka pitalien von mehr als 5 Millionen beträgt. Das Jah resergebnis dieser Steuer wird auf 72 Millionen Fres, veranschlagt. England. Eine Fal.jch Meldung des Bureaus Reuter. Die seinerzeit gebrachte Meldung, daß Eng land die Insel Sansibar an Deutschland abtreten wer de, entstammt nicht, wie irrtümlich gemeldet, der „Daily Mail", sondern die Meldung wurde von dem Reu- terschen Bureau verbreitet. Schweden. Peter Rosegger Kandidat des No belpreises. Wie zuverlässig verlautet, wird die Schwedische Akademie der Wissenschaften den diesjähri gen Nobelpreis für Literatur in Stockholm dem öster reichischen Dichter Peter Rosegger zuerkenne». vom Balkan. Beide Haltung der türkischen Kriegs- steuer. Der türkische Ministerrat beschloß ein Ge setz, demzufolge die Kriegssteucr noch weitere zehn Jahre zur Verstärkung der Kriegsflotte beibehalten wer den soll. Dem gleichen Zwecke wird ein dreiprozentiger Abzug der Bcamtengehälter dienen. Die Sanktion des Gesetzes steht Uninittelbar bevor. U«enik«. Die mexikanischen Wirren. Der ben Vereinigten Staaten gehörige Aufklärungsdampfer „Chester" hat den Befehl erhalten, nach Veracruz in See zu gehe», um als Tepeschenboot zwischen den dor tigen Kriegsschiffen und Tampico zu fungieren. Der Kreuzer hat die stärkste funkentelegraphische Anlage der ganzen amerikanischen Flotte. Er wird nach sei ner Ankunft in Veracruz in ständiger direkter Ver bindung mit Washington stehen. OrlMe mit WMe Nachrichten. Eibenstock, 7. November. Zu unserem Be richt über die letzte Stadtverordnetensitzung ist nach zutragen, haß nicht 4, sondern nur 2 neue ständige Lehrerstellen begründet werden sollen. Ferner beläuft sich der Betrag für die Neueinrichtung der Gewerbe schule auf 6375 und nicht, wie gemeldet, auf 6075 Mark. — Eibenstock, 7. November. Gestern abend bot der IugendpflegeauSschuß des SkiverbandeS Westsachsen durch Herrn Dr. G övel, Altenburg, unserer Jugend einen Lichtbildervonrag über die Silvrettagruppe. In einer sehr ansprechenden llndertümlichen Ausdrucksweise begleitete der Herr Vortragende die Serie Lichtbilder, die ihn sewst nebst 5 weiteren Wandergefährren in dem Alpengebiete