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/luer Tageblatt /lnzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. -u.'A-rechfluu-e -« «e-aklloa «U Ausnahme Sonntage nachmittag» 4—S Uhr. — Telegramm-fl-resse r Tageblatt flurerzgeblrg». Kernsprecher SS. «h»« orftelümg«» rat-«g«n. gär vnverlangl «in-estm-te Manuskripte kann chemähr nicht geleistet werben. auuskrtptSicht Nr. 172. Donnerstag, clen 27. Juli ISIS. N. Jahrgang. Unsere SirMrNe im erfolgreichen Kleinkrieg. Vie Haltuag Rumäakras. — Sevorsteheaöer Rücktritt Msqulths uu- Llop- Georges! — Easements Hinrichtung beschlossen. — harte Kämpfe an öer russischen Zront. — Lvstangriss auf Mariehamu. — Schwere italienische Verluste silölkch -es Sugauatales. — Vke Zunkspruch- apparate -es Hau-els-Unterfeebootes Veutschlaa- unter Siegel. der dank -es Königs von Sachsen an seine Truppen. ver amtliche Nriegrimiwt von deute >1 Rumänien vor äer Lntscheiäung? Eine deutsche Warnung an Rumänien. In einem längeren: Falsche Rechnung... betitelten Berliner Telegramm der Köln. Ztg. wird die große Widerstandskraft der Mittelmächte geschildert und die alle scheinbar gewiße feindliche Be rechnungen urplötzlich über den Haufen werfende Fähigkeit der Mittelmächte zu gewaltigen Kraftanstrengungen, da wo man sie überhaupt nicht vermutete. Das sind Erfahrungen, über die zwar nicht die politischen, wohl aber die militäri schen Führer ItalienS, wie bestimmte Anzeichen lehren, sehr aufmerksam nachdenken. Sie sollten sich, vor allem die leitenden Männer Rumäniens, durch den Kopf gehen laßen, die jetzt mit Erwägungen über die endgültige Stel lungnahme ihres Staates beschäftigt sind, Erwägungen,, die vermutlich in den nächsten Wochen zum Abschlußkommen werden. Gegenüber allen lockenden Aussichten verhältnismäßig gefahrlos und billig scheinen der Gewinne sollten sie diese unerschöpfliche Fähigkeit, un liebsame, aber entscheidende militärische Ueberraschungen ins Werk zu setzen und durchzuführen, wohl im Gedächtnis behalten. Denn diese Fähigkeit ist nicht auf die Westfront beschränkt und findet in der jetzt wieder bewiesenen öster reichisch-ungarischen Fähigkeit neue Bekräftigung. Wer will, kann in zwei Jahren eine Menge lernen und von dem, was die führenden Persönlichkeiten gelernt haben, hängt gemeintglich das Schicksal der ihrer Führung anvertrauten Völker ab, vor allem von dem, was sie von der wahren Kräfteverteilung im Stil der großen Politik begriffen ha ben.. Wenn die zwei KriegSjahre eins über alle Zweifel hinweg bewiesen haben, so ist eS die Bedeutungslosigkeit der Zahl gegenüber der Führung, der Organisation und dem inneren Wert der militärischen Kräfte. DteRechnung auf ein Erlahmen der Mittelmächte ist falsch, ob sie sich auf die überlegene Menschenzahl der an deren oder auf Nahrungsmittel in Deutschland stützt. WaS der Verband der vierfachen Erfolg losigkeit irgend noch vorbereitet, würde, auch wenn es ihm gelingen sollte, ein neues Geschäft zu machen, wobei ein neuer betörter Freund sich dem anderen Hereingefallen en zugesellt, in einer Weise zunichte gemacht werden, die sehr deutlich an die üblen Erfahrung» erinnern dürfte, von denen die englischen Gefangenen berichten. Die richtige Rechnung ist, wie die Engländer Ms letdvoller Erfahrung bestätigen können, daß die allein maßgebenden militärischen Entscheidungen vom Vterverband nicht herbeigeführt wer den können, auch nicht mit neuen Helfern, und daß die beste politische Gemeinschaft der Gegen wart eine Verständigung mit den Mittel mächten ist, nicht der Kampf gegen sie, den auch keine englisch-französische Munitionszufuhr aussichtsreich gestal ten kann. Kein politischer Glaube ist jetzt trügerischer als der an den rettenden Umschwung, den zu mehren sich die Herren in London, Paris und Petersburg neuerdings wieder so eifritz Hemühen, während es für ihre Heere bei der andauernden hoffnungslosen Erfolglosigkeit bleibt. (W. L. B.), Plötzliche Rückkehr des Königs nach Bukarest. König Ferdinand hat seinen Sommeraufent halt in Stnaja vorübergehend unterbrochen und ist inj Bu karest etngetroffen. Im Laufe des gestrigen Nachmittags Hatto der deutsche Gesandte eine längere Unterre dung mit dem Ministerpräsidenten Bratianu. Keine Aenderuqg in de» rumänischen Neutralität. Aus Bukarest wird dem Berliner Lok.-Anz. gemeldet: Nach Aussage sämtlicher ernster Politiker werde in der Neutralität Rumäniens leine Aonderung etntreten. »er Mig von kumSvlen arm ale Vergewaltigung Srlecdenlanar. Die Jafftzer Opinia veröffentlicht eine Unterredung des früheren rumänischen Gesandten am serbischen Hofe mit dem rumänischen König über dis Lage am Balkan. Darnach hat sich König Ferdinand geäußert, daß das Vorgehen der Entente gegen Griechenland eine Schmach barstelle, die die Geschichte verzeichnen werde. Großes Hauptquartier, 27. Ml vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Avststhm Mer» und Somme bl» in -l» Nacht hinein stark» beiüerseitigs MttllerietätigkeU. Zeinöliche hanSgra- uateaangriff» westlich von pozISre» warb»« abgewlesen. easuch »er Somme ist ein stauzöstscher Angriff nordwestlich von Sarlrwr gescheitert. Spät nach« würben in Segen höh» «alt» rröe-Zleurp mehrer» stärker» stanzöfilch» sta- grtfst abgeschlagen. fin einigen Stellen -auern -i» tlämpst noch an. Stark» engllich, rrkun-ignngiabteilungen «nr-ea an -er Krönt nor-westlich von waraeton, Patrouillen bei Ntchedoorg ab- gewlefen. Sn ttimrvrlrchek strmärmich bei oisine-le-edniemul (»ertlich äer Nrgsoae») lrt mißlungen, tlnrerr Patrouillen bade» del Ville n« doir «aä «orämertich von ?run»? in äer traarSrlrchen rielinng runä so Sekangeur gemacht. Im LuttKampt wuräe ein ttanMscher voppeiaeäler dei Paine (örtlich von stelmr) adgerchorrea. Westlicher Kriegsschauplatz. «erlern Menü riiinnie« Sie Küsten vergeben» gegen nniere rieilungen an aerrchtara aorämerili» von Pachomltrchi, auch »ertlich von »ereräetrchno lvuräeu rie blutig rurilch. gemieren. Sour« rinä, adgerede» von eine« Mr -en «eguer verlurtteichen vorporteagekecht in äer Komiaca, riläiich von wläcl», drin« krelgolste ru berichten. Salkau-Krle gssthauplatz. Vie Lag» ist unverän-ert. sw.U^G.) Gberfle Heeresleitung. > - - » Als dann das Gespräch auf die Haltung Rumäniens und die Gerüchte von einer beabsichtigten Invasion Ruß- lands in die Drobudscha kam, bemerke der König: So lange ich an dieser Stelle stehe, wird meine Armee dazu die nen, jedenVersuch,indasLand zu dringen, zurückzuweisen. Ein solches Bestreben werde ich mi allen Mitteln verhindem. — Das sieht nun gerade nicht danach Ms, als ob der König Verlangen trüge, sich dem Vterverbandi anzuschließenj. Griechenland und der Bierverband. Der Morning Post wird Ms Athen berichtet, dser griechische Gesandte in Paris Romanos sei von Zaimts be auftragt worden, den Regierungen in England und Frank reich den Entschluß der griechischen Regierung mitzuteilen, daß Griechenland näheren Anschluß ach die Entente Mächte suche. Diese Aenderung in der Hal tung Griechenlands werde in Zusammenhang mit der Reise der Prinzen Nikolaus und Andreas nach Petersburg ge bracht. — Es ist zu beachten, daß diese Meldung aus en g- lisch er Quelle stammt. De» Vierve»ba«d besetzt Epiru«. A«S Budapest wird berichtet: De» Korrespondent des Kelett Ertefitoe berichtet MS Saloniki: Die Entente be schloß, Süd- und NordeviruS zu besetzen und zu seiner Ver waltung italienische Beamte zu ernennen. Brechruh» unter de« französischer» Truppen in Saloniki. Nach einem Bericht de- Lloyd Ottomane auS Salo- M wütet dort und in Mazedonien unter den französischen Truppen in großem Mtche die Brechruhr. An man chen Tagen betragt die Zahl der Neuerkrankten 800, sogar 400. General Sarrail wollte die kranken Soldaten nach Catorina senden, was aber die griechischen Sanitätsbehör den nicht zuließen. Die englischen Truppen wurden von den französischen gesondert. » * » vle Schlacht Uv Mrtev. Die Aussichtslosigkeit der feindlichen Angriffe. Wie über den! Haag berichtet wird, telegraphiert Karl v. Wiegand aus dem deutschen Hauptquartier bei Pe- ronne an die Newyork World, daß auch die zweitege waltige Woge der englisch-französischen OffenNv e von der deutschen Front an der Somme ab» geprallt ist wie von einer Felsenmauer. Der Stoß war entsetzlich. Die deutsche Front schwanke unter dem mäch tigen Ansturm der Angreifer, aber der Angriff wurde gebro chen und der Feind gurückgetrieben. Die Front bildet ein Bild des furchtbarsten Elends. In dm letzten zwei Tagen ist es etwas ruhiger. Die Franzosen und Engländer neh men sich offenbar Zeit, um Atem zu schöpfen zu einer neuen dritten großen Schlacht, die die Deutschen erwarten und worauf sie sich vorbereiten. AuS dem, was ich selbst sah, schreibt Wiegand, und was mich die Karte im Arbeitszim mer des Oberbefehlshaber lehrte, wurde mir klar, daß der große Anprall der Alliierten wenigstens zurzeit festgerannt ist. LI Tage der wütenden Angriffe der vereinigten fran zösischen und englischen Heere haben auch nach blutigsten Kämpfen nur den Erfolg gehabt, daß die Spitze eines un regelmäßigen Keiles 8ZH Kilometer in die deutsche Front hineingetrieben wurde. Die Basis des Keils wird etwa SO Kilometer breit sein, die Spitze noch nicht drei Kilometer, die im Raume bei Mache und im Gehöft auf der Höhe von La Maisonette, also an der Grenze von Peronne, liegt. Die Kämpfe vom 19. und SO Juli werden als die äußerste Kraftleistung der Franzosen und Engländer während dieser Offensive und als Schluß der zweiten Phase der Somme- Schlacht angesehen. Ein deutscher General schätzte die Ar mee der Alliierten Ms 84 Divisionen, wovon we nigstens 17 für dm ersten Vorstoß verwendet wurden. Ein verzweifelter Kampf von LI Tagen hat den Alliierten nur einen Terraingewinn von> 90 Quadratkilometern, einge bracht. Deutsche Stabsoffiziere schätzen die Verlust- derEngländer vom 4. bis 18. Juli auf 160000 bis 170000Mann. Das Oberkommando konnte, da noch keine Unterlagen vorhanden, keine Schätzungen der französischen und englischen Verluste in den Kämpfen des zweiten Angriffes vom 19. und 20. Juli geben. Die Stim mung nicht nur im Hauptquartier, sondern auch unter den Mannschaften kennzeichnet sich durch ein felsenfestes Vertrauen, daß man imstande sein wird, auch diesmal dem Angriff ?u widerstehen. Der General, mit dem Wiegand sprach, hofft, daß die Franzosen und Engländer bald die Zwecklosigkeit dieses Ringens, das ihnen sehr große Ver luste bringt, einsehen würden. Er sprach mit Bewunderung und Erstaunen über die Franzosen. Auch über die Kalt blütigkeit und Hartnäckigkeit der britischen Soldaten hatte er Worte des Lobes, nur seien die Briten ungenügend austz gebildet und hätten zu wenig erfahrene Offiziere. Die Fortschritte der Alliierten an der Somme haben ihre Front nur verlängert und ihre Flügel gefährdet. Wiegand faßt seine Beobachtungen! dahin zusammen: Aus nichts war zu schließen, daß die Deutschen ihre Lage bet Peronne als ge fährlich ansehen. Die Zahl der Geschütze, der Zustand der Truppen, der Geist der Kameradschaft zwischen Offizieren und Mannschaften, alles läßt Wiegand festandenEr- folgderDeutschenglauben. Arqulibr una LlopU Leorger Stellung errGilttM! Nieuwe Rotterdamsche Courant meldet MS London: Der irische Ausgleich, von dem man so viel erwartet hat, ist als mißglückt zu betrachten. ES besteht auch wenig Aus sicht, daß ein Abkommm auf einer neuen Grundlage zu stande kommm wird. Die Stellung der KoalitionHegie- rung, vor allem die Asquiths und Lloyd Georges, hat da durch eine neuerliche Erschütterung erfahren. Der parla mentarische Korrespondent de» Daily News, Nieolson, schreibt: ES wird öffentlich behaupte^ daß infolge der tri» chen Krisis Lloyd George seins Entlassung als Minister «geböte» habe. Wie verlautet, beabsichtig ASguith, tu