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»kl! in v" Ä chn»j erlP MiS^ Wochenblatt für Reichenvrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff. Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. Bezugspreis: Vierteljährlich 30 Pf. — Anzeigen werden außer in der Geschäftsstelle Meichenbrand, Nevoigtstraße 11) von Herrn Friseur Weber in Reichenbrand und von Herrn Kaufmann Emstl Winter di Rabenstein entgegengenommen und die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum mit 20 Pf. berechnet. Schluß der Anzeige« Armayme Freitags nachmittag S Uhr. — Fernsprecher Amt Siegmar L44. Vereinsinserate können nicht durch Fernsprecher aufgegeben werden. — Postscheckkonto Leipzig Nr. 12559, Firma Ernst Flick, Reichenbrand. Ä6 , Sonnabend, den 29. Juni 1918 Nachstehende Bekanntmachungen werden hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Di« Gemeindevorstände zu Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff, am 27. Juni 1918. Nr. 1. Selbstversorgung der Landwirte im Bezirke der Awtshauptmannschaft Chemnitz. Diejenigen Landwirte im Bezirke der Amtshauptmannschaft Lhemnitz einschließlich der Stadt Limbach, die vom 16. August 1918 ab von dem Rechte der Selbstversorgung mit Getreide und Hülsen michten nach 8 8 der Reichsgetreideordnung für die Ernte 1918 vom 29. Mai 1918 — Reichsgesetzblatt «eite 435 — Gebrauch machen wollen, haben sich bis mit 5. Juli 1918 bei der Gemeindebehörde ihres Wohnortes in die Liste der Selbstversorger eintragen zu lassen. Auch diejenigen Landwirte, denen das Recht der Selbstversorgung bis 15. August 1918 schon zusteht, haben 'ich neu anzumelden. Meldungen nach Fristablauf können keine Berücksichtigung finden. Feder Selbstversorger muß soviel eigenes Brotgetreide nachweisen können, daß er sich und die «»gehörigen seines Haushaltes (Familienmitglieder, Gesinde, Auszügler) während der ganzen Versorgungs- leit, d. i. vom 16. August 1918 bis mit 15. September 1919, davon ernähren kann. Dabei sind auf bm Kopf und Monat 9 ic§ Brotgetreide zu rechnen. Nähere Vorschriften über den Verbrauch von Getreide und Mehl durch Selbstversorger werden doch erlassen. Die Amtshauptmannschaft behält sich vor, diejenigen Selbstversorger, die im laufenden Fahre den Bestimmungen zuwidergehandelt haben, als solche nicht wieder anzuerkennen. Lhemnitz, am 26. Juni 1918. 2267 ä K. ?. IV. Der «ommunalverband der Amtshauptmannschaft Chemnitz. Verarbeitung von Vollmilch. Auf Veranlassung des Königlichen Ministeriums des Innern ist hiermit nur Kuhhaltern und Elchen Personen, denen vom unterzeichneten Kommunalverband das Verarbeiten von Vollmilch besonders ikNehmigt ist, das Verbuttern und sonstige Verarbeiten von Vollmilch gestattet. Allen übrigen Personen, '»-besondere den Milchhändlern wird das Verarbeiten von Vollmilch untersagt. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmung werden, soweit nicht härtere Strafen verwirkt sind, "Lt Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Lhemnitz, am 26. Juni 1918. 3434 a L. 8. II. Der «ommunalverband der Amtshauptmannfchaft Chemnitz. Bestellung von Saatkartoffeln. Für das Wirtschaftsjahr 1918, 1919 wird die Bestellung von Saatkartoffeln bi» 4. Juli d. I. "»Meldeamte entgegengenommen. Bei der Bestellung ist anzugeben, welche Mengen Frühkartoffeln und Spätkartoffeln gewünscht werden, ebenso sind die Sorten zu bezeichnen. Es wird jedoch jetzt schon darauf hingewicsen, daß die auf diese Bestellungen späterhin gelieferten ^»atkartoffeln den Gemeinden auf ihren Speisekartoffelbedarf angerechnet werden und ihre Abgabe deshalb "ur gegen Rückgabe von Speisekartoffeln erfolgen kann. Reichenbrand, am 27. Juni 1918. Der Gemeindevorstand. Nachstehende Ordnung wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Siegmar, am 28. Funi 1918. Der Gemeindevorstand. Mit Zustimmung des Gemeinderates wird hiermit nachstehende Lrümg, Sos SWMMn in Ser GmeinSe Siegim büreW, "lassen. 8 1- -. Das Abladen von Mull, Schutt und sonstigen Landmassen darf nur mit Genehmigung des ^NNeindevorstandes an den von dem Gemeinderate zu bestimmenden Plätzen erfolgen. 8 2. Zuwiderhandlungen sind mit Geldstrafe bis zu 30 Mark zu ahnden. 8 3. Diese Ordnung tritt mit dem Tage ihrer Bekanntmachung in Kraft. Siegmar, am 10. Funi 1918. Der Gemeindevorstand. X L. 8.) gez. Klinger. Schulgeld. Der am 15. d. M. fällig werdende 2. Termin Schulgeld 1918 ist bis längstens den 39. Juni 1918 die hiesige Ortssteuer-Einnahme abzuführen. Siegmar, 7. Juni 1918. Der Gemekndevorstand. Bekanntmachung. Wiederholt ist wahrgenommen worden, daß die auszugebenden Lebensmittelkarten usw. nicht immer innerhalb der hierzu festgesetzten Zeit zur Abholung gelangt sind. Wir weisen darauf hin, Satz für die Zukunst «arten in einer späteren Zeit, als der hierzu festgesetzten, nicht mehr zur Ausgabe gelangen. Die Abgabe erfolgt nur an die Haushaltungsvorstände bez. deren beauftragten Stellvertreter. Siegmar, 28 Juni 1918 Der Gemeindevorstand. Am 15. dieses Monats warm der 2. Termin der Gemekndeeinkommensteuer und der 2. Termin des Schulgeldes fällig. Dieselben sind bis 3V. dieses Monats an die hiesige Ortssteuer- einnahme abzuführm. Nach Ablauf dieser Frist wird gegen Säumige das Mahn- bez. Zwangsvollstreckungsverfahren eingeleitet werden. Neustadt, am 25. Funi 1918. Der Gemekndevorstand. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Kriegerswitwe Frau Theresie verw. Boch aus Lhemnitz für hiesigen Ort als Hebamme angestellt und von der Königlichen Amtshauptmannschaft Chemnitz in Pflicht genommen worden ist. Ihre Wohnung befindet sich Zwickauer Straße Nr. 78. Neustadt, am 25. Funi 1918. Der Gemeindevorstand. Geißler. Herzinniger Dank! Die Ludendorff-Spende zum Besten unserer Kriegsbeschädigten hat in Rabenstein hocherfreulicher weise die Summe von issso vv Mark ergeben. Durch Haus-Sammlung sind aufgebracht worden: 930 Mk. und durch den Vorsitzenden des Strick- und Wirkverbands, Herrn Fabrikbesitzer Hermann Barthel: 18400 Mk., davon sind größere Gaben von dm Herren: Oswald Arnold 770 Mk., Hermann Barthel 1100 Mk., Richard Barthel 1100 Mk., Bruno Barthel 1000 Mk., Robert-Berger 1015 Mk., Richard Döhler 1000 Mk., Albin Drechsler 1050 Mk-, Gebr. Eidner 140 Mk , Max Herm. Hofmann 770 Mk., Anton Junghans 1000 Mk., Leopold Knauth 1030 Mk., Ernst Keinert 1050 Mk., Emil Keil 1000 Mk., Lindner <L Lo. 1600 Mk., Lurt Merkel 1050 Mk., Max Mittag 100 Mk., Hermann Reinhardt 1050 Mk., Edmund Rost 1100 Mk., Max Schmieder 2000 Mk. Allen Gebern und Sammlern der aufrichtigste und herzlichste Dank! Di« Ortsleitung für die Ludendorff-Spende in Rabenstein, am 27. Juni 1918. Die Gemeindeeinkommen-Steuer auf das 1. Halbjahr 1918 ist längst fällig gewesen. Diejenigen, welche noch im Rückstände sind, werden ausgefordert, die Steuer umgehend zu entrichten, da das mit Kosten verbundene Mahn- und Beitreibungsversahren nunmehr alsbald beginnt. D«r G«m«ind«vorstand zu Rabenstein, am 27. Juni 1918. Die Ausgabe der Fleisch- und Obstzuckerkarten "folgt Freitag, den 5. Juli 1918 abends 7-8 Uhr durch die Brotpfleger in den bekannten Ausgabelokalen. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 27. Juni 1918. Bollmilchkarten-Ausgabe Donnerstag, den 4. Juli 1918 in der üblichen Weise im Rathause — Zimmer 5 —. E« können an jede Person nur die Milchkarten für eine Familie ausgehändigt werden. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 28. Juni 1918. Mietkartoffelland vom Rittergut Niederrabenstein. Diejenigen, die Mietfurchen vom Rittergut Niederrabenstein haben, werden im eigenen Interesse dringend ersucht, ihre «artoffelzeilen alsbald zu hacken und vom Unkraut zu befreien. Die Rlttergutsverwaltung Niederrabenstein, am 26 Juni 1918 Volksbibliothek zu Reichenbrand betr. Es wird gebeten, die entliehenen Bücher am 3V. Juni zurückzugeben, da sich eine Durchsicht der Bücher nötig macht. Die nächste Bücherausgab« erfolgt Sonntag, den 21. Juli. Reichenbrand, am 28. Juni 1918. Di« Berwaltung. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. k Am 5. Sonntag n. Trin., den 30. Juni, Vorm. V-9 Uhr ^digtgottesdienst: Pfarrer Rein. Dienstag Abend 8 Uhr Jungfrauenverein. Amtswoche: Hilfsgeistlicher Schwarze. 8,Parochie Rabenstein. Am 5. Sonntag! n. Trin., 30. Juni, Vorm. 9 Uhr Predigt " Beichte und heil. Abendmahl: Pfarrer Kirbach. Abends 8 Uhr Versammlung des ev. Jünglingsvereins. r Mittwoch» 3. Juli, Abends 8 Uhr Versammlung des ev. Jung- »»envereins n. Abteilung. Donnerstag, 4. Juli, Abends 8 Uhr Versammlung des ev. ^»glingsvereins ältere Abteilung. Freitag, 5. Juli, Abends V-9 Uhr Kriegsbetstunde mit Beichte heil. Abendmahl: Pfarrer Kirbach. Pfarrer Kirbach. Reichenbrand. Die Diamant-Werke Gebr. Nevoigt Neichenbrand, die bekanntlich zum Konzern der Elite- Me A.-G., Brand-Erbisdorf, gehören, spendeten für die udmdorff-Spcnde den namhaften Betrag von 2500 Mark. , Rabenstein. Nachdem das Evang.-luth. Landes- KBorium die Genehmigung zur Ordination des Herrn ^^geistlichen Leidhold erteilt hat, soll diese Sonntag, " 28. Juli, durch Herrn Oberkirchenrat Jentsch aus Chemnitz vollzogen werden. — In Moritzburg, Bez. Dresden, hat der ev. luth. Landesverband für die weibliche Jugend im Kgr. Sachsen für junge Mädchen ein Erholungsheim eingerichtet. Das schöne, sonnig gelegene Haus, umgeben von einem herrlichen, großen Garten, sowie die wald- und wasserreiche ländliche Umgebung Moritzburgs ist zur Er holung außerordentlich geeignet. Der Tagespreis beträgt 3,25 Mk. Auskunft erteilen die Pfarrämter oder die Geschäfts stelledes Landesverbands für die weiblicheJugend, Dresden-A., Ferdinandstraße 19, n. Getreu bis in den Tod. (Roman aus der Kriegszeit von A. Wilken. Fortsetzung. Nachdruck verboten.^ Mit so hehrem Mute ging ihr Schatz dem Feinde ent gegen, daß sie ordentlich mit Stolz auf ihn blicken mußte. Wie blitzten seine Augen, wie reckte sich seine Gestalt, wenn er lachend und voll Ueberzeugung dem Feinde die Vernichtung prophezeite. Und wenn er auch den Mund ein wenig voll nahm, so verübelte es ihm niemand im Hinblick auf die hohe Erregung, in der sich jedermann befand. Seine durch nichts zu erschütternde Begeisterung für die heilige Sache brachte ihn seiner Braut geistig näher. Bisher war ihr Verkehr nur ein leichtes Liebesgetändel gewesen, allein jetzt trat der gewaltige Ernst des Lebens an sie heran; jetzt kehrte Ernst den Mann heraus, der berufen war, fürs Vater land zu kämpfen. Selbst dem Papa Kugler imponierte die Schneid seines Schwiegersohnes; er hätte dem lachenden Jungen so viel Begeisterung für seinen Beruf, so viel Rück grat und männlichen Ernst gar nicht zugetraut. War er ihm bisher doch recht oberflächlich erschienen. Allein es steckte doch ein guter Kern in ihm. „Sei nur ruhig, Töchterchen," tröstete er Elsa. Der beißt sich schon durch. Das ist ein ganzer Kerl." Otto hatte sich einige Tage nicht sehen lassen, auch war Ernst gestern nicht bei ihnen gewesen. Elsa nahm an, Ernst