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Dresdner Journal : 27.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187904273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790427
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-04
- Tag 1879-04-27
-
Monat
1879-04
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 27.04.1879
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Sonntag, den 27. April. 187S I» r»»»«L L»ut»«U« Natak«: ^kkrliok: . . IS I-ark 4 U«k KO kt Lior«lci« Hauno«ri>: lO kt a«—«kalk ü—äeuttckao 8»iek«a tritt?c»1- uaä Ztewpattusckl»^ Kiuru. li>»er»teupr«i»«, kür Neu Nuum «iu«r ^sapaltsoao ?etitr»tte 20 ?k. vutar „Lios«»«tt" äi« L«l« KO kt. Lrrrkelusur 1'ü^liek out Xuruakrus ä«r 8ouu- uo6 ksisrtage Xdeuri, für cieu fol^«n<isu ^az. DrrsdnerIMNMl. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. loreruteuuuurkm« »u,M>rtr» l^tPriL: Lvmmi—iouür rl« Vrsräuvr ^ourual,; Samdur» - »«rUa Vt«, L»tprt» L«i«l Lr—t,» »rruktkrt a. Laa»«»»t«»o L N«rU» Vt«» -N»w>»uA- kr»^-L«tp«tU kraukkirt a. N. >S»«K«»: LuU. L/u««,' »arUa; S. ^ornict Imva/i , »r«».»: L Scklotte,- »r«»I»u: L. Sta«-««'« Nüreau; Ckswattr: rraukturl ». ».: L ^a«A<^»cks u. F 0. ^/errmaM-- »ekv Luckkauäluu^; OKrUt»! t? AtM«-, Saaaov«» <7 Sck*i*«i<r, kart» >«rUu-rr»ukt»rr ». ». »toUGart: I-au-e L (,'0 / Luudur,: <8t«E. S»r»»»»»d»rr LSuiel. Lrpeäitiou 6«« DrvaUoer ^ouruat«, Drvaüeo, Lvio^vrrtr»«« Ho. 20. Amtlicher Theil. St Majestät der König hat dem Glasmaler Earl Ludwig Türke in Zittau auf sein Ansuchen das Prä dikat „Königlicher Hofglasmaler" zu verleihen geruht. Bekanntmachung, Beschränkungen der Ein- und Durchfuhr von Vieh u. s. w. aus Oesterreich-Ungarn betr., vom 26. April 1879. Nachdem nunmehr die Rinderpest in Böhmen er loschen ist, dagegen in Galizien noch fortdavert, so wird die Bekanntmachung, du Ein- und Durchfuhr von Bieh rc. über die sächsisch-böhmische Landesgrenze betreffend, vom 17. März dieses Jahres sammt 2 Nach trägen dazu vom 21. und 24. März dieses JahreS »war außer Kraft gesetzt, an deren Stelle werden aber folgende Bestimmungen getroffen: 8 1. Verboten bleibt noch bi» auf Weitere» entlang der ganzen sächsisch-böhmischen LandeSgrenze die Ein- und Durchfuhr u) von Rindvieh ohne Unterschied der Race und des Lande», au» welchem e» kommt, sowie von Schafen und Ziegen, ingleichen b) von thierischcn Theilen jeder Art in frischem Zustande, welche von diesen Wiederkäuern her- rükren, soweit nicht in Nachstehendem etwa» Anderes be stimmt ist. 8 2. Nachgelassen bleibt dagegen der Verkehr ») mit Butter, Milch und Käse, sowie b) mit vollkommen trockenen Häuten, mit trocke nen oder gesalzenen Därmen, mit Wolle, Haa ren und Borsten, geschmolzenem Talg, ingleichen mit lufttrockenen, von thierischen Weichtheilen bestellen Knochen, Hörnern und Klauen. 8 3. Auch ist nicht beschränkt der kleine Grenzver kehr mit Vieh, d. h. der Verkehr mit Gespannen von Rindvieh zwilchen böhmische.» und sächsischen Ärenz- orten und der Weidetrieb von sächsischem Bieb auf böhmischen Fluren, sowie von böhmischem Vieh auf sächsischen Fluren. 8 4. Verboten ist noch bi» auf Weiteres da» Abhalten von Viehmärkten in sämmtlichen mit Böhmen grenzen den amtshauptmannschaftlichen Bezirken. Die Kreis- bauptmannschasten sind jedoch ermächtigt, in geeigneten Fällen Ausnahmen zu gestatten. 8 b. Innerhalb derselben Bezirke ist bei vorkommenden Krankheit»- oder Todesfällen im Rindviehbestande von den betreffenden Biehbesitzern sofort bei der OrtSpoli- zeibehörde Anzeige zu machen und von dieser hierauf nach tz 13 ff. der revidirtrn Instruction vom 9. Juni 1873 das weiter Nöthige zu besorgen. 8 6. Die Ueberwachung der genauen Befolgung der vor stehenden Bestimmungen geschieht durch die betreffenden Ortspolizeibehörden, ingleichen durch die Grenzzoll- und Polizeibeamten. 8 7- Zuwiderhandlungen werden nach Maßgabe der Be stimmungen im 8 328 de» Relchsstrasgeietzbuchs be ziehentlich de» Reichsgesetzes vom 21. Mai 1878 be strast Dresden, den 26. April 1879. Ministerium des Innern. von Rostitz Wallwitz. Pfeiffer I. Nichtamtlicher Theil. U e d«r I > ch I. Telegraphische Nachrichten. Tagetaeschichtk. (Berlin. München. Dessau. Wien. Pans. St. Petersburg. New-Kork.) Zur Orientfrage. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig.) Vermischtes. Statistik und Volkswirthschaft. Eingesandtes. Feuilleton. Taaeskalendrr. Inserate. Beilage. Gerichtsverhandlungen. (Leipzig.) Vermischtes. Statistik nnd Volkswirthschaft. Kingesaadtrs. Börsennachrichten. Telegraphische Witterungsberichte. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Pari», Freitag, 25. April, Abend«. (W T. B.) Der Generalrath de« Seinedepartement« hat den Wunsch ausgesprochen, daß da« Neglemmt für PrimLrschulen einer Revision im Ginne der gegenwärtigen Institutionen unterzogen und daß durch diese Revision der Gewissensfreiheit in vollem Umfange Genüge gethan werde. Brüssel, Freitag 25. April, Abends. (W. T. B.) Da« Journal „kiouvvllvs äu jour" berichtet au« angeblich sicherer Quelle von einer Eorre- spvndevz »wischen dem König und dem Papste in der belgischen UnterrtchtSfrage. Hiernach hätte der König an den Papst ein Schreiben gerichtet, in welchem derselbe dem Bedauern Ausdruck verleiht, Belgien infolge der von dem Clerus hinsicht lich der Revision des UnterrichtSgesetzeS gehegten Be sorgnisse an der Schwelle ernster Zerwürfnisse zu sehen. Hierauf sei ein eigenhändiges Antwortschreiben des Papstes erfolgt, worin derselbe sein Bedauern aus spreche, daß tne belgische Regierung das Unterrichtsgesetz abändern wolle, zugleich aber hinzufüge, daß die beab sichtigte Revision der UnterrichtSgesetzeS die Rechte der Kirche wenigstens in radicaler Weise nicht berühre. Er hoffe, daß die belgische Regierung im Verlause der Verhandlungen über den Entwurf sich noch zu Zuge ständnissen herbeilassen werde. Loudon, Freitag, 25. April, Abend«. (W T. B.) In der heutigen Sitzung de« Unterhause« ant wortete der Schatzkanzler, Sir S. H. Northcote, auf eiue Anfrage Anderson «, von den Kronjuristen werde die Rathsamkeit einer ReutralitätSprocla- mation gegenüber dem in Südamerika ausgebroche- nen Kriege rrwoaen. Der UntrrstaatSsecrrtär de« Aeußerv, Bourke, erwiderte auf eine Anfrage Denison'«, die eingegangenen Nachrichten ließen die Regierung glauben, daß Persien eine militä rische Operation gegen Herat nicht unternommen habe. ' Feuilleton. Aedigirt von Otto Banck. K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 25. April, zum Besten milder Zwecke: „Der Königslieutenant", Lustspiel in vier Acten von Karl Gutzkow. (Herr Friedrich Haase al» Gast) Wir haben in dem gegenwärtigen Auftreten de» Herrn Haase kein neue» Gastspiel desselben vor un», sondern nur eine Beendigung de- kürzlich stattgefun- denen, dessen Programm in der vorhandenen Zeit nicht auSgeführt werden konnte, da die enthusiastische Theil- nahme für die Leistungen de» Gaste» Repetitionen herdeiführten, welche die zugemessenen Abende in be rückender Weise consumirten. Die gleiche Wärme wurde dem Künstler letzt wieder sür sein sein abgeklärte», effectvolle- Lharakergemälde de» Thorane entgegengebracht. Da» Theater war von eine« überau» zahlreichen Auditorium erfüllt, da» mit dem wohltbätigen Zwecke zugleich seinen künstlerischen Genust zu fördern vermochte, eine Vereinigung, die bei derartigen Gelegenheiten nur selten in solchem erfteu- lichen Grade möglich ist Die Bedeutung der Haasr'schen Darstellung liegt nicht nur in der großen scemschen Wirkung seine» durchau» fertigen, mit logischer Konsequenz ausgear- beiteten Lhanmerbilde», sondern vielmehr m der spe- ciellen Jndividualisirung, die er seinem Thorane al» einer nationalen Gestalt de» 18. Jahrhundert» zu geben versteht, und zwar mit dem Nrmbu» jener aristokratischen Vornehmheit, die in Frankeich nur in anderen europäischen Staaten heute mehr in Dichtungen und historischen Memoiren, al» in der wirtlichen Ge- originellen s Der Gal sellschast zu finden ist. Dabei gelingt dem Künstler die subtilste Mischung weicher Srnttmenz und ehr geiziger Leidenschaftlichkeit, und alle die erwähnten Eigenschaften des Helden werden von jedem Rede ton, von jeder mimischen Bewegung mit objectiver Wahrheit gezeichnet, so sympathisch für unser Gefühl, wie überraschend für unsere Auffassung einer fremden Persönlichkeit. ast fesselte die Zuschauer durch sein geist volle» Wirken gleichmäßig in allen Scenen und wurde mit dem wärmsten Beifall belohnt. O. B. Sehschärfe und Farbensinn bei elektrische« Licht. In Bezug auf diese» interessante Thema hat eine bekannte Capacität der Wissenschaft, Hermann Lohn in Breilau, Forschungen angcstellt, die zu merkwürdigen Resultaten führten. Sie mögen hier eine Erwähnung finden. Bei den angestellten Prüfungen wurden die Snel- len'schen Buchstabcntafeln, die Burchardt'schen Tafeln und die Weber'schen Apparate verwendet. Professor Lohn untersuchte gesunde und kranke Augen sowohl bei Tageslicht, al» bei Ga»licht, al» bei elektrischem Licht nach diesen Prüfung»methoden. Für die Erzeugung de» elek trischen Lichte» wurde eine im physikalischen Labinet der Bre»lauer Universität aufgestellte Gramm'sche elektro magnetische Maschine verwendet, welche etwa 600 Um drehungen in der Minute machte. Weder die Photo meier von Reurford, noch die von Bunsen, noch die von Rietchie genügten für eine genaue Bestimmung St. Petersburg, Sonnabend, 26. April. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Eine Armeeverordnung für die Garde und die Truppen d»S St. Peters burger Militärbezirks bestimmt, daß daS Militär von dem in seinem Besitze befindlichen Waffenvor- rathe den betreffenden Behörden umgehende Mel dung zu machen hat, in ähnlicher Weise, wie dies kürzlich für daS Civil vorgeschrieben wurde. hierbei zugleich erwähnt werden, daß schon die Ansäße der Vorlage hie und da zu hoch erachtet wurden. So bittet die Handelskammer in Kassel in einer diesbe züglichen Petition an den Reichstag, nicht allein die etwaigen noch auf weitere Erhöhung der Kosten ge richteten Anträge der Commission abzulehnen, sondern auch in der Regierungsvorlage die Kosten auf ein den bisherigen Kosten entsprechendes Maß herabzuminderv. * München, 24. April. Zur Feier der silbernen Hochzeit deS Kaisers und der Kaiserin von Oester reich wurde heute Vormittag in der Metropolit an- kirche von dem Erzbischof ein Hochamt mit Ts veum celebrirt, dem der Prinz Luitpold, Prinz und Prin zessin Ludwig, die Mitglieder de- diplomatischen Corps, oie Chef» der königl. Hofstäbc, dann die Staatsminister mit noch anderen höheren Staatsbeamten, eine Depu tation unseres Gtadtmagiskat» und ein sehr zahlreiche» Publicum beiwohnten. Zur Feier de» Tage» sand Abends in den Räumen de- Kolosseums ein großes Fest Statt. Der österreichische Gesandte brachte einen Toast auf den König von Bayern aus. Nach dem Prolog wurde ein Toast auf daS kaiserliche Paar au»- gkbracht. E» herrschte allgemeiner Jubel. — Infolge deS jüngsten, gegen den Wucher gerichteten polizei lichen Erlasses haben, wie der heutige Polizeidericht mittheilt, bereits 2 sehr gefährliche Wucherer München verlafsen. — Da» hiesige Stadtgericht sprach heute einen au» Rußland gebürtigen Agenten frei, welcher der Verbreitung einer socialdemokratischen Schrift von Bracke angeklagt war, da nicht nachgewiesen werden konnte, daß der Betreffende die bei ihm in einer größeren Anzahl von Exemplaren vorgefundene Bro schüre verbrettete; jedoch wird derselbe der Polizeibe hörde zu weiterer Verfügung überwiesen. Dessau, 23. April. Man schreibt der„N.Pr.Ztg.": Da» gestrige Fest de» 25 jährigen Ehejubiläum» unsere» erlauchten Fürstenpaare» hat in allen Schich ten der Bevölkerung de» Herzogtums die freudigste Theilnahme gefunden. Die hiesige Residenz hatte fest lich geflaggt. Ihre Hoheiten der Herzog und die Frau Herzogin verweilen seit einigen Wochen im südlichen Frankelch. In Vertretung derselben empfing der Hausminister v. Krosigk gestern eine Deputation de» Landtag-, welche eine Adresse überreichte, sowie die 5 KreiSdirectoren des Lander und die Bürgermeister der 4 anhaltischen Hauptstädte, welche das im Lande ge sammelte Geschenk im Betrage von 33000 M. über reichten, welches nach dem Wunsche deS LandeSherrn zu einer WohlthätigkeitSstiftuna verwendet werden soll. Da die hohen Herrschaften auf öffentliche Festlichkeiten verzichtet hatten, mußte sich die Feier de» Tage! auf Prwatkeise beschränken. In den Städten Köthen und Bern bürg war ebenfalls geflaggt. Auch dort fanden Festlichkeiten Statt. * Wien, 25. April. Die Feststimmung leidet seit gestern früh unter der Ungunst der Witterung. Die Festcommission des GemeinderatheS hat heute be schlossen, daß auch morgen (Sonnabend) der Festzug nicht stattfindet und daß derselbe, falls die WitterungS- verhältnisse es gestatten, übermorgen (Sonntag) abzu halten sei. Dieser Aufschub wurde mit Zustimmung der Vertreter der Polizei und der Künstler beschlossen, ebenso sehr mit Rücksicht auf den ungünstigen Stand der Straßen im Prater, als weil trübe- Wetter herrscht und insbesondere weil die Temperatur zu kühl ist, al» daß man die FestzugStheilnehmer durch mehrere Stun den im Costume den Unbilden der kalten Jahreszeit aussetzen dürste. — Während gestern vorwiegend die in der Residenz erscheinenden Journale da» Wort hatten, machen sich heute insbesondere die Blätter au» der Provinz vernehmbar, welche je nach der Entfernung der einzelnen Königreiche und Länder der weiten Mo- Tagesgeschichtr. * Berlin, 25. April. Die Nachricht von einer angeblichen Erkankung Sr. königl. Hoheit des Prin zen Karl, welcher bekanntlich auf einer Reise nach Italien begriffen ist, hat sich glücklicher Weise nicht bestätigt; der Prinz ist, einem Telegramm der „R. Pr. Z." zufolge, heute Morgen von Botzen nach Venedig abgereist. — Prinz Wilhelm, der auf eine vom Görlitzer Magistrat an ihn gerichtete Einladung zur Auerhahnjagd in der Görlitzer Heide Montag Abend in Begleitung seines Adjutanten in der Oberförsterei Rauscha angekommen war und das Glück hatte, im dasigen Forstrevier seinen ersten und zwar einen star ken Auerhahn zu erlegen, hat sich, einer Einladung des Herzog» v. Augustenburgs folgend, von dort nach Primkenau begeben. In Waltersdorf wurde Prinz Wilhelm von dem Herzoge empfangen. — Einer heute publicirten amtlichen Bekanntmachung zufolge hat der Bundcsrath beschlossen, daß in der Stadt Danzig eine Reichsbankhauptstelle zu errichten sei. Die selbe kitt vom 1. Mai d. I. ab an die Stelle der bisherigen Reichsbankstelle daselbst mit den gleichen geschäftlichen Befugnissen und dem gleichen Geschäft»- bezirke und wird von deren bisherigem Vorstande ge leitet. — Die heutige „N. A. Z." schreibt zur Zoll« reform: „Während die Gegner der Zollreform e» früher dem Reichskanzler öfter zum Vorwurf machten, die Interessen gegen die politischen Principien aufge boten zu haben, so wird jetzt überraschender Weise diese» Verfahren von der Opposition geübt. Nachdem es nicht geglückt ist, im Namen der allgemeinen Frei heit große Demonskationen gegen die Zollreform her vorzurufen, sammelt man plötzlich mit Vorliebe alle zum Theil unter einander in grellem Widerspruch stehenden Stimmen solcher industriellen Kreise, welche von den in dem Entwurf de» reformirten Tarif» vor- aeschlagenen Sätzen noch nicht befriedigt sind. Die Reichsregierung ihrerseits hat nie daran denken können, Deutschland in ein maßloses oder auch nur in ein hochgeschraubtes Schutzzollsystem hineinzustürzen. Sie hat stets da» Vertrauen gehabt, welches sie noch heute hegt, daß ihre nach allen Seiten hin gemäßigten Vor schläge schließlich alle besonnenen und gemäßigten Stim men auf sich vereinigen werden. Diese Anträge ent halten in sich selbst ein Compromiß, und deshalb ist die Regierung auch nicht in der Lage, erst nach einem solchen zu suchen. Dasselbe liegt eben bereit- in ihren Vorschlägen und wird sich, unbeschadet einzelner mög licher Verbesserungen, als die naturgemäße Lösung einer unaufschiebbaren Aufgabe durchsetzen." — Die Abweichungen, welche die Commission de» Reichstags zur Vorberathung der Gebührenordnung für Rechts anwälte von der Vorlage befchlossen hat, sind nach der „N. A. Z." zunächst technischer Natur. Allgemeines Interesse beansprucht naturgemäß 8 9, welcher in spooi« die Gebühren in bürgerlichen RechtS- skeitigkeiten normirt. Bei Werthobjecten bis 20 M., ebenso wie bei denen von 20 bis 60 M. sind die Sätze der Vorlage (2, resp. 3 M.) beibehalten. Bei den steigenden Positionen haben die Sätze eine verhältniß- narchie allmählich hier eintreffen. Sie vervollständigen mäßig nicht bedeutende Erhöhung erfahren. ES mag das schöne Bild der Bölkereintracht und deS herzlichen der Intensität deS elektrischen Lichter. Um alle» Rathen au-zuschließen, wurden vom Professor Lohn nur die Augen von Aerzten und Naturforschern, meist Professoren der Breslauer Universität untersucht. DaS Resultat der Untersuchungen war, daß sich die Seh schärfe bei Tageslicht zur Sehschärfe bei elekrischem Licht bei den Snellen'schen Tafeln wie 1 zu 1,k, bei den Burchardt'schen Punkten wie 1 zu 2 verhielt. Was die Sehschärfe für einzelne Farben anlangt, so stieg die Sehschärfe für Roth bei elekrischem Licht gegenüber der bei Tage-licht auf da- 3fache, ja bis auf das 6fache. Die Sehschärfe für Grün, die bei Tageslicht nur selten gleich 1 war, wurde durch elek trisches Licht veranderthalbfacht und selbst verdoppelt. Auch der Bl au sinn wurde durch elektrisches Licht von 1 auf 1,k bis 2 gebracht. Am erheblichsten stieg die Sehschärfe für Gelb und wurde der Gelbsinn durch elekrische Beleuchtung nicht nur verdoppelt und ver« dreifache, sondern sogar versechzigfacht(?). Selbst diejenigen Augen, welche bei Tage-- oder Gaslicht eine schlechte Sehschärfe und einen schwachen Farben sinn zeigten, gewannen durch elektrische» Licht auffal lende Verbesserung. Bei einem exquisit Rothgrün blinden wurde der Blausinn von 0,s auf 1^, der Gelbsinn von 2,s auf 6 durch elektrische» Licht ge steigert. Prof. vr. Herm. Lohn zog au» seinen umfassen den Forschungen und Untersuchungen den Schluß, daß da» Erkennen von Buchstaben, Punkeu und vor allen Farben bei elekrischem Licht auf bedeutend größere Distanzen, al» bei Tage»- oder Gaslicht gelingt. Unter solchen Verhältnissen wird das elekrisch« Licht, nament lich für Bahnhöfe, Rangirbahnhöfe, für Häfen und Leuchtthürme, kurz überall da, wo Signale auf große Entfernungen hin gesehen werden sollen, außerordentlich empsehlenswerth sein, um so mehr, als die bisher üblichen Methoden der Prüfung deS Personals auf Farbenblindheit nur zeigen, ob der betreffende überhaupt die Farben unterscheiden kann, aber in keiner Weise dafür eine Garantie bieten, daß er sie auf größere Distanzen richtig sieht. Bon emer Belästigung des Auge» durch die Intensität de» elekrischen Lichte» kann bei einer Um gebung desselben durch die m Pari» gebräuchlichen starken weißen Porzellanglocken keine Rede sein. (Dennoch bleibt e» eine theoretisch nicht lösbare Frage, ob die vom elekrischen Licht gesteigerte Sehschärfe eineStheil» und die durch jene» Licht hervorgerufrne heftige Lon kastaction der Schlagschatten anderntheil» nicht bei öffentlicher Einführung diese» brillanten Blendlichte» ein Ruin für die Augen werden. Da» elekrische Licht an sich, wenn e» gleichmäßig und weithin vertheilt werden könnte, würde vielleicht nicht» schaden, gefähr lich aber scheint un» die daneben liegende Dunkelheit. Etwa» Anderes ist e», wenn man da» elekrische Licht, wie eben erwähnt, in bestimmten Fällen zur Errei chung eine» bestimmten Zwecke» einfühtt.) * In der Kuastgewerbeau»stellung»halle zu Leipzig wird gegenwärtig vom frühen Morgen bis zum späten Abend mit dem Aufgebote aller «äste gear beitet, um die inneren Einrichtungen fettig zu stellen. Die Ausstellungscommission setzte alle Hebel in Be wegung, um Dasjenige, wa» ihr obliegt, bis zur fest gesetzten Stunde zu vollenden, und wie die Dinge be reits jetzt liegeu, läßt sich bestimmt hoffen, daß ihr dies« Aufgabe gelingen wird. Richt in demselben
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