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- ! F -ß », - l SWsche WlksMmg Erscheint täglich nachm, mit Ausnahme der Sonn. u. Festtage. AlNrö^älNNttSS Tilg? vltlkt die «gespaltene PeÜtzeile'oder deren Raum mit 1» M- vezugspreisr Vierleljährl.l Mk.S« Pf. (ohne Bestellgeld). n ^ .'5.ck>n/bei Wiederholung bedeutender Rabatt. P»«-,ü^r «8-«. für Wahrheit, Recht und Freche,». ,.-. >.»-. Bei außerdeutschen Postanstalten laut Zeitungs-Preisliste. "" " ^ " " ' Einzelnummer litt Pfennige. Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, stecht und Freiheit. vi»ckt!n»clttlel. ^eaaktlon untl LettbäNttleller Dresden, Pillnitzer Straße 4.'!. RedaltionS-Sprcckstunde: 11—1 Uhr. ,er: Amt 1. Nr. 1»««- Fernsprech Nr. 1^6. Katholiken: Maria Lchnce. Äl^lttwoch, den 5). 2lUHUs1 100'^. S Jahrgang. Ihre Majestät feiert heute ihren 60. Geburtstag. An Leben liegt hinter ihr, au dessen Pstaden die Tstmnen christlicher triebe reich blühten. Darum die Achtung und triebe, die ihr aus allen Schichten des Volkes von Kerzen eutgegengebracht werden. Das Leid wurde ihr in den letzten fahren nicht erspart; das ist Aienschenlos in der yntte wie im s?alaste. Aber hier wie dort ist auch der Christen Trost, daß das Kreuz wohl drückt, aber auch erlöst. Als vor einigen IDochen in Sibvllenort ein Gedächtniskreuz für den entschlafenen Könio, und Gemahl errichtet wurde, wies Kardinal Aopp eiitdringlich aus das Kreuz hin als Symbol des beides, aber auch des Trostes und der yossnung. Tr schloß mit den IDorten: O ^esu, breite Deine Arme aus lind ziehe sie tröstend an Dein yerz. Die königliche IDitwe ist eine zu treue Thristin, mit nickst den Trost in Thristus gestindeit zu habeit. A)er aber Thristeiltrost gesunden, versteht zu trösten. U?o immer Jchre Alajestät in ein Krankenbans tritt, und das geschieht so oft, hinterläßt sie den freundlich warmen Gedanken: Aönigin-Witwe Larola liain bat einem Dett gestände,t, die Aöiug' elend sein, als Tbrist Königin! Ts ilt Die Königin hat an in mich getröstet; mag ich noch so nnn, so bin ick' reich, danun besuckst mick' selbst eine „ich. der Mrt, von den. vielen Dalsan. 5" reden. den H-ß. Alajestät im banse der Armut, nn yause de-KranKn m tau,ol w-»,-«, di. Tm».-» .V, D.mN'.nk., in vuch .V- L.Un,, >nnc>.ttncnn, ,m!> -nnii - -nlch ,,jn,„.n Go».- Unk- -in.r n-nk- -I-- Du dem Geringsten getan, hast Dn nur getan. L'iebe und Artung sind die beiden Gaben, die beute Tausende der vereinten Königin-Witwe von berzen darbringen. Liebe und Achtung, so soll es bleiben noeb viele, viele >i bre; von Lu ln und Artung sür die Königin N'erden die Auszeichnungen der Gesebiebte den kommenden Geschlechtern erzählen. Litt»' „nd Achtmil, der tu>»i>t>n! Papstwahl. Rom. 1. August, Uhr. Kardinal Sarto ist zum Papst gewählt. Kardinal Sarto, Patriarch von Venedig ist in Riese, Diözese Treviso, am 2. Juni 1G'>5 geboren. Er ist gänz lich aus dem Pfarr ,md Seelsorgeklerus hervorgegangen: erst am 10. November IGstl ivurde er iveiteren Kreisen durch seine Ernennung zum Bischof von Mantua bekannt. Ter Papst schätzte ihn sehr hoch, und als Kardinal Agostini, Patriarch von Venedig, starb, bestimmte ihn der Papst zu dessen Nachfolger. Die italienische Regierung machte Miene, ihn nicht anzuerkeimeu. Papst Leo XI 1l. aber kam ihr zuvor, indem er Sarto znm Kardinal kreierte und daher einen Widerstand der Negierung unmöglich mochte. Kardinal Sarto steht seit langem auf der Liste der I'npnbili. und seinerzeit war er fast allgemein als der Nachfolger Leos XlII. genannt worden. Der neue Papst kennt Rom nur von vor übergehendem Aufenthalt. — Kardinal Macchi verkündete I I Uhr .",0 Min. vom äußeren Balkon der Peterskirche die erfolgte Wahl und fügte hinzu: Sarto nehme den Namen Pius X. an. Die Truppen auf dem Petersplatz präsentierten. Auf den. Petersplatz waren viele Lausende versammelt. Wetter prächtig. Pius X. erschien um 12 Uhr 10 Min. auf dein innereu Balkon der Peterskirche und segnete die Menge, die ihm begeistert zujubelte. x x n Ein Presrbandit. Viele akatholische Zeitungen Deutschlands, Testerreichs und der Schweiz bringen seit Jahren die schmutzigsten Skaudalgeschichteu über den katholischen Klerus und die Klöster in Italien. Tie Wiener Judenblätter, besonders aber die Berliner Volkszeitung des Herrn Eohu enthalten fast allwöchentlich die abscheulichsten Skandale »nd brachten bis vor ei stgen Monaten oft sogar ganze Litaneien von Priestervorbrecheu mit anscheinend genauer Angabe von Name, Trt, Zeit usw. Mit diesen Skandalchroniken über erotische Priester wird gegen die katholische Kirche ein wahrer literarischer Kulturkampf geführt, von dem man sich einen größeren Erfolg auf das sensationssüchtige und urteils lose Lesepublikum verspricht, als von langen Polemiken. Die Zentralausknuftsstelle der katholischen Presse hat im Laufe der letzten drei Jahre festgestellt, daß fast alle jene Skandalgeschichteu entweder total erfunden oder gänzlich entstellt sind, daß in vielen Fällen die betreuenden Personen (Priester, Nonnen», um die es sich angeblich handelt, gar nicht existieren, und daß der Urheber oder Berichter jener Verleumdungen ein gewisser Ist,-. ja,-. Franz Lipp ist. Letzteres gibt auch das Hauptorgan dieses Ver leumders. die Berliner Volkszeitung. indirekt zu. indem sie in Nr. .'!4ck vom 25. Juli den von der Zentralauskunfts stelle der katholischen Presse als ihren Skaudalberichterstatter bezeichnten Dr. Lipp zu verteidigeil sucht und hinzufügt. sie habe dessen Berichten niemals den geringsten Zweifel entgegengesetzt!! Kurze Andeutungen über Lipp in der katholischen Presse nennt das tsozial-) demokratische Blatt „Persönliche Anzapfungen". I)r. Lipp hat sich seit Jahren an der persönlichen Ehre vieler wahren Ehrenmäuncr, einer großen Anzahl von Priestern und Ordenslenten durch Lüge und Verleumdung in so frevelhafter Weise vergriffen, daß es nur eine gerechte Abwehr ist, wenn wir auch »eine „Ehre" einmal untersuche», allerdings nicht durch Ver leumdungen, sondern durch unerbittliche Tatsachen. Teste»! liche Behörden und Privatpersonen stellen uns hierzu ein überreiches Material zur Verfügung. Nach den uns vorliegenden Gerichtsaklen ist Lipp schon im Jahre 1G»1 elsmal wegen Beleidigung bestraft, darunter mit vier Wochen Gefängnis wegen verleumderischer Beleidigung aus 1^7. Es ist aus den Akten zu ent nehmen, daß Lipp wegen unwahrer beleidigender Behanp tnngen über den Finanzrat Frdr. Keller in Stuttgart, von diesem mehreremale hintereinander östenllich als „gewerbs mäßiger Verleumder" erklärt wurde unter der Ansforderung, ihn deshalb zu verklagen. Lipp zog es vor. nicht zu klagen. — Bei den Akten befindet sich die Nr. I«'>2 der Neckarzeitnng von IG«l. worin die Gründe. weshalb Lipv aus dem Heilbronner Bürgerverein ausgeschlossen ivurde, angegeben sind. Es heißt darin n. a.: „Es ist selbst verständlich, daß ein Mann, welcher unter Verschiebung eines dummen Bauern seine leibliche Laute wegen eines angeblich 15 Jahre zuvor geleisteten Meineides der Staats anwaltschaft grundlos dennnziert, hernach als Urheber der Tennnziation entlarvt, zu Protokoll des Richters mit eigner Unterschrift erklärt, seine Tante „ans Haß" «fälschlich« angezeigt, zu haben, ein Mann, welcher als I >r. in,'. nie. wegen dieser Verlenmdnng durch zwei Gerichte östentlich in Strafe genommen ist. ein Mann, welcher trotz dieser Ver gangenheit, anstatt Gott zu danken, daß ihm diese Auf nahme bewilligt ist. seinen Eintritt mit Beschimpsnng von Verejusmitgliedern feiert, ein Manu endlich, welcher trotz dieser Vergangenheit sich erdreistel, ehrenhafte, demselben Vereine angehörige Männer nur wegen ihrer politischen Gesinnung östentlich zu beschimpfen .... es ist, wie gesagt, selbstverständlich, daß ein solcher Mann, wie I >,-. Lipp, ans jedem Verein, welcher sich nicht ans Seinesgleichen znsammen- setzt, zu allen Zeiten und allerorts gebührendermaßen vor die Türe gesetzt wird." Alle in dieser östenllichen Erklärung hervorgehobenen Tatsachen sind durch Urteil des .stönigl. Landgerichts Heilbronn als wahr konstatiert. Als Angeschnldigter wegen schwerer Verlenmdnng seiner eigenen Tante vernommen, ivurde Lipp auf den Umstand vcrivi-'sen, daß der angeblich geschworene Meineid seiner Taute nach den auch dem dürftigsten Juristen bekannten gesetzlichen Bestimmungen schon längst verjährt sei. I >r. j„,-. ukr. Lipp entschuldigte sich hierzu mit der Unzulänglichkeit seiner wissenschaftlichen Kenntnisse w>nst aber prahlte er gern mit seiner Wissenschaft und seinen Titeln. So unter zeichnete er sich breitspurig in verschiedenen Eingaben an die Behörden als „der Philosophie und der beiden Rechte Doktor". Freilich ist der Dr. >>>,«!. erlogen, wie die philo sophische Fakultät Jena, bei der er Promoviert haben will, auf eine Anfrage erklärte. In östentlicher Gerichtssitzung am 25. November IstG» h„tte er die Keckheit zu erklären, daß er ein Staatsexamen mit Erfolg gemacht habe. Tat sächlich ist er beim Staatsexamen mit Glanz durchgefallen. Als blutjunger Mensch und trotz der geringen Prädizierung. welche ihm in Bezug auf seine Fähigkeiten seitens einer Autorität wie derjenigen des Staatsrechtslehrers Laband ausgestellt worden war. hatte er die Vermessenheit, sich einem badischen Wahlkreise als Reichstagskandidateu anzu- bieten. Auch hier erlitt ec eine» gründlichen Durchfall! Ebenso ist er durchgefalleu bei alle» seinen Versuche», auf dem Gebiet der Journalistik reich oder doch berühmt zu werden. Er war Redakteur des Beobachters, dam, In haber der Heilbronner Zeitung und ist jetzt Korrespondent der Berliner tsozial »demokratischen Volkszeitung in von wo aus er nach dem Bericht eines italienischen Aus- kmiftsbnreaus „gleichzeitig an katholische <!> und liberale bezw. demokratische Blätter" Korrespondenzen ver,chn.en »oll. "g„s die demokratische Parteipresse — abgesehen von dem Skandalblatt Berliner Volkszeitung - über de» Demokraten Lipp denkt, zeigt folgende Aeußernng der Frank'. Ztg.: „Ein Herr , I >, . Franz Lipp>. der seit der verbältnismäßig kurzen Zeit, während welcher er zur Volkspartei sich zählt, diese als Staffel benutzt, um zu jener Höhe emporzusteigen, die seiner maßlosen Selbstüberschätzung entimicht, der in der Verfolgung dieses Zweckes vor keinem noch so frag würdigen Mittel znrückschreckl und weder ans den guten Namen und die politische Ehre der Parteigenossen, noch ans das Interesse der demokratischen Sache wirtlich Rücksicht nimmt". Lipp verbreitet, wie gesagt, seit Jahren über erotische Geistliche und angeblich „klerikale Parteimänner' eine Lkandalchronik, die er in der Kneipe erfährt oder ans dem römischen sozialdemokratischen Asino lEiel». dem schmutzigsten uns bekannten Revolverblatt der Welt, absck,reibt wenn er sie nichl selbst glatt erfindet. Heber die persönliche Litt lichtest «im engeren Sinne« dieses Sittenrichlers könnten wir recht „pikante" Mitteilungen machen, wenn wir nicht Namen ans achtbaren Familien nennen müßten. Schon in Heidelberg als Student und Mitglied der katbolisch.n Verbindung Palatia sowie des kattzolisckieii Kasinos vergriff er sich an der Ehre eines jungen Mädchens ans angesebener Familie, welches er in der gemeinste» Weise verleumdete. Er ivurde deswegen aus der Palatia und dem Kasino mit Schimpf und Schande hinansgewonen. Sein Familien leben ist ein zerrüttetes. Mil seiner Frau kam es zu einer zeitweiligen Scheidung, und seine angebliche» prozessualischen Siege über seine Frau, die ans hochachtbarer Familie stammt, scheute er sich nicht in seiner eignen Zeitung aus znposannen! Aus Rom verduftete er s. Z. wegen einer übelriechenden Familiengeschichte und von seinen vikanlen Abenteuer» in Porto Recanali weiß die dortige Badegeiell schalt z» erzählen. Dntzendemale ist Lipp in Zeitungen, Vereinen. Flng- blältern als gemeiner Lügner und Verleumder hingeslelll worden, ja Herr Rechtsanwalt Paul Herrmann Moegling aus Heilbronn erklärte schriftlich am :',«». November >G'l: „Ich habe den I «> . Livp öffentlich vor allem Volke mit einem Hagebnchenslock,' windelweich geichlagen und ihn östentlich ansgesordert. mich zu verklagen." Ei» Herr Wilhelm Fuchs ans Heilbronn nannte ilm einen ..gewerbs mäßigen Lügner", einen „journalistischen Schurken": ein protestantischer süddeutscher Verlagsbnchbändler erklärte. Lipp sei eine „katilinarische Existenz ,wr ,'x,eine große deutsche Firma in Mailand, seinem seitherigen Ans enthaltsort. gibt ibm das Prädikat: „Lump ersten Ranges"' eine Heilbronner Sladtbehörde drückt sich über Lipv folgen dermaßen aus: „Preßbandit schlimmster Art. wegen Be leidigung steckbrieflich verfolgt und flüchtig. In einem uns vorliegenden Schreiben eines Richters heißt es: „Lipp gilt in ganz Württemberg als ein höchst zweifelhafter Eharakter ans deutsch gesagt: gemeiner Kerl." Lipp, dem wie jedem Bürger in Hestbrou». ja in ganz Württemberg, jene Kose- »amen und namentlich die durch Rechtsanwalt Moegling applizierte Tracht Prügel wohl bekannt sind, tzätte seine Ehre vor den Gerichten wiederverlaugeu müssen, wenn er sich unschuldig und als Ehrenmann erachtete! Aber feig wie alle Verleumder, zog er es vor. zu schweige», oder aber mit nichtssagenden Erklärungen und neuen Lügen sich immer weiter bloßzustelleu. Allerdings hat er einmal wegen r„. 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