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84. Jahrg. Mittwoch, den 22. Juli lS3I. M. 168. ver ILirckenvorsisnÄ vernsdack, den 21. lull 19ZI. Der Gemeinderat. Der Bericht über -en ersten Lag Uhr Entspannungen ist der Welt nicht geholfen. - WM» In der Regierung nahestehenden Kreisen wird mangels anderer Erfolge großer Wert darauf gelegt, auf die „Entspan nung" hinzuweisen, die infolge der Ministerreise nach Paris eingetreten sei. Niemand wird den Wert persönlicher Aus sprachen und des sich Kennenlernens bestreiten. Aber ebenso wenig darf übersehen werden, daß es nur geringfügiger Ein- Wirkungen bedarf, um di« Spannung wieder herzustellen. Ent- spannung ist mithin ein Begriff, der in der Realpolitik ohne praktischen Wert ist. Ob die Londoner Konferenz zu einem brauchbareren Er gebnis führt, als die Pariser Besprechungen aufzuweisen haben, steht dahin. Die Aussichten sind nicht glänzend. Eine große Gefahr liegt vor allem darin, daß man in London nicht die Absicht zu haben scheint, den Dingen auf den Grund zu gehen, d. h. daß man aus Angst vor der französischen Empfindlichkeit nur die Symptome der Krise, nicht aber ihre Ursachen behan- dein will. Mit der bisher geübten Methode des Fortwurstelns wird die Lage nur verschlimmert. In London muß man zu ganz großen Entscheidungen kommen, mitChequers-Geist und Anscheinend hält der britische Ministerpräsident nicht viel von dem Ehequers-Geist Pariser Artung. Sonst hätte er bei der Eröffnung der Londoner Siebenmächtekonferenz wohl nicht so ernste Worte an die Versammelten gerichtet. Die Ansprache Macdonalds unterstreicht die auch durch mystische Wortbildung nicht aus der Welt zu schaffende Tatsache, daß die Unterhand lungen in Paris praktisch ergebnislos verlaufen sind. Junger Dobermann ohne Steuermarke zugelaufen. Wenn bas Tier nicht innerhalb 3 Tagen abgeholt wird, wird ander weitig darüber verfügt. Raschau, den 21. Juli 1931. Verlängerung kurzfristiger amerikanischer Kredit«. Neuyork, 20. Juli. Wie „Associated Preß" erfährt, er- neuern die Wallstreetbanken die deutschen kur, frist«, gen Kredit« bei Fälligkeit im Einvernehmen mit Londv. ner Danken, um fed« weitere Anspannung der kritischen Ft- naurlage Mitteleuropas zu vermeiden. London, 20. Juli. Die Konferenz, die um 6)4 abends begonnen hat, dauerte bis um 8N Uhr. Nach Beendigung der im Zimmer des Premierministers im Unterhause abgehaltenen Sitzung der sieben Mächte wurde fol- gendes Kommunique ausgegeben: Die erste Sitzung der internationalen Konferenz fand Mittwoch, dm 22. Juli 1931, vorm. 10 Uhr sollen in Schwarzenberg 10 Damenmäntel, 1 Plüschjacke, 1 weiße» Kleid, 12 Bulgarenblusen öffentlich meistbietend gegen sofortige Bar zahlung versteigert w«rden. 2 717/31. Sammelort der Bieter: Hof des Amtsgerichts. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Schwarzenberg. Ehequers-Geist? Der Reichsaußenminister hat in Paris zu den Vertretern der Presse gesagt, es sei ein neuer Anfang in den deutsch, französischen Beziehungen im Ehequers-Geist gemacht worden. Vorläufig kann sich die deutsche Oeffentlichkeit keinen rechten Begriff davon machen, was darunter zu ver- stehen ist. Man hat allgemein den Eindruck, als ob das eng lisch-deutsche Wochenende in Chequers nicht gerade greifbar« Erfolge gezeitigt hätte, und ohne solche nützt doch der schönste Geist nichts. Nach dem, was über die Pariser Besprechungen durchsickert, scheint der Ehequers-Geist etwas ebenso nur in der Einbildung Bestehendes zu sein wie der seinerzeit so berühmte, jetzt längst nicht mehr beachtete Locarno-Geist. Es ist also ein nicht sehr glücklicher Einfall des Dr. Curtius gewesen, solche Geist-Beschwörungen vorzunehmen. Beginn -er Londoner Konferenz. Wir- die schwere Zeil ein großes Geschlecht von StaatsmSnnern finden? Gehaltszahlung in Laien. Berli«, 21. Juli. Der Reichspräsident hat «ine Verord nung über di« A«»zahl» «an»« Dkenstbezügen er« lassen, die mit Rücksicht aufekne gegenwärtig« oder früher« Tätigkeit im öffentlichen oder privaten Dienst ge- währt werden. Gemäß dieser Verordnung sind «. a. die Dienst« bezüge der Reichsbeamten und der Soldaten der Wehrmacht, die Versorgnngsbezüge der Waxtegeldempfänger «nd Ruhe- gehaltsempfänger des Reiche», sowie der Hinterbliebenen von Reichsbeamten vorübergehend in der Weise anszuzahlen, daß di« Hälfte de» Monatsbezuges am bisherigen Auszah- lungstage, der Rest zehnTage später ansgezahlt wird. Auf die Zahlnngsweise der Bezüge der Ange st eilten im Reichsdienst findet die Verordnung entsprechend Anwen dung. Die Länder, Gemeinden, Verbände «nd son stigen Körperschaften de» öffentlichen Rechts sind berechtigt «nd verpflichtet, ebenfalls entsprechende Regelungen zu treffen. In der Verordnung wird ferner bestimmt, daß Bezüge für Dienstleistungen im privaten Dienst, die für einen Zeit« raum von mindestens eineu Monat gewährt «erden, vorüber gehend an anderen al» de« bisherigen Auszahlnngstage« be- zahlt werden können. Jedoch mutz bei Monatsbezügrn minde« stens die Hälfte de» Monatsbezuge« am bisherige» Zahlung», tage, der Rest zehn Tag« später bezahlt werden. Schuldner, die durch die veränderte Zahlungsweise ohn« ihr Verschulde« gehindert «erden, «ine fällig« Mietzinszahlnng z« leisten, unterliegen nicht den Rechtslage«, di« sonst wegen der nicht rechtzeitigen Zahlung nach Gesetz oder Vertrag «intrete« würden. unter dem Vorsitz des britischen Premierministers i« seinem Zimmer im Unterhaus« heute nachmittag um 6>L Uhr statt. Der Vorsitzende eröffnete die Konferenz, indem er die Delegierten willkommen hieß, und gab eine Erklärung ab, in der er Ursprüngeund Ursachen der Krise, die zu der augenblicklichen Lage geführt hat, auseinandersetzte, desgleichen die Wichtigkeit der Aufgabe der Koüferenz. Laval gab der Konferenz einen Bericht über di« Zusammen künfte, die in Paris stattgefunden haben, und setzte den Geist auseinander, in dem die Besprechungen zwischen den franzö sischen und den deutschen Ministern eingeleitet wurden. Er legte im einzelnen die Stellung Frankreich» in der bevorstehenden Debatte dar «nd drückte von ne«em die Hoff nung loyaler Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland für die Wiederherstellung de» Ver trauens und des Kredits in der Welt aus. Brü ning bestätigte del, Geist der Zusammenarbeit und drückte seine Dankbarkeit für die Gelegenheit der Pariser Besprechun gen aus. Er gab hierauf eine Darlegung mit Stati stiken über die finanzielle Lage Deutschland» «nd über die Maßnahmen, die getroffen worden sind, «m ihr z« begegnen. Er drängte a«f die notwendige Unterstützung auf Besserung der Lage. Fragen de» Ver fahrens wurden hierauf erörtert, «nd die Sitzung wurde bis morgen vertagt. Eine Plenarsitzung der Konferenz wurde auf 10 Uhr vormittags beim Forelgn Office festgesetzt. Die in dem Kommunique erwähnten Ausführungen Brü- nings galten hauptsächlich der deutschen Krise und der Finanz lage Deutschlands. Er hob hervor, daß vor allem zwei Erfor dernisse erfüllt werden müssen; ein Aufhör«« der Ab- rufungderfremden Kredit« «nd eia« Erhöhung derGolddeckederReichsbank. In seinem Schlußwort faßte Macdonald noch einmal die Ausführungen Lavals und Brünings zusammen. Die Be ratungen wurden in einem außerordentlich versöhnlichen Geist geführt. , Nach der Sitzung hatte Macdonald die deutschen Minister zu weiteren Besprechungen tm Unterhaus zurückgehakten und sie ersucht, mit ihm das Abendessen einzunehmen. An dem Essen nahmen, auch Snowden, Henderson und der Unt«rstaatss«kve- tär im Auswärtigen Amt, Sir Robert Dansittart, teil. ward Kurrsm Krankenlager bat Oott, uneorva Ileden »tsllvvrtrstencksn Vomltzsndsn cker klrckgemslndo- Vertretung Herm Fabrikbesitzer HuAv am 18. lull aus unserer dUtto adgerukon. Leit dem 26. dISr- 1922 gekürte er unserer kvrporscbaN an. blII groSsr Treue bat er sein Lbronamt verwaltet. Osrn stellte er seine 2elt und Kraft cker kirctigsmslnäs-ur Vertagung, insbesonckors Kat er ibr als Vorsitzender cke» kmanraussckmöes wertvolle Diensts geleistet. Durck treuen Dssuck ckss Oottesckienstes gab er ein gutes Vorbild. Wir ruisn ikm ein ksrrllcks, .Nabe Dank' In ckls kwlgkeit nack und werden »ein OsdScbtnis stets in kkren kalten. Eröffnungsansprache Macdonalds. London, 20. Juli. Die Rede, mit der Macdonald die erst« Sitzung der Siebenmächtekonferenz eröffnete, hatte etwa fol- g«nden Inhalt: Der gegenwärtige Augenblick mag einWende. punkt in der Geschichte der Welt sein in gutem oder schlechtem Sinn. Wenn wir keine Lösung der gegen- wärtigen Krise finden können, kann niemand die p o l i t i sch en und finanziellen Gefahren voraussagen, die sich daraus ergeben werden. DiebesondereLageDeutsch. lands sowohl als Export, als auch als Schuldner, staat hat alle Probleme, die bei den anderen Staaten ein« weniger kritische Form angenommen haben, in ganz beson ders starkem Grade auf Deutschland konzen« triert. Die deutsche Regierung hat sich gezwungen gesehen, im vorigen Mongt zu erklären, daß sie nicht we! terqehen könne, und daß sie von ihrem Recht, einen A u f s ch u b ihrer Verbindlichkeiten unter dem Poungplan zu v«. klären, Gebrauch machen werde. Dies beu nruh i g te die a « s. ländischen Kreditgeber, von deren Unterstützung Deutschland in großem Maße während der letzten sechs Jahre abhängig «ar. und Zurückziehungen von kurz. Krediten folgten in sehr großem umfang«. Vis zum 18. Juni schien di« Lage fast hoff, nungslor, als das Antlitz der Mit in einer halben Stunde Jahrmarkt in Aeustä-tel Sonntag, den 2«. «nd Montag, de» 27. Juli 1931. Di« amtlichen Bekanntmachunaen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen de» „Ermebirgischen Dolksfreund»' i« Au», Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingeseben werde» Amtliche Anzeigen. Mittwoch, den 22. Juli 1931, vorm. 9 Uhr sollen im Der- steigerungsraume des Amtsgerichts Aue öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: 2 Bettstellen, 2 Racht- schränkchen, 2 Küchenrahmen, 1 Ofenbank, 1 Kleider- «nd Wäscheschrank, 1 Waschkomode, 1 Ausziehtisch, 1 Aufwaschtisch mit Zinkanflage, 1 Küchenbüsett, 1 Kleider, «nd Wäscheschrank ohne Glas, 8 «üchenstllhle mit Linoleumfltze, k Fußbänke, 1 Nachtschränkchen ohne Platte, 1 Aufwaschtisch mit Linoleum belag, 1 Sprechapparat, 29 Schallplatte«, 1 qebr. Sprechappa rat mit Ferneinwurfkasten, 43 gebr. Schallplatte«. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Aue. Mittwoch, den 22. Juli 1931, vorm. 10 Uhr sollen im ge richtlichen Versteigerungsraum 1 Kntschgeschirr «nd 2 Rollen Zeichenpapier öffentlich meistbietend gegen sofortige Darzah- lung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schneeberg. Mittwoch, den 22. Juli 1931, nachm. 2 Uhr sollen an Ort und Stelle 2 Kachelöfen «. 1 kleiner Stubenofen (neu) öffent- sich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Hof des Amtsgerichts. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht« Lößnitz. ifft«. »amu«»sch«f»tz<a— l», 1«. Militz, s»n«d«s, und »u «Skip- v« «ckSUiU A,« «u »« «1» «Kd «NM- «» tzckM««. v<r Ar«i» «,«,»««« dr«. >.Si»a«iuN« I« c»i»diu»«,lr» so —» em>«,ckiKd« »<»«»»« »>, «m-Ick» »» »U « «m d»M PU». »». E»««, wo, f»r dt, «> m» »«L< «I«. «« «uw»» »I NclchiplouU«. VUxzi, «r. Iw«. O<»<M»«-*Ir»-a««t«i A«, ««dl«», Ar. « Tagebla« - «nd Schwarzenbtrg, d« Stadlrät« in Srünhain, Lößnitz, Neustadl«! und Schneeverg, d«r Ataaajäwt« in Au« und Schwarzenberg. ^7- 7- —- -7- E» »erd« «utzerde» »ervstenlllchlr »etzanntmachung« der «tadiräk« « Am »nd Schwaqeaberg «nd d« Amisgerichl» ,« Sohanngeorgenstadt. Verlag S. M. Gärtner, Aue, Sachfe«. »«mf»«»«» «« « »d «, «dnl» Almi ««) «4 VS»'«»'»« 10, Sch«v»n>»«1 »»IS 0n»la»s«ckfii »Ei«»»»»»«»