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ämts- und änzeigeblatt für öen Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Cel.-Kdr.: Amtsblatt. VezugLpreisvierteljährl.1N.1.50einschließl. r des „DUuslr. Unterhaltungsblatts" und der humoristiIchenveilage„Scifenblascn"mder z Expedition, bei unserenUotcn sowie bei allen Z Reichspostantzalten. ! 187 str Eibenstock, Larlrselb, hunbrhübel, Neuheide, Gberftützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, llnterftützengrün, Mldenthal usw. ^»»»» ! Erscheint täglich abends mit Ausnahme der t Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. ; Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Z Pfennige. Im amtlichenTeilediegespaltene ! Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. NO. ISIS Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. — 62. Jahrgang. Soimabciid, dcn 14. August Auf Grund von 8 l>-t der Bekanntmachung über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus dem Erntejahr 1915, vom 28. Juni 1915 (Reichsgesetzblatt Seite 363) wird folgendes angeordnet: I. Wer mit dem Beginn des 16. August 1015 Vorräte früherer Ernten an Roggen und Weizen, allein oder mit anderem Getreide (Gerste nsw.) außer Hafer gemischt, ferner an Roggen- und Weizenmehl (auch Dunst), allein oder mit anderem Mehl gemischt, in Gewahrsam hat, ist verpflichtet, diese Vorräte bei der Ortsbehörde (Stadtrat, Bürgermeister, Gemeindevorstand und Gutsvorsteher) bis zum 20. August 1015 getrennt nach Arten und Eigentümern, anzuzeigen. Vorräte, die sich zu dieser Zeit auf deni Transporte befinden, sind von dem Empfänger unver züglich nach dem Empfange anzuzeigen. II. Die Anzeigepflicht erstreckt sich nicht auf s) Vorräte, die im Eigeutume des Reiches, eines Bundesstaats oder Elsaß- Lothringens, insbesondere im Eigentum eines MilitärfiskuS, der Marine- verwaltung oder der Zentralstelle zur Beschaffung der Heeresverpflegung in Berlin stehen; b) Vorräte, die im Eigeutume der Kriegs-Getreide-Gesellschaft m. b. H. oder der Zentral-Einkaufs-Gesellschaft m. b. H. stehe«; c) Vorräte an gedroschenem Brotgetreide und an Mehl, die bei einem Besitzer zusammen fünfundzwanzig Kilogramm nicht übersteigen; ck) Vorräte, die durch de« Bezirksverband Schwarzenberg an Händ ler, Verarbeiter oder Verbraucher (z B. Bäcker) seines Bezirks nach Maßgabe der für den Vezirksverband bestehenden Bestim mungen über die Berbrauchsrcgelung bereits abgegeben sind. e) Vorräte an Brotgetreide oder Mehl, das nach dem 31. Januar 1915 aus deni Ausland eingeführt ist. Mit dem Beginne des 16. August 1915 sind die vorerwähnten anzeigepflichtigen Vorräte für den Vezirksverband Schwarzenberg beschlagnahmt. III. Wer die Anzeige nicht in der gesetzten Frist erstattet oder wer wissentlich unrich tige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu fünfzehnhundert Mark bestraft. Die Ortsbehörden haben über die bei ihnen eingehenden Anzeigen ein Verzeichnis zu führen und dieses bis znm 23. August 1915 an den Vezirksverband Schwarzenberg einznsenden. An die Ortsbehsrden ergeht noch nähere Anweisung. Dcr BezirtHverband der Kgl.MtshauMilnmschast Schwarzenberg, am 11. August 1915. Dr. Wimmer, Amtshauptmaun. Städtischer Verkauf vou Flcischkonscrvcn Sonnabend, den 14. August iS 15, vormittag von 7—12 Mr. Stadtrat Eibenstock, den I3. August I9lö. Neue Fortschritte in den Argonnen «nd im Osten. ErsolgrcichcBcschichmia itlilicnisHcr Kllfteii- ImhnaiNagcu. Im Westen haben unsere tapferen Truppen einen neuen Erfolg in dcn heißumstritteueu Argonnen er rungen. Der gestrige Heeresbericht meldete darüber: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 12. August. Westlicher Kriegsschauplatz. In den Argonncneroberten wir nörd lich vou Vienne le Chateau eine französische Be scstigungsgruppe, das Martinswerk, machten 74 unverwundete Gefangene, darunter 2 Offiziere, und erbeuteten 2 Maschinengewehre und 7 Minen Werfer. Der Feind erlitt große, blutige Verluste. Bei der Wegnahme eines feind lichen Grabens nordöstlich la Haracee fie len einige Gefangene in unsere Hand. Unter Zu rücklassung von 40 Toten floh der Rest der Besatzung. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarfchalls von Hindenburg. In Kurland und Samogi tien ist die Lage unverändert. Südlich des Niemen schlugen die Truppen der Armee des Generals von Eichhorn einen mit erheblichen Kräften ausgeführten Angriff am Dawina Ab schnitt blutig ab. Der Gegner ließ. 70!) Gefangene in unseren Händen. — Die Armee des Generals von Scholtz nahm dcn Brückenkopf von Wizna und warf südlich des Narew den Feind über den Gacfluß zurück. Seit dem 8. August machte die Armee 4950 Mann, darunter 11 Offi ziere, zu Gefangenen und erbeutete 12 Masckffnen- gcwehre. — Die Armee des Generals von Gall witz stürmte Zambrowo und drang weiter südlich unter ständigen Kämpfen über Andrze- jow in östlicher Richtung vor. —Vor Nowo-Ge- orgicwsk nichts Neues. — Eins unserer Luftschiffe belegte den Bahnhof von Bialy stock mit Bomben. Größere Explosionen wurden beob achtet. Heeresgruppe des Generalfeldmarfchalls Prinzen Leopold von Bayern. Unter viel fachen Kämpfen mit feindlichen Nachhuten wurde du Verfolgung fortgesetzt und der Muchawka- Abjchnitt überschritten. Lukow ist be setzt. Heeresgruppe des Geiuralfeldmarschalls von Mackensen. Nachdem die verbündeten Ar meen an mehreren Punkten in die zähe verteidigten seindlichen Stellungen eingebroch.n waren, sind die Russen seit heute Nacht auf der ganzen Front zwischen Bug und Parczewim Rückzüge. Oberste Heeresleitung W. T. B.) Wie unangenehm der neueste Argonnen Vorstoß der sranzösischen Heeresleitung ist, geht aus folgen der Depesche hervor: Genf, 12. August. Der heutige Bericht des Generals Humbert aus dem Ar go n n en w ald e läßt die französische Armeepresse unbefriedigt, weil aus ihm deutlich erhellt, daß General Humberr sich bei Vienne le Chateau nahe einer besonders wichtigen Durchbruchsstelle überrennen ließ. General Humbert ist der neue Befehlshaber der Armee vou Verdun, von dem gestern berichtet wurde, daß er demnächst einen „großen Schlag" gegen die kronprinzliche Armee zu führen beabsichtige! Eine französische Zeitung weiß ferner von der V c r n i ch t u n g einer Batt e r i e in dcn Vo geseu zu berichten: Lyon, 12. August. Der Lyoner „Nouvelrste" berichtet, daß bei den Kämpfen in den Vo gesen eine französische 7 5-mm Batterie bei einer Fabrik Stellung nahm, als sic von der deutschen schweren Artillerie entdeckt und nnter Feuer genommen wurde. Bevor die französischen Kanoniere die Zeil fanden, ihre Geschütze in Tätigtest zu setzen, wurden sic von dcn Deutschen mit einem Hagel von großkalibrigen Geschossen überschüttet. Der Offi zier, alle Unteroffiziere, die gesamte Bedienungs Mannschaft mit Ansnahme eines Mannes wurden ge tötet, ebenso die Bespannung von 24 Pferden Die Geschütze wurde» unbrauchbar gemacht. Ju Flandern sind die Kämpfe neuerdings auch wieder lebhafter geworden: Amsterdam, 12. August. „Tclcgraas" meldet von der Grenze: Heute ertönte wieder überaus schweres Geschützfeuer in Flandern, namentlich aus dcr Richtung Dixmniden, sodaß die Häuser der Grcnzgemcin- den zitterten. Die Aktion dauert jetzt unaufhörlich seit Sonntag mittag. Mst Energie und Schnelligkeit wird an dcr gan zen Front im Osten die Verfolgung der im Rück zug befindlichen Russen fortgesetzt und die feindlichen Kräfte, für die ihrer numerischen Stärke »ach die Bezeichnung „Nachhuten" kaum noch gerechtfertigt ist, werden ohne Zaudern geworfen. Der oben abge- druckte Generalstabsbericht verzeichnet eine ganze Reihe neuer bedeutungsvoller Fortsckritte. Als Folge dieses unerwartet raschen und unaufhaltsamen Vordringens der deutschen Heere wird jetzt bereits die Räymung Wilnas und Dünaburgs erwogen: Kopenhagen, 12. August. „Bcrlingske Tidende" meldet aus Paris: In wohlunterrichteten russischen Kreisen verlautet, man könne erwarten, daß der russische Rückzug noch einige Zeit fortdauern wird. Wilna soll auf gegebenwerden. Die Vorbereitungen sind in vol lem Gange. Die öffentlichen Einrichtungen wurden bereits fortgebracht. Zur Zeit werde» alle Wertgegenstände, die sich in den Museen und Sammlimgen der Stadt vorfin- deu, fortgeführt. Londoll, 12. August. Das Reuterschc Bureau erfährt aus Petersburg: Auch die Beamte» bereite» sich darauf vor, Dünaburg z u verlasse n. — Die Mi litärbehörden rufe» die Männer vom 17. bis zum 45. Lebensjahre für Feldarbeit auf. General Rnßki hat mit dem Distriktsgeneral die Stadt besucht. lieber den Einzug des Eroberers von Warseyau in die Stadt liegt noch folgender Bericht vor: Berlin, 12. August. Der Einzug des Prinzen Leopold in Warschau erfolgte bei schönem Wetter. Der Prinz wnrde vou dem kommandierenden General und dem Gouverneur empfangen. Während des Abschreitens der Ehreukompagnie spielte die Musik „Deutschland über alles". Der Prinz wurde von dcr Bevölkerung ehrerbietig begrüßt. Er ritt durch die Hauptstraßen zum Sächsischen Platz und nahm vor der russischen Hauptkirche eine Parade ab. Dann fand die Ueberreichung des Eisernen Kreuzes an Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften statt. Für die Warschauer Bevölkerung bildet der Einzug eine Gewähr dafür, daß W a r schau fest i u unsere m Besitz ist. — Zum Gouverneur von Warschau wurde der komman- diereude General v. Scheffer-Voyadel ernannt, der durch den berühmten Durchbruch bei Bschesini) im Dezember bekamst geworden ist. Er ernannte den Fürsten Lubo mirski zum Präsidenten der Stadt. Tie „Tägl. Rundsch." berichtet: „Daily News" melden aus Petersburg, daß in folge der Räumung der Städte zwischen Warschau und Brest-Lstowsk voll der Zivilbevölkerung sich jetzt etiva 200000 Menschen auf der Flucht aus diesem Gebiet befinden. lieber die Fortschritte der österreichisch-ungarische« Heere und die Tätigkeit der Flotte wird gemeldet: Wie», 12. August. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Die nördlich des untere» Wieprz verfolgen den österrcichijch ungarischen Kräfte haben heute Lukow genommen und die Bystrjyza westlich Radsyn überschritten. Zwischen der Tysmie- niza und dem Bug wurden gestern die Russe» voir unseren Verbündeten an mehreren Stellen ge worfen. Der Feind räumte heute früh das Gc- sechtsfeld und zieht sich zurück Sonst ist die Lage inwcrändert. Italienischer Kriegsschauplatz. An der kü sten län dis ch e n Front wurden in dcr vergangenen Nacht ein großer feind lick; er Angriff gegen den vorspringenden Teil des Plateaus vou Doberdo und zwei Vorstöße bci Zagora, denen untertags heftige Artillerie vorbereitung vorangegangen war. unter gro ßcn Verlusten der Italiener abgewie- j c n. Vor dem Görzer Brückenkopf herrscht Ruhe. A» den übrigen Fronten danern die Gcschützkämpfe und Plänkeleien fort. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant.