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Dresdner Journal : 19.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189905198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18990519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18990519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-19
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Journal : 19.05.1899
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vezussprets. Für Dresden vierteljährlich: 4 Marl Sv Pf, bei den Kaiser. Üch deulfche» Postanstalt«» vierteljährlich » Mark; außer, halb de« Deutschen Reiche- Post. und Stempelzuschlaa. Emjtlne Rammern: 10 Pf. Erscheine«: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abend«. Fernfpr.-Anschluß: Rr. L»»S Zres-ner «ukündtsuus-sebühren: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner Schrift »0 Pf. Unter „Eingesandt" di« Zeile S0 Pf. vei TakcUr». und Ziffernsag entsprechender Aufschlag. Hera» »grber: Königlich« Expedition de« Dreidner Journal« Dresden, Zwingerstr. 20. Fernspr-Anschluß-Nrir-L 114. Freitag, den 19. Mai abmds.1899. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben dem in den Ruhe stand getretenen Postschaffner Kretzschmar gen. Leh- . mann m Dresden das Allgemeine Ehrenzeichen Aller- gnädigst zu verleihen geruht. Bekanntmachung, die Ausloosung Königl. Sachs. Staatspapiere und die Auszahlung fälliger Kapitalien, Zinsen und Renten der Staatsschuld betreffend. Die öffentliche Ausloosung der planmäßig den .31. Dezember 1899 . J-nx-r l«X>- 3^ Staatsschuldenkassenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66 und /68, 3'^ ?b StaatSschuldenkassenscheine vom Jahre 1867, 31b 1b Staatsschuldenkassenscheine vom Jahre 1869 und der durch Abstempelung in StaatSpapiere um gewandelten Löbau-Zittauer Eisenbahnaktten lät. A (zu verzinslich) und I-it. L (zu 4 4b verzinslich), ingleichen der auf den Staat übernommenen, den 1. Dezember 1899 rückzahlbaren 3H Partialobligationen von den Jabren 1839/41 der vormaligen Leipzig-Dresdner Eisenbahn - Compagnie soll Se« 29. Mai diese» Jahre» und folgende Lage vormittags von 11 oder 10 Uhr an im hiesigen Landhause I. Obergeschoß stattfinden. Die Kapitale der nach den Ziehungslisten vom .5., 6. und 9. Dezember vorigen Jahre- auSgeloosten, den 1899 fälligen StaatSschuldenkassenscheine der Anleihen von den Jahren 1852/68, 1867 und 1869 und Schuldscheine vom Jahre 1872 der vor maligen Leipzig - Dresdner Eisenbahn-Compagnie, in gleichen die im nämlichen Termine fälligen Zinsen und Renten, von Staatsschuldenkassenscheinen, StaatSschuld- verschreibungen, Löbau-Zittauer Eisenbahnaktten und Schuldscheinen der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Com pagnie werden vom 15. Javi diese» Jahre» a» gegen Rückgabe der zahlbaren Kapital- und Zins scheine ausgezahlt. Die Auszahlung geschieht bei der Staatsschuldenkasse in Dresden und der .Lotterie- Darlehnskasse in Leipzig, sowie auch bei den Bezirks steuereinnahmen in Pirna, Großenhain, Dippoldis walde, Rochlitz, Borna, Oschatz, Glauchau, Schwarzen berg, Flöha, Auerbach i. B., Marienberg, OelSnitz i. B. und Kamenz, bei den Hauptzollämtern in Schandau und Eibenstock, bei den Hauptsteuerämtern in Meißen, Freiberg und Grimma, bei der Sächsi schen Bank zu Dresden und deren Filialen, bei Herrn Eduard Bauermeister in Zwickau, bei Herrn G E. Heydemann in Bautzen und Löbau, bei der Vogtländischen Bank in Plauen i. B., bei der Döbelner Bank in Döbeln und deren Filialen in Roßwein (Roßweiner Bank) und Waldheim (WaldHeimer Bank), bei Herren Sarfert u. Co. in Weroau, bei der Ver einsbank zu Frankenberg, bei der Neustädter Bank in Neustadt i. S. und bei der Dresdner Bank in Berlin. Dresden, den 17. Mai 1899. Der Landtagsausschuß zu Verwaltung der Staatsschulden. vr. Mehnert. D. Bekanntmachung. Zu Schwurgerichtsvorsitzenden für die im dritten Kalendervierteljahre 1899 beginnende Sitzungsperiode sind nach K 83 des Gerichtsverfassungsgesetzes vom 27. Januar 1877 ernannt worden: bei dem Landgerichte Dresden der LandgerichtSdirektor OberjustizratTxner, - - - Leipzig - LandgerichtSdirektor vr. Franzt, » - - Chemnitz - LandgerichtSdirektor Böhme, - - - Bautzen - LandgerichtSdirektor Abse, - - - Freiberg - LandgerichtSdirektor Oberjustizrat v.Wolf, - - - Zwickau - Landgerichtsdirektor Wolf, - - - Plauen - Landgerichtspräfident vr. Hartmann. Dresden, am 13. Mai 1899. Der Präsident des K. S. Oberlandesgerichts. Lößnitzer. Dietel. Nichtamtlicher Teil. Die sozialdemokratische Gefahr. Die Sozialdemokratie hat erst in diesen Tagen den übrigen politischen Parteien gezeigt, daß mit ihr im Frieden zu leben unmöglich ist. Mit einer An maßung und Parteiselbstsucht sondergleichen sucht sie das Parlament zu beherrschen und ihren Willen durch zusetzen. Wie die ganze Beteiligung der Sozialdemo kratie an den parlamentarischen Arbeiten zugestandener maßen niemals den Zweck hat, praktisch an der Gesetz gebung mitzuarbeiten, sondern vielmehr der Legis lative Steine in den Weg zu legen und die Redner tribüne zu AgitationSreden in unerträglicher Weise zu mißbrauchen, so hat im einzelnen das Bestreben der sozialdemokratischen Fraktion, die für die Arbeiter schaft sehr wichtige Reform des JnvaliditätSversicher- uagSgesetzeS zu verschleppen, gezeigt, daß nicht Arbeiter interessen, sondern Interessen der Parteimacht für die Sozialdemokratie bei ihrem parlamentarischen Verhalten maßgebend sind. Bei der sehr geschickten Agitation der Sozialdemokratie und der recht ungenügenden Gegen- agitation der in sich zersplitterten „Bourgeois" wird e- schwer, wenn nicht unmöglich sein, die Arbeiterschaft davon zu überzeugen, daß die Vertretung ihrer Interessen in den Händen der Sozialdemokratie Übel aufgehoben ist. Man sollte sich aber wenigsten- hüten, zu dem Nimbus, den sich die sozialdemokratische Partei den Arbeitern gegen über al- Arbeiterpartei ohnegleichen zu geben verstanden hat, noch einiges beizutragen. Rühmt sich die Sozialdemo kratie ihrer großen Erfolge in den letzten Jahren, so hat sie diese vorzüglich denjenigen sozialreformerischen Politikern und Zeitungen zu verdanken, welche unver drossen auf die Berechtigung gewißer sozialdemokra tischer Forderungen, ja auf die Verdienste Hinweisen, die sich angeblich die Sozialdemokratie um die Arbeiterschaft erworben habe. Ohne diese „menschen freundliche" Hilfe und ohne den Wegfall de- Sozialistengesetzes würden wir nicht in Deutschland die Ehre haben, die stärkste sozialdemokratische Partei der Welt zu besitzen. ES ist ein sehr billiges Vergnügen, der Sozial demokratie „Mauserungen" nachzuweisen und unser Volk darüber zu „belehren", wie viel seit den letzten Jahren die sozialdemokratische Bewegung an Gefahr verloren haben solle. Daß die „Genossen" Bebel, Liebknecht und Singer nicht ohne weitere» das Deutsche Reich umzustürzen und die soziale Republik rinzu- richten vermöchten, ist auch vor den verschiedenen „Mauserungen" überall anerkannt worden. Kann man darum aber ernsthast behaupten wollen, da- planmäßige verhetzende Treiben der internationalen Sozialdemokratie, da- seine Spitze gegen unser Vater land richtet, bedeute keine Gefahr für unS? Freilich hat die bürgerliche Demokratie in dieser Hinsicht ein üble- Beispiel gegeben und in der Herabsetzung der heimischen Zustände und Verhimmelung ausländischer Verhältnisse Großes ge leistet; allein diesem Vorgehen fehlte immerhin der internationale Charakter, und schließlich fand e» durch die Bevölkerung selbst die notwendige Korrektur Die Sozialdemokatte aber ist grundsätzlich reich-feindlich und sucht ihren starken Anhang durch systematische Agitation in eine vaterland-lose Gesinnung hinein- zutreiben. In diesem Punkte steht die deutsche Sozial demokratie einzig da. Die „Genossen" der übrigen Länder bleiben immer in erster Linie national, namentlich bleiben die französischen Sozialdemokraten unter allen Umständen Franzosen, die englischen „Genossen" Engländer. Welcher ausländische Sozialrevolutionär aber würde gar sich dazu hergeben, das eigene Land vor Ausländern in so schamloser Weise herabzusetzen, wie das die deutschen Sozialistevsührer, namentlich die Herren Bebel und Liebknecht in England, in Frankreich, in der Schweiz rc. in zahlreichen öffent lichen Reden gethan haben? Glaubt man in den jenigen Kreisen, die in der Sozialdemokratie eine im Werden begriffene Reformpartei erblicken, wirklich, unter der Führung solcher deutschfeindlichen Elemente könne ein friedliches Zusammenwirken mit den Sozial demokraten einmal überhaupt möglich sein? Man stelle sich doch endlich einmal auf den schlichten prak tischen Standpunkt und lasse das Theoretisieren bei seite! Man lege sich einmal die einfache Frage vor, ob ein Staatswesen auf die Dauer eine politische Richtung zu ertragen vermöge, die planmäßig da- Vertrauen zu Gesetz und Obrigkeit, zur Monarchie und zur Verwaltung untergräbt. Mag eine solche Agitation auf Grund diese- oder jene- Programm-, unter Hinweis auf diese oder jene „End ziele" erfolgen, hier ist au sich eine Gefahr für den Bestand und die Sicherheit der Deutschen Reiche«. Wer den Begriff der Etaatserhaltung seinem politischen Glaubensbekenntnisse nicht als bloßes schmückender Beiwort hinzufügt, der muß sich darüber klar sein, daß Mittel und Wege gefunden werden wüsten, um dem sozialdemokratischen Maulwurftreibea ein Ende zu machen. Wir Deutschen haben — darauf kann gar nicht oft genug hingewiesen werden — alle Ursache, auf unser Vaterland und seine Monarchen stolz zu sein Wir haben e- wahrlich nicht nötig, die Verhältnisse in anderen Staaten mit Neid anzusehen, wenn nicht in dem oben berührten Sinne, daß anderwärts das NationalitätSbewußtsein in allen Klassen schärfer aus geprägt ist, al» bei uns. Die Verwaltung in den Staaten des Deutschen Reiches ist eine musterhafte, die namentlich die Zustände in den großen Republiken tief in den Schatten stellt. Die deutsche Recht sprechung hat einen Weltruf. Die deutsche Sozial- reform gilt in den übrigen Ländern als Muster. Die den Weltfrieden sichernde deutsche Wehrkraft befindet sich in einem vorzüglichen Stande, und an landesväterlicher Fürsorge und Hingebung stehen die deutschen Monarchen, steht an deren Spitze der deutscheKaiser unübertroffen da. Ist rS da nicht eine Schmach, daß innerhalb der deutschen Grenzen eine politische Partei existiert, die eS sich zur direkten Aufgabe gemacht hat, die Autorität Kunst und Wissenschaft. * Au« Mitteln der Pröll-Heuer-Stiftung zur Erwerbung von Ölgemälden lebender deutscher Künstler find in der hiesigen Deutschen Kunstausstellung folgende Gemälde angekauft worden: „Heimkehrende Werftarbeiter" von Prof. Carlo» Grethe in Karlsruhe, Nr. 130 de« Ausstellungskataloge», „Alte holländische Stadt" von Han» Herrmann in Berlin, Nr. 175, „Augustu»brücke" von Prof Kuehl hier, Nr. 259, „Barmherzige Schwester" wo» Richard Müller hier, Nr. 354, „Sommerabrnd" von Max Pietschmann in Loschwitz, Nr. 385, und ,/Landschaft" von Karl Binnen in Otterndorf (WorpS- wede). Nachdem Se. Majestät der König zur stiftungS- -gemäßen Aufnahme dieser Gemälde in der König! Gemälde galerie Allerhöchstseine Genehmigung erteilt haben, werden dieselben nach Schluß der Ausstellung der Galerie über wiesen werde«. Nefideuztheater. Am 18. d. Mt«.: „Die Näherin", Poffe mit Gesang in vier Akten von L. Held. Musik von Karl Millöcker. (Neu einstudiert.) Da« gestern aufgeführte Stück ist für Dre»de« nicht eigentlich Novität; vor etwa zwei Jahrzehnten ist r» zum ersten Mal« über di« Bühne d«S Refidenztheater» gegangen. Damals schrieb man den Erfolg, den e» bei« Publikum fand, dem Stücke selbst zu, gestern mußt« «an ihn — di« Poffe erzielte trotz einer wenig zahlreichen Zuhörerschaft einen schallenden Heiterkeitserfolg — allein dem Konto des Frl Hansi Nies« gutschreiben Der Humor de« Stücke« ist in den zwanzig Jahren, dir e« alt geworden ist, bedenklich verblaßt, di« Figuren sind wacklig und die Handlung ist morsch geworden Mat» betrachtet die vielerlei Harmlosigkeiten und Nichtigkeiten, dir da in Gestalt von Verwechselungen und Mißverständ ¬ nissen, ein wenig Mummenschanz und ziemlich viel sonsti gem Theaterunsinn dargeboten werden, heutzutage mit einem gewissen Mitleid; man ist verwöhnter geworden in seinen Ansprüchen selbst an die Pofle, man will Grazie und Pikanterie, seit die beweglich m und unterhaltenden französischen Stücke dieser Art bestimmenden Einfluß auf die deutschen Erzeugnisse der Gattung gewonnen haben; der behagliche, aber auch hausbackene Wiener Humor er weist sich auf die Dauer nicht al« zugkräftig und stand haltend. Wenn man also gestern lachte, so lachte man nicht über da» Stück, sondern über die Trägerin der Titelrolle, Frl. Niese. Frl. Niese hat einen so urwüchsigen, ihr ganz eigentümlichen Humor, daß e« schließlich ganz gleich- qiltig ist, in welcher Rolle sie vor da» Publikum hintritt- sie wird immer dessen gewiß sein, daß sie da» Zwerchfell ihrer Zuschauer und Zuhörer erschüttert. Gestern abend waren e« in»besondere di« nur durch di« Art ihrer Wieder gabe urkomischen Lesescenrn al« vermeintliche Gouvernante, durch die sie wahrhafte Stürm« von Heiterkrit im Zu schauerraume zu entfesseln wußte. E« wird bei der ur drollige« Art von Frl Niese« Spiel nicht Wunder nehmen, wenn „die Näherin" sich mit der nämlichen Zugkraft während der letzten Hälfte de« Gastspiel« der Wiener Künstlerin auf dem Resld,nnht-attrknelplane halten wird wie die vorangegangene Novität „Im Fegefeuer-. Einen trefflichen Partner fand gestern abend die Wiener Gästin in unserem vielaewandten Hrn. Karl Fries«. An der Regie der Vorstellung könnte man manche« auSzusetze« gehabt habe«; sie stand nicht auf der Höh« d«S gewohnten Können« W Dg«. verei» für Erdkunde. Am 5. d. Mt« schildert« im Dre«dner Vereine für Erdkunde Hr. Carlo« Mordhorst, ei« deutscher Kauf, mann au« Santiago in Chile, seinen Besuch auf d«n Philippinen. Seine Schilderungen erregten um so größere« Interesse, al« der immer noch fortdauernde Kampf zwischen den Amerikanern und den Filipino« fort gesetzt die Aufmerksamkeit der alten und der neuen Welt auf die Philippinen gerichtet hält Nachdem der Vor tragende einen Blick auf die gegenwärtige politische Lage der Philippinen geworfen hatte, wandte er sich sofort der Schilderung Manila« zu, der auf Luzon, der nördlichsten und größten der Philippinen, gelegenen Hauptstadt de« Archipel«. Wer die Bevölkerung kennen lernen will, darf dazu nicht den Tag wählen, denn da halten sich, um von der tropischen Hitz« möglichst w«nig belästigt zu werde«, alle, die nicht unbedingt außgehen müsse«, zurückgezogen in der Wohnung. Erst um 5 Uhr, wenn die H,tz« sich zu mildern beginnt, wird Leben auf den Straßen; denn nun begiebt sich alle« auf die Promenad«, zunächst nach der „Plaza", dem allen spanischen Städten, sie mögen in der Welt liegen, wo sie wollen, eigenen Sammelplatz« aller Schichten der B«völkerung. Im Theater lenken vor allem die Mestizinnen durch den Luxu«, d«n sie in ihrer Kleidung entfalten, und den Glanz ihrer Brillanten die Aufmerksamkeit auf sich. Um so einfacher leben di« Mestizen, die MischUnge von Weißen und Eingeborenen, in ihrem Hause. Ihr Reichtum hat seinen Grund in der Fruchtbarkeit de« Boden«, welcher Zucker, Tabak und den bekannten Manilahanf, AbacL genannt, in Fülle hervor bringt. Kakao, Mai«, Kaffe« und Rei« werden in ae- ringeren Mengen gebaut; dagegen wird speziell um Ma nila da» allbekannte, kostbar« Parfum Alang.Ma«g ge wonnen. Ander« HandelLprodukte find Kopra, Sapa«. Holz, Indigo und Schildpatt. Mit dem !p.lnlanoen Ein kauf« und der Au«ftchr der Landetprodukte befassen sich «amentlich englisch« Handelshäuser, die sich außer in Manila auch in Ceba u«d Jloilo niedergelassen haben Sin Teil der Produkte, namentlich der Tabak, wird in Manila selbst verarbeitet Die ««heimische Bevölkerung, die sogenannten Indier, der Behörden, da» Vertrauen in die Rechtsprechung, die Anerkennung der Sozialreform planmäßig zu hintertreiben, gegen die Monarchie zu Hetzen und die Landesverteidigung zu schwächen? Diese ganze zer setzende AgitationSthätigkeit beruht nicht auf ven Marxschen Theorien, wird also durch die „Mauserungen", die sich angeblich vollzogen haben, nicht berührt. Darum sollte in den „bürgerlichen" Parteien in Deutschland auch nur eine Meinung darüber herrschen, daß die Sozialdemokratie für den Bestand der Dinge eine stete Gefahr ist und bleibt und daß eine solche Partei unter allen Umständen und mit allen Mitteln als Feind zu behandeln ist. Die Frietze«sko»sere»z. Der gestrige Eröffnungstag der Friedenskonferenz im Haag ist von der gesamten Presse de- In- und Auslandes als ein denkwürdiger Tag dieses Jahr hunderts gefeiert worden. Alle Blätter ergehen sich in Betrachtungen über die Bedeutung diefer Konferenz und begrüßen sie je nach ihrer Parteirichtung mit mehr oder minder freundlichen Worten. Wenn sie auch eine Abrüstung oder den Anbruch des ewigen Friedens nicht erwarten, so erkennen sie doch sämtlich die Bedeutung der großen Versuches an, der auf Anregung des Kaiser- Nikolaus II. unternommen wurde, und glauben, daß bedeutende Resultate für die Humanität erzielt werden können. Di« erste Sitzung fand gestern statt. Sie war von rein formeller Natur und dauerte nur SS Minuten. An ihr nahmen alle Dele gierten mit ihre» Fachbeiräten teil. Auf derTribüne unter der Saal kuppel wohnten einige Berichterstatter den Verhandlungen bei. Die Delegierten erschiene» von ^2 Uhr an und nahmen ihre in alphabetischer Reihenfolge angeordnrten Plätze eia. .. Nach 2 Uhr erschien der niederländische Minister de» Äußern de Beaufort in Begleitung de« Kammerherrn der Königin Jonkheer Hoeufft van Beize», der große Bala trug Die Mitglieder drr Sonsereaz erschienen im Gehrock De Beaufort nahm als bald den Präsidenteufitz ei» und hielt unter aufmerksamem Schweigen der Versammlung die folgend« ErüffnunaSrtd«, die zum Schluff« mit allgemrin«» veifall»zeichen ausgenommen ward«: Im Ramen meiuer erhabenen Herrscherin habe ich die Ehre, Sie willkommen zu heißen und dem Kaiser aller Reußen, welcher durch die Wahl de« Haag zum Sitze der Konferenz uuserem Lande eine große Ehre erwir», meine tiefste Ehr erbietung und lebhafte Dankbarkeit auSzudrücken Durch seine edle, in d«r ganzen zivilisierten Welt mit Beifall begrüßte Initiative hat der Kaiser von Rußland den von einem seiner erhabenen Vorgänger, dem Kaiser Alexander 1, auSgedrücklen Wunsch erfüllen »ollen, daß alle Herrscher uud alle Volker Europa» sich unter eiuander verständigen, um al» Brüder zu leben und sich gegenseitig in ihre» Bedürfnissen zu unter stütze» Geleitet von diesen edlen Traditionen seine» erhabenen Ahnen hat Se Majestät alle» Regierungen, deren Vertreter hier anwesend sind, den Zusammentritt einer Konferenz vorgeschlage», welche die Aufgabe haben foll, nach Mitteln zu suchen, um de» unaufhörlichen Rüstungen ein Ziel zu fetzen und di« fchwere Not, welche die ganze Welt bedroht, zu be endige» Der Tag de» Zusammentritt» dieser Konferenz wird einer der hervorragendsten Tage in der Geschichte de» zur Neige gehenden Jahrhundert» sein. Er fällt zusammen mit dem Festtage, den alle Unterthanrn de» Zaren al« nationalen Feier tag begehen, und indem ich mich au« tiefstem Herzen all«« Wünicbcn für da« Glück de« großherzige» Souverän» anschließe, will ich mir erlauben, al» Wonführer der ganzen zivilisierten Welt der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß der Kaiser, der in de» Arbeiten diefer Konferenz die Verwirklichung feiner groß herzigen Ziele sieht, in Zukunft diese» Tag al» de» schönste» seine» Leben» ausehen wird. Ihre Maicstäi, meine erhabene Soaveränin, die von denselben Gefühlen durchdrungen ist, welche den Kaiser von Rußland zu seinem Vorgehen angeregt haben, hat der Konferenz da» schönste historische Bauwerk zur Verfügung stellen wolle», welche» sie besitzt. Der Saal, in welche« Sie sich befinden, ist von den hervorragendsten Künstler» de» 17. Jahrhundert» autgepattet uud von der Witwe de« Prinzen Friedrich Heinrich zum Andenken an ihren edlen Ge mahl errichtet worden. Unter den Gruppen und allegorische» Gestatten, welche Sie hier bewundern werden, befindet sich eine, welche sich aus den Westfälischen Frieden bezieht und Ihre ganz besondere Beachtung verdient, nämlich die Gestalt, welche sich über der Eingang«ihür diese» Saale» befindet, wo Sie die Friedensgöttin in diesen Saal eintreten sehen, um den JauuS- find von mittelgroßer Statur, haben dunkelbraune Haut farbe, eine plattgedrückte Ilas« und pechschwarze« Haar, dessen Glanz den im übrige» nicht gerade schönen Frauen einen besonderen Reiz verleiht. Die Zahl der einheimischen Bevölkerung des ganzen Archipel« berechnet man auf 7 Mill Seelen, worunter sich 1 Mill. Nichtunterworfene befinden. Die Mestizen, «Iwa 30 000, sind Heller, al» die Indier, ost fast weiß und die Frauen nicht selten geradezu schön. Dazu kommen 65 000 Chinesen und deren Mischlinge mit Jndierinnen, eine ganz undefinierbare Raffe. Unter den eingewanderten Europäern, deren e« im Archipel ungefähr 2000 giebt, waren bisher natür lich die Spanier, meist Militär« und Regirrung«beamte, am zahlreichsten Die Dampferfahrt von Manila über Romblon und Jloilo nach Cebu, dem Ort« seiner Thätigkeit, hatte für Hrn. Mordhorst besonderen Reiz, da während dieser Fahrt ununterbrochen da« Land sichtbar blieb Maje stätische Berge, deren Spitzen zuweilen mit Wolkenschichte« behangen waren, und Abhänge in de« verschiedenste« Schattierungen der wuchernden Pflanzengattungen zogen an de« Blicken vorüber; am Fuße der Gebirge leuchtet« zwisch«« de» Koko«palme», mit denen da« Merre«ufer be wachsen war, der weiße Sand hervor Dann und wann ward ein« einheimische Ansiedelung sichtbar, und da« Schiff hielt sich so »ah« der Küste, daß man zuweilen da« Treibe« der Bewohner beobachten konnte lieber Jloilo aus der Insel Ponay, da« nächst Manila der wichtigste Handelsplatz ist, gi«g e» rasch dem Ziele, Cebü, zu. Bevor «S erreicht wurde, passiert« da» Schiff di« klein« Insel Mactan, wo Magalhaes, dem Entdecker der Philippinen, der dort 1521 von de« Eingeborenen er mordet wurde, ein Denkmal errichtet worden ist Cebü, auf der Insel gleiche« Namens gelegen, genießt al« Haupt stadt der BisapaS-Juseln, der mittleren Grupp« d«r Philippi««», ein größere« Ansehen al« Jloilo RuSiuhr- lich und anschaulich schildert, Vortragende, di« kirchliche«
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