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81. Jahrgang. LL 84». Montag. 8. Sechen»« ISI7. H-grü^Sst L8S« Drahtanschrist: «achrichstn »re»dt«. Fernsprecher-Sammelnummer: LS»41. Rur sür Nachtgesprüchk: »8811. G«^tD».»«bMtzr »lervIllhrN- t» Dr»»d«, >m» »«r««« »ei poetmoll^r Z»kae>>n, <m> Senn, und M»nl»^» n« «»mal) im»l« »et »ininaliger Zultellun, durch dt» P»l> ^ohiu «estellgeld) L,S0 M., monatlich >,»» M. «»»»lgem-Veeise. Li« etnivaltlge Zelle <«t»a S Stl»«n)» Vf. Vorpig-vll»«Ilnzel-en in Nummern nach «»»»> u. gelerca,«» lt. Tarif. »a»/«r»ue,u»»q«fchl,,. — «urw.Austt. zeg.voraimdezahl. — B«Ie,dl. laps. Schristleitung und Haupt-, cjchzsts stellt: Marteiiftraste »8/4«. Druck». Berlag von Liepsch L Relchard« In Druden. Nachdruck mm mit deuiilcher Ouellenaneade <,Dre»dn«r Nachr.") pULsfi». — Unorrlmi-i, Schriflllück« werden nicht aulbewahrt. st.» slii llük'! «il i« sei ^ v!lliis»M Mil »ml Mi! kise« '»r ns, I ausvsrt». r»,-« Ilßl. WWÜÜle Neue Miherfolge der Sarrall-Offensive. kmattm» der kngllscheu Musste. — Srstlgreicher denlscher vrluuduuiidirftob bei SMonr. — FrauzSfischer Tellersalg ,m Ibe«i»'»ei-V»«er. — Rlttmrifter Sreibem» v. Mchthifen« IS. Lustfieg. — Siegreiche Verteidig»«! der gaure» 3f«»,«sr»»t. »er »«tliche de»tfchr Rriegrbrricht. Großes Hauptquartier, r. September. Weslllcher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rvpprecht Der Karle Artillerieka«ps qege« die Mitte der »«»»rische« Front hielt bei Tag- und die Nacht hiu- «r» a«r «orfeldgefechte verliefe« für «us gttuftig. Bet St. One »ti» und au der Oise »ahm die Feuer- iktigkeit gegen die Bortag« zu. Ei« Erkuuduugsvorstotz Westlich »»« La Kere brachte »us Gefangene ei». Heeresgruppe deutscher Kronprinz Bei Allem aut nordöstlich von GoissonS wurde« »ei einer gewaltsame« Erkundung dem Feinde blutige Ber- krste zugesügt «ud Gefangene abgenommen. Aus dem Rücken des Ehemi«-bes,Dames blieb »*i Abschlust der Kämpfe am Gehöft Hurtebise ei« be» greuzter Teil unserer vordersten Linie in der Hand der Franzose«. Bor Berd «n schwoll erst abends der Feuerkampf am; »achtö slante er ab. Am Fsouz» find am gestrige« Tage gröbere Kämpfe unterbliebe«. Italienische Teilaugrifse auf der Hochfläche von Bainfizza»Heilige«geift. bei Görz «ud bei Jamiano scheiterte« «ud wurdeu vo« unsere« Sturm» truppe« mit erfolgreiche» Gegenunteruehmuuge« beaut- wortet. Im Bereitste des Monte Sau Gabriele hiel» te« unsere Geschütze die feiudlicheu Massen nieder. In der Nacht zum 1. September stud hier 10 Offiziere und »IS Mann sechs italieuischer Regimenter als Gefangene i» der Hand der tapferen Verteidiger gebliebe«. lW.T.V.s Der «des des Geueralstab». Rittmeister Krhr. setueu 6V. Luftsteg. ». Nicht» ose« errang gestern Oestlicher KriegsschtWplatz. Front de« veneralfeldmarschall« Prinzen Leopold von Bayern LäugS der Düna, bei Smorgo« «ud Barauo» »itschi steigerte sich die Feuertätigkeit. Südöstlich von Riga, bei Friedrich stabt «nd Fllnxt waren eigene Unteruehmnugen von Erfolg. Westlich vo« Lnck brachte unS ein Borstob von Sturmtrupps Gewinn au Gefangenen und Beute. Heereofront de» Generalobersten Erzherzog» Joseph Zwischen Prnth «nd Suczawe Störnngssener und Borseldgepläukel. Heeresgruppe de« «eneralfeldtnarschall» «. Mackeusen F« de» Bergen nordwestlich von Koesani suchten die Nnmtkne« «nd Rüste« nnseren Trnppe« de« erkämpften Bode« streitig z« mache«. Erbitterte Gegenangriffe des Feinde» scheiterte« verlustreich vor unsere« Linie«. Mazedonische Front Bei Mouastir griffe« die Frauzose« mit starke« Kräfte» a». Längs der Stratzc «ach Prilep eiugebrochcucr Feind w«rbe «iedergemacht oder gefangen, der Ansturm seitlich des Weges vo» de« bulgarische« Truppen überall zmrückgeworfe«. Am Dobropolfe brache« neue Angriffe -er Gerben zusammen. Der Erste Ge«eralq«artiermeifter: 1». T. ».1 8«de«dvrff. -er deutsche Abeudbericht. verli». L. Sept. abends. sAmtlich. W. T. B.s Am Weste» kein« gröberen Kampsstandlnuge«. Deutsche Korps find südöstlich vo« Riga über die DK«« gegangen. Unter ihre« Druck haben die Rüsten be- gomre«. ihren Brückenkopf westlich des FlnsteS eilig z« rSnmen. ist» »regesecht «a der Wsche« «eftMe. verli«. L. Sept. sAmtlich.» Am 1. September früh, morgen» stieb »ördlich von H»r«Sriff eine «nserer Sicher««gspatroni>en ans englische Kreuzer und Torpedo, boote. Rach kurzem Gefecht entzog sich der Feind, der durch eins Lnserer Flugzeug« mit Bombe« belegt wurde, dem Eingreife« stärkerer Streitkräste. Bo« uns wnrdeu »i« als «orpostenbovte verwendet« Fischdampfer beschädigt »«d i« dänische« HoheitSgewästeru anf Strand gesetzt. Der gröbt« Teil ihrer Besatzungen scheint gelandet »« sei«. sW. T. v.» Der Chef des Admiralstabs der Marine. veßeneichlsch-migarischer strlrgwrrlcht. Wie«, S. Sept. Amtlich wird verlantdart: Oestticher Kriegsschauplatz. Der Feind mühte sich vergebens, ««seren Verbündeten die «ordweftltch «o« Koesa «i errungenen Erfolg« durch parke vegenangrisfe streitig z« mache«. Italienischer Kriegsschauplatz. Die offene Stadt Trieft «nrde gestern wieder de» öftere« von italienischen Klitger« heimgesncht, die i»Sg«fa«tsWLHrend die Fd Munde« «dwarfe» krmattuus der englischen Sffenfive. In Flandern folgten starkem Feuer auf den Npern- Vogen vom Mittag des 1. bis zum Morgen des 2. Sep tember englische Patrouilleiwarstüssc. die iiüerall abgewiesen wurden. In Gegend HoIlebeke schoben die Deut schen ihre Grüben um etwa 100 Meter vor. In den 'letzten Tagen war die englische Angriffsläti-rkeit sicht lich ermattet. Es ist jedoch nicht ansgeschlosssn, das; die Eng länder ans Prestigegründen noch weitere Angriffe wagen, ehe sie auch die zweite grobe Schlacht »ist die flandrische Unte rssebovt-Basis als endgültig verloren aufgeben. Der englische Angriff auf Lens. bet denr die kanadi schen Divisionen geopfert wurden, ist bereits völlig aufgegeben. Im ganzen Artois war die Gefcchtstätig- keit gering. Beiderseits St. Quentin war bas Feuer nur zeitweise gesteigert. Bei dem gestern gemeldeten Gefecht bei Bendhuille wurden von den Deutschen S Offiziere, 29 Mann und 3 Maschinengewehre, sowie eine größere An zahl Gewehre als Beute eingevracht. Am 1. September macksten die Deutschen bei einem Pa tron illenvorsiob bei La F«re 11 Gefangene. Ans dein Che m in - des - D a m e s verblieb den Fran zosen als ganzer Gewinn ihres verlustreichen Angriffes vom 31. August lediglich ein Stück des vorderen Grabens in etrva 1 Kilometer Breite. Oestlich Vauxaillou holten de'Nische Stoßtrupps mit geringem eigenen Verlust io Ge fangene und zwei Schnelladegewehre ans den französischen Grüben. Auch in der Champagne,brachten deutsche Pa trouillen (befangene ein. An der Verdun-Front stockt der französische Angriff weiterhin. Auch daS Artilleriefcuer blieb am 1. September gering und schwoll erst gegen Mend zu größerer Stärke an. Im Osten war die (Gefechts tüiigkeit an der Düna und bei Snvorgon gesteigert. Slarch beiderseits des Sereth lebte sie auf. Die Russen steckten das Dorf Qprischenn, sowie die Bahnstation von Dereblestic in Brand. An der Solka und an der Bistritza stießen die Verbündeten erfolgreich mit Patrouillen vor. Im Berglande der Snf-tta machten die Russen und Rnmünen verziveifelte Anstrengungen, den Verbündeten ihren Geländegeminn der letzten Tage wieder zu entreißen. Mehrere, nach kurzem Artilleriefeuer mit starken Massen angesetzt« Angriffe brachen unter schweren blutigen Verlusten der Russen und Rumänen zusammen. In Mazedonien hat Sarrail nunmehr auch, aller dings mit reichlicher Verspätung, begonnen, seinen ge wohnten blutigen nnd erfolglosen Beitrag zur General- offennve der Entente zu feisten. Die serbischen Angriffe auf den Dobropolj« wurden fortgesetzt. Die Angriffskraft der Serben ist jedoch bereits derart geschwächt, daß ihre Stürme mit Leichtigkeit abgeschlagen werden konnten. Die Franzosen» di« am Nachmittag -es 1. September nach starker Artillerievorbereitung beiderseits -er Strasse Mouastir— Prilep angriffen, vermochten zwar in die vordersten Gräben einzudringen, unterlagen aber im Nahkampfe den bulgari schen Verteidigern. Was nicht im Kampfe blieb, wurde ge- fangengcnommen. (W. T. B.i Der Militärkritiker deS »Matin" schreibt: Der letzte Abschnitt der Verdun-Schlacht kann nach dem von der sran- zbsischxn Heeresleitung festgelegten Plan als abge schlossen gelten. Eine nördlich Verdun einsetzende weitere Offensive würde neue Dispositionen notwendig machen. (W. T. B.) Die Vnthüllimge« i« Enchomlinow - Prozeß. Im Suchomlinow-Prozess wurden die LeiOr der Fabriken von BrianSk nnd anderer Werke, die gegenwärtig für die Landesverteidigung arbeiten, als Zeugen vernom men. Sie erzählten, welche Schwierigkeiten sie zu über, winden hatten, um von der Arttllerieverwaltung Bestellun gen zu erhalten. Diese habe sie zunächst alle schlecht emp fangen und sogar versichert, dass die russische Armee mit Ge- schossen reich versorgt sei. Schliesslich seien Bestellungen ge geben worden, aber mit beträchtlichen Verspätun gen, di« der russischen Armee grossen Schaden zugefügt hätten. lW. T.B.) ES wurden Schriftstücke verlesen, die das Einverständ nis GuchomlinvwS mit einer Gesellschaft hervorheben, der der ehemalige Minister Bestellungen über eine Million Graimtzünder für sieben Millionen Rubel über trug, obgleich er Nachrichten befass, dass die Werke dieser Gesellschaft dafür nicht ausgerüstet waren. Gleichzeitig ordnete Suchomlinow an, der Gesellschaft eine Provision von 2>4 Millionen anszugahlen, vöchlcich der Militär kontrolleur Einspruch erhob. (W. T. B.s In einer Besprechung der Enthüllungen im Suchomlinow-Prozetz betont da» „Neue Wiener Tagblatt": Während die Entente vor keinen Entstellungen und keiner Lüge »urückschreckt, um Oesterrelch-Ungarn und die Ber. bündeten als Urheber des Weltkrieges zu brandmarken, sind im Suchomlinow-Prozetz Kronzeugen erstanden dafür, dass die Mittelmächte rein vo» Schuld sind, daß dagegen in Rußland eine kleine, aber mächtige Gruppe, hinter der aller dings die Schatten Englands und Frankreichs auftanchen. die Entfesselung des Weltkrieges veranlaßte. Der Suckom- linow-Prozeß stellt die Schuldigen, die ihre Schuld durch Ströme von Blut zu verwischen suchten, vor aller Welt an den Pranger. Weitere Schiffsversenkungen. Das Christianiaer „Dagblad" meldet aus Hammer- fest: Zwei englische Dampfer wurden am Diens tag 170 Seemeilen vom Nordkav versenkt. Der eine hieß Whitccant. Der Name des anderen ist unbekannt. Ausser dem wurde der russische Dampfer „Marseillaise" ver senkt. (W. T. B.) Keine norwegische Aussnhrspcrre gege» Deutschland.-- Die „Nordd. AUg. Ztg." schreibt: Ans autoritativer Quelle wird mitgcteiit. dass die Nachricht des „Matin", wo nach sich Norwegen dem amerikanischen Verlangen, die Airs fuhr nach Deutschland z» sperren, unterworfen habe, jeder Begründung entbehrt. <W. T. B.) diene holländische Ausfuhrverbote. Die Ausfuhr vo» trockener und eingemachter Farbe. Oct aus Bucheckern. Zigarren, Zigaretten und anderen Er Zeugnissen aus Tabak ist von der holländischen Regierung verboten morden. (W. T. B.i Französischer Flicgcrabstnrz. „Petit Parisien" meldet: Bei Ambe neu stürzte Fliegerleut»ant L »- cas tödlich ab. tW. T. B.t der Eilt Hindenbttrg-Telegraittm. h. Ans das Trengelöbnis des Verbandes der Handsls- schntz- und RassEsParvereiile'Deutschlands, E. V.. Ver tretung für Handel und Gewerbe, anlässlich seiner von 600 Teilnehmern besuchten 3. Kriegstagnng <1Z. Berbnndstagj an den Feldmarfchall v. Hi «den bürg ging, wie die ,Lierl. Neuesten Nachrichten" melden, aus dem Großen Hauptquartier folgendes Antwortteiegramm ein: „Herzlichen Dank für den Gruß aus Schwabens Haupt stadt. Ein guter Friede bedeutet gesicherte Zu- kpnft .für alle Erwerbstätigen. Gencralseld- marschall v. Hindenbnrg." Staatssekretär v. Kithlmanus Besuch in Wie». Staatssekretär v. Kühlmann nahm Sonnabend nach mittag den Tee ans der deutschen Botschaft. Abends fand beim deutschen Botschafter und Gräfin Wedel aus Anlaß des Besuchs des Staatssekretärs ein Essen statt, au dem außer dem Gesandten v. Bergen und den Mitgliedern der Botschaft tcilnaymcn: Der Minister des Aeußeren Graf Ezernin, der türkische Botschafter Hilmi-Paicha, der bulgarische Gesandte Tontichew mit Gemahlin, der Chef des Generalstabs Generaloberst v. Arz, der deutsche Militär- bevollmächtigte v. Cramon, der deutsche Gencrallonsul in Budapest Graf Fürstenbcrg, sowie der banrische und der sächsische Gesandte. Abcüds trat Staatssekretär von Kühlmann mit dem Gesandten v. Bergen die Rückreise an. jW. T. B.I Eine neue englische Offensive gegen Dcutsch-Qstasrika. lieber die neue englische Offensive gegen De »och-Ost- asrika wird der ,„Köln. Volkszig." von einem unterrichteten Mitarbeiter geschrieben: „Wie den feindlichen Kriegsberichten aus Ostasrika zu entnehmen ist. haben die Engländer zu Beginn des Monats Juli unter der Führung des Vurengencrals Van Deventer, der im April an Stelle des Generals Hoskins den Ober befehl über die britischen Truppen in Qstafrika übernahm, eine zweite, gut vorbereitete Offensive gegen das etwa 200 000 Quadratkilometer große dentsch-ostafrikaiiische Ge biet im Südosten der Kolonie, welches unsere ruhmbedeckte Schutztruppe zu diesem Zeitpunkte »och fest in ihren Händen Hatte, cingeleitet. Diesmal setzt sich das britische Expe ditionskorps ausschliesslich aus Schwarz e n und I ndcrn zusammen: die fo leicht käuflichen weißen Südafrikaner sohlen gänzlich, nachdem die Engländer mit ihnen im vcr- gangenen Jahre im ostafrikanischen Tropenkriege so bitter- böse Erfahrungen gemacht haben. Was der britischen Raub lust voriges Jahr trotz unerhörtester Opfer an Mut und Gut mit ihre» weißen Bnrensöldnern noch nicht ganz ge lungen ist, das soll fetzt mit den schwarzen und braunen Eingeborenensöldnern erreicht werden. Ob dieses so heiss ersehnte englische Ziel nun verwirklicht werben wird, ist noch sehr zweifelhaft. So leicht, wie es sich die Engländer denken, sind unsere heldenmütigen Ostafrikaner nicht unter- zukriegen. Das haben die Engländer im verflossenen Monat Juli bei ihrer neuen Offensive zur Genüge erfahren müssen. Unser« an Kampfkraft »och ungebrochene, herrliche vstafrika- nische Schutztruppe hat dein neuen britischen Expeditions korps schon ganz gewaltige Hiebe versetzt, die den Engländern zu denken geben werden. Der Schauplatz der neuen englischen offensiven Unternehmungen liegt in dem ausgedehnten, unübersichtliche« und bufchrcichcn Gebiet der beiden Küstenbezirke Kilwa nnd Lindt: dort hin hat sich nun das Schwergewicht der pstafrikauischen UäanWfe verlegt. AnSgangsprmktc deö neuen englischen An griff» waren die 'beiden gleichnamigen, von den Engländern, mit Hilfe ihrer Kriegsflotte besetzten -Hafenstädte.