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«ckVÄmchh elers i. V. 263 r guten Freiberg, den 11. November 1890. Wbr. 426 3km. weiche und 7 Rm harte Aeste und „ Stöcke, einschl. 5 9km. Stockspäne ca. 625 meistbietend versteigert werden. 740 736 720 710 ßltern Frau. Ephorieverweser. neu. chmittag 61, aus SO. ssenen mschmuck rt. anig. neu. chmittag io«, ovbil b. 126. seinem i Vater, Erscheint jeden Wochentag Nachmittags 6 Uhr sür den andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2b Psg., zweimonatlich 1 M. bO Ps. und einmonatlich 75 Pf- 700 6,»» L 2„° L r lieben sür die u reichen k. : ich ein Der Ttadtrath. Idi. Itülrme, Bürgermeister. sch sich. König!. Forstrevierverwaltung Naundorf und König!. Forstrentamt Tharandt, am 10. November 1890. aufbereitct im Einzelnen in den Abth. 4, 7—9, 12—14, 16—18, 28 u. 30 und auf den Schlägen der Abth. 7 und 36 43. Jahrgang. > — Mittwoch, Len 12. Novcmver^M^^^ jj oder deren Raum 15 Psg. js v I«. s äureb Bekanntmachung für Braud, die Einkommen-Deklaration betreffend. Aus Anlaß der im Lause des nächsten Jahres stattfindenden allgemeinen Einschätzung zur Einkommensteuer werden zur Zeit Aufforderungen zur Deklaration des steuerpflichtigen Ein« kommens ausgesendet. Denjenigen, welche eine derartige Aufforderung nicht erhalten haben, steht es srei, eine Deklaration über ihr Einkommen bis zum LS. dieses Monats bei dem unterzeichneten Stadtrathe einzurcichen. Zu diesem Zwecke werden bei Letzterem Tettarationsformulare unentgeltlich verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vormünder, ingleichen alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten, Personenvereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte des Vermögenserwerbs ausgestatteten Vermögensmassen aufgefordert, für die von ihnen bevormundeten Personen, be ziehentlich für die von ihnen vertretenen Stiftungen, Anstalten u. s. w., soweit dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen haben, Deklarationen bei dem unterzeichneten Stadtrathe auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderung nicht zugehcn sollte. Brand, am 10 November 1890. Der Stadtrath. Bekanntmachung. Vom Naundorfer Forstreviere sollen Donnerstag, den LV. November d. I. Vormittags von '/,1V Uhr an, im Richter'schen Gasthofe zu Naundorf Bekanntmachung. Namens der Königlichen Kircheninspektion für die Ephorie Freiberg wird hiermit die unter <Z nachstehende Verordnung des hohen evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums zur allgemeinen Kenntniß aller Betheiligten gebracht. Bekanntmachung. In Folge einer in den letzten Tagen vorgekommenen Betriebsstörung bei der Gasbereitung hat wider alles Erwarten auch das vorhanden gewesene Gasreservequantum zur Deckung des vorhandenen Bedarfs nicht ausgereicht, so daß gestern Abend die öffentliche Straßenbeleuchtung im Interesse der Privatgasabnehmer von der Betriebsverwaltung eingezogen worden ist. Eine darauf bezügliche Bekanntmachung rechtzeitig zu erlassen, ist deshalb nicht möglich gewesen, weil der Gasmangel erst gestern Abend während der Brennzeit sich herausgestellt hat. Obwohl nach Versicherung der Betriebsverwaltung weiterer Gasmangel voraussichtlich nicht mehr zu befürchten steht, dürfte es sich doch empfehlen, heute noch möglichst Sparsamkeit im Gasverbrauch obwalten zu lassen, da eine abermalige Einstellung oder Einschränkung der öffentlichen Straßenbeleuchtung nicht wieder stattsindcn darf. Freiberg, den 11. November 1890. Maulktjch eur: Georg Buchdrucker« in Freiberg Bekanntmachung. Die rückständige Wassersteuer per 3. Termin dieses Jahres ist nunmehr bei Ver meidung der Zwangsvollstreckung bis spätestens den 25. November 1S9V an die Kasse des Gas- und Wasserwerks abzuführen. Freiberg, am 11. November 1890. und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörde» zn Freiberg nnd Brand. rrckt, erlassenen. iger Liebe en Krank- isrer guten ettman« 90. ange. tröstende Krankheit > Mannes, Sotthels len hier- Bekanntmachnng. Nachdem an Stelle des nach Dresden als Oberfinanzrath berufenen Herrn Bürgermeister Beutler der seitherige Bürgermeister von Meerane Herr III. jui. Franz Wilhelm Fürchtegott Böhme am 3. dieses Monats durch einen Vertreter der Königlichen Kreishauptmannschaft Dresden als Bürgermeister der Stadt Freiberg in Pflicht genommen und in sein Amt eingcwiesen worden ist, wird Solches hiermit in Gemäßheit kreishauptmannschaftlicher Verordnung öffentlich bekannt gemacht. Freiberg, am 11. November 1890. Ursache und Wirkung bei den amerikanischen Wahlen. Als Herr „Major" Mac Kinley, die nach ihm benannte Bill in der Tasche, vor wenig Wochen einen wahren Triumphzug durch seinen Wahlkreis Ohio hielt, als ihm seine Anhänger zu- jubelten, ihm Fackelzüge und andere Ovationen in Menge brachten, da hat er sich kaum träumen lassen, daß seine junge Herr lichkeit sobald wieder zu Grabe getragen werden würde: „Heute noch auf stolzen Rossen — morgen durch die Brust geschossen!" Als Soldat hat der Herr „Major" die Bedeutung dieses Liedes nie kennen gelernt, denn er hat niemals Pulver gerochen, als Politiker aber hat er sich davon überzeugen können, daß man von dem Gipfel der Popularität rascher hinabgleitcn kann als man hinanzuklimmen vermochte. Herr Mac Kinley hat diese Rutschpartie nicht allein angetreten. In seiner Gesellschaft be findet sich die gesammte republikanische Partei, deren Repräsen tant er nur in Folge seiner berüchtigten Bill während der letzten Wahlen gewesen. Es ist das zweite Mal seit dem großen Bürgerkriege, daß die republikanische Partei der Ver einigten Staaten von der Leitung der Staatsgeschäfte ver drängt wurde. Zum ersten Male geschah es, als die Verwal tung des General Grant die unglaublichste Korruption gezeitigt hatte, und Herr Cleveland als Kandidat der Demokraten den Präsidentenstuhl bestieg. Von diesem Zeitpunkt an ist die de mokratische Partei dauernd im Aufsteigen gewesen, unterstützt durch die immer weitere Erschließung und Heranziehung des demokratischen Westens, durch das Schwinden des Gegensatzes zwischen Nord und Süd und vor Allem durch die immer mehr zunehmende sittliche wie politische Verderbniß in der republi kanischen Partei. Dem letzteren Umstande ist auch der jetzige über alles Erwarten entscheidende demokratische Wahlsieg zu danken, denn nur als ein Auswuchs der krassesten politischen. Selbstsucht und Beutegier waren die berüchtigten Zollgesetzc Mac Kinleys zu betrachten, mit denen die Republikaner sich an der Herrschaft zu halten suchten und mit denen sie sich in -Wahrheit selber den Strick um den Hals gelegt halten. Schon -888, als die Präsidentschaft Clevelands ablief, machte die republikanische Partei die verzweifeltsten Anstrengungen, um Der Stadtrath. Hünnler. Fhrg. gesteigerten Preise für ihre Bedürfnisse an die privilegirteu Großindustriellen zu zahlen. Das Volk war entrüstet als täglich in allen Läden Ankündigungen erschienen, welche eine Steigerung der Preise verkündeten. Alle Konsumenten fühlten sich geschädigt, der ganze Jmporthandel war ruinirt und ein Schrei ver Entrüstung ging durchs ganze Land. Drittens endlich kamen Rücksichten auf die Finanzpolitik hinzu, die das republikanische Gefäß endlich zum Ueberlausen bringen mußten. Als kennzeichnendes Merkmal republikanischer Finanzwirthschaft bra ."wewnnurausdas nahezuwahnwitzige Pensionsgesetz zu ver- we'J).M>das die Republikaner in diesem Jahre durchgesetzt haben und auf Grund dessen Unsummen unter dem Titel „für die Invaliden des Bürgerkrieges und ihre Hinterbliebenen" an Personen gezahlt werden müssen, die tyatsächlich nicht den ge ringsten Anspruch auf Staatsunterstützung besitzen. Da kamen die Wahlen, und ein über alles Erwarten glänzender Sieg der Demokraten war die Quittung über die Fehler der republikanischen Partei. Es gicbt in den Ver einigten Staaten zweierlei große, auf die Gesammtpolitik un mittelbar emwirkende Wahlen: die alle vier Jahre statlfindende Präsidentenwahl und die in die Mitte und an das Ende dieses Zeitraumes fallenden allgemeinen Wahlen für das Repräsen tantenhaus, die zweite Kammer. Außer diesen letzteren waren diesmal auch noch andere Wahlen zu vollziehen, welche, wenn auch nicht unmittelbar, so doch späterhin sür die Zusammen setzung des Senats und sür die nächste Präsidentenwahl schwer ins Gewicht fallen. Es vollzogen sich nämlich noch die Wahlen in die gesetzgebenden Körper einzelner Staaten, welche im nächsten Jahre ein Drittel des Senates neu zu wählen haben. Schließlich waren noch in 19 Staaten neue Gouverneure zn ernennen. Bei allen diesen Wahle» haben die Demokraten glänzende Siege errungen. Man hat ausgerechnet, daß im nächsten Repräsentantenhaus 212 Demokraten, 97 Republikaner und 23 Farmer sitzen werden. Im Senate freilich werden die Demokraten erst bei den übernächsten Ergänzungs- wahleu im Jahre 1893 die bisherige republikanische Mehrheit in eine Minderheit verwandeln können. Leider werden auch die in der Zusammensetzung der Repräsentantenkammer durch die letzten Wahlen zu Gunsten der Demokraten eingetretenen. 1890. de nach herziger iten zur wieder in den Besitz des gewaltigen Bcamtenapparates der Union, Vieser Fundgrube für die Ausbeutung, zu gelangen. Ihre Führer setzten sich zu dem Zweck mit den Großindu striellen des Ostens in's Einvernehmen, und diese stellten den republikanischen Berufspolitikern ungeheure Geldmittel zur Ver fügung. Natürlich nicht umsonst. Als Gegenleistung mußten die Republikaner die Zusage geben, daß sie, wenn sie wieder zur Macht gelangt leien, alsbald eine durchgreifende Aenderung des Zolltarifs in der Richtung aus möglichst vollständige Ab sperrung des europäischen Mitbewerbs durchsetzen würden. Mit Hilse dieser Geldmittel siegten die Republikaner bei den Präsidentenwahlen von 1888; die Stimmen wurden in Massen gekauft, und der Republikaner Harrison erlangte die Mehrheit über den Demokraten Cleveland. Nun galt es für die Repu blikaner, ihr Wort einzulösen und die „Vorschüsse", welche die Industriellen für ihre Wahlzwccke geleistet, zurückzuzahlen. Da waren die Vertreter der Kartelle und Trusts, die Magnaten des Feustcrglases, dessen Preis in Amerika monopolisirt ist, der Bindfadenkonvention, des Zucker- und Eisenverbandes, der Schafwolle und des Petroleums, die sämmtlich die offene Hand hinhielten, um ihre Auslagen mit Zinsen zurückzuer halten. Durch die Mac Kinley-Bill entledigte sich denn auch die Partei dieser Verpflichtung mit riesigen Zinsen und hoffte sich gleichzeitig dadurch auch die Geldmacht für die Präsidentenwahl im Jahre 1892 zu sichern. Diese Hoffnung ist durch die letzten Kongreßwahlen zu Schanden geworden. Die Aufsehen erregenden Skandale bei der Wahl Harrisons zum Präsidenten hatten die Demokraten vorsichtig gemacht und zu Maßregeln geführt, die es verhindern sollten, daß ihnen der Wahlsieg nochmals durch einfachen Stimmenkauf entrissen werde. In einer Reihe von Unions staaten wurden neue Wahlgesetze aufgestellt, welche die Stimmenabgabe vor den ärgsten Beeinflussungen schützten. Den Haupthebel im Interesse der Demokraten aber bildeten die neuen Schutzzölle, deren vertheuernde Wirkungen eine von Tag zu Tag anschwellende Gegnerschaft im Lande erzeugten. Vor Allem erregten die neuen Zollgesetze die Farmer des Westens und Südens, denen nicht nur der Absatz ihrer Erzeugnisse ge schmälert, sondern auch angefonnen wurde, die durch die Zölle Mit tiefer Bewegung hat das evangelisch-lutherische Landeskonsistorium die erschütternde Nachricht von dem plötzlichen Heimgang des durch schöne Gaben und reiche theologische Bildung hervorragenden, durch unermüdete gewissenhafte Amtsführung und Lauterkeit evangelischer Gesinnung trcuverdienten Superintendent Or. Richter empfangen und beklagt diesen schmerz lichen Verlust. Die interimistische Verwaltung des erledigten Ephoralamtes bis zu seiner Wieder besetzung wird dem bisherigen Ephorieverweser Pfarrer Haesselbarth hierdurch übertragen, wovon die Kircheninspektion die Betheiligten in geeigneter Weise in Kenntniß setzen wolle. Dresden, am 7. November 1890. Evangelisch lutherisches Landeskonststorium. Ilerlvp!»oli. Die Ltadtpolizeibehörde. Httnnlor. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögendes Mühlenbefitzers Reinhold Fridolin Uhlemann in Lotznitz ist in Folge eines von dem Gemeinschuldncr gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin auf den 18. November 18S0, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgericht hierselbst, Zimmer Nr. 35, anberaumt. Freiberg, den 5. November 1890. MIooInl, Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts, Abth. Ild.