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8 S L ^3 Hk ZLZ Dienstag, den 28. MSrz 1933 88. Jahrgang len Verlängertes Zeitungsverbot. Berlin, 28. März. Dm Verbot der sozialdemokratischen Zeitungen in Preußen ist ans unbestimmte A«it »«rlängerk worden. nsrner Mitt neu Organ! bewegung Massencharakter Reichrbannermikalieder, Sm ste«, Zogen zum TeN in gesq Scheckung durch Stahlhelms BW» -er Mehr gegen die internationale jiWe Hetzpropaganda Schwerwiegende Entschlüsse der Parteileitung der NSDAP. SkMkk Wen Nil Nie ASlWWkmskM. Genf, 27. März. Im Hauptausschuh der Abrüstungs konferenz legte zum Abschluß der Aussprache über den eng lischen Abrüstungsplan der deutsche Delegationsführer, Bot schafter Nadolny, den grundsätzlichen Standpunkt Deutsch lands in einer eindeutigen Erklärung dar. Er führte u. a. aus: Der britische Schritt bedeutet nach allgemeiner Ueber- zeugung die Einleitung der entscheidenden Phase. Das Wort Macdonalds, Deutschland müsse Freiheit und Ge rechtigkeit gegeben werden, wenn nicht Europa der Zer störung anheimfallen solle, zeigt, wie intensiv die Probleme der Abröstung und der Sicherheit gerade unter dem Ge- sichtsvunkte der verhängnisvollen der durch die Friedens verträge herbeigeführten Unterschiede durchdacht worden sind. Nadolny zitierte dann die Erklärung des Reichskanzlers bei der Reichstagseröffnung, in derber Friedenswille der nationalen Regierung betont und die Be seitigung der Trennung der Völker in zwei Kategorien ge fordert wurde. In der Tat kann, so fuhr er fort, die einseitige Entwaff nung der abgeriistelen Staaten und durch die Verzögerung der Abrüstung der anderen geschaffene Unsicherheit uur da durch beseitigt ««den, daß die Konferenz auu endlich die Abrüstung vornimml. Es ist unmöglich, die Er füllung der Forderungen auf gleiche Sicherheit für alle Ra tionen von imm« neuen - --—- --- zu machen. E» mutz endlich einmal mit der Auffassung Schluß gemacht werden, al» ob andere Staalea eia gröherev Recht auf nationale Sicherheit besäßen als Deutschüud und al» ob diese pch nicht nur mit der durch die einseitige Abrü stung geschaffenen Unsicherheit abzuflndea, sondern al» abge- rüfkner Staat inmitten eia« schm« bewaffneten Umwelt noch imm« weitere Sicherheilsgarantien zu geben hätte. Der deutsche Vertreter behandelte in seinen weiteren Ausführungen die misitärtechnlschen Teile de» englischen Vlane» summarisch. Er erkannte an, daß in dem englischen Entwurf positive Rüstungsherabsetzungen vorgeschlagen werden, gab aber der Erwartung Ausdruck, daß es in den kommenden Verhandlungen möglich sein werde, auf allen Gebieten noch Tagesschau. * 2m Frttfioal Braunschweig ha« der Stahlhelm plaumSßlg Mitglied« marxistischer Organisationen in Masten ausgenommen, um einen gegenrevoluilonilren Putsch zu organisieren. Der Stahlhelm wurde eulwaffnel und aufgelöst. 1500 Stahlhelm« und Marxisten wurden la Braunschweig verhaftet. * Da» Reichskabiuett wird morgen Mittwoch wieder zu einer Sihuag zosammenkreten. Außer dem Bericht üb« die Ab- rüstuugskoustreaz wird sich da» Kabinett mit der Arbeitsdienfl- pfllcht und der Abwehr d« Greuelpropaganda im Au»land be schäftigen. * 2« hauptousschuh der Abrüstungskonferenz legte zum Ab schluß der Aossprache üb« den englischen Abrüflungsplan der deutsche Vertret« den grundsätzlichen Standpunkt Deutschland» dar. Die Konferenz vertagte sich auf den 25. April. v« Führ« der deutschen Delegation auf d« Abrüstungs konferenz, Botschaft« Nadvlny, führt am Di«n»tag nach Berlin, um dem Velchskablnett üb« da» bisherig« Ergebai» der Ab- riistuugskonfereuz Bericht zu erstatten * Vie TkMionalsozIaNstifche Deutsche Arbeiterpartei wird nun mehr den Abwehrkampf gegen die internationale jüdisch« Greuel- and Boykotthetze aufarhmen. —.. t ^ Ausführliche» an and«« Stelle. end. München, 27. März, wie die Nationalsozialisti sche Parkeikorrespondenz soeben «fährt,; wird nunmehr die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei den Abwehr- kanwf gegen die internationale jüdische Greuel- und Boy kotthetze gegen Deutschland in schärfster Form aufnehmen. Ls verlautet, daß bereits am Dienstag die Anordnungen für die Organisation einer gewaltigen Volksbewegung zur Bil dung von Voykoktkomitees gegen die jüdischen Geschäfte in Deutschland als Antwort auf die Doykottdrohungen de» in ternationalen Judentums ergehen. Gleichzeitig soll in ein« ungeheuren Propagandawelle der Forderung nach Einführung des aumerus clausus für die Beteiligung des Judentums an bestimmten akademischen Berufen und öffentlichen Einrichtungen Ausdruck gegeben werden. lieber S Millionen Menschen sind in Deutschland arbeitslos und uns« eigenes Inkelliaenzprolelariat zählt nach vielen Hunderitausenden. Trotzdem hat da» deutsche Volk Hunderttauseuden von jüdischen Intellektuellen die Teil nahme an diesen akademischen Berufen gestattet. Dieselben jüdischen Akademiker sind es in «st« Linie, die heute Deutschland als Dank dafür vor der Welt in einer wahrhaft schamlosen Lagenhehe heruntersehea. Zur Abwehr dieses Treiben» wird nunmehr -le Forde rung «hoben werden, dem Judentum in Devtschland an -en Hochschulen, in den Berufen der Rechtsanwälte und d« Aerzte nur dieselbe Quote zuzubilligen, die sie in der Gesamt- zahl der Einwohnerschaft Deutschland» aurmacht. Der Ab wehrkamps soll durch Bildung besonder« Aktionskomitee» mittel» einer riesenhaften Aufklärung-Propaganda geführt werden. Damit wird vielleicht gerade dies« jüdisch-inter nationale Haßfeldzug gegen Deutschland anläßlich ein« Re volution, in d« dem Judentum kein Haar gekrümmt wurde, zum Anlaß werden, einer Klarstellung des Verhältnisse» zwischen dem deutschen Staatrvolk und jenen, die für die ihnen gewährte Gastfreundschaft kein Verständnis aufzu bringen vermögen. Der Verband ausländischer Pressevertreter in Berlin, zahlreiche deutsche Wirtschaftsführer sowie kirchliche Kreise wenden sich in Telegrammen gegen die Greuelpropaganda im Ausland. ' Braunschweig, 28. Marz. (Drahtb.) Der braun- schweigische Innenminister erläßt folgende Verfügung: Roch mir vorliegenden Meldungen hat der Stahl- HDn la» ganzen Laave Braunschweig planmäßig l« Masse« MilgHeder marxistischer Srgaaisationen ausgenommen. Ganze Ortsgruppen des Reichsbanner» und der SPD. sind auf Gruud von Verhandlungen und Verabredungen Gtschloffea übergelreten. Da» Vüterbe- stehen dieser marxistische« Organisationen würde eine schwere Gefahr für den Erfolg der ua- rßonaleu Erhebung bedeuten. D Ich Uffe dtcher den Swhlhelm; Vnud der Front- sos-Bey, iM Aste friste Nebenorganisationen r« FtHkaat Braunschweig mit sofortig« Wirkung auf. Slagges. W MEiklr MM irs SlMrlv. Brauüschweig, 28. MSrz. (Drahtb.) Der brauuschwei- atsche Juaenminifi« teilt amttlch mit: Der Stahlhelm, Braunschweig, nimmt seit Tagen ganze Scharen sied« au» den aufgelösten und niedergeschlage- salione« auf. Am Montag nahm -lese Elntritts- " : an. Hunderte ehemaliger zlaldemokraten und Sommunl- zum TeN ln geschlossenen Abteilungen und unt« durch Slahlhelmhilsspolizei zum Machtlokal des in -er Ortskrankenkasse. Dabei wurden fortgesetzt ilt-, „Freiheit" und „Rot Front!" ge- Vor de« Hause uad in den anliegenden Straßen sam melte sich eine erregte Menge von Sommvnisten und Sozial demokraten, au» deren Mitte drohende Rufe gegen Adolf Hiller upd gegen die NSDAP, laut wurden. Mit Unterstützung d« Stahchelm» nahm der rote Mob, der sich seit Wochen nicht mehr au» feinen Schlupfwinkeln herausgewagk hatte, eine drohende Haltung gegen Nationalsozialisten und hiklttjunaen an. E» kam sogar zu Mißhandlun gen von Hitlerjugend durch Stahlhelmer. Zufolge dies« unerhörten Haltung des Stahlhelm», durch die der Erfolg d« nationalen Er- hehurm in Braunschweig auf das schwerste gefährdet wurde, bemächtigte sich d« nanoaalen Bevölkerung der Stadt eine unbeschreibliche Erregung. Minister Slagges sah ^ich gezwungen, elazugreifea. Schutzpolizei wurde un ter Führung ihre» Kommandeur» zur Ueberholung der Srankeukaffe, in d« sich die Stahlhelmwache mit den Mar- Listen befand, eingesetzt, während SA. und SS. Plätze und " ' > der Umgebung absperrten uad säuberten. Die >llf»polizes wurde entwaffnet. Hunderte len, die sich in dem Gebäude aufhlelteu, wurden fefigeskllt uad ganze Pakete von ausge- >ea die rer der Polizeibeamken und Hilfspolizei können passieren. Vie Eingänge de» Krankenkasseugebaude, sind von starken Poll- zelkräfien, die mit Karabinern ausgerüstet sind, befetzt. Die rund 1500 V«hastetea sind auf dar ganze vierstöckige Gebäude verteilt. Im Erdgeschoß befinden sich 200 Stahl helm« und ehemalige Skahlhelmhilfspolizisten. Die Leute stehen in großen Kolonnen in der Halle und werden von SA.-Hilfspolizei bewacht. Ihre Führ« sind bereit» sämt lich festgenommen und nach dem Gebäude de, „Volkrfreund-, da» zur Zeit al» SA -Hilfspolizeiunlerkunft dient, gebracht worden. Im zweiten und dritten Stock und im Dachgeschoß befinden sich die »«hafteten Sozialdemokraten und Kommunisten. Die Räume haben keinerlei Einrichtungs gegenstände. Gegen S Uhr waren einige SA -Hllfspoliziflen mit d« Feststellung von Personalien beschäftigt. Die ganze Akfion ist in Ruhe verlausen. Bemerkenswerte Zwischenfälle sind nicht zu verzeichnen. Auch die übrige Stadt bietet ein ruhige» Bild. Der Braunschweiger Stahlhelmführer fessgenornmen. Braunschweig, 28. März. (Drahtb.) Der Führer de» Lande-Verein» Braunschweig, Studienrat Schrader, Wolfen büttel, ist in den ersten Morgenstunden de» Dienstag festge nommen worden. «*74 Gegenrevolutionärer Putschversuch in Braunschweig. Der Stahlhelm sammelt Marxisten in seinen Reihen. - Der Putschversuch im Keime erstickt. — Der Stahlhelm in Braunschweig entwaffnet und aufgelöst. — 1500 Verhaftungen. t« Führung ihr«, Kommandeur» zur Ueberholung l Srankeukaffe, in der sich die Stahlhelmwache milden M Straßen ir von Zivuts namentlich feflgestellt uad ganze Pakete von avsg, füllten Anmeldungen beschlagnahmt. Unter d sicheraestelltea Papieren befinden sich Mitgliederlisten schlossen« Schuss, Reich»bann«milgllederbücher, und tere» belastende» Material, an» den» hervorgehk, daß Stahlhelmsühr« bewußt die Marxisten in lh Organisation sammelten. E» ist ferner festgestellk, daß die Schufo-Abtellvage» auf Befehl und Verabredung an den Stahlhelm heraugelreten sind, um auf diese weise dest Kampf gegen die NSDAP, nnd die na tionale Erhebung führen za können. Meh- r«e im Hanse befindliche Stahlhelmsühr« nnd sämtliche dort festgefkelltea Zivilisten wurden wegen da» Verdachtes, eine gegenrevolutionäre Unternehmung vorbe- reitet zu haben, la Hast genommen. Die Landeshauptstadt Braunschweig bietet In d« Nacht zum Dienstag in der Um gebung des Krankenkassengebäudes ein äußerst lebhaftes Bild. Die Straßen ln der Nähe d« AOS.-Hauses sind von SA.-Hilfspolizel für jeden Verkehr gestreikt, nur die Auto» DerMWeLrMer Aleukirch »mV Zkngegenö Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sr und Heim / L, Friedrich May, G. m. b. Dresden Nr, 1521. Gemein i: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau im / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von > May, G. m. b. H. in Bischöstnverda. — Postscheckkonto Amt Nr, 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 I« Falle höherer Gewalt — Krieg oder s. Störung dw Betrieb« der Zeitung' Her der TaML MMsAßwaba , Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gerieten Der Süchflsche tzßühler ist das zur VervffeMchrlag der amtlichen Bekannt- MklPUUAM VE3 «UMOYLUVMMNf H VE» LUVEllAgEEiiPlA MV VE» '. «4 uad 445 «uzeigeapreia (in Reich,mark): Vie 44 nun breite «Mspaltige sonstiger irgendwelcher MUlimeierzeiie 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Pfg. Sm Textteil die .. ... —. tr Besörderungeelnrich- 00 ww breit« Millimeterzeile LV Pfg. 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