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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erschetnungstag«: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatüch 1^0 ^schließlich Trägerlohn. Im Fall« hilher« Sewall (Störungen d« Betriebe, der oritung, der Lieferanten od« d« Befvrdmmgseinrichtungm) hat d« Brrirher keine« Anzeigenpreis: Die 8 gespaltme mm-Aeil« oder deren Naum ö W. W Nachlaß usw. laut aufltegender Anzeigenpreislist«. Anzeigen-Annahn» mittag« des Erschetnungstages. Bet fernmündlicher Anz«tg«nam»ghn» n^ für Nichtigkeit übernommen. Bei Konkur» mrd 8»«WRWWtch MW WM« SM», »w «Ech« »« WmM»ed, «rh»e»« Ottendorf-vkr«» »nd d« » WMWW» VOßchiMmiw, WM« W«.V«M Berta,: Bnchdrur»«ck H«rm«m Nü-l^ Inh. Georg «ühlr. Ottrndorf-Okrilla. «rolloot», «» - Pmmch ÜN. Kummer 125 Dienstag, den 22. Oktober 1940 39. Jahrgang Ziänäiger pfSilMotmiiÄWNg Vs« Lsrd Beaoerbrook zugegeben — Bereits Montag früh Luitalarm Aach den pausenlosen Angriffen in der Nacht zum Montag ^»rdr, wie der englische Nachrichtendienst meldet, bereits m Frühe des Montag wieder Lustalarm im Londoner Stadt- Vbiet gegeben. In emrni Bezirk, so berichten Nachrichtenbüros, seien Bom» »rn gefallen. Gebäude seien getroffen und Gasleitungen schwer "«schädigt. Auch Liverpool sei bereits in den frühen Mor» kenftunden von deutschen Maschinen angegriffen worden. Des- »eichrn hätten feindliche Flugzeuge Montag morgen bei Tages- «Nbruch über den Midlands und einer Stadt an der briti schen Westküste angegrissen. Die verheerende "Wirkung des deutschen Bombardements »m Sonntag kann selbst ein so englandfreundliches Blatt wi« »Newyork Times" seinen Lesern nicht verheimlichen. Anscheinend, meldet der Londoner Korrespondent des Neuyorker Blattes, ""tue nichts diese Deutschen aufhalten. - Sonntag sei über London kein Wölkchen gewesen, das de« ".»greiser» hätte zum Schutz dienen können und trotzdem feie» ?'cht weniger als süns Tagesangrisse erfolgt. Abend» seien die ««»tschen Flieger ungeachtet des dichten Nebels über d«r Stadt ^wrsen, hätten Leuchtbomben und danach riesige Sprengbom- '«« abgeworfen, deren Explosionen die Stadt von eine« Ende l»m anderen erschütterten. Die unablässigen Angriffe riesen ungeheure Störungen her- ?°r. Die deutschen Bomber, so heißt es in dem Bericht, erschiene« "öttraschend schnell so daß Vie Dachposten aus den Fabrike» ?'«> häufiger Alarm geben mußten, als es die amtlichen eng- mchen Meldungen zugäben. .. Ausdrücklich bemerkt der Berichterstatter der „Rewyork i!«es" er hätte diese Tatsache längst gemeldet, wenn die Zensur nicht verhindert hätte. 2m Anschluß daran zitiert der Korre- Indent einen Artikel Lord Beaverbrooks im „Sunday Expreß", vier heißt es wörtlich: „Wenn wir den Krieg gewinnen wollen, brauchen wir Dortige und anhaltende Steigerung der gesamten Produktion. "<«u dessen ist als Ergebnis der tollsten Bombardierungen "« starker Produktionsrückgang zu verzeichnen. . „Sundaq Expreß" beklagt sich weiter über die Langsamkeit Reparaturen von Vombenkratern, Gasleitungen und Was- ?n°hren. London weise schon seit fünf Wochen gähnende Bom- "Akroter aus. Der Zugverkehr sei zu einem Schneckentempo kzwungen. , Die schwedische Zeitung „Rya Dagligt Allehanda" v«röf» 'Michi über die deutschen Vergeltungsanariffe am Sonntag N»en United-Preß-Bericht, in dem die Zielsicherheit der deut- Mn Flieger hervorgehoben wird. „Die deutschen Bomben- Maschinen hielten sich in großer Höhe und hätten ausreichend All, sich ihre Ziele auszusuchen ehe sie in ihrer schwindelnde« Me von engliichen Jagdmaschinen erreicht werden könnten, di« den deutschen Jägern abgewehrt würden. Deutsche Bombe« "«len auf Eisenbahnstationen und Verkehrsknotenpunkte " Um die verzweifelnden Londoner irgendwie bet der Stange k hallen, erdichtet das britische Liigenministerium nicht nur "glich plumper werdende Erfolgsmeldungen der RAF., sonder« L versteigt sich wieder einmal zu lächerlichen Meldungen über ^bereitünaen für einen Einfall englischer Truppen in Deutsch- r So schreibt „Daily Mail": „Unsere Soldaten im Norden Seiten sich auf den Marsch nach Deutschland vor. Die Leut«, .« Sprachkurse besuchen, bevorzugen Deutsch, da sie annehmen, könnte ihnen einmal von Nutzen sein." ,, Wie muß die Stimmung in London sein, wenn man z« Men verkrampften Lügenmeldungen greift, um der ftetr- Msenden Mutlosigkeit entgegenzutreten! Der »rWe Schock ^vrch die Schlage der deutschen U-Boote die Sprache verschlage« .. England hat, wie durch die beiden letzten Wehrmachlsbe- Me bekanntgegrben werden konnte, innerhalb von zwei Tagen Angriffe deutscher Unterseeboote 327 000 BRT. Handels- Mssraum eingrbützt. Ein Verlust von SS großen Transport- Opfern nebst ihrer wertvollen Fracht an Kriegsmaterial BersorgnngSgütrrn bedeutet immerhin einen in keiner Mir zu übersehenden äußerst schweren Schlag für die britt- Handesflotte. . ' Bis fetz» Hai sich jenseits des Kanals noch keine Stimme ^Nehmen lasten, die irgendwie auf die neuen Großerfolge ^«deutschen Bcrgeltungsblockade ringegangen wäre. Wirkön- uns freilich sehr wohl vorftellen, daß die britische Regie- tz "II und die britische Admiralität viel Zeit brauchen, um sich diesem großen Schock zu erholen, und daß sie eS sich erst kN genau überlegen müssen, wie sie sich dem Lande und der Mtöffentlichkeit in dieser wenig beneidenswerten Lage ver- ^'«>» sollen. DaS alte Rezept des Leugnens versagt hierbei U die Dauer natürlich vollkommen angesichts des gewaltigen , Klanges dieser sensationellen Verluste der britischen Han- ^flotte. LritWe Slhaeüvoote oertriede« Ein Schnellboot versenkt Fn den frühe« Morgenstunden deS 21. Oktober versuchten ^tztere englische Schnellboote sich der «analküfte vor Ostende ? nähern und griffen ein Borvoftenboot mit M?schinrnge- .«htkeurr an. Da« Vorpoftenboot erwiderte daS Feuer bei Tresterlagr. Durch das iofortigr Eingreifen brr Küsten» Mkrirn »er KriraSmarist« wurde «in britische« Schnellboot M«nki, vir übrigen vertrieben. Meder Aombenabwürfe über Holland Sechs Tote britischer Mordgier „Wieder haben britische Flieger", so heißt eS in einem ANP.-Bericht aus Rotterdam. ..über die Innenstadt Rotter dams Schrecken und Entsetzen gebracht. Am Sonntag haben sie erneut Bomben aus das Zentrum Rotterdams avgeworsen, wodurch mehrere Personen verletzt worden sind. In einer gan zen Anzahl von Wohnungen sind die Fensterscheiben in Trüm mer gegangen." Weiteren ANP.-Bertchten zufolge haben am Sonntag abend englische Flieger auch Bomben auf zwei militärisch völ lig belanglose kleine holländische Orte abgeworsen. In dem einen seien sechs Personen getötet worden. Der materielle Schaden sei groß. Von Bomben, die auf di« friedliche hollän- dische Ortschaft gefallen seien, sei ein dreijähriges Mädchen ge tötet worden. t Rene EiliWge in Schweizer Hoheitsgebiet Der schweizerische Armeestab teilt mit: „In der Nacht vom 2V. zum 21. Oktober wurde schweizerisches Hoheitsgebiet durch engltsche Flieger mebrfacht verletzt. Einflüge erfolgten über dir Iuragrenze nach Südosten Unsere Fliegerabwehr hat an meh reren Orten Feuer gegen die Flugzeuge eröffnet." Hierzu wird aus Bern ergänzend gemeldet: In der Nacht zum Montag sind wieder einmal englische Flugzeuge in den schweizerischen Lustalarm eingeflogen. In Bern wurde um 22.15 Uhr Fliegeralarm gegeben der eine Stunde dauerte. Um Ü.2S Uhr erfolgte ein neuer Alarm. Ohne Warnung beschaffen Englischer Trawler beschießt spanischen Passagierdampfer ' Der im Hasen von Rio de Janeiro eingetroffene spanisch« Passagierdampfer ,,Tabo de Hornos" wurde bei der Fahrt nach Südamerika von einem englischen Trawler ohne jede Warnung mir mehreren Salven beschossen. Das englische Kriegsschiff paß fierte den Kurs des spanischen Dampfers, ohne ihn anzuhalten und eröffnete kurz daraus aus einer Entfernung von sechs Mei len das Feuer, dem der „Eabo de Hornos" nur durch größer« Geschwindigkeit entging. «ei Süden imgepriigtes Kolb gefunden Die legionäre Polizei in Rumänien führt systematisch Haussuchungen in Vorratslagern durch. Dabei konnte sie b«. reits große Mengen gehamsterter Waren beschlagnahmen, dar unter allein in Jassy mehrere Waggons mit Hülsensrüchten die jüdischen Händlern gehörten. Die Juden hatten damit ein« große Spekulation begonnen. Sie verkauften die gehamster ten Waren zu Wucherpreisen. Bei einem Bukarester Judt« wurden 25 Kilo ungeprägtes Gold gefunden. Symbol deutsche« FreiheMamykes Rudolf Heß übergibt Dr. Frank die H»heit»sahn« der NSDAP. für die Deutschen im Generalgouvernement Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz, übergab im Senatorensaal des Braunen Hauses in Anwe senheit der führenden Mitarbeiter der Reichsleitung der NSDAP und des Arbeitsbereiches Generalgouvernement der NSDAP an Reichsleiter Eeneralgouverneur Dr. Frank die Hoheitsfahn« der NSDAP im Generalgouvernement. In einer kurzen Ansprache führte der Stellvertreter des Führers aus, er übergebe die Fahne in Deutschlands größter geschichtlicher Zeit. Eine große gemeinschaftliche Arbeit kämp- feriscken deutschen Mannesrums werde geleistet. Und über der gewaltigsten Gemeinschaftsleistung der deutschen Geschichte wehe überall das Symbol des jungen Deutschlands, das einst ein einsamer Kämpfer vor bald einem Vierteljahrhundert ge schaffen habe. Im Hakenkreuz der nationalsazialistifchen Bewegung sei die Wehrkraft des deutfchen Volkes in Verteidigung und Angriff ebenso versinnbildlicht wie die politische Größe und die wirt schaftliche Leistung Großdeutfchlands. Ueber alles aber fei darin versinnbildlicht der deutsche Na tionalsozialismus, für den Deutschlands Soldaten kämpften, für den ein ganzes Volk in leidenschaftlichem Einsatz seine Kraft hinqebe. Und dieses Bol! wisse, daß der Krieg mit all seinem Grauen und all feiner Zerstörung, mit seinen Opfern und Leiden geführt werde für ein nationalsozialistisches Großdeutschland, für ein Reich des sozialen und kulturellen Ausbaues, siir die Gewinnung des gesicherten Friedens und der gegen jeden Feind geschützten Arbeit, für ein Land der glücklichen Jugend und eines frohschas- senden Volkes. Die Fahne der nationalsozialistischen Bewegung sei durch Blut geweiht. Sie fei über zwei Jahrzehnte lang das Symbol des deutschen Freiheitskampfes. Heute wehe sie über dem Sieg unseres Kampfes um die Erhaltung der Freiheit, England und seinen Trabanten zum Trotz. 2m Anschluß an seine Ansprache nahm Rudolf Heß dw Weihe der Fahne vor und übergab sie Reichsleiter Eeneral gouverneur Frank. Dieser dankte für die verpflichtende Aus. Zeichnung, die ihm und alle Nationalsozialisten im Generalgou vernement bewege. Die Fahne sei das äußere Zeichen des Zu sammenhaltes der Nationalsozialisten im Ostraum des Deutschen Reiches. „Schere Heimat ist ewig Deatschlaad" Der Reichsführer 44 als Kamerad unter Kamerad«« § Von 44-Kriegsberichter Hermann Pirich tP. K.) Aus Einladung der spanischen Regierung begab sich der Reichs führer 44 nach Spanien und besuchte unterwegs eine im Südweslen ves Reiches liegende Division der Wajsen-44- wo er ein Regiment besichtigte und im Anschluß daran vor einer Kompanie eine Ansprache hielt. Als die 44-Männer das kleine Kino in dem Provinzstädt- chen verließen, mar ihr sonst sorglos sungenhaster Gesichisaus« druck, ihre Unbeschwertheit, die langes Soldatentum unwill kürlich mit sich bringt, einer ernsten und tiefen Nachdenklich keit gewillten. In seiner Rede hat ver Reichsführer all die Gedanken, die von den jagenden Erlebnissen der jungen Soldaten in diesen» Krieg teils versprengt, teils verschüttet worden waren, oemii- fermatzen wieder gesammelt, sie zu neuen, Leben erweckt uns ihnen Vie alte Marschrichtung gegeben. Seine Worte waren nicht belehrend, er hob nicht sozusagen den Zeigefinger. Er - sprach vielmehr wie ein Kamerav unter Kameraden. Uno gerade das rückte ihn den Männern in unmittelbare Nähe. Aus der Achtung und dem Respekt wurde spontane Liebe, denn jeder spürte. waS Viesen Mann bewegt, bewegt in irgend einer Form und immer aufs neue sie alle. Auch gab er ihnen ein neues Bewußtsein, das sie mit Stolz erfüllte. Das Be wußtsein, daß jeder einzelne von ihnen mitarbeitei unv mit- schafft am Bau dieses großen herrlichen Reiches, und daß auch jeder mit die Verantwortung trägt, die ihm niemand abnimm« und der entsprechend jeder fein Leben einzurichien ha. Die billige Romantik, in ferne Länder zu gehen, von zu siedeln und sich für die Zett und Ewigkeit dort niederzulasse». aehSrt endgültig tu di« Mottenkiste einer Gefühls- und Gevan- imwelt, «nt der wir nichts mehr gemein haben Gewiß, auch heut« wird der jung« Deutsche hinausgehrn. Wird dmck Werte schaffen, aber Werte, die einzig Deutschland Wftute komme« sollen und nicht mehr seinen etsienen privaten Interesse« oder den«« «i««r fremde« Ration. Sobald sein« Aufgabe erfüllt ist, wird er wieder heimkehren ins Reich. Denn da» eine merkt Euch, Kameraden, rief der RrichSsührer, «tsrre Heimat ist ewig Deutschland. HMKretirer versenkt Berlin, 21. Oktober. Da» Oberkommando der Wehr ¬ macht gibt bekannt: Ein Unterseeboot hat einen britischen Hilfskreuzer svon über 10000 BRT. versenkt. Durch die? Beteiligung Hihrer Unterseeboote an der Vernichtung der beiden britischen Geleit« züge hat Kapitänleutnant Bleichrodt die Erfolge seiner jetzigen Fahrt gegen den Feind auf 53300?BRT, Kapitänleutnant Schepke auf 40565 BRT gesteigert. In den Abendstunden des 20. Oktober versenkten Tor» pedoflugzeuge an der englischen^ Ostküste 3 stark gesichert« Handelsschiffe mit insgesamt 20000 BRT. Leichte Kampffliegerverbände führten auch gestern Ver geltungsangriffe auf die britische Hauptstadt und andere Städte in Süd- und Mittelengland durch. -tzDock-jjundrHafen, anlagen sowie lebenswichtige Versorgungsziel« wurden sersotg- reich mit Bomben belegt. Im Großtanklager von Thams» Haven brachen nach dem Angriffen weithin sichtbare neue Brände aus. Im Laufe des Tages und in der Nacht kam e» zu mehreren für uns siegreichen Luftkämpfen. In der Nacht verstärkten schwere Kampfverbände di« Angriffe auf London und warfen große Mengen von Bomben aller Kaliber, die zu beiden Seiten der Themse zahlreiche weitere Brände und schwere Zerstörungen hervorriefen. Werk« der Rüstungsindustrie in Mittelengland und Hafenanlagen an der britischen Westküste waren ebenfalls das Ziel Wirkung»- voller Bombenangriffe. Wi« bereits bekanntgegeben beschoß schwere Artillerie ' des Heeres und der Kriegsmarine 2 große feindliche Handels- dampfer im Hafen von Dover. Die Schiffe und di« Hafen- ! anlagen wurden mit einer Reihe deckender Salven belegt, die schwere Verheerungen anrichteten. Im Anschluß hieran beschoß eine feindliche Fernkampsbatterie die französische Kanal- Msle mit wenigen Schüßen ohne irgendwelchen Schaden an- ' zurichten. Feindliche Flugzeuge flogen in der letzten Nacht in 'Deutschland ein und warfen auf die Reichshauptstadt und an anderen Stellen Bomben. Als einziges militärisches Ziel ist eine Gleisanlage in Westdeutschland getroffen worden, ohne - daß eine Verkehrsunterbrechung eintrat. Im übrig«» wurden bei Angriffen auf Wohnviertel einige Häuser zerstört und mehrere Zivilpersonen getötet. Der Gegner verlor gestern 19 Flugzeuge, davon im Luftkampf 16, durch Flakartillerie 3, von denen ein» über i Berlin abgeschossen wurde. Vier eigene Flugzeuge werden ' vermißt.