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Eibenstocker Tageblatt Anzeiger fir den KnüZgerichtrbezird Eibenstock md besten Umgebung tver vezugspretr beträgt monatlich 1M> RM bet Peter Zustellung, bei Abholung in unserer Ge- tLäst,stell« 1,60 RM. Erscheint tägl. nachm. mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Im Fall« höherer Gewalt oder sonstiger Störungen de« vetrkds der Zeitung hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Ra «Höhlung des Bezugspreises. Fernsprecher Nr. 510. ««fassend di« Ortschafte«: Schönheide, Schönheider. Eibenstocks, vlauenthal, Hammer, Sosa, Unter. Larlsfetd, ^«ndrhSbel, stützengrün, wildenthal, Neuheide, Gberstützengrün wilzschhaus,Wotfsgrün usw. Vies«, Blatt enthAt die amtlichen Bekanntmachungen der staatiichen und städtischen Behörden zu Eibenstock D«r Anzeigenpreis betrügt für die 46 mm breite Millimeterzeil« im Anzeigenteil 5 Pfennig, für di« SO mm breite Millimeterzeile im Terttell 15 Pfennig. Annahm« der Anzeigen bis späte- stens vormittags SV, Uhr, für größere «inen Tag vorher. Eine Gewähr für die Aufnahme der An- zeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben. PostscheKonto Leipzig Nr. Z66K7. -------- 8S. S«hrg««g. —----- Mittwoch, dm 3. August 1828 Verschärfung in Fernost Moskau beavfichtigt Entlastung der chinefischen Krönt Di- Angriffe nicht eingestellt Der Fernofttonflikt ist nach der Vertreibung der Sowjettruppen von den Schangsenghöhen keineswegs bei- gelegt. Nach einer Mitteilung des japanischen Kriegs- minlsteriums griffen am Dienstag sowjetrussische Truppen Schangfeng von Süden und mit acht Tanks von Norden an. Beide Angriffe wurden von den Japanern abgewiesen. Dem neuen Vorstoß ging ein Luftangriff voraus, an dem nicht weniger als 40 Flugzeuge beteiligt waren. Der An- griff richtete sich jedoch lediglich gegen die japanischen Jn- fmlteriestellungen und richtete kernen großen Schaden an. Sowjetbomben auf Korea Wie die Korea-Armee meldet, überflog ein Sowjet- geschwadcr die koreanische Grenze und bewarf die Kreis- stadt Ko jo, etwa fünf Kilometer nördlich von Schaug- fcng, mit Bomben. Wei sWjettuMe Angriffe ans KWgseng abgemeien Tokio, 3. August. (Funkspruch.) Ueber die gestrigen Kämpfe im Schangseng-Abschnitt wird gemeldet, daß um 15 Uhr etwa vier Bataillone Infanterie unter dem Schutz von 30 Tanks und 25 Begleitgeschützen die japanischen Stellungen bei Chaotsopri nördlich, von Schang feng angriffen. Als der Angreifer noch 200 Meter vor den japanischen Stellungen war, machten die japanischen Trup pen einen Gegenangriff und warfen die Sowjettruppen zurück. Gegen 20 Uhr wurde die Höhenstellung auf dem Südflügel des Schangseng-Abschnittes erneut angegriffen. Ter Angriff blieb im Feuer stecken. Fortgesetzte KoWMerM auf die WngsengWen Tokio, 3. August. (Funkspruch.) Wie das Kriegsministerium bekannt gjöt, setzten di« Sowjetrussen die Angriffe aus die Schangsenghöhen nach dem Eintreffen von Verstärkungen fort. Bei den angreifenden Verbänden handelt cs sich hauptsächlich um GPU.-Grenz schutz, der nur unwesentlich durch reguläre Truppen verstärkt sei. Ueber die bisherigen Aktionen gegen die Schangfeng- höhen und das rückwärtige Gebiet gab der Sprecher des KriegAninisteriums folgende Einzelheiten bekannt: Am 1. Au gust Wurde ein Angriff der Sowjetrussen abgeschlagen. Um 12.30 Uhr griffen 12 Sowjetbomber die Schangseng-Höhen- stellungen mit MG.-Feuer und Bomben an. Gleichzeitig überflogen 19 Aufklärer mandschurisches Gebiet von Nowo- kiewsk an der Posfiet-Bucht. Ferner bombardierten 13 schwere Bomber Shuiliufeng. Um 12.40 Uhr überflogen 30 schwere Bomber mandschurisches Gebiet 70 Kilometer westlich von Wladiwostok. Gegen 14 Uhr bombawierten 4 Bomber Kaiko und Umgebung. Um 14.30 Uhr erfolgte ein Angriff von 30 schweren Bombern auf Chintsaschang in Korea, 10 Kilo meter südwestlich von Schangfeng. Um 14.35 Uhr bewarfen 11 Bomber erneut Kaiko. Um 14.40 Uhr griffen 24 Bomber erneut die japanischen Stellungen bei Schangfeng an. Am 2. August um 7.30 Uhr bewarfen 15 Sowjetbomber Schang feng. Gleiche Chancen für Krieg und Frieden Der Korrespondent der französischen Nachrichten- Agentur Havas hat an eine Persönlichkeit des japanischen Außenministeriums verschiedene Fragen über den weiteren Verlauf der sowjetrussisch-japanischen Spannung gerichtet. Japanischerseits wurde ihm erklärt, daß die Chancen für Frieden undKrieg gleich groß seien. Die japanische Armee vermeide jede Provokation. Die Entwick- lung der letzten Tage zeige aber, daß di« Geduld'Japans Grenzen habe. Der Sprecher deS Außenministeriums erklärte dann weiter, daß ein eventueller sowjetrussisch-japanischer Krieg die Operationen in China nicht aushalten werde. Japan habe den Willen und könne seine Operationen fortsctzcn, selbst im Falle von Feindseligkeiten mit der Sowjetunion. In diesem Zusammenhang geben die Pariser Blätter eine Meldung aus Tientsin wieder, wonach seit vier Tagen 20 000 Mann japanischer Truppen aus Nordchina und Schansi durch Tientsin nach der Mandschurei ab- gezweigt worden seien. Des weiteren sollen zahlreiche Truppentransporte in Dairen eingetroffen sein. Nach einer Meldung aus Schanghai soll ein« starke Abteilung von Kommunisten der 8. Armee in Mandschukuo eingetroffen sein und im Begriffe stehen, die Ortschaften und Dörfer gegen die Japaner aufzuwiegeln. Die Kommu- nisten hätten sogar die Kühnheit gehabt, einige Kilometer von Jehol entfernt zwei japanische Flugzeuge abzuschießen. Man hält es in Paris für möglich, daß der Generalstab der Roten Armee im Fernen Osten Maßnahmen ergreife, um die von der japanischen Armee besetzten strittigen Hügel wieder zurückzuerobern. Diese Höhen hätten für beide Teile eine außerordentlich strategische Wichtigkeit, da sie di« gesamte Possiet-Bucht beherrschten. Mandschukuo protestiert Die Regierung von Mandschukuo protestiert« beim wwjetrussischen Konsul in Chardin wegen der fortgesetzten Uebergriffe der Sowjets bei Schangfeng und der sowjet- russischen Luftangriffe auf die koreanische und mandschu rische Grenze. Hsingking forderte, daß Moskau sofort ge gen die örtlichen Grenzbehörden einschreite, die die Ueber griffe veranlaßten oder doch nicht verhinderten. Die Re gierung von Mandschukuo sei bereit, die Grenzfrage in diplomatischen Verhandlungen freundschaftlich zu lösen, sofern Moskau seine Haltung ändere. * Bei dem sowjetrussischen Einfall in Mandschukuo handelt es sich zweifellos um eine Entlastungsaktion Mos- kaus zugunsten der Chinesen. In dem Augenblick, wo Ja pan zu seiner großen Offensive gegen Hankau, das stärkste Widerstandszentrum, im Herzen des riesigen Reiches der Mitte angesetzt hatte, unternahmen di« Sowjets in der Dreiländerecke südlich von Wladiwostok, wo die Sowjet union, Mandschukuo und Korea zusammenstoßen, einen Angriff auf das mandschurische Grenzgebiet, wobei es ihnen zunächst gelang, die schwachen Grenzpostierungen zu rückzutreiben und die strategisch wichtigen Höhen von Schangfeng, die sowohl die Tumend-Bahn nach Mandschn- kuo und den koreanischen Hafen Raschin wie auch den Stützpunkt der sowjetrussischen Fernostkriegsflotte in der Possiet-Bucht beherrschen, in Besitz zu nehmen. Zur Ab wehr dieses Angriffs würde Japan, so rechnete man in Moskau, Truppen aus China in das bedrohte Grenzgebiet werfen, wodurch es unter Umständen genötigt wäre, die Offensive auf Hankau einzustellen oder sie zumindest zu oerzögern. Sowjetrußland scheint jedoch die militärische, Kraft Japans erheblich unterschätzt zu haben. Innerhalb weniger Tag« hatte Tokio bereits seine Gegenmaßnahmen eingeleitet, und als die Sowjettruppen ihren Gebiets gewinn noch zu erweitern versuchten und die umliegenden koreanischen Städte einer dauernden Bombardierung aus setzten, gingen die Japaner zum Gegenangriff über und schickten die Eindringlinge mit blutigen Köpfen heim, wo bei sie ihnen elf Tanks, mehrere Geschütze und anderes Kriegsmaterial abnahmen. Unter Verlust von 30 Toten und 200 Verwundeten mußten sich die Sowjettruppen hin ter die sowjetrussischc Grenze zurückziehen. Von hier aus unternehmen sie jetzt neue Vorstöße auf Schangfeng, doch haben sie damit ebensowenig Erfolg wie mit ihren Luft angriffen, bei denen sie bereits fünf Bomber durch die japanische Luftabwehr eingebüßt Haven. Das bisherige aggressive Verhalten Moskaus läßt nicht darauf schließen, als ob es auf die Fortsetzung des Fernost-Abenteuers ver zichten würde. In Tokio beurteilt man die Lage durch aus besonnen und kaltblütig und sucht den Konflikt zu lokalisieren, andererseits ist man fest entschlossen, wetteren Provokationen Sowjetrußlands mit Festigkeit zu begegnen. Herbstmanöver Im vergangenen Jahre, zu der Zeit, in der der italie nische Regierungschef Benito Mussolini in Deutschland weilte, fanden in Mecklenburg die ersten großen Wehr- machtmanöver im Dritten Reich statt. Sie bildeten sozu sagen eine Krönung der seit 1933 geleisteten Arbeit am Wiederaufbau des deutschen Heeres. An diesem Manöver, - das etwa eine Woche dauerte, nahmen alle drei Wehrmacht- teile unter einheitlichem Oberbefehl teil. Es ist ohne wei teres einleuchtend, daß so groß angelegt« Manöver eine außerordentliche Fülle von Vorbereitungen erfordern, daß der gewaltige Apparat, der dazu in Bewegung gesetzt wer den muß, nicht nur die beteiligten Truppenteile, sondern auch das zivile Leben im Manövergebiet für längere Zeit einschneidend beeinflußt. Man denke dabei nur an die Er- forderniffe des Transports für die Truppen, an die Be reitstellung der Verpflegung und der Unterkunft. Wenn Truppenübungen im allgemeinen an sich zu einer Zeit ab gehalten werden, wo sie den Gang der Wirtschaft nicht mehr als notwendig stören, das heißt also vor allem nach dem Einbringen der Ernte, so ist es doch unvermeidlich, daß die Belastung der Verkehrswege, die notwendigen Straßensperrungen und was damit zusammenhängt, eine gewisse Störung des öffentlichen Lebens in dem Manöver- gelände verursachen. Sinn und Zweck haben Truppen übungen ja nur, wenn sie dem Ernstfall nach Möglichkeit angepaßt sind, und es ist oft verständlicherweise nicht leicht, die militärischen Belange in dieser Hinsicht in Einklang zu bringen mit der Notwendigkeit der Rücksichtnahme auf Handel und Wandel. Aus diesem Grunde ist eS, so wichtig weit ausgedehnt« Manöver auch für den Abschluß der militärischen Ausbil dung find, nicht möglich, in jedem Jahre Truppenübungen in so großem Rahmen abzuhatten wie bei den Wehrmacht- manövern des Jahres 1937. Aus diesem Grunde beschrän ken sich im Herbst dieses Jahres die Uebungen auf kleinere Verbände, auf die allgemein üblichen Divisionsmanöver. Auch vor dem Kriege fanden bekanntlich die großen Ma- növer, die sogenannten „Kaisermanöver', auch nicht all jährlich statt, sondern nur in gewissen Abständen. Nachdem Deutschland seine Wehrboheit wivdergewon- nen hat, ist die militärische Ausbildung aller waffen fähigen Männer eine Selbstverständlichkeit. Dazu gehört auch die Schulung der Reservisten, der ausgebildeten Mannschaften, die in gewissen Abständen wieder zur Fahne einberufen werden, damit sie ihre Kenntnisse auffrischen können. Die Einfügung solcher Reservemannschaften in das große Rad der Heeresmaschine läßt sich aber auch nicht ohne weiteres im Rahmen ausgedehnter Wehrmachtmanö ver ermöglichen, so daß dies ein Grund mehr ist, die nötige Ausbildung beziehungsweise Nachschulung bei gründlicher Kleinausbildung vorzunehmen. Hinzu kommt, daß auch auf dem Gebiete der Reservistenübung auf die Wirtschaft Rücksicht genommen werden muß, gerade jetzt, wo die Durchführung des Vierjahresplanes die Anspan nung aller Kräfte erfordert. Auch aus diesem Grunde wer den also im Herbst des Jahres 1938 leine Wehrmachtmanö ver größeren Stils abgehatten, sondern die Truppen übungen, die den Abschluß der Ausbildungszeit darstellen, finden in kleineren Verbänden, etwa dem einer Division, statt. Die Truppenleitung hat dabei den Vorteil, den Aus- bildungsstand viel besser übersehen zu können, als dies im großen Rahmen möglich ist. Mit ausgedehnteren Ma- növern werden wir also wieder im Jahre 1940 rechnen können, so daß diese, wie dies auch früher der Fall gewesen ist, etwa alle drei Jahre stattfinden. Die Manöverzeit ist für die Truppe eine große An strengung, es gilt ja, alle Kräfte einzusetzen, um ein dem Ernstfall möglichst angenähertes Bild zu schaffen. Aber jeder, der einmal solche Heeresübungen mitgemacht hat, sei eS als Soldat, sei es als Zuschauer, weiß auch, daß stc gleichsam ein großes Fest darstellen. Die Verbundenheit von Wehrmacht und Bevölkerung zeigt sich im Manöver von der schönsten Seite, die Erinnerung an die Manöver- rett gilt für den Soldaten für die schönste seiner Dienstzeit! dr— Im Gedenken an Hindenburg Im Auftrage des Reich Skrie gerfüh r e r S legt« jss-Oberführer Major a. D. von Jena am Todestage deS Generalfeldmarschalls von Hindenburg und in Erinne rung an den Beginn deS Weltkrieges am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder. Vor dem Ehrenmal war eine Ehrenkompanie deS NS.-RetchsknegerbundeS mit Musik angetreten. An der Grabstätte im Tannenberg-Denkmal wurde gleichfalls in Vertretung des ReichskriegerführerS durch die Landesgebietsführung Nordost ein Kranz niedergelegt. '* Die Erinnerung an Hindenburg wird im deutschen Lotte immer lebendig bleiben. Namentlich diejenigen, die die zwanzig Jahre vom Kriegsausbruch bis zum Lode Hindenburgs mtterlsbi haben, werden in Treue und Ver ¬ ehrung dieses in Krieg und Frieden bewährten Mannes gedenken. Die ruhmvollen Taten des großen Feldherrn des Weltkrieges gehören auf immer der Geschichte des deutschen Volkes an, und die beispiellose Pflichterfüllung, mit der Hindenburg sein schweres und verantwortungs volles Amt als Staatsoberhaupt des deutschen Voltes ausübte, wird für alle Zeiten vorbildlich sein. Unvergessen wird es ihm vor allem bleiben, daß er am Tag von Pots dam di« Regierung dem Führer der nationalsozialistischen Bewegung anvertraut und damit den Weg für die Wieder- erneuerung deutscher Größe frei gemacht hat. Seit dem Heimgang Hindenburgs haben wesentliche Wünsche des oerewiaten Feldberrn und Staatsmannes ihre Erfüllung gefunden. Die deutsche Wehrmacht, der die ganze Liebe des alten Soldaten Hindenburg gegolten hatte, ist in ihrer ganzen Stärke wiederaufgebaut worden, und ein geeintes Deutsches Reich in einem einzigen, starken Staat gedenkt in Dankbarkeit und Verehrung des großen Feldmarschalls, dessen ganzes Leben und Wirken in den Dienst am deut schen Vaterland gestellt war. Zur Pflege freundschaftlicher Verbindungen zu Angehö riger- der Vereinigten «Maten von Amerika wird am 1. Ok- tober d. I. eine „Gruppe Ostmark' der Vereinigung Carl Schurz in Wien eingerichtet werden.