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. dir fran- lasseo. >.-Cour^ sche Corre ia ux greift wen 9our- , die nur kn, beschul- i für den- rmen. ,-Cour.) diplomati» Thiers' erenz wie- Meldungen ", als Ver- cvorstehen- n. belge mel- :und eine» verlassen :r londo- egangeuen Sschiffen Gueydon zu bege- i 21. Dec. ngetroffen r des Ad- : alsbald lben sind ^heiligten rochu, der Truppen, französi- c ermäch- »rch Eiw- und Ma- cular de» die durch abgekom-- denselbcn g von 15 Jäger zu Marsch - ordnet.— dct, wird reiche aus Nantes ,örde eine t hat, in Vervoll- w Stadt ladt nicht leisten.— rus Pa- rung alle Schlachten :lge wird e beiden ChälonS. aud aus worden, l wegen vorden." uer Mit- rister die zarethe en. ante eine ;ung des c Küsten lauber, jetS ein en. ierung on Mi- ichenk's catificirt ngenom- t wird, Unter- )omingo xion. !2. Dec. ürd sich ferenzen ipromiß Journal efficielle der Hr. -e zum en ist." «r. 301. -teigig. Erscheint auicrE»a»t«g« tSgltch. prei« vierteljährlich » Thlr., jede ei»,eine Nummer S «,r. DkuWt Mgmmt Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Mittwoch, 28. December 1870. Inserate stad an haascvstem er llogler in ekipjig oder an deren Abril« Häuser zu sende». Insertion,gebühr sllr die Spalleuzeile 1 '/»Ngr., unter ringe>«udt »>/, Ngr. Leipzig, 27. Dec. Nachdem wir noch unmittelbar vor Weihnachten von einem rasch und glücklich zurückgeschlagcnen Aus fälle aus Pari« zu melden gehabt hatten, brachte un« der erste Feiertag wiederum eine Siegesnachricht. Jene Nord armer, auf welche die Pariser so große Hoffnungen gebaut hatten, war von Manteuffel (am 23. Dec.) bei AmienS angegriffen und trotz ihrer doppelt zahlreichen Streitmassen Schritt für Schritt au- ihren Positionen verdrängt worden. Weit ent fernt daher, zum Entsätze von Pari- eilen zu kön nen, mußte Faidherbe in entgegengesetzter Richtung den Weg nach ArraS und Lille antreten. Diesen Rück zug sachte er zwar am folgenden Tage (24. Dec.) durch einige Vorstöße gegen den Verfolger zu decken, wurde aber immer wieder zurückgeworfen. Die große Zahl der unverwundeten Gefangenen beweist, welche Verwirrung die Niederlage in den Reihen der Nord armee angerichtet hat. Wenn diese Niederlage in einem amtlichen französischen Telegramm nur erst theilweise eingestanden wird, so entschädigt uns dafür vollauf die nicht wegzuleugnende Thatsache, daß die Nordarmee auf der Flucht ist und von Manteuffel verfolgt wird. Nach französischen Berichten soll General Chancy Le ManS an der Sarlhe erreicht und seine Vereini gung mit der im Lager von Conlie stationirten soge nannten „Westarmee" bewirkt haben. Von den Stel lungen der Unsern auf jenem Theile des Kriegsschau platzes verlautete in den verfloßenen Tagen nichts; doch ist anzunehmen, daß sie dem Feinde auf dem Fuße folgen und ihm, wenn er standhält, bei Le Man« eine größere Schlacht liefern werden. Die aus Bordeaux gemeldete Nachricht, daß Tours von den Unsern besetzt sei, hat sich als ver früht erwiesen. Die zum Schutze der Stadt zurück gebliebenen Mobilgardcn waren, nachdem sie bei Monnaie von Truppen unserS 10. Armeecorps ge schlagen wvrden, nach Tours zurückgewichen, hatten sich dort verbarrikadirt und die Einwohner zum Wider stande aufgereizt. Dieser wurde zwar bald gedampft, da von unserer Seite Miene gemacht wurde, die Stadt zu beschießen; dennoch machten unsere Truppen von der Einladung der Behörden, von TourS Besitz zu nehmen, keinen Gebrauch, sondern bezogen Can- tonnements vor der Stadt. Es scheint, daß das auf dem linken Ufer der Loire von Amboise her vor rückende 9. Armeecorps bestimmt ist, TourS zu be setzen, während das 10. Corps sich als linker Flügel dem Vormarsch unserer Westarmee anzuschließen hatte. Im Vordergründe der politischen Ereignisse steht augenblicklich die (ihrem Wortlaute nach bisjetzt noch nicht bekannte) BiSmarck'sche Note nach Wien betreffs der Neugestaltung Deutschlands und der sie erläuternde Artikel der preußischen Provinzial- Corrcspondenz. Die officiellen Organe sowol der Reichs kanzlei als des ungarischen Ministeriums nehmen mit List gegen List. Die Börse des Lebens, Feuilleton und Localblatt der Berliner Börsen-Zeitung, erzählt in ihren „Sonn täglichen Plaudereien" folgenden Scherz, der wol nicht wahr, doch jedenfalls gut erfunden ist: Garibaldi hat das Spiel verloren. Durch ganz Cala- brien geht das Hohngelächter der Briganti, daß der Alte mit seinen beiden Jungen umsonst auf der Lauer gelegen und sich den kostbaren Fang hat entgehen lasten. Fröhlich und Wohlgemuth ist Hr. v. Rothschild mit seinen Lollegen in Versailles eingetrosfen und schlägt den Buschkleppern, die auf seine Person allein einige Millionen Lösegeld gerechnet hatten, ein Schnippchen. Dank den ergriffenen Vorsichts maßregeln, hat unsere Kaiserdeputation auf dem ganzen Wege mit keinem Franc-Lireur zu thun gehabt; ein paar OurS-de-Ger», die sich einmal von weitem zeigten, wurden von den Herren v. Shbel and v. Unruh, welche, vom Scheitel bis auf die Zehen bewaffnet, als EclaireurS dem Zuge voranritien, in die Flucht geschlagen. Zur Sicherung gegen böswillig« Beschädigungen der Eisenbahn halte man drei französische Bischöfe, zwei Präfecten und ein Schock Kinder von angesehenen Einwohnern auf den Zug genom- men. Die letztem waren überaus vergnügt über die Spa- zierfahrt und noch mehr über die von den deutschen Herren ihnen gespendete Erbswurst, von welcher die Deputation vorsorglich einen riesigen Vorrath aus Berlin mitgenommen hatte; natürlich waren die für Hm. v. Rothschild bestimm ten Würste abgesondert bereitet. Den schwersten Stand hat auf der Reise Hr. Schleiden gehabt. Unter dieses tugendsamen Herrn speciellen Schutz waren nämlich die zwölf weißgekleideten Jungfrauen gestellt, welche vom hiesigen Magistrate der Deputation de« Reichs- tag« beigegeben waren. Mußten nnn schon die galanten Annäherungen einiger seiner Lollegen von Hrn/Schleiden entschieden zurückgewiesen werden, so machten ihm doch die französischen Bischöfe ungleich mehr Last. Der Dienst dieser Befriedigung Act von diesem Schritte, der auch in der unabhängigen österreichischen Presse ein Thema lebhafter und wiederholter Erörterungen bildet. Die Neue Freie Presse hebt in dem Vorgehen BiS- marck's hervor, daß dadurch „der Versuch unternommen werde, den Verhältnissen eine Deutung zu geben, daß auS denselben eine Alterirung oder gar Aufhebung des Prager Friedens nicht gefolgert werden könne". Viel leicht sei dies bloö Artigkeit, um die berechtigte „Em pfindlichkeit des wiener CabinetS" zu schonen; viel leicht aber geschehe es auch, um durch „eine forcirte Betonung der Integrität de« Prager Frieden« die in jenem Vertrage stipulirte Ausschließung Oesterreichs aus Deutschland für immer zu besiegeln". Die kleine, unscheinbare, jedenfalls „von oben her- abgelangte" Notiz der Neuen Freien Presse, in wel cher die obigen Betrachtungen gleichsam noch halb schüchtern sich verstecken, dürfte leicht den Keim weit tragender Prätensionen in sich bergen, mit denen das wiener Cabinet möglicherweise zu geeigneter Zeit her- vortreten könnte. Warum auch nicht? Es ist jetzt, mag man in der Reichskanzlei zu Wien denken, die Zeit der Aufkündigung unbequemer Verträge. Ruß land hat in der Schwarze-Meer-Frage das Beispiel und Signal dazu gegeben. Der Prager Friede, soweit er die Ausschließung Oesterreichs aus Deutschland be dingt, ist ebenfalls unbequem; könnte man nun noch, ähnlich wie Rußland in jenem Falle, sich auf Vor gänge berufen, wo dieser Prager Friede von anderer Seite nicht streng beachtet, wol gar verletzt worden wäre, so hätte man ja den besten Vorwand, sich eben falls davon loszusagen und eines schönen Morgens Deutschland und Europa mit der Erklärung zu über raschen, daß Oesterreich jene Bestimmung des Prager Frieden- wegen seiner Ausschließung auS Deutschland nicht mehr respectiren, vielmehr seinen alten Platz in Deutschland wieder einnehmen wolle. Ob die kaum miszuverstehende Hindeutung in dem officiösen „Mitgetheilt" der Neuen Freien Presse auf eine solche Möglichkeit vielleicht in dem Augenblicke als besonders „opportun" erschienen ist, wo der letzte Ab schluß deS deutschen Verfassung-Werk- durch die „pa triotische" Gesinnung bairischer Ultramontanen noch in Frage gestellt, mindestens aufgehalten wird, wissen wir nicht. Daß die Ausführung dieser Andeutung, d. h. die wirkliche Lossagung Oesterreichs vom Prager Frieden im Punkte der Neugestaltung des nichtöster reichischen Deutschlands ohne Oesterreich, nicht leicht vor sich gehen würde, wird Graf Beust sich selbst sagen, und so dürfte denn, was man etwa jetzt in jener Richtung zu thun oder zu sagen für gut findet, wol nur auf die Schwachen und Leichtgläubigen „draußen im Reiche" berechnet sein. Es scheint uns eine müßige und undankbare Arbeit, immer von neuem auf die unser« Erachtens vollkommen unbegründete österreichische Behauptung zurückzukommen, als ob Art. 4 des Prager Friedens Schienenengel ist so eingerichtet, daß immer einer in voller AmlStracht auf dem Tender steht, um die Franzosen von Freveln abzuhalten; stundenweise wird der Ausgestellte ab- gelöst und begibt sich vom Tender in einen der Waggons zu der Gesellschaft. Der Weheruf, welchen Hr. v. Lhau- dordy über diese Art persönlichen Schutzes erhoben hat, ist zwar von seinem Standpunkte aus zwiefach begründet, denn einmal beklagt er e», daß vornehme Franzosen im Dienste der verhaßten Deutschen hin- und Herreisen müssen, sodann ist es ihm schmerzlich, daß die patriotischen Unternehmungen, welche ganze Eisenbahnzüge des Feinde« mit Einem Schlage zu vernichten bezwecken, durch jenes perfide und gewalithä- tige Manöver der Deutschen behindert werden. Allein die Betroffenen selbst faßten die Sache gar nicht so tragisch auf, sondern zeigten sich ganz vergnügt, machten den Jungfrauen unier dem Vorwande einer Unterweisung au« der Apostel geschichte die Lour und tranken im Verein mit den Prä fekten so viel von Simson's gutem Rheinwein und Sect, daß sehr bald Bischöfe und Präfecten gar unsicher auf den Beinen waren. Es schien nunmehr bedenklich, die Ausstellung fortzusetzen, da man die Herren doch nicht gern einer Gefahr aussetzen wollte; andererseits mochte man ungern die Garantie gegen Exceffe fanatischer Franzosen aufgeben. Da hatte nun ein Mitglied der Deputation — Hr. Prosch soll e« gewesen sein — einen sehr gescheiten Einfall; er schlug vor, daß di« Mit glieder der Deputation selbst, mit dem bischöflichen Ornate bekleidet, abwechselnd sich auf den Tender stellen möchten, was dieselbe Wirkung haben werde, als wenn ein echter Bi schof sich dort befände. Diese Ide« wurde mit Acclamation begrüßt, einer der schnarchenden Kirchenfürsten ward ent kleidet und alsbald befand sich Hr. Simson al« der erste in der Tracht des Seelenhirten hinter der Locomotive und wurde von den vorbeikommenden Bauern mit Ehrfurcht und tiefem Mitgefühl ob der dem Manne Gottes auferlegten PlÄfung begrüßt. Durch solche und ähnliche Maßregeln gelang es unserer Deputation, ungefährdet durch des Fein de« Land nach Versailles zu gelangen. Oesterreich ein Einspruchsrecht gegen die Einigung de» Südens mit dem Norden von Deutschland einräume, müßig und undankbar, weil die Natur der Sache und die ewigen Rechte der Völker ebenso sehr gegen ein solches Einspruchsrecht Oesterreichs wider die untrenn bare Einigung aller rein deutschen Staaten, als für die Ausschließung eines so fremdartigen Körpers wie die östcrreichisch-ungarisch-polnische Monarchie aus dem in sich durchaus gleichartigen, nationalen deutschen Gemeinwesen streiten. Nicht der todte Buchstabe der Verträge schließt Oesterreich aus Deutschland au- und verlegt ihm für immer den Rückweg zu der vormals von ihm darin eingenommenen beherrschenden Stellung, sondern die lebendige Macht der Thatsachen und der concreten Verhältnisse, und kein Vertrag könnte an dererseits verhindern (selbst wenn er viel zweifelloser wäre,.als Art. 4 des Prager Friedens es ist), daß das durch Natur und Geschichte Zusammengehörige auch in äußern Verfassungsformen sich wieder zu sammenschließt und dauernd beisammenbleibt. Andere wiener Blätter, wie die «Presse», das Tagblatt, die Morgenpost rc., machen einen ähnlichen Vorbehalt wie die Neue Freie Presse rücksichtlich de« Prager Friedens nicht; um so mehr aber dringen sie im Chore in die politische Vertretung des neuen Deutschlands, sie möge den guten Willen, mit Oester reich ein freundnachbarliches Verhältniß zu unterhalten, nun auch bethätigen, und zwar allernächst durch eine Lossagung von Rußland und eine kräftige Unter stützung Oesterreichs, als der „Wacht an der Donau", gegen russische Ausbeutungsgelüste. Die «Presse» for- mulirt die beiderseitige Stellung der beiden großen mitteleuropäischen Mächte, Deutschlands und Oester reich-Ungarns, folgendermaßen: Die Aufgabe Oesterreichs scheine es zu sein, einen Brand im Südosten Europas wenigstens so lange hintanzuhalten, als die Beute lediglich Rußland in den Schos fallen würde. Hier sei der Anknüpfungs punkt zu einem praktischen Zusammengehen Deutsch lands mit Oesterreich-Ungarn gegeben. Das wieder erstandene deutsche Kaiserreich könne keine Neigung haben, die Donau wieder in einen russischen Strom zu verwandeln; Ungarn aber müsse begreifen, daß eS seine Mission im Orient nur im engen Anschlusse an das deutsche Element zu lösen vermöge. Seien daher auch die eigentlichen Punkte des projectirten Freundschaftsbündnisses zwischen Deutschland und Oester reich-Ungarn nicht bekannt, so sei doch klar, daß e« keineswegs an praktischen Zielen für dasselbe fehle. Vorderhand genüge ein gutnachbarliches Einvernehmen, welches die gemeinsame Beurtheilung aller großen europäischen Fragen in sich schließe. So gefaßt, in dieser praktischen und gemäßigten Form gehalten, lassen sich die Forderungen wegen eine« Zusammengehens Deutschlands mit Oesterreich-Ungarn wohl hören. Auf ein Compagniegeschäft freilich, wie andere österreichische Organe es uns ansinnen möch- Der Neuen Preußischen Zeitung entnehmen wir folgende elsässische Dorfgeschichte: „Sobald es in einem Dorfe bekannt wurde, daß die Preußen kämen, so flohen die Be wohner in wilder Hast, da man ihnen das Schlimmste von den Preußen erzählt hatte. Vergebens war alles Bemühen der Prediger, ihre Gemeinden von so thöiichtem Beginnen zurückzuhalten. So geschah es auch, daß, als die Preußen in ein Dorf einrückten, die Bewohner sämmtlich auf den nahen Bergwald geflüchtet waren. Unten rückten die Preußen ein, oben auf den Bergen standen die zitternden Elsässer. Nur der Pfarrer war im Dorfe geblieben. So fort erhält er den Auftrag, die flüch'igen Bewohner zurück zuführen; aber er erklärt, alle seine Mühe, jene von der thörichten Flucht abznhallen, sei vergeben« gewesen. Um sonst ist es, daß er zu seiner Gemeinde eilt und sie zur Rückkehr aufforvert; sie bleibt oben auf dem Bergesrand und schaut mit Angst hernieder auf die preußischen Scharen. Was nun beginnen? Gewalt wollte man gegen diese armen und betro enen Leute nicht gebrauchen. Da commandirt der preußische Oberst, daß sich die Regimentsmusik ausstellen solle, und auf seinen Befehl blasen die Wackern Musiker, daß es in der Ferne Widerhall», erst: »Ein' feste Burg ist unser Gott», dann: «Was Gott thut, das ist wohlgethan», und «Jesu», meine Zuversicht». Voll und immer voller ward der Gesang der preußischen Männer, und droben wich das Entsetzen und die Furcht dem zurückkehrenden Much und Vertrauen. Näher und immer näher kamen die ge flüchteten Dorfbewohner, und ob sie wol auch nicht gleich mögen mitgesiingen haben, so sagten sie sich doch alsbald: Leute, die unsere Choräle singen und blasen und mit sol- chem Gesang« zu uns kommen, werden uns nichts Ueble« thun. Bald waren die Elsässer wieder in ihren Hütten und lernten ihre preußische Einquartierung bei der täglichen Arbeit von ganz anderer Seite kennen, als man sie ihnen vor Ausbruch de» Krieges geschildert hatte." — Ein au« gründlichen Studien und tieseindringendem Berstäudniß hervorgegangenes Werk ist da« von Heinrich Lang herauSgegebene religiöse Charakterbild „Martin