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IL8. ge« aolü. sIL". 8 »MM- cht. Zuli) kön. :eten. igst uvr, Etage. Buchhand- i Franken- lM. »M" ch 2 ndt gegen ) in Brief- io^berg. üsw, kauft billig Zassergafse. sbroueb vav ,eli§siks öe 60. in vepüt bei aorf, s. iHha «verkaufen. 2 Trepp. nackt. A« 456 Rindir Schweine mit indvieb erster re mit Ein- geringwertig! chlachlgewi-l. die nämliche ton Hammeln 58, während ar zu 50 dg Geringwer- > Paar. Bei Zarte 42 ii» l M. pra S0 ichten 41 bi» gewicht neben r gingen za 05 Pfennige 1888. H 148 Donnerstag/den 28. Juni. «ravknlbergcr Saget/«,. Amtsblatt -er Lönigl. Amtshauptmannschast Flöha, -es Lönigl. Amtsgerichts un- -es Stadtrats M Frankenberg »scheint täglich, «il «nsnahme der kenn- and Festtage, abends für de« fol genden Tag. Preis vierteljährlich l M. so Pf«., monatlich so Pfg., Ltnjel-Nrn. s Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- onstalten, Postbesn und die AuSgabc- ftellen des Tage- dlattcr an. Mit s Pfg. für »tz , «tshaltenc «arpuSo 'i teile »«rechnet- «lewster Inserate» betrag so Pfg,. «»mprijiertemldt»- 4 htllarisch« Inserat« r «ach »«sondere« . Tarif. Inseraten-stlmuchl« für di« jeweilig« IldenL-Numrner »R vormittag» ta We» BeksmtiülichWg fir Sie WMe Wewitsa. Der Fährverkehr auf dem vurch hiesige Flur führenden sogenannten Brauns dorfer Mühlweg ist vom heutigen Tage ab wieder freigegeben. Niederwiesa, am 27. Juni 1888. Höppner, Gem.-Vorst. Bekanntmachung. Die nächste Aufnahme von Zöglingen in die Königliche Unteroffizier TlhMS zu Marienberg soll am 1. Oktober dieses Jahres stattfinden. Die Anmeldungen hierzu haben im Laufe des Monats Juli durch persönliche Vorstellung des Aspiranten bei dem Bezirks-Kommando semeS Aufent^ltsorts oder bei dem Kommando der Unteroffizier-Schule zu erfolgen, bet welchen Behörden auch das Nähere bezüglich der Aufnahme-Bedingungen rc. zu erfahren tst. Bemerkt wird noch, daß die betreffenden Aspiranten Mindestens 14 Jahre alt und konfirmirt sein müssen, bezw. das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben dürfen und daß die gejammte Erziehung der Zöglinge in der Unteroffizier-Schule unentgeltlich geschieht. Dresden, den 20. Juni 1888. Kriegs-Mintsterrum. v. Fabrice.Beyer. Abonnements - EinWU „ - nächsten Sonntagsnummer beginnt wieder ein neue», oaS HI., Quartal S-LT «°°»«- Dank für die uns in so reichem Maße gewährte Gunst und Unterstützung auszusprechen und damit die Bitte zu verknüpfen, uns dieses Wohlwollen auch m Zukunft freundlichst zu bewahren. ..„.Der uns so wertvolle Beifall unserer geschätzten Leser wird auch fernerhin, wie blsher immerdar, für uns em stets reger Ansporn sein, alle die Aufgaben, welche einem guten Lokalblatt obliegen, treulich und mit größter Sorgsamkeit zu erfüllen. Somit werden wir nach w.e vor bestrebt sein, allen wichtigeren Ereignissen und öf- fenillchcn Angelegenhetten der Stadt Frankenberg, sowie ihrer näheren und weiteren Umgebung unter der Rubrik „Oertliches und Sächsisches" aufmerksame Beachtung zu widmen, ebenso aber werden wir bemüht sein, den von Parteien unabhängiaen, un- entwegt patriotischen politischen Teil des „Frankenberger Tageblattes" unter „Tages- geschtchte den Zettverhältnissen entsprechend reichhaltig zu gestalten und außerdem vo" Zeit zu Zett wie bisher allgemein verständliche Leitartikel über alle wirt- Mftlichen und politischen Zeit- und Streitfragen erscheinen — kurz unser „Tageblatt" wird m der bisherigen so beliebten gedrängten Form bei rascher zuverlässiger Bericht- Mattung aus Nah und Fern eine Rundschau über alles Interessante und Wissenswerte der Gegenwart bieten. An erzählendem und unterhaltendem Stoff wird in unserem Blatt auch in Zu kunft kein Mangel sein. Im Tagesfeuiüeton lassen wir, so oft es nur der Raum gestattet, kürzere belehrende und anregende Aufsätze, kleine Novellen, humoristische Plau dereien rc. erscheinen, während die Sonntagsbeilage zeitgemäße Gedichte, längere Romane, Buntes und eine Rätselecke bringen wird. Die Sonntagsbeilage beginnt, worauf wir ganz besonders aufmerksam machen, mit dem überaus spannenden Kri- minalroman „Bis zur letzte« Klippe" von E. Heinrichs. d« PubUkm»^m Mch Ml«. ; Leser über die verschiedenen Fragen, welche Gemeinde Haus und F^ , zu Worte kommen, insofern ihre Kundgebungen zur Lösung und Erörterung dieser Fra gen und Aufgaben beizutragen geeignet sind. Die pränumerando zahlbaren Abonnementskarten (a 1 M. M M-) und Monats karten (L 50 Pf.) sind von Freitag an zu haben und empfehlm mr entnähme, um längere Verzögerung bei Ausgabe der ersten Nummer zu erm iden. Lom Reichstage. In der 2. Sitzung vom 26. Juni trat der Reichs- kanzier Fürst Bismarck bei Beginn der Sitzung in das Haus em und nahm am Bundesratstische Platz. Prä- stdent v. Wedell-PieSdorf teilte mit, daß in einer Reihe ausländischer Parlamente der Teilnahme an dem Tode Sr. Maj. des Kaisers Friedrich Ausdruck gegeben wor den sei, und sprach denselben namens des Hauses den Dan! für diese wohlthuenden Kundgebungen aus. Hier auf gab der Präsident bekannt, daß er, dem Auftrage des Reichstages entsprechend, nachstehende Adresse an Se. Maj. Len Kaiser zur Beantwortung der Thronrede enl- woifen habe: Mrdurchlauchtigster Großmächtinster Kaiser und König, Allcrgnädigster Kaiser, König und Herr! In bilierem Schmer;: iraueri nur Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät der deuische Reichstag um de» Heimgang Stirer Majestät des Kaiser» Friedrich. Das deutsche Boit lebte der Zuversicht, daß in Seiner Hand da» Werk, welche» Seine Majestät der unvergeßliche Kaiser Wil ¬ helm begründet hat, sicher bewahrt, daß unter Seiner weisen Lei tung Deutschlands Wohl in friedlicher Arbeit zu herrlicher Ent- weckelung geführt werden würde. Golt hat e» anders beschlossen. Rach einer Regierung von wenigen Monaten mußten wir unseren geliebten Kaiserlichen Herrn in» Grab sinken sehen. Die schönen Hofjnungen, welche auf Ihn gestellt waren, sind dahin, aber Sein Andenken wird in den Herzen des deutschen Bolles fortleben, da« leuchtende Borbild, welches Er durch hingebende Pflichttreue in schwerer Zeil, durch Heldenmut im Handeln und im Dulden ge geben hat, wird nimmermehr vergessen werden, wird noch auf kommende Geschlechter eine mächtige Wirkung üben. Mit hoher Freude und innigem Dank haben wir au» Eurer Majestät Munde vernommen, daß All-rhöchstdieselben entschlossen sind, die Wege zu wandeln, aus welchen Seme in Gott rnhende Majestät der Kaiser Wilhelm da» Vertrauen Seiner Bundesge nossen, die Liebe de» deutschen Volke» und die wohlwollende Aner kennung de» Auslandes gewonnen hat. Eure Majestät wollen die Reichsversaffung unverbrüchlich wahren, die Gesetzgebung zum Wohle Deutschland», insbesondere zum Schutze der Schwachen und Bedrängten auabauen, Recht und Gesetz schirmen und ausrecht erhalten. Ler Reichstag ist bereit, Eure Majestät in der Ausführung diese» Willens mit aller Kraft zu unterstützen, er hofft, daß der Allmächtige zu seiner Arbeit da» Gelingen geben werde. Eure Majestät sind entschlossen, gestützt auf bewährte Bünd- I Nisse und Beziehungen, den Frieden aufrecht zu erhallen, solange > der Krieg nicht eine un« aufgedrungene Notwendigkeit ist. UM > den Frieden zu sichern und, wenn er dennoch gestört werden sollte. 1 ihn mit Ehren zu erkämpfen, wollen Eure Majestät Lie Schlag- sertigkeit unsere» Heeres erhalten und pflegen. I Der deutsche Reichstag zollt dieser erhabenen Kundgebung A Eurer Majestät seinen vollen Beifall. Wir werden kein Opfer scheuen, welches zur Sicherung unse- « re» Vaterlandes nötig ist, wie wir einmütig bewilligt haben, was l unser hochseliger Kaiser Wilhelm von un» forderte, um den Frieden j Deutschlands zu bewahren. Wir hegen aber da» Vertrauen, daß der Frieden de» mit seinem Kaiser und den verbündeten Regie- > rungen fest geeinten deutschen Volle» von niemand gestört'werden werd. Möge c« Eurer Kaiserlichen und Königlichen Ma>estäl beschie- j den sein, unserem Vaterlande eine lange Zeit ungetrübten Glückes i zu bringen. Möge Gott Eurer Majestät und dem Kaiserlichen Hause Sei- s neu gnädigen Schutz verleihen, möge Er unser deutsche» Vater- i land segnen und behüten. In tiefster Ehrfurcht verharrt Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät Allerunterthänigster Der deutsche Reichstag. Berlin, den 25. Juni 1888. Vom Kampf ums deutsche Vaterland. (Fortsetzung aus Nr. 147.) IV. Preußen allerdings thal blutwenig, um den Sym- pathisn, dis man ihm vielseitig entgegenbrachle, gerecht zu werden. Die Stunde drängte und die Ereignisse in Süd und West setzten sozusagen der preußischen Politik die Pistole auf die Brust; dis Nation wollte durch Preußen wieder Frische und Schwung in ihr Dasein gebracht haben. — Aber in Berlin schien es an allem und jedem Verständnisse der Zeit zu fehlen. Japan, wohin man eine nutzlose Expedition unternahm, schien der preußischen Politik näher zu liegen, als die Ange legenheiten Deutschlands. Man wetteiferte in Italien mit Spanien um die verlorene Sache eines verlorenen Königshauses; die kirchliche Reaktion blieb in voller Blüte-, kühl und ablehnend verhielt man sich gegen den unbequemen Geist, den in Deutschland neu erwachten Nrtionalgeist. In nichts unterschieden sich die preußi schen Zustände von dem matten Leben der Kleinstaaten, aus dem man sich überall heraussehnte, und die Herren von Schleinitz, von der Heydt und von Bethmann-Holl weg waren auf dem besten Wege, Preußen die kaum erwachte» Sympathien aufs neue zu verscherzen. Als warnendes Beispiel wurden während der Re gentschaft an den verrufensten Werkzeugen Manteuffels in dem Prozesse Stieber (Anfang 1861) die schmählichen Mißbräuche einer vergangenen heillosen Mißregierung aufgedeckt. Der Glaube an die strenge bürgerliche Rechtlichkeit der durch ihre Gewissenhaftigkeit von alters her berühmten preußischen Verwaltung wurde in diesem gerichtlichen Skandale tief erschüttert; es wurden die schreiendsten Beweise von dem Vorhandensein tiefliegen der, eiternder Wunden erbracht, ohne daß man jedoch den Mut gehabt hätte, diese Auswüchse rasch und mit unbarmherzigem Messer zu behandeln. Wohl hatte das Ministerium der Regentschaft bei seinem Antritte versprochen, moralische Eroberungen machen zu wollen; leider aber blieb es bei diesen Ver sprechungen. Das Ministerium hatte weder den Mut, noch auch das Verständnis, die infolge des Manteuffel- schen Regimentes zerrütteten inneren preußischen Zu stände wesentlich zu verbessern, während man in den allgemeinen deutschen Angelegenheiten dem Volke wieder- holt gerade die widerwärtigsten Seiten des Stockpreußen tums zukehrte. Durch diesen Mangel an Entschlossen heit und Thatkrast wurden selbst die gemäßigtsten Er wartungen des preußischen und deutschen Volkes unbe friedigt gelassen, ja selbst die Hoffnung auf deren einstige Befriedigung beinahe ganz ertötet. Selbst die wenigen lobenswerten Thaten des Mini- I steriums wurden ganz oder doch teilweise vereitelt durch das Herrenhaus, welches mit rühriger Hand alle Re- s formen zerstörte. So war es das Herrenhaus, welches 1 im Jahre 1861 vereitelte, daß den Städten der östlichen l! Provinzen eine größere Freiheit zurückgegeben, daß die !! bürgerliche Eheschließung eingeführt, wie daß eine zeit- i gemäße Steuerreform durchgeführt wurde. Daß die preußische Politik sich nur zu häufig im grellen Widerspruche mit dem Geiste der Zeit befand, dafür lieferten die Wiedereinsetzung mehrerer mediati sierter Fürsten in ihre standesherrlichen Rechte und die Feier der billigen Siege über die badischen Ausständischen r traurige Beweise. Der Geschichte des Jahrhunderts zum Trotze hatte i man den weiland reichsunmittelbaren Fürsten zu Wied l und den Grafen zu Bentheim in ihre volle bundesakten- ! mäßige Halbsouveränität wieder eingesetzt und somit zwitterhafte Fürstlichkeiten hergestellt, die schon einmal natürlichen Todes gestorben und die bei der ersten leisesten Erschütterung aufs neue in Staub und Asche zerfallen mußten, die aber in jedem Falle in ihrer neu aufgeputzten Gestalt ein weiteres Hindernis der Einigung der Nation geworden waren. (Fortsetzung folgt.)