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Wopauer« Tageblatt und Anzeiger s°wi-°°n°ll-nP°stanstal,°n°ng-nomm°n «ük AschSpa« ««- L«LeSO«A 1V4. S D!«n»s«»g, 19. Viel«»!»»» 193H N«. L40 Das.,Zschopauer Tageblatt undAnzeiger, erscheint werktäglich L'onall Bezugspreis t.7> > RM. ZusieU^eb. L» Psg. Bestellungen werden in uns. GejchästSü-, von den Boten, Anzeigenpreise: Die 46 mm breite Millimelerzeile 7 Pig.; die 93 mm breite Millnucnizkile im Textteil Pig,; NachlajrUafsel L Ziffer- und Nachweisgebühr Psg zuzügl. Porto Das Innauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauptmannschaff Flöha und des Stadtrais zu Zschopau behördlich«seits bestimmte Blatt und e'n,k<!ilt kie amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau -Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. IN. b H Zschopau GemeindegirokoMo: Zschopau Ar. 4i; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 4-8S4 - Fernsprecher Nr. 7 >2 Zeitung für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weitzbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Wihschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendorf Rudolf Heß über di» deutsche Wirtschaftspolitik Keine Experimente, »ein betrug! DMWP W U mW -mlh WhmgerWMksMe z«r KaMM Wingen — Opfer fiir Pie Wehrfreiheit noilvenpig — Appell nn Pie PMen Hnnssrnnen In der Stadt H o f in der Bayerischen Ostmark sand in feierlichem Rahmen die Einweihung der neu- erbauten Adolf-Hitler-Halle durch den Stell vertreter des Führers, Reichsminister RudolfHeff, statt. Reichsminister Hetz gab in seiner Rede einen interessanten Aufschlutz über die gegenwärtige wirtschaftliche Lage Deutschlands, in der er im besonderen die daraus sich er gebenden Pflichten der deutschen Staatsbürger im einzel nen umritz. Reichsminister Hetz verwies in seiner Rede auf die gewaltigen Leistungen des neuen Reiches allein auf wirtschaftlichem Gebiet und betonte z. B., datz wir es erreicht hätten, datz der Bedarf des deutschen Volkes mit Brot und Mehl, Kartoffeln, Zucker und Trinkmilch zu 1V0 Prozent, also vollkommen aus deutscher Erzeugung, gedeckt werden könne. Rudolf Hetz ging auch ans die Preisgestaltung in Deutschland ein, sowie auf unsere Einfuhr- und Ausfuhr möglichkeiten. Kleine Opfer mützten auf dem Altar der Freiheit unseres Volkes allerdings gebracht werden. Auch heute gelte vor allein die Parole: Kanonen st a t t Butter! Man müsse bedenken, datz 6V» Millionen Menschen unter Adolf Hitler wieder Arbeit und Brot gefunden hätten, und wenn wir die politische Freiheit wicdererrungcn hätten, so müsse nunmehr die wirt schaftliche Freiheit erkämpft werden. Besonders eindringlich war der Appell des Stellvertreters des Führers an die deutsche Hausfrau, die durch ihren persönlichen Einflutz auf die Familie dahin wirken müsse, vorübergehende kleine Notstände überwinden zu Helsen. Im einzelnen führte Reichsminister Rudolf Hetz, dessen Ausführungen fortgesetzt von rauschenden Beifallskundgebungen unterbrochen wnrdcn nnd zum Schluff einen minutenlangen Sturm der Zustimmung anslöstcn, in seiner Rede ». n. aus: Wie ungeheuer sind doch die Leistungen des neuen Reiches allein auf wirtschaftlichem Gebiet. Was bedeutete es doch, im Januar 1933 einen Staat zu übernehmen, der vor dem Zusammenbruch stand, mit einer Wirtschaft, die eigentlich längst hätte Konkurs ansagen müssen, und dann innerhalb kürzester Frist mittels dieses Staates, mittels dieser Wirtschaft die Gesundung herbeizuführcn, Mil lionen wieder in Arbeit und Brot zu bringen, eine mo derne Wehrmacht ausznbaueu und zugleich mit diesen gewaltigen Anstrengungen unserem Volke das Brot zu sichern! Diese Sicherung des Brotes für das deutsche Volk mußte geschehen durch die Erhöhung der Eigenerzeuguna an Lebensmitteln. Wir haben erreicht, daß der Bedarf des deutschen Volkes an Brot und Mehl, Kartoffeln, Zucker und Trinkmilch zu 100 Prozent, also vollkom men aus deutscher Erzeugung gedeckt wer den kann. Gemüse und Fleisch müssen wir zu einem geringen Prozentsatz des Gesamtbedarfs, Eier und Molkcrei- erzeugnisse zu einem etwas höheren, nnd den Fettbedarf zu einem noch relativ hohen Prozentsatz durch Einfuhr aus dem Auslands decken. Aus dieser Lage ergeben sich die Schwankungen in der Versorgung und in der Preis gestaltung. Aber daß wir bereits in einem so hohen Maße unabhängig geworden sind und auf wichtigen Gebieten .'.u? vollkommen selbst ernähren, das allein ist eine ungeheure Leistung, die wir dem Reichs- nährstand danken, die wir danken dem hingebungs vollen Schaffen des deutschen Bauern. Einfuhr nur Im Austausch gegen Waren Was trotzdem noch fehlt, muß eingeführt werden. Eingeführt werden müssen jedoch nicht nur Lebensmittel, sondern muß ebenso, wie Sie wissen, eine große Zahl von Rohstoffen, die notwendig sind, unsere Industrie in Gang zu halten, die Arbeit von Millionen zu sichern, die Aufrüstung zu vcllenden. Einführen können wir aber nur, sagte Rudolf Heß, im Austausch gegen Wa ren, die wir selbst erzeugen. Voraussetzung für diesen Warenaustausch ist aber wieder,, daß das Ausland auch bereit ist, uns diese Waren abzunehmen. Und hier hat sich in den letzten Jahren die große Schwierigkeit ergeben: Die Ausfuhrmöglichkeiten in der ganzen Welt sind immer mehr zurückgcgangen; teils weil viele Länder, die früher Waren kauften, diese selbst Herstellen, teils weil die Weltwirtschaft glücklich so weit durcheinandergebracht wurde, die Produktion und die Preise teilweise auf derart abweichenden Grundlagen aufgebant sind, so hohe Zollmauern errichtet wurden, daß der Austausch von Waren stockt. Gewiß könnten wir viel mehr Waren als augenblicklich absetzen! Es wäre ein leichtes, sie mit Hilfe von Valutaerperimenten hinaus zuschleudern, wenn wir damit zugleich unser Volks- Vermögen in einer Inflation verpulverten. Wir könnten um solchen Preis schon Waren absetzcn, aber wir wollen weder unsere Sparer betrügen, noch die Heranwachsende Generation ausflcddcrn, indem wir das Nationalvermögen, welches wir ihr zu ver erben haben, selbst verzehren. Wir wollen keine Experimente, keinen Be trug, sondern wir wollen einen in ehrlicher Arbeit, auf solider Grundlage und in guten kaufmännischen Sitten sich vollziehenden Warenhandel. Dazu brauchen wir natürlich und selbstverständlich Absatzmärkte. Aber Absatz märkte, die wir im Krieg verloren, können wir nicht mehr zurückerobern, weil andere Staaten sie nun besitzen und nicht mehr hergeben. Daher reicht unsere Ausfuhr zur Zeit nicht aus, um alles, was wir benötigen, cinzuführen. Obendrein, so fuhr Rudolf Heß fort, habe die jüdi sche Boykotthetze das ihre getan, die Ausfuhr vorübergehend weiter zu behindern. Aber der Versuch, rin großes, arbeitsames Volk durch Aushuugcrn zur Kapitulation zu zwingen, sei gescheitert, und ebenso wür den alle weiteren Versuche scheitern. MsWP km pW AW1MM mW iibemSW Men „Das Volk Adolf Hitlers weiß", so sagte Heß, „worum es geht. Es nimmt es auf sich, wenn nötig, sich dazwischen etwas einzuschränken — kapitulieren wird cs nicht! Und niemand glaube, daß, wenn der wirtschaftliche Kampf gegen unser Volk schlschlug, Deutschland durch Waffengewalt überwältigt werden könnte — etwa durch Jnmarschsetzeu ves sowjetrussischen Militarismus. Wir haben vorgesorgt! Und wir sind bereit, auch künftig — wenn notwendig — mal etwas weniger Fett, etwas weniger Schweinefleisch, rin paar Eier weniger zu verzehren, weil wir wissen, daß --ieses kleine Opfer ein Opfer bedeutet auf dem Altar der Freiheit unseres Volkes. Wir wissen, daß die Devisen, die wir dadurch sparen, der Aufrüstung zugute kommen. Auch heute gilt die Parole: „Kanonen statt Butter!" Der Führer gehört nicht zu dcucn, die eine Sache halb tun. Da uns eiue Welt in Waffen gezwungen hat, auf- zurttstcn, rüsten wir ganz ans! Jedes Geschütz mehr, jeder Tank mehr, jedes Flugzeug mehr ist ein Mehr an Sicherheit für die deutsche Mutter, daß ihre Kinder nicht hingemordet werden in ünem unseligen Krieg — nicht hingefoltert werden durch bolschewistische Banden. Wir sorgen dafür, daß die Lust, uns anzugreifen, endgültig vergeht. Dem deulfchen Botte gehr eö besser Wir wissen noch eines: der Verbrauch an Le be n s m i t t e l n ist im Laufe der Regierung des Führers nicht geringer, sondern wesentlich größer geworden. Wir müssen stolz darauf sein, daß die Nachfrage des deutschen Volkes nach Lebensmitteln gestiegen ist, weil daraus her- porgeht, daß eben das deutsche Volk und insbesondere der deutsche Arbeiter in seiner Gesamtheit wieder mehr, zum Leit bessere und früher entbehrte Nah- cungs mittelkaufen kann. Millionen nnd aber Mil lionen sind in der Lage, mehr Nahrungsmittel für sich und ihre Familie zu käufcn als früher, nnd sic sind ferner in der Lage, sich auch solche Lebeusmittel zu kaufen, die sie sich frühernicht leisten konnten. Es sind ungefähr 6'/- Millionen Menschen, die heute sagen dürfen, daß sie nicht nur unter Adolf Hitler wieder Arbeit gesunden haben, sondern daß sie im Durchschnitt im Monat nicht weniger als etwa 85 Mark mehr ausgebcn können als vor der Machtergreifung, d. h. als sie arbeits los waren und Unterstützung erhielten. Stellen Sic sich aber vor", rief der Stellvertreter dcS Führers seinen Volksaenosicn zu. ..waS cs bedeutet. wenn für die unerhörte Summe von 3 Milliarden, d. h. 3000 Millionen Mark, während eines Jahres mehr Lebensmittel verlangt werden als vorher! Wundert cs da jemanden, daß es gelegentlich kleine Schwierigkeiten gibt?! Ich weiß, daß unser Volk cs freu dig auf sich nimmt, von Zeit zu Zeit, etwas weniger Fett, Schweinefleisch oder dergleichen zu verzehren, im Bewußt sein, daß dafür Millionen Volksgenossen laufend etwas besser ernährt werden als einst, da sie arbeitslos waren. Verzicht des einzelnen - Gewinn für Millionen „Mit Stolz", fuhr der Redner fort, „können wir fcst- stellen: etwas zuwenig Butter für den einzelnen ist der Beweis für den Erfolg der Arbeitsschlacht, für die Ge samtheit: der Verzicht des einzelnen bedeutet Gewinn für Millionen." Es sei eine alte wirtschaftliche Erfahrung, so führte Reichsminister Heß aus, daß der Preis für eine Ware steige, wenn von dieser weniger vorhanden sei, als ge braucht werde, und die Menschen mehr zu zahlen bereit seien, um sie in der gewünschten Menge zu erhalten. Dank der Organisation des Reichsnährstandes sei cs trotzdem gelungen, das Ansteigen der Preise einer groffcn Zahl von Lebensmitteln, die die Ernährung der Masse unseres Volkes darstcllten, auch in der Zeitspanne zu verhindern, in der sie etwas knapp seien. Wäre den Preisen freier Lauf gelassen, so stiege z. B. in Zeiten der Bnttcrknapphcit der Buttcrpreis derartig, daß nur die begüterten Volksgenossen sich Butter kaufen könnten, und zwar in jeder gewünschen Menge, während die an deren Volksgenossen leer ausgingen, weil sie einfach nicht in der Lage wären, sich Butter zu solchen Preisen zu leisten. Der Reichsnährstand halte die Mehrheit der Lcbcnsmittelprcise in festen Grenzen und sorge dafür, datz selbst während einer zeitweiligen Knappheit eine gerechte Verteilung möglich sei, oder, wenn dazwischen an einem Ort eine zu grotze Verknappung eintrete, bald ein Ausgleich vorgenommen werde. Weder ein Zwangssystem wie in Sowjetrußland noch ein Markensystem wie in der Kriegs- und Nachkriegszeit bei uns vermögen die Menge der zur Verfügung stehenden Lebensmittel zu vergrößern, wohl aber vermöge beides durch Ncberbürokratisicrung die Schwierigkeiten zu er höben, und deswegen werde an eine derartige Einführung nicht gedacht. Preise müssen stabil bleiben! Reichsminister Heß fuhr fort: „Selbstverständlich müssen die Preise der Lebensmittel, die bisher stabil waren, anch künftig stabil bleiben. Und der Natio nalsozialismus wird mit drakonischen Maßnah. men gegen jede Preissteigerung vorgehen, die eine Aus- nützung eines vorübergehenden Notstandes darstellt. Ter Nationalsozialismus wird dafür sorgen, daß der gleich- bleibende Durchschnittsbedarf gedeckt werden kann zu gleichbleibenden Durchschnittspreisen. Der Nationalsozialis mus wird ebenso dafür sorgen, daß die Preise der Lebens mittel, die im Laufe der Zeit etwas angesticgen sind, nicht weiterhin steigen. Wer glaubt, auf Kosten der Gesamtheit mit dem Lebensnotwendigsten Wucher treiben zu können, wird den Nationalsozialismus kcnnenlcrncu! Aber alle Maßnahmen können ebensowenig wie Marken systeme, Preiserhöhungen oder Lohnerhöhungen etwas daran ändern, daß wir einige Lebensmittel heute noch nicht in der Menge besitzen, in der wir sie benötigen." Wir brauchen Rohstofflolomen Rudolf Heß charakterisierte dann den Weg, der über Lohnerhöhungen und die nachfolgenden Preiserhöhungen ohne Vergrößerung der Produktion zur Inflation führen mutz — gemätz unserer einstmals gemachten Erfahrungen. „Wir aber haben", so führte er aus, „aus unseren bitteren Erfahrungen gelernt: den Leidensweg einer Inflation wird unser Volk nicht mehr gehen! Die Wege, die wir gehen, die gelegentlichen Schwierig keiten zu überwinden, hat der Führer gewiesen: 1. Die Welt gibt uns die Möglichkeit, Rohstoffe, die wir bisher kaufen mußten, in eigenen Gebieten zu gewinnen, d. h. sie stellt uns Rohstoffkolonien zur Verfügung. Diese Abgabe von Kolonien liegt in