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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig. Hauswald«, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. J«ser«te, die 4gespaltene Korpu«zeilr 10 Pfg., sowie Bestellungen »ns den AI Rabatt nach Nebereinkunft. AAseredte bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag r/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag >.»11 Uhr einzusendea. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeilr 10 Pfg., sowie aus 7 bonuemeutsprei» inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« sämtlichen Zeitunz«dote» v irteljäkrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« I Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewahren wir 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Neberänkunft. Schriflleitung, Druck und Verlag von A. Schuvig, Brelnig. Nr. 48.Mittwoch, d«u 16. Juni tiM. 19. Jahrgang. verlieh dem 3. der ehemaligen Nach der Pa- Osfizierskasino de» aktiven Regiments sowie Angehörigen desselben schloß, rade fand ein Frühstück im statt. — Se. Majestät der König Infanterie-Regiment Nr. 102 au» Anlaß de» 200 jährigen Bestehen» und, um dem Regiment erneut den Bewei» seiner Huld zu geben, Fahnenbänder für die Fahnen der Bataillone. Ferner verlieh Se. Majestät demselben Regi ment au» demselben Anlaß al» Präsentier« marsch den „Marsch de» Regiment« Prinz Anton, Großenhain 1788", mit der Maßgabe, raß da» genannte Regiment allein berechtigt ein soll, den Marsch bei großen Paraden zu pielen. Pirna. Da» Steinerne Kanapee unter halb der Bastei war am Mittwoch die Stätte eine« Selbstmorde«. Der 20 jährige Gärtner Schäfer au« Grimma schoß sich daselbst abend» ln der neunten Stunde zwei Kugeln in den Kopf und stürzte dann rückwärt« in die Stein- »rüche im Elbtal, Gegen 8 Uhr hatte der unge Mann auf der Bastei einen Trau«r- mentrparade, abgenommen durch den Komman deur und Oberst. Zittau. Die Feier de» 200jährigen Bestehen» de» Zittauer 3. Infanterie-Regi ment« Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern nahm am Sonntag ihren Anfang. Schon am Sonnabend hatten sich au» nah und fern Tausende von ehemaligen Ange hörigen de« Regiment» und anderer Festteil nehmer in der herrlich geschmückten reich be flaggten Stadt eingefunden. Am Sonntag fand zunächst große Regimentsmusik statt. Um 7 Uhr abend« begann da« erste offizielle Fest, der Begrüßungskommer» auf der Schieß, wiese, wo eine ausgedehnte Zeltstadt unter Verwendung der Zelte vom Truppenübungs- platze in Zeithain errichtet worden ist. Der eigentliche Jubiläum«tag war der Montag. Vormittag« 10 Uhr 21 Minuten trafen der König, der Kronprinz Georz und Prinz Friedrich Christian sowie Prinz Ludwig von Bayern hier ein und wurden auf dem Bahn höfe von einer Abordnung de» Jubelregiment» und den Spitzen der Staat«- und städtischen Behörden empfangen. Die hohen Herrschaften fuhren, von einer vieltausendköpfigen Menge freudig begrüßt, durch die festlich geschmückten Straßen der Stadt nach dem erst kürzlich enthüllten König Albert-Denkmal, welche» in Augenschein genommen wurde, und sodann weiter nach der Kaserne. Hier fand ein Feldgotte«dienst statt, an der sich eine Parade rat dort später in die Nationalgarde, wo er S bis zum Oberst de» Ohio-Regiments brachte. Die hochinteressante Javiläum-festschrift bringt sein-wohlgelungenes Bild al» Oberst der Union klnger-nät. Ein rechter Genuß wurde am Sonntag de« leider infolge der vielen anderen Veranstaltungen spärlich erschienenen Publikum im Gasthof zum deutschen Hau« von Herrn Theatrrdirektoc Kamenz. Die Bezirk«lehrerkonferenz Kamenz wählte an Stelle de« Michaeli« d. I. von seinem Amte scheidenden Herrn Schul direktor Kelle hier Herrn S chuldireklor Kälker in Großröhrsdorf zu ihrem Vorsitzenden. Bautzen. Zum Regi«ent«jubiläum de« 103. Regiment« wird auch Herr Oberst a. D. Jeremias au« den Vereinigten Staaten von Nordamerika, ein ehemaliger Regiments« angehöriger, hier eintreffen. Der alte Bautz- ner Herr wohnt gegenwärtig in Findlay lw Staare Ohio und befindet sich bereil« mit seiner Gattin auf dem Dampfer „Deutschland", der seine Europareise angetreten hat. Oberst a. D. O. Jeremias, nunmehr seines Zeichens Klavierfabrikant, scheut weder dis Kosten noch dis Beschwerlichkeiten der »eiten Reise, um an der seltenen Jubelfeier teilzunehmen. Der verehrliche Gast hat ein seltenes Avance ment hinter sich. Ist er doch aus dem Unter- offiziersstande heroorgegangen! Ec hat bei frei, obschon ihr in dieser Hinsicht der Vor tritt zukommt. Dos soll aber jetzt gründlich! ander» werden. Infolgedessen wird die Weg !die Wiedergabe der Photographie einer Regi ¬ me rtli»-S «md «Achftsebe-. Bretnig. Nm Sonntag waren in Bischof»werda in der Turnhalle die Turner innen des Meißner Hochland-Turngaue» zum zweiten gemeinsamen Frauenturnen vereinigt. Erschienen waren von 14 Vereinen, in denen da« Frauenturnen gepflegt wirb, 8. Kur, nach '/,2 Uhr nachmittag« wurde zu den Frei- Übungen angetreten, und zwar beteiligten sich daran 164 Turnerinnen. Zuvor richtete der Gauvertreter Herr Arth. Gebler noch einige Worte der Begrüßung an die Erschienenen, dabei dieselben auffordernd, daheim recht fleißig die Turnstunden zu besuchen; denn dadurci sei e« möglich, alljährlich ein solcher Gau- turnen abzuhalten. An die Freiübungen reih ten sich da« Geräteturnen und der Wettkampf, bestehend in Weitsprung und Ballwerfen, an, und schließlich folgten noch Sondervorführungen einzelner Vereine, wobei namentlich die Keulen übungen der Bretniger Franenabteilung lang- anhaltenden Beifall ernteten. Mit einem Kommerse im Schützenhause erhielt daeFrauen- turnen seinen Beschluß. Erwähnenswert ist noch, daß sich am Wettkampfe über 100 Tur nerinnen beteiligten, von denen 19 mit Prei sen, darunter Frl. Hartmann, Frl. Steglich und Frl. Beier, sämtlich au» Bretnig, bedacht wurden. Der weiteste Sprung betrug 3,85 m (Frl. Bretschneider-Neustadt) und der weiteste Wurf 21,70 m (Frl. Lummer-Bischofs- werda). Bretnig. Anmeldung neuer Fernsprech- Anschlüffe. Neue Teilnehmeranschlüffe, die im Herbst-Bauabschnitt zur Ausführung kom men sollen, sind spätesten« bi« zum 1. August bei dem zuständigen Vermitlelu«s«amt an?u- melden. Später angemeldete Anschlüsse kön nen während diese« Bauabschnitt« nur herge stellt werden, wenn zur Deckung de« Mehr aufwande» ein entsprechender Kostenzuschuß entrichtet wird. — Eine interessante Entscheidung Von der 11. Kompanie gestanden, und zwar vom 2. Jan. bi« 1. Okt. 1871, und hat den Feld- ug 1870/71 mitgemacht. Am 10. April 1872 wanderte er nach der Union au» und F. W. Lempke mit seiner Truppe durch Auf führung de» Volksstückei „Im Ortsthalerhof" bereitet. Die Darsteller, welche in schöner Garderobe auftraten, hatten sämtlich ihre Rollen so gründlich studiert, daß da» Stück an lebenswahrer Wiedergabe nicht» zu wünschen übrig ließ. Der große Beifall, welcher jedem Akte und besonder» nach Schluß einsetzte, möge Herrn Direktor Lempke für den schwachen Be such getröstet haben. Es wäre sehr zu wünschen, wenn alle unsere Thealerfreunoe im Rödeltale, uod deren sind e» nicht wenige, die künftigen Vorstellungen besuchten, um sich einen wirk lichen Genuß zu verschaffen, andererseits aber auch der Truppe zu zeigen, daß bei un« eine gute Truppe nicht vor leeren Plätzen zu pielen braucht, wozu noch ganz besonder» die verhältnismäßig niedrigen Eintrittspreise Ver anlassung geben. Lll» vom und als Bautzener Unteroffizier, ebenso storben. — Al» kürzlich nachts der Sohn Poul de« Gutsbesitzers Günther von Reichenbrand von einer Versammlung in» väterliche Heim zurück- lehrts, e.Ud.ckre er dort einen Dieb. Als der junge Günther diesen stellt«, wurde er vrn dem Einbrecher angegriffen, der ihm ein Messer tief in den Hal» stieß; ein zweiter Stich traf die Hand, wobei 2 Finger glatt abgeschnit.en wurden. Der Stich in den Hal» ging nahe an der Schlagader vorüber. Auch da« Handgelenk ist angeschnitten. Auf die Hilferuf« Günther» ergriff der Mordbubs die Flucht. In der Nähe de« Gute« fiel er in einen Bach, wodurch e» hinzueilendrn Nach- dar«leuten möglich wurde, ihn festzunehmen. Der Täter, ein großer, kräftiger, junger Bursche, der außer der Mordwaffe noch drei anoere Mtsser bei sich trug, ist ein gewisser Arno Hofmann au« Gersdorf. Di« Verletzungen Günther« sind sehr schwir. — Da« lokale Ereigni«. Da« „Treuen» Tageblatt und Anz." weiß der interessant auf horchenden Mitwelt folgendes sensationelle« Ereigni» zu melden: „Ruf die Wanderschaft haben sich heule mit Sonnenaufgang zwei Treuen» Handwerksgesellen begeben. Der Sattler Friedrich Schneider und der Schlosser Paul Schubert haben gemeinsam den Wander stab ergriffen, sich Gotte« schöne Welt zu be sehen und in fremden Werkstätten zu ihrem Ledensberuf Ersprießliche» hinzuzulernen. Mög« ein guter Stern ihr Begleiter sein l" — Schade, daß die so umfassend berichtende Zeitung nicht» Nähere» schreibt über da« Aussehen und den Weg der beiden jungen Wanderer, die mit Sonnenaufgang di« Stadt verlassen haben. Man hätte doch anderort« Ehrenpforten zu ihrem Empfang »richten können. — Einc Blutvergiftung durch den Saft von Maiblumen zog sich dieser Tage die 21« jährige Tochter de« Totengräber« in Hein«- vorf zu. Da« Mädchen hatte beim Pflücken von Maiblumen einige abgebrochene Stengel dieser Pflanze mit «inem unscheinbaren „Blüt chen" im Gesicht in Berührung gebracht. Bald darauf zeigte sich eine bedenkliche Nöte an der fraglichen Stelle, und die Back« schwoll mehr und mehr an. Al« der Arzt endlich geholt wurde, stellte :« sich heraus, daß an eine Rettung de« jungen blühenden Menschenleben» nicht zu denken war. E» muß de«hald immer wieder dringend vor der Berührung von offenen Wunden oder Haut- aurschlägen mit Pflanzen gewarnt werden. nähme de« Walde« nach vorausgegangener Angriff«entwickelung nicht mehr die Zeitdauer von einigen Minuten, sondern Stunden in Anspruch nehmen, ja bei den dietjährigen Herdstmanöoern wird vielleicht einen ganzen Tag um einen Wald gekämpft werden, wa sich ungemein interessant und lehrreich gesta ten dürfte. Auch soll die Neigung eingedämmt werden, die lediglich nach dem Besitze de Waldsäume strebt; denn ein Wald ist noc lange nicht verloren, wenn der Gegner in oen Besitz seine» Saume» gelangt ist. Erst im Walde selbst gewinnt der Kampf an Kraft und Zähigkeit. Diese Gesichtspunkte aurzu- drücken, waren aber unsere Manöver bisher unfähig. Doch Haden wir wirklich alle Ur sache, unsere Truppen besser mit den Formen de» Waldkampfe« und der Eigenart be« Wal de« näher bekannt zu machen, weil wir son mit falscher Lehre in den Krieg gehen. — Am 1. Juli tritt hinsichtlich der Be stellung von Telegrammen mäh end der Nacht eine Aenderung ein. Wie die Erfahrung ge lehrt har, stößt di« Bestellung in der Nacht oft auf Schwierigkeiten, weil die Empfänger vie Zustellung vielfach ungern sehen oder die Boten keinen Zutritt zu den Häusern erlangen. Um diese Unzuträglichkeiten nach Möglichkeit zu vermeiden, werden vom 1. Juli ab Tele gramme während der Nacht, d. h. von 10 Uhr abend« bi» 6 Uhr morgen», allgemein nur noch «»»getragen, wenn sie den Vermerk „nacht»" tragen oder au« ihrem Inhalt er kennen lassen, ^sß sie wirklich dringlicher Natur sind. Wer daher von diesem Zeitpunkt ad wünscht, daß spät abenos oder nacht« ausge- lieserte Telegramme auch während dieser Zeit noch in die Hände des Empfängers gelangen, wird gut tun, vor der Adresse der Telegramme durch den Vermerk „nacht»" diesem Wunsche Ausdruck zu geben. Großröhr«dorf. Der hiesige Männir- und Jüngling»v«rein hielt am Sonntag im „Anker" hierselbst die Weihe seine» neuange- schafften Banner« ab. drief geschrieben, in welchem er mitteilt, daß er wegen einer gerichtlichen Angelegenheit den Tod suche. Ferner bat er in dem Briefe, ihn nicht in seiner Heimat zu begraben. Nachdem die Leiche zunächst nach Rathen ge bracht worden war, überführte man sie als dann nach dem Friedhofs zu Königstein. Dresden. Da» Kriegsgericht sprach den Oberleutnant Zürn, Distriktschef in Süd westafrika, der in der Her'eroschlacht am 12. Januar 1907 vor dem Feuer der Hereros geflüchtet und Feigheit bekundet Haden soll, frei. Dresden, 14. Juni. Der sozialdemo- kraUschr Landtag-abgeordnete Golostein ist heute vormittag ^/,11 Uhr nach längerer Krankheit im hiesigen Johrunstädt» Krankenhause gc- — Zu den Herdstmanöoern der sächsischen Armeekorps. Dem Vernehmen nach sind die beiden sächsischen Armeekorps in diesem Johr- zu weitgehenden Versuchen auf dem Gebiete de» Waldgefechts berufen. Diese bedeutsamen Versuche der beiden sächsischen Armeekorps sind schon deswegen beachtenswert, weil mir den Wald, der im Kriege eine so große Rolle spielt und die feindliche Annäherung in un heimlicher Weise verbirgt, bisher bei Manöver» ungern benutzt sahen. Selbst die Führung der Jägerwaffe ist, wa» ois deutsche Armee an langt, von derartigen Vorurteilen nicht ganz seinem steuerpflichtigen Einkommen hatte ein Fleischermeister die Summe von 2000 Mark für die Unterhaltung seine» Sohne» al« Ein jährig-Freiwilliger in Abzug gebracht und sich fo um gegen 75 Mark Staat«- und Gemeinde einkommensteuer niedriger eingeschätzt. Die« wurde von der Steuerbehörde beanstandet, worauf der Meister Klage erhob, welche in dessen von allen Instanzen abgewiesen wurde. Die Kosten de« einjährig-freiwilligen Dienstes gehören zur Bestreitung der standesgemäßen Unterhaltung des Sohne«. Hierzu sei der Vater auf Grund de« Bürgerlichen Gesetz buche« verpflichtet, eine solche gesetzliche Ver pflichtung andere ihren Charakter auch dadurch nicht, daß der Vater sich der Militärbehörde gegenüber noch besonders zur Tragung der Kosten verpflichtet hab,.