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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.11.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021113011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902111301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902111301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-13
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.11.1902
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verugrgebMin än^rü »«t,aramm.»dr«U»: ichrscht«« »r«»S » «»» StsrMtl 1858. Hv^vr'8 8eItI«krScIie M w »ll!. L» 8ekI»krae>iIIvxer, kr»»vn8lr.7. Haupt - Gctchütläftelli: Martenftr. S8. Anreizen.(»nf. «nnatime von Satitnlitau»««» bi« NaLmitlaa« » Wir Sonn uns Snnwa» imr Marrenltratz? « von >i b>« '/,l lldr Di« lwalltaeCiund »rilk lia s Lildrni « Pia . An tundiaunakN aus derVnvalteU« Zeile i«>!l!ia : dtertvalttaeZetlkatS.öin aeiandt" oder aut Lntteii, u> Pi« In Stummem »aL Lnnn- und tzc>c> lauen l de» Livoluae ctzmiiiueiici, su. «o de» oo und so Pf, nack de tondeiem Tarif Audwärti-e Aul > träae nur gegen BorauLbk-nblung Beleabliitler werden mit WLtü. beiechnei vernlvrechauteblub: «Mt I Nr. u und Sir. rvs«. »O «W DU ^ >W DU 111» »M » ' I>»8 MÜ88V» vir Iv8va! vssmimn'n „ver 8vU8ndet1>i»i>y8l«I", prakUoedsr, proisvsrtkvr tZssedonko IS. MboHabnilt DU" S, Liii»I»»r, I. "MH v»rb!n<1ot clit» ämü«»nlv mit item Itütieltelisu, «tobt in Ivr I iriil I ii« MU" »»» «iLttueli« HVInIt« für «tlc- Ossvlmnk kür l)«i»o» uns jung» lisrrou. Ikoinll itluMrlrt. krsi» I tlurlc. 2u tmrlvnsn «tured sllo ItueI>Ii«ncNuaasn. Vortag von I Dtttel Itrvtulon, KiUoilirsr tttr»»-»«. ^ A«K«>i»»ntvI ^ A»-x«I»NLü»Q ^ IjiqsIIiüt« Eiö allo DM" akrsxÄ ^u«nÜ8tui»8«-^i"ttItvI 'HWG vmiitioffll. «F«H. I'lvvlitl aus Urttl, r»8«v LA, jitllt. null I. Lt.itz-R G)» 4 n ' Deulsch-englffcheBeziehungen. HofnachAchten. LcindeSkiillmrath.Flvttenveretn, Muthmaßliche Witterung: ! 14 4? ntiDinl»«,»» 1 tSSd > TPlklkl. Vurcnbazar. Handiverkecvrrein. And.rw vr. White. Gerichisvr.l,. Loiterietiste. Warm, zeitweise bedeckt.! -Lvllliei SlNjl, I». NvveiNver El« dentsch-englischen Beztehunge«. ML einen Niederschlag der Empfindungen, die durch den Be such des Deutschen Kaisers in England, wenn nicht im britischen Volke, so doch bei der Creme der englischen Gesellschaft aus. gelöst worden sind, darf man wohl die Rede betrachten, die der großbritonnische Premierminister LordBalsour auf dem LordmayorS- Banket in London gehalten hat. Balsour kam im Verlause seiner ausgedehnten Ausführungen auch aus die Anwesenheit des „großen und befreundeten Souveräns" zu sprechen und wies im Anschluß daran die „wilden und phantastischen Spekulationen" zurück, die aus diesem Anlaß in der englischen Presse ausgetaucht seien. Als- dann gedachte er der internationalen Friedensbestrebungcn. deren vernehmlicher Träger ja, tvie alle Welt zngcben muß, Kaiser Witzelm II. ist. meinte, es sei eine Beeinträchtigung für diese, daß die allgemeine Abneigung gegen England auch nach dem Burcnkriege noch lebendig bleiben konnte, und feierte schließlich mit einer für das englische Temperament ziemlich ungewohnten Wärme und Lebhaftigkeit die allgemeine internationale Eintracht mit den Worten: „Es giebt kein Gefühl, das die europäischen Staatsmänner emsiger pflegen sollten, als den Geist internatio- naler Toleranz, Freundschaft und Liebe, Empsiudungcii, die, wenn sie in rechter Weise befördert werden, mächtigste Wirkung in der Zukunft haben, wenn immer eine Gefahr den europäischen Frieden bedroht, indem sie uns die Fortführung der großen Politik des europäischen Concerls ermöglichen, das in der Ver- gangenheit ein großes Werkzeug sür den Frieden gewesen und bestimmt ist. in der Zukunst eine nach>^MttL,.Lolle sür den Fortschritt und die Gesittung der Christenheit zu spielen, als während der jüngsten Jahre" Endlich sprach der Premierminister noch die Hoffnung aus. daß das von ihm angcdcntcle Ziel erreicht werde durch Zusammenschluß und Pfleg« der Zu neigung zwischen den Völkern Europas, sowie durch gegenseitige Verständigung der europäischen Staatsmänner. Es giebt in Deutschland wohl kaum einen ernsthasten Poli tiker, der nicht den verständigen, realpolitischen Auslassungen des englischen Premierministers Beifall zollen und mit ihm den Wunsch theilen wird, daß die bisherigen Mißverständnisse und Verstimmungen zwischen Deutschland und England beseitigt und das beiderseitige Verhältnis auf eine normale Stufe ge- bracht werden möge. Dazu gehört aber als unerläßliche Vor- auSsetzung die Gegenseitigkeit, und diele eben ist es, die das eng- lische Publikum vermissen läßt. Von deutscher Seite sind dagegen fortgesetzt die deutlichsten Beweise des Entgegenkommens gegen über den Engländern geliefert worden. Die deutsch« Regierung hat sich im ganzen Verlause des Burenkrieges korrekt bis aus's tz benommen, sodaß cs der deutschen Volksslimmung sogar manch mal der Korrektheit allzu viel wurde. Neuerdings sind auch die deutsche Bevölkerung und die deutsche Presse eins gewesen in dem Bestreben, ihrerseits jeden Anlaß, Ocl in s Feuer zu gießen, sorgfältig zu vermeiden, und gerade bei dem in politischer Beziehung doch gewiß heiklen Bcinche der Buren generale in Deutschland haben sich die gedachten beiden Faktoren völlig tadellos benommen und die englische Empsindlichkrit in einer Weise geschont, dir ielbst dem besseren Thriir der englischen Presse unwillkürliche Anerkennung abnöthigte. Trotzdem kann freilich nicht geleugnet werden, daß die Offenbarung der unangencbmen »ationalengliichen Charaktereigenschaften, die während deS Buren kricgeS in besonders krasser Weise zu Tage getreten sind, auch jetzt noch in genügender Stärke sortwirkt, um rS dem deutschen Volle unmöglich zu machen, mit dem Herzen an der Englandrelse jeines Kaisers, dessen von reinster Vaterlandsliebe geleitete Beweg gründe es im Uebrigen wohl zu würdigen weiß, thcilzunehmc» Allein auch dieser natürliche Mangel an Sympathie sür das Angelsachlenthum, der dem Germanenthum trotz aller Vcrsichcr ungen, daß Blut dicker als Wasser sei, angeboren ist, würde keines- jalls einer korrekten Gestaltung der deutsch-engliichrn Beziehungen hindernd im Wege stehen, sofern nurdie Engländer sich entschließen konnten, ihren eigenen Part zu der gegenseitigen Annäherung bcizutragen. Statt dessen sehen wir gerade im jetzigen Augenblicke die sührende englische Presse emsig bemüht, nicht nur im Allgemeinen die qualmige Gtuth des Deutschenhasses zu schüren, sondern auch durch bewetülose Verdächtigungen der deutschen Politik im Einzelnen den unlauteren Zwecken des deutschfeindlichen Jingoethums nach- zuhrlsen. Zwei besonders bezeichnende Londoner Preßäußeruiigen mögen hier mitgrtheilt sein. Die »Momlng Post" erklärte zur sreunduachbarlichen Begrüßung deS Deutschen Kaisers:. »Die deutsche öffentliche Meinung hat sich für die Politik ausgesprochen, England über den Haufen zu rennen, sobald eS dazu im Stande ist. Sein britisches Ministerium wird so verblendet sein, Vorschläge che» Kaisers) anzuhören, die weiter keinen Zweck haben, al» die Zeit der Vorbereitung DentlchlandS für diesen Kreuzzug auSzn- füllen": und der „Dallv Graphic" sekundirte mit folgendem Ergüsse: „Die britischen Staatsmänner, die mit dem Kaiser »ulammen- kommen. werden ihm versichern, daß die deutschfeindliche Agitation tn England nicht als eine guaotits aSxllgaadl» betrachtet werden dark, und daß die deutsche Regierung ihrem Wunsche, gute Bezieh ungen mlt England aufrecht zu erhalten, »substantielle Formen" geben muß. wenn tn dem Verhällntß der beiden Länder wieder die traditionelle Jreundichast einlrelen soll. Andeiensalls kann kein Zweifel darüber obwalten, daß die Kluft sich erweitern muß, und zwar mitKviiseauenjen.dle sür beideLänder nurutthcilblingend sein können." Gleichzeitig gefallen sich andere englische Organe in der Dar stellung, als ob Deutschland daraus ausgehe, England in Ostasien ganz von der Bildfläche zu verdrängen durch einen angeblichen Geheimvertrag mit China über das Jangtse-Gebiet. krast dessen England dort „der Vortheile beraubt werden soll, die es durch das Recht großer Opfer an Blut, Unternehuumgsgeist und Kapital früher erworben habe und an denen cs aus Grund seiner enormen kommerziellen Interessen sesthalte, welche die aller anderen Mächte übertreffen". In Wirklichkeit hat aber Deutschland nichts weiter verlangt, als daß England in dem vorliegenden Falle sein ge gebenes Wort respeklire, seine vertragsgemäße Verpflichtung er fülle, die es in dem dculsch-englischen Abkommen vom 16. Oktober 1900 übernommen hat. England bekennt sich darin mit klaren und unzweideutigen Worten zu dem Grundsätze der offenen Thür im Jangtse-Gebiet. Da es nun aber trotzdem hinter der Scene versucht hat, seine ausschließliche Interessensphäre dort wieder zurückzugewinncn, so ist die wachsame deutsche Diplomatie in Peking dem einfach mit der ganz korrekten Forderung zuvor- gekommen, daß die chinesische Negierung keiner anderen Macht am Jangtse eine Sonderstellung einränmeu solle. Damit müßte England folgerichtig ganz einverstanden sein, wenn cs entschlossen wäre, dos erwähnte Abkommen ehrlich innc zu halten. Anderen falls läßt sich nur annchmen, daß England jenen Vertrag über haupt nicht als bindend sür sich ansicht, sondern daß er ihm nur als Mittel zu dein Itve^e dienen sollte, Deutschland ein Be- ruhigungspulver für die Zeit des südafrikanischen Krieges zu ver- schreiben. Darf sich dann unter solchen Umständen noch irgend Jemand wundern, wenn die britische Vertragsireue in immer größeren Mißkredit gcräth und kein Staat mehr ans englische Versprechungen etwas giebt? Was will gegenüber derartigen offenen Feindseligkeiten und Unfreundlichkeiten das verweisende und vcrnrthcilende Wort eines einzelnen Ministers bedeuten? Angesichts eines solchen Ver- Haltens kann man hier zu Lande wirklich beim besten Willen nichts Anderes thun, als die Bereitwilligkeit zu der Herstellung formell-korrekter Beziehungen unter Voraussetzung der Gegen- seitigkeit zu versichern. Die englische Unterstellung aber, daß wir im Interesse unserer nationalen Existenz genöthigt wären, einen Butz- und Bittgang nach England wegen unserer Haltung im Burenkriege anzutrelcn und ein engeres Bundcsverhältniß mit Großbritannien anzustrcben, muß nachdrücklich zurückgewiescn werden. So lange die Engländer sich nicht entschließen können, auf derartige tendenziöse Verdrehungen der internationalen Lage in loyaler Weise zu verzichten, ist nicht einzusehen, wie die Be mühungcn zur Besserung der deutsch-englischen Beziehungen von Ersolg gekrönt werden sollen. Neueste Drulltmeldungen vom 12. November (Nachtö eingehende Tevescsten befinden sick, Seite 4.) Berlin sPriv.-Tel.j Reichstag. An Stelle deS als Schriftführer ausscheidenden Abg. v. Normann skons.j, der zum Vorsitzenden der konservativen Fraktion ernannt worden ist, wird Abg. Himburg (kons.j gewählt. Hieraus wird die Verätzung des Zolltarifgesetzcs bei 8 8. Retorsionszölle, fortgesetzt — Abg. Bäu in er l»at.-lib.i vertheidigt den auf seinen Antrag von der Kommission beschlossenen Absatz 2, demzusolge Waaren aus Ländern, die Deutschland die Meistbegünstigung verweigern, denselben Zöllen und Zollabfertigunasvorschriften sollen unter- warfen werden können, die im Ursprungslande auf deutsche Waaren Anwcndnnjz finden. Deutschland sei lange genug im Ans lande als auaniitk, »ägli^onl'lcr behandelt worden, er erinnere an die Behandlung unseres Geschäftsreisenden-Verkehrs in Schweden und an die Zollabscrtigungsbcläsligungen i» den Ver einigten Staaten. Und da wolle die Linke unserer Regierung nicht einmal das Recht zu Rcpressivinaßregel» in die Hand ' - "" ' -r.se ' geben?! Man sage, wir sollten doch die Amerikaner nicht noch reizen! Ach. du lieber Himmel, die brauchen wir nicht erst noch zu reizen! lSehr richtig!! Was die kleine Schweiz gekonnt habe, davor brauche sich doch Deutschland nicht zu fürchten, Deutschland, dessen größter Sohn das Wort vom Nichtjürchten gesprochen habe. lBeisall rechts und in der Mitte.! Äbg Aothein ffreis. Vereinig.!: Die Ausführungen des Vorredners sollten wohl gar ein etwas eigenthümlicher Epilog zu der gestrigen Abschiedöfeier für den bisherigen amerikanischen Botschafter sein? Fürst Bismarck, auf den sich Vorredner berufen habe, habe nicht nur stets Handelsverträge gewünscht, sondern auch gemeint, daß man zur Ermöglichung solcher nölhiacnfalls bis zu 1 Mark Getreidezölle herabgebcn könne. Mg. Kardorff: „Wo steht das?"> Er habe das seiner Zeit hier ausgesprochen und cs sei unwider sprochen geblieben. Die in der Schweiz geplante RetorsionS- Politik sei noch nicht perfekt, darüber habe erst noch daS Re ferendum zu entscheiden. Mit solchen Retorsionen würden wir uns vielfach stark in'S eigen« Fleisch schneiden, da viele Deutsche Filialbesitz, B. an Eisenerzgruben, im Ausland« haben. Solche Kampsbesugnisse seien nicht patriotisch, sondern chauvinistisch. — Abg. Fisch deck lfreis. Volks».) verweist aus die Petition der Handelskammern, die keinen Zollkrieg wollten, auch keinen mit Amerika: auch die sächsischen Handelskammern hätten sich durch die Kammer m Chemnitz in diesem Sinne ausgesprochen. Er hoffe deshalb, das Haus werde über die Phrasen Herrn Daumer blmveakommen. — Aba. Brömel ffreis. Vereinig! wendet sich ebenfalls gegen die Bäumer'schen Ausführungen. Um uns gegen Staaten zu wehren, die uns nickt die Meistbegünstigung zuaeslehen, bedürfe es des Abs. 2 gar nicht; die Waffen die um Abs. 1 gebe, seien scharf genug. — Vicepräsident Gras Stol- berg macht nachträglich den Abg. Fischbeck daraus ansmcrkscun. daß es nicht angängig sei, einem Abgeordneten nachzusagcn, daß er Phrasen gemacht habe. — Äbg. Molkenbuhr sZoz ! spricht ebenfalls gegen Abs. 2. — Abg. Speck lCentrü vertrii: als Rescrcnt sehr ausführlich die Kommisstonsbeschlüsse, wob:, er auch auf die Bismarck'sche Zollpolitik eingeht. — Aba. Brömel szur Geschäftsordnung! rügt, daß der Referent mst diesen Ausführungen de» Rahmen des Referats üocrstzrsttei'. habe. lSehr wahr! links.! Richtiger wäre es jedenfalls ge wesen, wenn der Referent ans d>e z» 8 8 vorliegenden Petitionen Angegangen wäre, wie cs denn überhaupt angezeigt sei. bei jedem Paragraphen die zugehörigen Petitionen mit zur Verätzung za stellen. — Abg. Speck: Ich bestreite dein Vorredner das Recht, mein Referat zu kritisire». lOho!j Es ist dies nur das Nechi des Präsidenten. lErneulcr Widerspruch linkS.j — Vicetträsi- dent Graf Stolbcra: Ich bin nicht Mitglied der Kommission gewesen kann also nicht beurtheilen, ob sich der Referent streng mi Rahmen der Koininiffionsberatzungen gehalten hat. — Abg. Spahn lEentr.) weist darauf hin, daß bei größeren Gcsetzem- würscn stets erst zum Schluß der gelammten Verätzungen über die Petitionen reserirt worden sei. — Abg. Stadthagcn (Soz.j erwidert, daß der Fraküonsgenosse Spcihn's. Abg. Bachem, gestern geradezu darauf gebrannt Hobe, daß die Petitionen zum Zolltarif to schleunig als möglich veralten würden. — Abg. Pnasche snat.-lib.) stimmt dem Abg. Lpahn bei. — Abg. Gothcin stell! den formellen Antrag, sortan bei jedem einzelnen Para graphen gleich die Petitionen mit zu berathen. — An der Ge- ichästsordnungsdeboUe betzeiligen sich noch die Abgg. Brömel. Singer. Fischbeck. Bebel und Gamp: letzterer wirst u. A. dem Abg. Brömel Nonsens vor. — Vicepräsident Aras Stolberg: Ich lan» mir annchmen, daß dieser vom Vorredner gebrauchte Ausdruck ein b-apsus lingnao ist. lHeiterkeit.) — Tic zu 8 8 gestellten Abändernngsantroge werden sämmtlich obgelehnt, der Antrag auf Streichung des Abs. 2 in namentlicher Abstimmung mit 192 gegen 72 Stimmen. 8 8 wird dann unverändert in der Fassung der Kommission aiiacnommen. — 8 9 handelt in Nr. I. Abs. 1. von de» bei der Ausfuhr von Getreide. Hülscnsrüchtcn. Raps, Rübsen zu ertheilcndcn Einfuhrscheinc». Die Kommission bat hier auch Sämereie» und Saaten hinzugesügt. Ein Antrag Herold <Eeiilru»ij will diese Einfügung wieder streichen; ein Antrag v. Wangenheim iB. d. L.) will hier die Bestimmung streichen, nach welcher dic^ Giltigkeit der Einfiibr- tcheine. also das auf die Scheine gestützte Eiusuhrrecht. aus höchstens 0 Monate begrenzt sein soll. Absatz 2 der Nummer 1 bandelt von reinen Transitlägern. Absatz 3 von gemischten Transit- lägern. Ein Antrag v. Wangcnheim will die gemischten Tranfit- läger ganz streichen, dafür aber zur Ausnahme in die reinen Transitläger, auch die zur Verschiffung über See nach dem Zoll- inlande bestimmten Importe zulassen. Ein sozialdemokratischer Antrag zu Absatz 3 will die gemischten Transitläger vorbehalt los zulasten, und nicht nur, wie die Vorlage es vorschlägt, im Falle dringenden Bedürfnisses. Eventuell soll wenigstens das Wor> „drinaend" Wegfällen. Absatz 4 läßt sür die nicht zu den Haupt- getreidcartcn gehörigen Sorte» Getreide, ferner für die zoll pflichtigen Oelsrüchte, wenn sie ausschließlich zum Absatz in das Zollansland bestimmt sind. Transitläger ohne amtlichen Mil- Verschluß zu. Ein Antrag Brömel will hier auch die, zollpflichtige;! Läincrcien einstigen sür den Fall, daß etwa der Antrag Herold zu dem Absatz angenommen werden sollte. — Abg. Tr. Basser- m ann j»at.4ib.> tritt entschiede» sür Beibehaltung der gemstch ten Transitläger ein. Tic Regierung habe in der Kommission ans die große Wichtigkeit dieser Läger, speziell auch sür Mobi!- machniigsfälle, hingewiesc». Die gemischten Läger seien geradezu „ncntbchrlich sür den Handel wie auch sür die Versorgung des Fnlandcs. Mannheim und Ludwigshosen speziell bedürften biestr Einrichtung sür ihren großen Transport nach der Schweiz Tie betreffenden Geschäftsleute würden einfach zur Auswandcrnn mit ihren Lägern nach dem Auslande genöthigt sein, wenn man ihnen die Läger im Jnlande nehme. — Mg. Dreesbach sSoz.) bekämpft evensalls den Antrag Wangenhenn, findet aber auch den Kommissionsbcschlnß. der die gemischten Läger von dem Vorhandensein eines Bedürfnisses, und noch dazu eines dringen den, abhängig mache, bedenklich, weil der Begriff des dringen den Bcdürsiistscs verschiedentlich ansgelegt werden könne. — Ab geordneter Hahn iBnnd der Landwirihej: Gerade die gemischten Läger am Oberrhein, in Mannheim und Ludwigshasen seien eine dauernde Gefahr für die Gctreidcpreisbildnng am Obcrrhcin. ge wissermaßen eine Wetterwolke oder, wenn man lieber wolle, eine geladene Pistole. Diese Läger seien ein enormes Privileg des Handels. — Staatssekretär v. Thiel mann wendet sich zunächst gegen den sozialdemokratischen Antrag, das Bedürfnis; als Voraus- ietzung für, gemischte Läger ganz Wegfällen zu lassen. Insoweit kein Bedürsnitz bestehe, liege auch keine Nothwcndigkcit vor. ein solches Lager znzulassen. Der Antrag Wangcnhcim. de» Ein snhrschcinen unbegrenzte Giltigkeit zu geben, >el mit einer geord ncten Buchführung unverträglich. Der Haupiangrifs des Antrags Wangenheim richte sich gegen das Bestehen gemischter Läger über Haupt, aber diese Läger seien doch zum Theil in Mannheim. Ludwigshasen und Königsberg nöthig. und sie seien ungefähr lich, wenn die zinsfreien Kredite sortfielen, wie das früher von den Gegnern dieser Läger selber zugcstanden worden sei. Nun lchlagc der Antrag Wangenheim allerdings noch einen Ausweg vor. unter Cassirung der gemischten Läger die Einbringung von Waaren die zur Verschiffung über See nach dem Zollinlande bestimmt sind, in reine Transitläaer znzulassen Aber dieser Antrag sei doch zu durchsichtig, er oegünstige offenbar die Ostseestädtc und wolle diesen die Vortheile zuwenden, von denen Mannheim keinen Gebrauch machen könne. Er bitte daher, den Antrag Wangenheim abzulebnen. — Abg.Herold sCentr.) bekämpft ebcn- salls den Antrag Wangenheim. Die einseitige Begünstigung ost elbischer Interessen durch den Bund der Landwirthe zeig« sich bei diesem Punkte wieder einmal so recht deutlich. — Abg Haas« lSoz,! tritt für vorbehaltlose Zulassung gemischter Läger ein. Abg. Brömel erklärt den Antrag Wangenheim für un- anncbmbar und befürwortet seinen Antrag. — Die Debatte wird geschloffen und ein VertaaungSantrag einstimmig ange nommen. — Präsident Graf Ballestrem schlägt für morgen Fortsetzung der Verätzung vor. — Abg. Spayn sCentr! bean tragt. den Antrag Aichbichler auf die Tagesordnung für -K ISIOffsOU.kSUV§S.I(I
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