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Wochenblatt für Wilö-ruf, LhEN-, Rossen, Sievenleh«. «nd die Umgegenden. Sonnabend, den 5. August 1818. iXü. 36. VcrantwortUcher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. Don di-k-r 4->tschrift erscheint Mittwochs und Sonnabends «in« Nummer. Der Preis für den Viertel)ohrgang beträgt *0 Ngr., für welchen dieselbe von der Redaktion in Wilsdruf, den Agenturen in Tharand, Rossen, und Siebcnlehn, sowie d-, »uchdruckerei von C. E. äUinkichr und Sohn in Meißen bezogen werden kann, Auch nehmen dieselben Bekanntmachungen aller Art zur Beförderung an. Die Ncvaction. Verhandlungen der Stadtverordneten zu Tharand, am 15 Juli 1848. 1) Dem Vorschläge des Stadtraches wegen Fixation der Wilsdruf-Tharandcr Wochenblatts-Ncdacti'on mit einer Summe von jährlich 10 Thlr. für die officicllen stadträthlichen Bekanntmachungen wird zunächst auf l Jahr beigetreten, jedoch unter der Bedingung, daß hierunter auch die etwa vorkommcnden officicllen Bekanntmachungen in Communalgardcnangelcgcnheiten mit begriffen seien und der Etadtralh ein Frei» excmplar des Blattes erhalte. 2) Zur neuen Eintheilung der Feuercompagnicn wollen die Stadtverordneten sich nur durch eine Lepu- tation vertretei, und die Ernennung der Mitglieder hierzu dem Vorstände überlassen. Es soll aber schon jetzt dem Stadtrache angedcutet werden, wie durch die nunmehr beendete Bildung der Commnnalgarde einige Acndcrung in der Organisation einzelner Fencrcompagnien einzutreten haben werde. 3) Die anher gelangte Erwiderung des Etadtrathes auf die vom Collegium früher angcdrohte Be schwerde wegen verzögerter'Organisation der Commnnalgarde anlangend, so erklärt das Collegium die darin anfgeführten Entschuldigungsgründc für ungenügend, die dem Collegio aber zugleich gemachten Vor würfe für gänzlich unbegründet. 4) DeM Gesuche des Mühlenbesttzcr Fübiger, jetzt in Liebau, um Belassung in seinem hier erwerbe- neu Bürgerrechte, stattiuqeben, wird Bedenken getragen. 5) Auf Antrag des Vorsitzenden wird beschlossen, zur Bestreitung des für die Ausrüstung der wands eine Summe von 30 Thlr. aus der des Communalgardenausschusses zu stellen. Tharand, den 24. Juli 1848. Ein Wort zur Versöhnung. Nr. 3l. des Wochenblattes brachte einen Ar« tikel mit der Ueberschrift: „die landwirthschaftlich- constitutionellen Vereine." In Nr. 34. fragt Herr Professor Schober: „was landwirkhschaftlich-consti- tutionkll sei? , und ist der Ansicht, daß eine ver nünftig Au: -?ort hierauf schwer sein würde. Dieser Ansicht bsn ich auch, da die Zusammensetzung dieser beiden Worte selbst unvernünftig ist; sie ist aber jeden Falls mit Absicht geschehen; man hat durch eine unvernünftige Wortverbindung die Vernunft 'Widrigkeit der Maaßrcgcl bezeichnen wollen, daß man in landwirkhschafUichen Vereinsversammlungen po sche Vereine bildete; denn cs liegt die Grün- du politischer Vereine doch ganz gewiß nicht in dem Zwecke der landwirthschastlicluu Vereine; was aber nicht im Zwecke hegt, da? ist gegen den Zweck, also zweckwidrig und was zweckwidrig ist, das ist unv rnünftig. Hierüber ist also Einvcrsiandniß vorhanden. dcn Stadtrath zu ersuchen: Communalgarde nothwendigsten allgemeinen Auf- Stadtkaffe zu bewilligen und solche zur Verfügung Adv. Bormann, Vorstand. Herr Prof. Schober sagt ferner, daß die land- wirthschaftlichen Vereine mit dem constitutioncllen Vereine in keiner andern Verbindung stünden, als daß Viele von den Mitgliedern jener auch Mitglie der dieses seien. Woher aber kommt das? Wcil die Vorsitzenden der landwirlhschaftlichen Dcrcine, die Gründung des constitutioncllen Vereins auf die Tagesordnung gebracht haben, obgleich sie, da sie dem Zwecke zuwider ist, schlechterdings nicht hinqe- hört. Der landwirthschaftliche Verein, wie er sich durch das platte Land Sachsens hinzieht^ ist also der Vater des constitutioncllen Vereins, und das, dünkt mich, wäre eine ziemlich innige Verbindung, außer welcher cs eine innigere kaum giebt. Lie Einrichtung der Natur bleibt doch auch hier wahr: ohne Vater keine Kinder. Es ist kaum zu glauben, daß der landwirth- schafiliche Verein sein Kind verleugnen wird, obgleich der Herr Prof. Schober der Vaterschaft in seiner Erwiderung nicht gedenkt. Er mag sine Gründe