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und Ut NI 168 Donnerstag, den 23. Juli Erscheint jeden Wochentag früh y Uhr. Inserate wer den bis Nachmittags z Uhr für die nächst erscheinende Nummer angenommen. M. 7 -''»«rech«. uz li> chin > N'.L^s 7') ageblatt. Freiberger Anzeiger -E- h » .. Sch>aWr deren R«M«it S Taoks^eschichte. Dresden, 20. Juli. (D. A. Z.) Unsere Ernteaussichten, welche Lurch die anhaltende Dürre Ler früher« Wochen und Lurch manchen, freilich nur sehr localen Hagelschlag etwas ge trübt werden wollten, Hellen sich bedeutend auf. Von allen Seiten her bekommen wir Nachrichten von dem, wenn auch nicht überreichen, doch recht guten Ernteertrag, und namentlich von dem Mehlreichthum und der vorzüglichen Qualität der Körner. Auch Lie Kartoffeln hat der rechtzeitig gekommene Regen erquickt und versprechen dieselben eine vorzügliche Ernte, was insbesondere auch für Lie Gegenden gut ist, wo Gras und Heu von Ler Dürre gelitten haben. Doch scheint Las letztere noch einigen Er satz in Lem Grummetwuchse zu finden; und das ist gut, denn Lie Heupreise steigen enorm. In Reichenbach im Voigtlande waren in voriger Woche Aufkäufer aus Magdeburg, welche für den Centner 3 —3V, Thlr. boten. Die Oelfrucht war gut und ist gut hereingekommendarum zum Theil mit das Sinken der Oelpreise. — Sachsens Handelsverkehr mit und über Bremen ist im vergangenen Jahre von 6,236,902 Thlr. Louisdor auf 7,363,558 Thlr. Louisdor (worunter 5,962,542 Thlr. für Manufactur- waaren) gestiegen. Die Gesammteinfuhr Les ganzen Zollvereins nach Bremen betrug nur 18,451,419 Thlr. Dagegen bezog Eachsen im vorigen Jahre allein über Bremen für 4,144,968 Thlr. Waaren, worunter für 1,845,386 Thlr. Baumwolle. Unter der Studentenschaft in Leipzig nehmen die Samm lungen für die entlassenen schleswig-holsteinischen Beamten ihren lebhaften Fortgang. Ein Aufruf am Schwarzen Bret theilt mit, daß viele Professoren, die hiesigen Landsmannschaften, Corps, Verbindungen, Vereine re. durch fortgesetzte wöchentliche oder monatliche Beiträge das Leid unserer deutschen Brüder zu mildern suchen. Chemnitz, 19. Juli. (D. I.) Die heute auf hiesigem Bahnhofe abgehaltene Versammlung zu Erörterung der Aus führbarkeit und Rentabilität einer Verbindung Ler Chemnitz- Würschnttzer mit der Zwickau-Schwarzenberger Eisenbahn bei Klösierlein war zahlreich besucht, und es wurden sowohl von Privaten als den Vorstehern verschiedener Schieferbruchö- und Aohlenbauvereine, nicht minder von der Chemnitz - Würschnitzer Eisenbahngesellschaft hinreichende Geldmittel bewilligt, um die beabsichtigten Erörterungen vornehmen zu können. Die Ver sammlung wählte einen Comite von drei Mitgliedern, bestehend aus dem Advocat vr Julius Volkmann in Chemnitz alö Vor» sitzenden, Herrn C. H. Friedrich, Senator in Stollberg, und Herrn C. T. Wötzel, Fabrikant in Lößnitz, welchen Vollmacht ertheilt wurde, die bewilligten Gelder einzuheben und zum Zwecke des Vereins zu verwenden. Den heutigen Subscriben- ten, welchen für den Fall einer künftigen Aktiengesellschaft Las Recht Vorbehalten wurde, zuerst Actien in beliebiger Anzahl zu zeichnen, wurde zugleich, was mehrere ausdrücklich verlangten, gestattet, ihre Beiträge zu den Vorarbeiten später noch zü er höhen und sich dadurch bei den fernern Berathungen und Be schlüssen des Verein« nach Befinden eine größere Stimmenzahl zu sichern. Allgemein sprach sich Las Ver.rauen ans, daß die fragliche Bahnstrecke, welche, im Falle einer Fortsetzung der Schwarzenberger Bahn über Johanngeorgenstadt und Plätten nach Karlsbad zu, und von Aue über Schönhaide und Zwota- thal nach Graßlitz und Eger, Berlin und Breslau auf gera destem Wege mit der böhmischen Egerbahn verbinden würde, eine der rentabelsten in ganz Sachsen werden müsse, da sie Eisen und Holz aus dem Gebirge und Voigtlande nach Chemnitz und weiter, Schiefer aus den reichen Brüchen bei Lößnitz nach Chem nitz und Leipzig, Getreide und Colomalwaaren über Streitwald nach dem Obergebirge in bedeutenden Quantitäten zu tranSpor- tiren bekommen werde. Aber auch der Personenverkehr wird ein bedeutender werden; nicht blos von Preußen her über Riesa und Chemnitz in die böhmischen Bäder, sondern auch das ganze Jahr hindurch aus dem Obergebirge nach Chemnitz und Dres ¬ den einerseits und nach Leipzig andererseits- da LK iNduGtiM und zahlreiche Bevölkerung de« Obergebirges sich einest btqup mern Aufsteigeplatz als «in»n in Vtr NähevStt Zwönitz, dicht an der Chaussee bei Streitwald, gelegrstengar nicht Wünschest kann. Biogen die Hoffnungen und Bestrebungen de« Vereins vom besten Erfolg gekrönt werden^; das Obergebirgt', jado» gesummte Vaterland würde sich dessen zü erfreuest haben. Auf einem RlttergUte bü ÄMdtüff würden (6»icäicum autumnalo) mit Len Würzeln aus Ler Ästest gereute? und auf einen Dunghaufen geworfen. Von 36 Schweinen, Lie zufällig davon fraßen, starben, trotz sofortiger Anweüdung von Milch und homöopathischen Mitteln, 32 an Demselben ! Tage unter furchtbaren Zuckungeü. Berlin, 20. Juli. Se. Maj. der Kaiser von Rußland reist Len 23. Juli von Kiffinaen ab. Es wird die« Über FranA furt a. M. geschehen. Da sich der Kaiser am Eistnacher HE in Wilhelmsthal nur einen Tag aufhalten wird, so dürfte Sd.Dk. auf seiner direkten Rückreise nach St. Petersburg den 25t oder 26. d. M. hier zu erwarttn sein. Aus Naumburg vom 14. Juli wird dem Frankfurter Journal geschrieben: „Vor einiger Zelt erfolgte hier die Ver haftung eines schon früher von seinem Amte suspendlrten Mannes, des Gefangen aufsehers Schulz au hiesiger Frohnveste, welche zunächst wegen Dienstvernachlässigung und anderer Unzu träglichkeiten herbetgeführt wurde. Der Untsiänd an sich Würde kaum einer Erwähnung vavdieuen, »v«Nn nicht da« Schicksal vieler unglücklicher Menschen in dieses Mannes Hand gelegnes hätte, Ler, seines Stande« sich überhebend, Lem Trunk »rawen und der Bestechung zugänglich war, und dabei Ler größten Brutalitäten und der launenhaftesten Willkür gegen die Gefan genen sich schuldig machte, in dessen Verfahren er durch dl» isolirte Lage deS Gefangenhauses und durch Mangel an Ober aufsicht leider nur begünstigt wurde. Schlatt wie s» war wußte er indessen durch Verstellungskunst umd unterwürfiges Wesest in der Gunst seiner Obern sich zu erhalten, erhobene Klagest zu beschwichtigen und di» in seinem Amte hervortretende« Müngel dem öffentlichen Auge unsichtbar zu machen. Aber dennoch hat ihn die Nemesis erreicht! Er sitzt jetzt von Niemandem beklagt, in einem der Gefängnisse, wo er vielleicht noch kurz zuvor anne Gefangene gequält hat»». Die öffentliche Verhandlung stiner Anklage, wenn es dazu kommen sollte, dürfte einen trauKMl Blick in die geheimnißvollen Tiefen deS GefängnißlebenS lassen." Naumburg, 20. Juli. Mehre hiesige „Kirchenfreustde^ gedenken sich in den nÄhsttn Tagen nach Kösen zü' begeben, um dem bekanntlich gegenwärtig dort weilenden CultustmmstLr v. Raumer in einer Audienz ,jdie dringende Bitte ans Htttszst legen, dem leidigen Gesangbuchsstreit unter den Domgeistlichen hierselbst und überhaupt Lem noch immer anhaltenden so bekla- genswevthe Verhältnisse, in welchem diese zu einander stehest, k endlich ein Ende zu machen." Die Oesterr. Ztg. burichtgt aus Wiest vom 17. Juli: „Unt^r Beiziehung einer dtnzghl höher gestellter Beamten au»-, den Proviuzew wertzen im Piistjsterium des Innern seit länge», rer Zeit Berathungen gehqlsüi, deren Zweck als ein für d«- Land hochwichtiger und ^stOestsreicher bezeichnet werdm MRßo Es handelt sich nämlich um me Vereinfachung in dem Geschäft--- gang der Behörden. Die Aufgabe ist schwierig, aber wir hof fen, daß sie bei einiger Beharrlichkeit und Giiergke gelöst werden wird. Wir glauben, daß eS-möglich sei, ohne daß LaS neu!» System darunter leidet, noch-'so tnäuches Uebttbleibsel votst Zu» vielregieren des vorigen Decennium über Bord zu werfen; Staat und Volk werden hqbei gleich gut fahren. Zugleich ist dies das einzige Mittel, wenn auch nicht augenblicklich, so d-ch in einer nicht sehr fernen Zeit die leidige Beamtenbesotdunssr frage regeln zu können." Der A. Allg. Ztg. wird aus WelS vom 19. A«ll neuer hervorragender Fall religiöser Unduldsamkeit Ein Protestant hatte, nach vielen von Seiten de« kach-lsi»-"