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eitzeritz-Zettung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippolöiswalöe, Schmieöeberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— s - mit Zutragcn: einzelne Nummer ia Npfg. l :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: 1 ? Fernsprecher:'Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - - :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: - j Aettefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadlrales und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter dielte ? Millimeterzelle 6 Rpfa.: lm Texttell die 93 - Millimeter breite Mtlltmeterzeile 18 Npfg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: - :: Für Zeit ist Preisliste Nr. 5 gütttz. :: , Nr. 249 Montag, am 24. Oktober 1938 104. Iahrgang All! der MM lllld dem SMsenIand Dippoldiswalde. Es geht nun schon dem Ende des Ok tober zu. Da ist es nicht zu verwundern, wenn die Herbsl- winde überS Land wehen, das Laub von den Bäumen fällt und zum tollen Spiel des Windes wird, wenn rauher Ost- wind beim Aufenthalt im Freien die Wangen rötet und da heim der Ofen wieder „unser wärmster Freund" ist. So war es denn gestern auch. Nebelwolken bedeckten den Him mel unö ließen keinen wärmenden Sonnenstrahl zur Erde herab, ein frischer Nordost wehte und vertrieb empfindliche Personen schnell wieder von der Straße ins Haus. Die Zahl der Spaziergänger war nur gering, auch deren Wege gingen nicht weit über die Stadtgrenze hinaus. Lediglich die Menge der durchfahrenden Kraftwagen hatte sich gegen den Bcrscnntag kaum vermindert. 3hre Bescher wollten schauen, ob denn nun die alte Neichsgrenzc offen ist, aber sie kamen auch nicht weiter, als vor acht Tagen. So fuhren sie denn schon verhältnismäßig zeitig wieder heim. Der AulobuS- verkchr war noch gut, schwächer der auf der Neichsbahn. Der kommende Sonntag bringt uns in Verbindung mit dem felgenden Ncsormationsfesle einen Doppelfciertag. Auch das mag für manchen Anlaß gewesen sein, gestern heim zu bleiben, um eben dann eine größere Fahrt durchzusühren. Dippoldiswalde. „Kamps der Gefahr!" hallt der Ruf wohl täglich durch unser Volk, und diese Gefahr besteht im mer und vor allem, das möchten wir uns doch einmal recht genau überlegen, nicht nur im Verkehr, wie wir so osl mei nen. Ilm ihr zu begegnen, ist Aufklärung dringend von nöte», und besonders dort, wo die Gefahr leider nur zu we nig beachtet wird. Das ist vielleicht am meisten der Fall bei der Gefahr der Geschlechtskrankheiten, die so oft von der erwachsenen säugend angesehen werden wie bei den Kin dern Kinderkrankheiten, und die für das Volksganze doch von so einschneidender Bedeutung sind, weil Unfruchtbar keit, Kindcrtod Volkstod bedeutet, und wir müssen uns ganz klar sein, daß im nat.-soz. Staate niemand ein Eigenleben leben kann, sondern sür das Volksganze lebt. Alles wird gelan, um das Volk, und ganz besonders die säugend, aufzu klären über diese fürchterlichste Geisel der Menschheit, die mit ernstem Millen und nöligen Veranlwortungsbewußt- sein doch wahrlich leicht zu bekämpfen ist. Zuerst aber tut Aufklärung darüber not, wie groß die Gefahr ist. Diese Aufklärung ins Volk zu tragen, hat sich die Deutsche Bühne sür Volkshygicne in. Kassel zur Aufgabe gemacht, die im Auftrage der Ortsgruppe der NSDAP im Verein mit der Landcsvcrsicherungsanstalt und der Reichsarbeitsgcmein- schast Schadenvcrhülung beim NeichSpropagandaamt Sach sen ein Drama „SOS! Schiffbruch des Lebens" aufführt. Am Sonnabend weilte sie bei uns. Der Schüßenhaussaal war ja nun leider nicht so beseht, wie es die Sache und das Drama selbst verdient hätten. Aber das ist ja bei uns im mer so; hinterher heißt eS dann: „Za, wenn ich gewußt hätte . . ." usw. Es fehlt eben leider auch hier noch an dem nötigen Verantwortungsbewusstsein. Das Drama zeigt in ernster aber auch scharfer Form die Gefahr von Ge schlechtskrankheiten sür den eigenen Körper u. sür das Volks- ganze aus, zeigt, wie die ganze Ehe darunter leidet, wir durch die Sünde und den Leichtsinn des einen Ehepartners eine frohe Zukunft beider zerstört wird, wie die Krankheit zum Tode führen kann und bringt im Laufe der Handlung in Zahlen auch Aufklärung darüber, wie stark die Krank heit im Volke wütet und wie falsche Scham leider so oft ein Einschreiten des Arztes verhindert, bis es zu spät ist. Man schreckt nicht zurück, an Dinge zu rühren, die zu nennen lei der bis vor kurzem aus Scheinheiligkeit unmöglich war. Von ganz besonders dramatischer Wirkung ist vor allem der zweite Akt. stn ihm wird alles das in prägnanter Form gc- sagt, was früher leider nicht gesagt wurde, was ein national sozialistisches Reich aber von jedem Volksgenossen verlangt. Von den Darstellern wurde ganz besonders sein die Person des Dr. Gehrt hcrauSgcarbeitet. Der Rolleninhabcr hatte es verstanden, sich ganz hinein,stiversenken. Dieser Dr. Gehrt in seiner ruhig-sachliche» Fori», in seiner Abgeklärlheil, in seinem stillen Wesen, in seinem Wollen, dem Volke in jeder Weise zu dienen, mußte einen jeden Zuhörer bis ins in nerste packe» u»d begeistern. Neben ihm mußten die übri ge» Persone» etwas zurücklrekcn, aber das muß festgestcllt werde», daß auch sie ihr ganzes — und nicht geringes Können einschlcn, daß eine in jeder Hinsicht vollendete Dar stellung geboten wurde. Vor Beginn des Dramas wicS Ortsgruppenlciter Bürgermeister Hummel daraus hi», daß das Problem „Geschlechtskrankheiten" das ganze Volk interessieren muß, daß nur eine gesunde Rasse sich aus die 20 ovo Ml.PMivistcn in Leipzig Der große GauappeH — Dr. Ley über die fachliche Alprichtung der Werkscharen jund Werksrauengruppen Leipzig, die Sladl im Gan Sachse», die schon so viele vcdeutcnde Kuudgcbnngcn der Partei und ihrer Gliede rungen gesehen hat, mar nm Sonntag Schanin» des G n ii a p pell s der Deutsche u A r bcitssrouI für de» Gnu Sachsen. Iu der großen Fcierhallc der DAF mnrrn neben je 750 Bctricbssührcru und vbmnnncrn MO DAF. Walter. 500 Mitarbeiter der DAF Dienststel len und 12 000 Wcrkscharmäuner und Wcrtsrnuen versam melt, insgesamt also 20 000 Menschen. Zahlreiche Vcrtre- tcr von Partei, ihren Gliederungen. Wehrmacht und Ar beitsdienst wohnten der Veranstaltung bei, deren ganze Bedeutung sich daraus ergibt, daß Rcichsvrgnuisntivuslci- Irr Dr. L e h selbst die grundsäuliche weltanschauliche Aus richtung der Wcrkscharcn übernommen hatte und daß Gauleiter 'Martin M u t s ch m a n n zum erstenmal nach seiner schweren Erkrankung wieder unter den schassenden Mannern und Frauen dcS Snchsrngancs weilte. Aach der Erössnuug und nach dem Grußwort des Leipziger Krcislcitcrs Wett e n g e l sprach zunächst Amis- leiter Pros. Dr. Arnhold über „Wcrkscharen und Bc- rufserzichuug". In Vertretung der Neichssraueusührcrin behandelte Pgn. I m m l e die Ausgaben der Frau im Betrieb, während Gauobmank! P eits ch die KdF. Arbeit der Werkschare» und Werksraneagrnppe» wurdiglc. Aach der Mittagspause wurde die Ausgabe der Wcrkscharen im i Dienste der betrieblichen Gesuudsühruug durch den Auus- i leiter und Stellvertretenden NeichSärzteführer Dr. Nar- > tcls nmrissen. Wir lmMen alle Arbeitskräfte! Dann nahm NcichSvrgnnisationsleitcr Dr. Leh, von nicht endciiwvltcudein Jubel begrüßt, daS Wort zu seiner bedeutungsvollen Rede. Er wurde bei seinen Ansführii»» ! gen immer wieder an den besonders markanten Stellen ! von starken Ziistimmilngskllndgcbungcn unterbrochen, die daS beste Zeichen dafür waren, wie sehr Dr. Ley den Schaft : senden aus dem Herzen sprach. „Werkschare» und Wcrksrauengruppen — Stoßtrupps ! der nationalsozialistischen Bewegung in den Betrieben", j unter dieses Thema batte der Rcichsorganisationsleitcr j seine Rede gestellt. Darüber hinails gestaltete sich die j Rede zu einem richlungweiscmdeii, großangelcgtcn Aus- > blick ans die G e st a l t ii n a d c s d e n t s ch cn S ch i ck - Dauer behaupten Kaun, unö daß ein jeder rechte Nakiomst- soziallst immer sich mit diesem Problem beschäftige» muß. Er forderte das auch von den Besuchern dieser Vorstellung. Rcg.-Medizinalrat Dr. Becker sprach über die Gefahre» dieser Volksseuche, wandte sich gegen die dumme Rede des „Sich-nusteben-müsscn" und stellte seinen Hörern die tiefe Reue vor Augen, die jeden packt, packe» muß, wenn er dann die furchtbare» Folgen erlebe» muß. Er bat eine» jeden, das Problem so ernst als nur möglich zu nehmen und das Pflichtbewusstsein aufzubringen, nach dem Gehörte» zu lebe», aber dieses Gehörte auch ausklärend in weiteste Kreise zu tragen. Nach der Vorstellung dankte der Orls- gruppenlciter den Darstellern und bat auch seinerseits alle, in jeder nur möglichen Weise aufklärcnd zu wirken. Dippoldiswalde, ein einer Arbeitstagung der Amlswal- lerinnen der NS-Frauenschast des Kreises Dippoldiswalde gestern vormittag in der Reichskrone dankte Gausrauen- schaslsleilerin Rühlemann der bisherigen Kreisfrauenschasts leiterin Slraube-Köglcr sür ihre aufopferungsvolle und er folgreiche Arbeit. Ortsgruppenlciter Hummel überbrachte die Grüße der Kreisleitung und verabschiedete mit Worte» des Dankes die ehemalige Kreissrauenschaftsleilerin. Dann wies er im Auftrage dcS KrciSleitcrS Pgn. Krasting als Nachfolgerin in ihr Amt ein. Nachdem sich Pgn. Straube- Kögler mit herzlichen Worten verabschiedet hatte, wandte sich die Gaufraucnschaflsleikcrin an Pgn. Krasting und um riß kurz Ausgaben und Ziele ihres Amtes. Die neue Kreis- fraucnschaslsleilcrin versprach, ihr Amt verantwortungs bewußt zu führen, stm Anschluß erstatteten die einzelne» Abteilungsleiterinnen Bericht über ihre Tätigkeit. Dresden. D o ch m i t d c s G e s ch i ck cs Mäch 1 e ». Von einem Beamten des 1l. Polizeireviers wurde ein LOährigcr Alaun aus Innsbruck Wege» eine-: Kraftsahr- zcugdicbstahls vorläusig sestgcnommeu. Er wurde nachts auf der Winckclmannstraße in einem Perkonenkrastwagen schlafend bclrosjcn. Bei Nachprüfung Wr Papiere stclltc sich heraus, daß der Fcslgeuoiumene de» Wagcu iu Dres den gestohlen Halle. Aach aiisänglicbem harlnäckigem Leugnen gestand er schließlich auch, seit einigen Wochen in Süddeutschland und der Ostmark mit gestohlenen Kraft fahrzeugen ausgedehnte Fahrten uutcruommeu zu haben. Sämtliche von dem Täter in Dresden und München ge stohlenen Fahrzeuge wurde» wieder herbcigeschafst. Dresden. Jude ver st ößI gegen da s B l u t - lchnbgcsch. Wegen Verbrechens gegen das Gesetz zum Schuhe des deutschen Blutes und der deulsche» EhrePmrde von der Kriminalpolizei der am 20. Juul WV ü> Piauis- > lau (Polen) geborene und in Dresden wohnende Volljude Iona HöuigSbcrg sestgcuomme». Der Jude halte iu Dresden ei» 21 jähriges Mädchen arische» Abstammung angcsprochen und mu in seine Wohnung genommen. Dort wurden beide überrascht. Rcusnlza Sprcmbcrg. Diamantene Hochzeit. Hier konnle der frühere Hetzer Karl Groba mit seiner Lebensgesährstn das seltene Fest der Tiamauleneu Hoch zeit begehen. Das Jubelpaar erfreut sich uoch voller körperlicher und geistiger Frische. Aus der Ehe sind achl Kinder hcrvorgegangcn. -- . Reukirch. I m S > einbrnch lödli ch v c r u n - glück«. Der Hilssarbeiter Johann Henlschcl aus Swi- nigtwolmsdors erlitt im Staatlichen Hartsteinbrnch Hoh wald einen schweren Unfall dadurch, daß sich beim Hacken von Abraum an ciiicr hohen Wand ein Balken löste, der Hentschel zu Boden riß. Ter Verunglückte wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er den Folge» innerer Ver letzungen erlag. Torfchcinni». V o u« K r a s trad u m geri s s e n. Hier wurde die dreißig Jahre alte Emwohn.erin Anna Hahn von einem Kraftrad ungefähren und zu Bode» ge schleudert. Tic Frau trug cineu Cchädclbruch davon, dem sie erlag. Zwickau. I u g e u d l i ch e B r a u d st i f t e r i ii. In einer Bodenkammer eiiics Grundstückes auf der Krci- sigstraßc brach ein Brand aus, der von der Fcucrlösch- polizei im Keime erstickt wurde. Tie Ermittlungen er gaben, daß es sich um Brandstiftung handelt. Als Täterin wurde die 10 Jahre alte Pflegetochter eines Wohnuugs- inhabcrs dieses Grnndstückcs ermittelt, die angab, den Brand deshalb gelegt ,zn haben, um aus der Obhut der Pflegecltern zu komme». Zwickau. Durch L e i ch t s i » ii iu dc » Tod. Als ein lüjährigcr Fabrikarbeiter mit seinem Fahrrad die Uferstraße stadtwärts fuhr, wurde er von einem Lastzug vorschriftsmäßig überholt. Dadurch wurde scheinbar ein falscher sportlicher Ehrgeiz des Jungen angeregt, denn er wollte nun seinerseits den Lastzug überholen, jedoch vor schriftsmäßig aus der rechten Seite. Tabei streifte er den Anhänger, stürzte und wiirde so unglücklich überfahren, daß er »och aus dem Transport zu einem Arzt verstarb. Lichtenstein. Am Freitag nachmittag wurde von einem Personenzug zwischen Lichtenstein und Oelsnitz i. E. ein Perso nenkraftwagen erfaßt und schwer beschädigt. Der Kraftfahrer und zwei weibliche Insassen wurden leicht verletzt, während die vierte mstfahrende Person, Hilde Skaurazud ans Lichtenstein, schwere Verletzungen erlitt. Sie winde zusammen mit einer der Verletzten, dem Veziikskrankenhaus Lichtenstein zugesührt. Der Bahnüber gang, an dem sich der Unfall zutrug, ist vorschriftsmäßig mit Warnkreuzen und Kraflsahrzeugwarntafeln sowie mit einer ein- wandsrei arbeitenden Warnlichtanlage ausgerüstet. i / z WMimWWdttWlhMtlM^ AuSgabeorl Dresden tür Dienstag: Weiterhin stark bewölkt, stn Ostsachsen zeitweise Regen. 'Roch kühl. Winde um Ost. Wetterlage: Ein über Südost-Europa entstandenes Ties erstreckt seine» Emsluß auch nach dein östlichen Mittcl- und Norddeutjchland. Es sührt in der Höhe warme Lusk- masscn Hera», die aus kalte Bodenluft ausgleilen und bei uns starke Bewölkung, in Schlesien bereits Niederschläge Hervorrufen. Bei anhaltender Osl- bis Eüdost-Strömung muh auch in unserem Gebiete zeitweise mit Niederschlägen gerechnet werden.