Volltext Seite (XML)
Verugsgedlldr: «nvltttett» »»I»«»»«, de, ILatt» Mtmaliaer Zuiraaun, dur» unter« v«e» und »»»,»»«. -» E«m< mid viontaan, nur einmal) »VN. »»Dt. bnrck au»>v»Nt,eSom- mtMonürr , Mk d». , VN »o V». vet »tnmaNier Zmielluna durch dl« Voll »VN, iodn«B«llrll,eld>. iinAu«. laut «U enttvreibendem Zulililaae. N ach druck aller Arttlel ». Ortainal- M>tteilun,en nur mit deutlicher Quell« na »aabe <„Dresd. Nachr,"» »uiüIUa Stachtrttaticke Sans rar- anivrüchc bleiben uuberültiichtiat: unvertansie Manuitnvle werden nicht autdewabrt. relearanim-Adreile: »achrichte» Lrr«de». -egriindkl 1856. Julius Lsutter, ÜMsli. HVsllslr. IS empllolilt in k> Ausvabl: nn<t Ilvl'elv, !!»»»-, lünvlrv»-unä -auptaeschästsslelle: Marieiistr. 28 40. Mresgen.^anf. Rmabme von «ntündtaunarn dir nachmittuaS s Ubr. Emm- und 8cicrta>,a nur Marieustrabe M von n bid '/«»Ubr Die livaltiaewrund- teile <ca, s Silben! « Pi,.. Sln- kiiudiaimaen aus der Brivatieite Zeile ss Lta : die rivailiae Zeile aulLert- icite so Li»., als ikiuaelandt Zell« kv D«, An «»««er» nach So»»- und Kelertagkn i ivaltiac Grundteile so Pia. aut Lrivatieite «o Via,. 2ivalti»e Zeile a„i Tertieite und alj Sinaeiandt «o Vig, Auswärtige Aus träge nur -egen Aorausbezabluna. BeleablLtter werden inil ro Pfg. berechnet. fternlvrechanichlub: «Mt l Nr. U und Nr. LOS«. vis „IBrvsiInnr in 8 Kleimii HL Wiek 2 msl me»> kv»» un l adeuel» R äurob Vuvlilinnellnnk 8 (Luvt Xoibbo), «vi»8vn, Irllbstiwiso d'c>. 12. E «,k 16,«äehst Au» küookl. ! Ltiidc 50 Ltz- I vtleltss 50, 75 amt 125 Isig ! k k xexoll8owwor8pro886u,8onnondt'Lncl,RrtutjuoIlSn,4Vulläsvillste. 4 j n»r>» »»»«lirt». EM> I LöülkI. Solspotdektz, vresäe», ksorjkevtor. § fs!M felim l.eükliMkil. vllkvlienet«!« I In /R an«» v«r»vl»n»»1e» M^uelis- linü l.um-l.kükl'Ml'Lli. LllTU KÄIM ^ljömmn-Lpgrisi-Kssetisft DLK7 ttvt«e-4» tiltvl. "M8 2« I»r«k«> 8tr«««v HO. Es)»» dH Litt««»«! - Die Lage in Dcutsch-Südmcstgfrika. Die sächs. Staatsei!e»bahi,cn i. 1.1904, Erz. Fiedler. Mutmnßl. Witterung. GtwaS > /ß » «HLr»:» vAllUkl. Zusannnenschluß des sächsischen Mittelstandes, LandeSkiitlurrat. Tciitschland u. Frankreich. wärmer. Getuitterneignug.! k«FVv» Die Lage in Deutsch-Slidlvestafrika stellt sich nach den neuesten Berichten von dort nicht gerade im rosigsten Lichte dar. Bereits anderthalb Jahre währt das Ringen It dem Aufstande der Eingeborenen, und viel ist schon zu seiner iederwerfung erreicht worden, aber noch immer ist daS Ende des Kampfes nicht abzusehen. Nicht uirsere braven Truppen und ihre Führung trifft die Schuld dafür, im Gegenteil — ihr Schneid und ihre Ausdauer unter den unglaublichsten Strapazen, die keine Ermüdung und Erschlaffung kennen, zeigen einen militärischen Heroismus, der im deutschen Bolle, wie wir schon des öftere» be tont haben, leider viel zu wenig gewürdigt wird, weil die „Sen sationen" des ostasiatischen Krieges, die Revolution in Russland, die unaufhörlichen Attentate an allen Ecken und Enden der Welt, Monarchenzusammcnkünfte und nicht zuletzt die Marolkofrngc das deutsche Volk zur Zeit weit stärker interessieren als das Schicksal seiner Söhne auf der dunklen Erde. Und doch sollten die Zeitungslcser nicht achtlos über die auf den ersten Blick so trockenen und knappen Berichte aus Sndwestafrika hinwegglciten, denn cs steckt in dieser schlichten Aufzählung von Toten und Verwundeten, in diesen so gar nicht sensationell aufgeputzten Gesechtsrapp orten eine Summe von aufopserungsvoller Tätigkeit, von schweigender und todesverachtender Pflichterfüllung, was die Gewähr dafür bietet, daß in unseren deutschen Truppen noch in ungeschwächter Kraft der alte, gute kriegerische Geist steckt, mit dem wir die sieg reichen Schlachkdn im Jahre 1870/71 geschlagen haben. Das verlangsamende Moment in der Kriegführung gegen die Aufständi schen liegt ganz wo anders. Einmal ist cs die gewaltige Ausdeh nung des Kriegsschauplatzes in unserer Kolonie, die das Aufsinden und Vernichten des Gegners so unendlich mühsam und schwierig macht: dazu kommt, daß die Langwierigkeit aller Operationen noch gesteigert wird durch die Notwendigkeit, auf den Märschen allen Berpftcguugsvorrat mitführcn zu müssen, was naturgemäß die Beweglichkeit der Truppen nicht gerade fördert: nimmt man die Geländeschwierigkeiten und die ewige Wassersorge hinzu, sowie die ganze Art des Guerillakrieges mit ihrem beschwer lichen und zeitraubenden Drum und Dran, so wird man sich ein annäherndes Bild davon machen können, was unsere Truppen zu leisten haben, um des aufrührerischen schwarzen Raubgesindels Herr zu werden, und weshalb es so langsam vor wärts geht mit der Beruhigung des Ausstandsgebietes. Daß die Lage in der südwestasrikcmischen Kolonie noch viel zu wünschen übrig läßt, ist demnach nicht weiter verwunderlich. Es ist, wie ein Privatbrief die Verhältnisse schildert, noch immer kein Ende abzusehen. Vom Oronjefluß bis in den Norden dauert der Guerilla-Krieg fort. Die Hottentotten sitzen zum größten Teile in der Kalahari und kommen und gehen nach Belieben über die Grenze. Ihnen gegenüber steht Major v. Estorff in der Gegend von Aminuis. Die Proviant-Zufuhr nach dort ist außer ordentlich schwierig, da lange Durststrecken und endlose Sand dünen zu passieren sind. Im .Herero-Lande hört man beinahe täglich von einem Viehdiebstahl, Mord oder dergleichen. Allent halben sind noch kleine Werften, die das Land unsicher machen. Ondekeremba — eine Farm an der Strecke Windhuk-Gobabis — ist vor einigen Wochen regelrecht überfallen worden. Die Herero drangen bis in die Zimmer, in denen die sieben Mann der Farmbesatznng sich aufhicltcn, und vor einer Woche noch wurden von demselben Platze 30 Ochsen weggctricben. Vor kurzem wurden zwei Soldaten, die bei Omitare—Okasewa auf die Jagd gegangen waren, mit durchschnittener Kehle aufgcfuudcn. Aehnliche Vorfälle passieren in allen Teilen des Landes. Be- sonders die Hottentotten machen viel zu schaffen und scheinen bisher noch keine allzu empfindlichen Verluste gehabt zu haben. Die deutschen Verluste dagegen sind verhältnismäßig groß: meist Patrouillen, die vollständig abgcschossen werden. Die Aussichten für den Farmbetrieb sind vorläufig noch recht schlechte, und es wird wohl noch viel Zeit vergehen, ehe es besser wird. Ochsen sind in letzter Zeit enorm im Preise gestiegen. Sie kosten heute 18 bis 22 Lstrl. (gegen 8 bis 10 Lstrl. vor dem Kriege). Schafe werden mit 40 bis 50 Mk. bezahlt (gegen 12 bis 14 Mk. früher). Das Pfund Fleisch kostet auf Windhuk jetzt bis zu 1,50 Mk. Wenn der Krieg zu Ende sein wird, dann wird das Haupthindernis für die Wiederaufnahme des Armbetricbes der große Vieh mangel der Kolonie fein. Man wird dann wohl kaum mit weniger als 30- bis 40 000 Mk. einen neuen Farmbetricb er öffnen können. Zurzeit rollt viel Geld im Lande, ober die Reaktion muß eintretcn, sobald nach Beendigung des Krieges der größte Teil der Schuhtruppe zurückgezogen wird. Man be- fürchtet, daß dann für Teutsch-Südwestafrika ähnliche schlechte Zeiten kommen werden wie für die südafrikanischen Kolonien der Engländer nach dem Burenkricge. Einzelne alte Ansiedler sind trotz der Verluste noch reich geworden durch Transport- sahren, Kantinenhalten usw.; vielen aber geht es auch recht traurig. Es ist also kein Wunder, daß man sich in den Kolonisten- kreisen wieder nach geordneten Zuständen sehnt, die Beendigung deS Krieges herbeiwünscht und vom Reiche Hilfe verlangt zum Wiederaufbau des durch den Aufstand Vernichteten. Anderer seits ist eS klar, daß militärischerseits gründliche Arbeit geleistet werden muß, und daß nicht eher gerastet und geruht werden darf, als bis der letzte Funken des Aufruhrs nicdergetretcn ist. Nachdem in den letzten Tagen einige erfolgreiche Schläge im äußersten Süden der Kolonie gegen die weichenden Scharen des Häuptlings Cornelius stattgefunden haben, gewann es den An schein, als ob der militärische Kehrbesen nun ziemlich endgültig seine blutige Schuldigkeit getan. Nach den neuesten Meldungen aber sieht sich unsere Schutztruppe plötzlich wieder vor eine neue, schwere Ausgabe gestellt, denn den Hottentotten unter Führung Hendrik Witbois ist es gelungen, von der englischen Grenze her in kleinen Abteilungen zwischen den deutschen Beobachtungs- Posten und Etappcustationen nach Westen durchzubrechen und sich in ihren alten Sitzen im Felsgebirgc westlich von Gibcon wieder einzunisten. Es steht somit ein erneuter Kampf bevor, und unsere Truppen schicken sich bereits zu einem Angriff auf die schwer zugänglichen Stellungen Hendrik Witbois an. Dieser bekannte Hortentottensührer hat uns schon in den Kämpfen der neunziger Jahre als ein militärisch sehr tüchtiger und durch seine List gefährlicher Gegner viel zu schaffen ge macht. Nach seiner Unterwerfung damals heuchelte er lange Zeit größte Anhänglichkeit an die deutsche Herrschaft, bis im Oktober vorigen Jahres ganz überraschend seine Kriegs- erklärung gegen die Deutschen erfolgte. Es gelang jedoch ver- hältnismähig schnell, die Scharen Hendrik Witbois zu werfen und durch eine Reihe blutiger Gefechte so zu zersprengen, daß sie von der Bildfläche verschwunden schienen: alle Meldungen be- sagten, daß die Reste mit Hendrik selbst über die Ostgrenze unserer Kolonie auf englisches Gebiet geflüchtet seien. Genaue Kunde über ihren Aufenthalt dort war nicht zu er halten, bis Anfang Juli dem Oberkommando der deutschen Truppen mitgcteilt wurde, daß Witboi — nsu ausgerüstet — von englischem Böden aus einen Einsall ins deutsche Gebiet plane. Bald darauf zeigten sich seine Scharen vor den deutschen Beobachtungsposten, und nun hat er, soweit die bisher einge- gangcncn Nachrichten die Sachlage erkennen lassen, in einem weit nach Norden ausholenden Bogen alle Stellungen umgangen, die die gegen ihn ausgesandten Abteilungen der Schutztruppe einnahinen, und steht wieder im Westen der großen deutschen Etappenlinie Keetmanshoop—Gibeon—Windhuk, Um den Gegner dort anzugreifen, müssen die zerstreuten Detachements der Schutztruppe vielfach ihre Front wechseln und Kontermärsche machen, eine Operation, die unter den besonderen Verhältnissen jenes Kriegsschauplatzes sehr sorgfältige Vorbereitungen und viel Zeit erfordern wird. Wir können uns wieder einmal bei unseren lieben englischen Vettern und getreuen Nachbarn in Südwestafrika bedanken, daß nun der Ausstand an neuer Stelle aufgeslackert ist. Ihr Ver- halten den aufständischen Hottentotten gegenüber bei deren Grenzwcchsel von deutschem aus englischen Boden und umgekehrt kommt einer Begünstigung derselben gleich. Der Aufstand in Deutsch-Südwestafrika wäre vielleicht längst niedergeworsen, wenn nicht die Eingeborenen die britische Grenze als Opera tionsbasis und Zufluchtsstätte hätten benutzen dürfen. Ueber- haupt haben die Engländer uns gegenüber ein Verhalten an den Tag gelegt, das niedriger gehängt zu werden verdient. Sie haben zunächst Lebensmittel für Kriegskonlerbande erklärt. Eine Folge dieser Maßregel ist, daß unsere Schwierigkeiten in einem ganz unwirtbaren Lande, wohin wir sogar das Wasser von Kap- stadt aus einführen mußten, ganz ungeheuer gewachsen sind. Eine zweite Folge war, daß einzelne von unseren Soldaten und Ansiedlern tatsächlich verhungert sind. Dann aber behandelt man auch die Aufständischen einfach als Kriegführende. Ginge- borcne, die die Grenze überschreiten, werden natürlich gegen uns in Schutz genommen, und man läßt sie zurückkchren, wenn es ihnen beliebt, und wieder zu den Waffen greifen. Der Fall Hendrik Witboi hat das ja jetzt wieder schlagend bewiesen. Wir werden nun zwar auch ohne englische Loyalität uns gegenüber mit dem Aufstand fertig werden, aber interessant ist und bleibt es doch für das deutsche Volk und seine Regierung, daß die Hauptschwierigkciien in seiner kolonialen Entwicklung ihm jeder zeit von England gemacht werden, das keine Gelegenheit vorübergehen läßt, ohne uns in irgend einer Form Knüppel zwischen die Beine zu Wersen. Neueste Drahtmel-imgen vom 3. August. Die Ariedensmission. Rewvork. Wie von einem der Begleiter WitteL ver sichert wird, ist dessen Vollmacht zweifellos in jeder Beziehung der Komuras gleich. Die Instruktionen des Kaisers, die die Politik vorschrelben, die Witte zu verfolgen berechtigt ist. lassen in vielen Beziehungen einen weiten Spielraum und sind mehr dazu geeignet, um zu helfen, als ihn zu behindern, vorausgesetzt, daß die Bedingungen Japans seiner Meinung nach erfüllbar sind. Es wurde auch klar ausgesprochen, daß Witte nicht ge kommen ist, um einen Frieden um jeden PreiS abzufchlicßen. London. (Priv.-Tel.) Einer Petersburger Lassan- Meldung zufolge stellt man sich in Petersburger Hofkreisen bei Herannahen des Beginns der F r i ed e n s Verhand lungen entschiedener denn je auf selten der Kriegspartei. In militärischen Kreisen wettet man 5 gegen 1, daß kein Frieden zu stände kommen werde. Auch in den Ministerien soll pessi mistische Stimmung herrschen. Zum russisch-japn«,Ersten Krieg Petersburg. General Line witsch meldet unterm 2. August: Am 25. Juli warf unsere Armee-Abteilung in Korea ein japanisches Detachement zurück, das gegen das Defilce von Pycirabang, östlich von Musaljeng, vorrückte. Petersburg. (Priv.-Tel.) Nach einem Ausweise des russischen Mariueniutes betrage» die Berluste der rusfischen Marine seit deni Beginn des Krieges 9754 Tote und 16382 Ver wundete. In der letzteren Ziffer sind auch die Gefangenen inbe griffen. Unter den Toten befinden sich 1467 Offiziere und 27 Marincgcistliche. London. (Priv.°Tel.) Aus Tokio meldet „Daily Tele- graph", daß die Japaner aus Sachalin die letzten Reste der feindlichen Truppen verfolgen und am 28. Juli das Tors Tareo besetzten, von wo die Rüsten südwärts nach Onolu flüchteten. Da Onolu. ein kleiner Ort von etwa 300 Einwohnern, aller Nahrungsmittel enlblößt sei, müsse die Flucht nach der Paijenljc-Bai sorigesctzt werden oder die Kapitulation erfolgen. To^ki o. Der Stab der Ziviloerwaltung reist am 6. August nach Sachalin ab: das Hauptquartier wird in Alexan- drowks fein. Zur Lage in Nusikand. London. (Priv.-Tel.) Wie der Petersburger Korrespon- teiid des „Standard" meldet, fand im Schloß Peterhos eine Kon ferenz statt, bei der Graf Jgnatiew angelegentlich für die weit gehendsten Rcsormmaßregeln plädierte und dringend deren baldige Durchführung forderte. U. n. soll er erklärt baben, daß, falls Bnlygins Pläne in ihrer jetzigen Form dnrchgesührt würden, die Dynastie der Romanows ernstlich bedroht fei, und daß Rußland unfehlbar einer Katastrophe entgegenaehe, gegen die alles, was sich in Rußland bis >ctzt ereignet habe und alle gewöhnlichen Revolutionen des 19. Jahrhunderts nur ein Kinder spiel wären. Petersburg. (Priv.-Tel.) Nachdem die Voruntersuchun gen über die Meuterei auf dem Pamerschiff „Pmth", wie man aus Sebastvpol meldet, beendigt sind, kommt heute der Prozeß gegen die 44 Matrose», die sich an der Meuterei betei ligt haben, vor dem Kriegsgericht in Sevaswpol zur Verhandlung. Petersburg. (Priv.-Lel.) Torturen griffen die arme nische Bevölkerung in der Ortschaft Nakhitschevar an. Während des ganzen Tages wütete ein heftiger Kampf. Herbeioerusenes Militär warf schließlich die Tartaren mit großen Verlusten zurück. Die Tartaren schwuren aber, zurückzukchren und alle Armenier zu ermorden. Saßnitz. Der Kaiser ist auf seiner Jacht „Hohen- zollern" in Begleitung des Tepeschenboots „Sleipner" und des Kreiizers ^Berlin" hcer eingetroffen. Berlin. Amtlich wird bekannt gegeben, daß Großfür st Michael Alexand ro w its ch L ls. suite der Manne ge stellt ist. Berlin. (Priv.-Tel.) Das „Wiener Jrcmdeiibl." bespricht in einem längeren Artikel die zurzeit vielfach erörterten Be ziehungen zwischen Deutschland und England und weist aus die phantastischen Betrachtungen, die ein Teil der englischen und französischen Presse an die K a isc rbe g eg n u n g zu Biörkö, sowie an die angebliche Absicht Deutfchlands, die Ostsee für frencke Schisse zu schließen, geknüpft bat, und schließt: „Es gibt natürlich in der Politik und auch in der Handels politik immer wieder Züge und Gegcnzüge. Die lebendigen Kräfte regen sich und wetteifern miteinander, Vorteile und Nach- teile wechseln miteinander ab, GriiPPicrunaen bilden sich, lösen sich auf und bilden sich neu. Es kann doch aber nicht jede dieser wechselnden Phasen so znaespitzt werden, als wenn es sich um Existenzfragen handeln würde. Es tväre zu wünschen, das; eine Tendenz endlich zur Ruhe käme, die im Publikum das Ver- trauen auf die Fortdauer der europäischen Friedenssllmiming, an der alle Völker ein Interesse haben, imbegründcicrwcise er schüttern könnte: denn das Publikum fickt weniger von den Motiven und Handlungen der Regierungen, die den Frieden wollen, als von den aufgeregten Gesten des Chores, der im Vordergründe der Bühne stürmisch agiert" Die „Nordd. Mg. Ztg " bemcrki hierzu: „Wir hoffen, daß diese Darlegungen jen;cits des Kanals diejenige Beachtung finden, die sie verdienen." Berlin. (Priv.-Tel.) Das Haus Wilhclmstraße 59. Ecke Leipziger Straße, das jetzt den Dokiar Kodeifroyschen Erbe», zu denen auch Reichskanzler Fürst Bülow zählt, gehört. Hallte heute mittag öffentlich versteigert werden, weil der Be trag des Kaufpreises in die Erb>chastsmassc angeführt werden sollte. Zu der Versteigerung halten sich ungefähr 30 Personen cingesunoen: doch wurde ein Angebot nicht abgegeben, trotzdem das Versteigerungs-Komitee eine volle Stunde darauf gewartet hatte. Der Grund dasiir wird in den rigorosen Verkantsbedin- gungen gesucht. Das Mindestgebot beträgt 2 800 000 Mark. Gera. (Priv.-Tel.) Ter Verband der sächsisch-thürm- gische» Webereien zeigt an, der Vorsitzende der Ortsgruppe Gera G. Nuckdeschcl habe heute durch Anschlag in den Fa briken bekannt gegeben, daß er, da die von den Arbeitern ge wählte dreigliederige Kommission jede Verhandlung mit den Arbeitgebern abgclchnt habe, sofern die Vertreter des Deutschen Tcxtilarbeitcr-Verbaildcs zu den Verhandlungen nicht blii-u- gezogen werde», seinerseits adle h ne, in Verhandln u- en einzuireten, bei denen die Vertreter oes Deutschen extllarbcitcr-Bcrbcindcs zugegen sind. Der Verband ist jedoch nach wie vor bereit, mit den Arbeitern der eigenen Betriebe jederzeit in Verhandlungen über die Lohndisserenzcn ein-ntrcten. Heute nachmittag trat in Greiz der Weberei- und der Färberei- Verband zur weiteren Beratung definitiver Beschlüsse zusammen. Gotba. (Priv.-Tel.) In der Ehescheidungsklage des Prinzen Philipp von Koburg und der Prin zessin Luise hat die Zivilkammer des Gothaer Landgerichts Termin zur öffentlichen Verhandlung vor dem Landgericht Gotha auf den 18. Oktober anberaumt. Beide Parteien werden angeblich zur Verhandlung persönlich erscheinen. Prinzessin Luise hat vis heute die von ihr augekündigte Widerklage gegen den Prinzen Philipp nicht erhoben.