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No. 53. Freitag, den 3. Mai 1907. 6. Jahrgang. rilla. schoß sich am meister gemeldet werden rrsden Fest. neuer >66 bis anischer iS 197 >00 kg -16t ußischer ste, pro >. schie he und -112 r, altck ^ssiichek ? netto bkörmg t oder b. Ochsen Kälber sammen ür 50 Ml- n und -chlachi- »gewichl 0 Ml. Wacht- dgewich 76 bis 42 Ml. . B.ä- "doäer )00 5 >o b» -13,20 80 - U, pzi! ' - 232 Erwin Greber wollte einen Riemen auf einen Haken an der Decke hängen und wurde dabei von der Transmission erfaßt, die den Un glücklichen eine geraume Zeit herumschleuderte. Er hat furchtbare Verletzungen davongetragen. Der Unterarm war ihm dreimal gebrochen, der Oberarm hing nur noch durch ein Sehnenband mit dem Körper zusammen, außerdem wurden nicht unerhebliche Brust- und Beinquetschungen estgestellt- Großenhain. Aus Furcht vor Strafe — er sollte wegen Unreinlichkeit seinem Ritt- tellungen über den traurigen Vorgang find ofort ausgenommen worden. Taucha. Ein seit fünf Jahren schwer- ranker Insasse de» städtischen Krankenhause» in Taucha Hal sich heimlich einen Revolver mit Munition au» einer Solinger Fabrik zu v«r- chaffen gewußt und machte durch einen Schuß aus diesem dieser Tage seinem furchtbaren Leiden ein Ende. Der Patient hat die Waffe eit längerer Zeil so geschickt zu verbergen ge wußt, daß seine Umgebung keine Ahnung von oer Existenz derselben haben konnte. Jocketa. Seit 14 Tagen haben im Tal grund bei Altensatz Bohrungen begonnen zur Erschließung der dortigen Salzquellen. Mit der Ausführung der Arbeiten ist der Ingenieur Opitz in Zwickau betraut. Ein Konsortium beabsichtigt, die Soolc nach Jockeja zu führen und dort zu Heilzwecken in bademäßigen Ein richtungen und Anlagen zu verwenden. Die Altensalzer Salzquellen sind die einzigen im Königreich Sachsen seit dem Verlust der Provinz Sachsen an Preußen. Zwickau. Mehrere eben erst nach dem Ruhrgebiet- ausgewanderle Bergleute au» Planitz bei Zwickau sind bereits wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, weil ihnen die dortigen Verhältnisse eine Enttäuschung brachten. Insbesondere vermochten sie sich mit den -artigen WohnungSverhältnlfsen und mit ihren ausländischen ArbeitSgenofien (Italienern usw.) nicht zu befreunden. Die Zurückgekehrten wollen wieder im Zwickauer Revier anfahren. Zwickau. Die seit Sonnabend an dem Vertrauen«- und Tirfbavschacht de» Erz« gebirgischen Steinkohlen - Aktien - Verein» in Zwickau ausständigen Förderleute sind am kienstag wieder eingefahren, da dieser Aus land von der Organisation der Bergleute nicht unterstützt wird und weil ohnedie» im ganzen Revier Schritte wegen Lohnerhöhung und Verkürzung der Schichtdauer unternommen werden sollen. Thurm bet Zwickau. Al» am Sonnabend -er 15 jährige Kleinknecht Schieber von hier einen vollbeladenen Leiterwagen bei Jüdenhain einen Bergabhang hlnunterfahren wollte, ver sagte die Schleife und der Wagen sauste eine etwa drei Meter hohe Böschung hinab, wobei dem Schieber der Brustkasten eingedrückt wurde, so daß der Junge nach wenigen Minuten an den Verletzungen verstarb. Auerbach t. V. Da« Projekt zum Bau einer direkten Straßenverbindung von Falken stein nach Treuen ist durch Amt»hauptmann Michel in Auerbach wieder ausgenommen worden. Im Beisein von Gemeinderat»- Mitgliedern der beiden Städte Falkenstein und Treuen ist kürzlich bereits eine Besichtigung der Strecke vorgenommen worden. Darnach fand in Falkenstein eine Versammlung sämilicher Beteiligten statt, in der einstimmig beschlossen wurde, die Regierung zu ersuchen, die Pläne zu der neuen Straße au»arbeiten zu lasten, um eine gute Verbindung-straße sür dl- Städte Treuen und Falkenstein zu schaffen. Reichenbach i. V. Ein Motorradfahrer suchte ein Automobil zu überholen, fuhr aber anstatt links an der rechten Seite vorbei. Durch eine Rechtswendung de» Automobil» er folgte ein Zusammenstoß. Der Radler kam direkt vor das Automobil zu liegen und wäre überfahren worden, wenn der Auto-Führer nicht sofort links abgebogen wäre. Dabei prallte der Wagen an ein Haus an und be schädigte dies. Der Radfahrer kam mit leichten Verletzungen davon. Plauen. Der zweite Todessturz von der König Friedrich August-Brücke. Montag abend in der 9. Stunde stürzte sich der etwa ?0 Jahre alte ehemalige Wildhändler, jetzige Privatier Pietzsch von dem Syratalviadukt (König Friedrich August-Brücke in die Tiefe und war sofort tot. Schulwesen hat sich nun auch der Bezirksaus schuß der Königlichen Amtrhauptmannschaft Dresden-Altstadt beschäftigt. Bekanntlich war e» das Bestreben des Kultusministeriums, durch Umfragen bei behördlichen Korporationen usw. festzustellen, ob eine Geneigtheit für die angekündigten Reformen in weiten Volksschich ten besteht Der Bezirksausschuß hat beschlos. sen, in dieser wichtigen Frage nicht selbst ohne weitere» zu entscheiden, sondern eine Konfe renz au« den Kreisen der Industrie, der Land wirtschaft und de« Lehrerstandes hierüber zu befragen. Dresden. König Friedrich August wird in der ersten Hälfte des Monats Mai eine Fahrt durch eine Anzahl Ortschaften des Dresdener Westens unternehmen, die um diese Zeit in der schönsten Baumblüte stehen würden, und aus dieser „Baumblut - Partie" die Huldigung der Bewohner dieser Ortschaften rntgegennehmen. Der König wird dabei die Ortschaften Obergorbitz, Niedergvrbitz, Pode- mus, Brabschütz, Rennersdorf, Oberwartha und Cossebaude berühren. In letzgenannteu Orte wird der Monarch das Hochplateau be steigen uud am König Albert-Denkmal die Huldigung der Einwohner von Oberwartha und Cossebaude empfangen. Bon dort aus wird sich der König zu Fuß nach der Herren kuppe und der Parkschänke begeben, um das Frühstück einzunehmen. Danach wird der Monarch durch den Park des Verschönerungs- Vereins wandern, bei der Wilhelmburg den Wagen benützen und über Stetzsch un Briesnitz nach Dresden zurückkehren. — Ein frecher Einbruchsdiebstahl wurde am gestrigen Dienstag vormittags gegen 11 Uhr -er Rekrut Baumhäckel der ersten Schwadron hiesigen 1. Husaren-Regiments „König Albert" ir. 18 eine Platzpatrone in die linke obere Zmsthälfte. Er erlag am heutigen Mittwoch er erlittenen Verletzung. B. war den ganzen Dienstag über bei Besinnung und ver nehmungsfähig. Die sofort eingeleitete Unter- uchung ergab, daß niemand außer B. eine Schuld an dem Vorfälle trifft. Lommatzsch. Daß einem der Finger ab- gebisten wird, dieses merkwürdige Vorkommnis sat sich am Freilag Abend in einem Lokale in Lommatzsch zugetragen. Als zwei Glasmacher bei einer Billardpartie in Streitigkeiten gerielen, am ein dritter hinzu, um Frieden zu stiften. Er geriet, so absonderlich es auch klingt, mit einem Finger der rechten Hand in den Mund eines der Streitenden, der zubiß und den Finger um ein erhebliche« verkürzte. Döbeln. Der Sächsische Schuhmacher innungsverband hielt hier eine erweiterte Vorstandssitzung ab. Den größten Teil der Sitzung nahmen die Besprechungen über das Genossenschaftswesen und über die Schuhmacher- schule in Siebenlehn in Anspruch. Auf Antrag de» Vorsitzenden beschloß der erweiterte Verbandsvorstand. „Da die Fachschule zu Siebenlehn in den zehn Jahren ihre« Bestehen« den für da« Schuhmacherhandwerk gehegten Erwartungen nicht entsprochen hat, wa» seinen Grund in den örtlichen und persönlichen Per- bältnisten hat, so zieht der Sächsische Schuh macher-Jnnungaverband seine finanzielle und ideelle Unterstützung zurück und beauftragt den Vorstand durch Vermittelung geeigneter Verbands-Innungen mit Gemeindeverwaltungen behufs Gründung einer anderen städtischen Fachschule in Verbindung zu treten. Dem Verbände sind die Innungen zu Borna und Rochlitz neu beig,treten. Der nächste Verband«- tag mit Ausstellung findet im städtischen Kaushause zu Leipzig statt. Döbeln. Am Sonntag Nachmittag ist di« 19 jährige Fabrikarbeiterin C. au« Masten in die Mulde gesprungen und ertrunken. Furcht vor Strafe war die mutmaßlich« Ursache zu diesem bedauerlichen Schritt. Leipzig. An einem geschloffenen Laden in der Odermannstraße in L.-Lindenau findet sich folgendes Poem, das von den Paffanten eifrig studiert wird: Den Laden hab ich heut geschloffen, Weil mich der Andrang sehr verdrössen. Wem noch recht viel an Mammon fehlt, Ihn hier in Kürze wohl erhält. In vier Tagen 15 Groschen Hab ich hier zusammengedroschen. Riesenhaft ist der Gewinn, Wer's nicht glaubt, der ziehe 'rin! — Ein recht bedauerlicher noch nicht völlig aufgeklärter Unglücksfall hat sich sm Mittwoch nachmittag in der 5. Stunde in der Nähe der Rennbahn an der Moltkestraße zugetragen. Der noch nicht 6 Jahre alte Knabe Hugo Rudolf Karl Albert Kubald ist dort in den Pleißenfluß gestürzt und ertrunken. Der Knabe konnte seinen in der Brandvorwerkstraße wohnhaften Eltern nur als Leiche überbracht werden. Es scheint, daß der Verunglückte am Pleißenfluß mit noch anderen Kindern gespielt hat und daß er durch irgend einen Fehltritt ' in die Fluten gestürzt ist. Weitere Fest« „Dresdener Zeitung", ist nunmehr in Konkurs geraten. Daß Finanzschwierigkeiten bei der Gesellschaft bestanden, war seit länierer Zeit -ekannt. Schon wiederholt konnte die Weiter- ührung der „Dresdner Zta." nur dadurch er möglicht werden, daß aus Jnteressenkreisen wieder größere Mittel zu Verfügung gestellt wurden. — Der aus London in Cuxhaven einge- roffene Dampfer „Sylvia" landete am Dienstag laut „Leipz. Tgbl" 75 englische Mechaniker, die wegen Arbeitsmangel cmS dem Woolwichcr Arsenal entlassen wurden und für eine große Dresdner Fahrrad- und Maschinen- abrik (Seidel und Naumann), deren Arbeiter 'treiken, angeworben worden sind. Die Irbeitswilligen wurden direkt nach Dresden weiterbesördert. — Der Arbeiter Böcker, der bei dem Automobilunfall am 21. April auf dem Stübelplatze nebst feiner Ehefrau verunglückte, ist am Dienstag vormittag an den Folgen des erlittenen Halswirbelsäulenbruches gestorben. — Wiederum sind au» der hiesigen Heil- und Pflegeanstalt zwei zur Beobachtung dort untergrbrachte Personen entwichen. Der eine von beiden ist der bekannte Falschmünzer und Hypothekenmakler Otto Emil Erdmann Wilde, am 4. März 1878 in Vordamm geboren. Wilde war bereits einmal am 22. Dezember 1806 nachmittag» gegen 7 Uhr aus derselben Anstalt entwichen. Den Bemühungen der Polizei- dirrktlon war e« gelungen, seiner wieder habhaft zu werden, nachdem er sofort wieder seine Tätigkeit als Falschmünzer begonmn hatte. Wilde hält sich vermutlich hier ver borgen. — Da« Großenhainer Husarenregimcnt Nr. 18 wird zu der am 25. Mai auf dem Alounplatze abzuhaltenden KönigSparade nicht herangezogen, da unter dem Pferdebestande dieses Regiment die Rotzkrankheit ausgebrochen ist. Auch die Teilnahme desselben an den dies jährigen Manövern erscheint infolgedessen fraglich. — Der Krönungsmantel der Kaiserin Eugenie ist im Schaufenster einer großen Firma aus der Prager Straße ausgestellt und erregt natürlich so großes Interesse, daß teil weise durch die Ansammlung von Schaulustigen der Verkehr gehindert wird. Der Mantel soll einen Wert von 100 000 Mark haben. Blasew^tz. Von unserer Elbbrücke in den Strom gesprungen ist am Sonntag abend um 9 Uhr ein« etwa 18- bis 20 jährige Frau. Brückenpaffanten sahen die Selbstmörderin abspringen, ohne es verhindern zu können. Das sofort unternommene Absuchen des Wassers durch Schiffer dort verankerter Kohlenkähne war ergebnislos. Die Leiche wurde noch nicht gefunden. Kamenz. Am Sonntag abend gegen elf Uhr ist in Höflein das dem Lehngut»- und Brauereibesitzer Jakob Noack gehörige Wohn haus nebst Scheune, Stall- und Schuppen- gebäude Kat -Nr. 20, sowie das dem Wirtschastsbesitzer Nikolaus Zimmermann ge hörige Wohnhaus samt Stall- und Scheunen- gebäude Kat-Nr. 21 niedergebrannt. Das Noacksche Stallgebäude war massiv gebaut und hart gedeckt, alle anderen Gebäude bestanden aus Fachwerk und waren mit Stroh gedeckt- Noack hat nur einen Teil, Zimmermann nich versichert. Die Enlstehungsursache ist noch un bekannt. Dittersbach b. DürröhrSdorf. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich am Montag in der > hiesigen Papierfabrik. Der 19 jährige Arbeiter Orrtliches und Sächsisches. Dttcndorf-Dkrilla, den 2. Mai lyor. —* Mit dem gestrigen Tage ist die Eisenbahn-Personen- und Gepäck- Tarifreform in Kraft getreten. Sie hat naturgemäß auch auf den Bahnhöfen verschiedene Veränderungen zur Folge gehabt. Die wichtigste Neuerung ist die im Personenverkehr, da bekanntlich die alten Rückfahrkarten nicht mehr zur Ausgabe ge langen. Diese Reform hat nicht nur dazu ge führt, daß die noch vorhandenen R'tourbilletS au» Iden einzelnen Fächern der Fahrkarten schalter verschwanden, e» ging mit diesem Wechsel auch eine nicht unbeträchtliche Arbeit Hand in Hand. Galt es doch neben der an sich weniger schwierigen Entfernung dieser Rückfahrkarten noch das ganze bisherige RechnungSwerk zu erledigen und zu konti ollicren ob nicht zu viel oder zu wenig der nun tat sächlich au»rangiert«n Fahrkarten zur Ein stampfung gelangten. Das Publikum hat von dieser Arbeit, die sich ja hinter dem Kulissen des Bahnhofsdienstes vollzog, nichts bemerkt E« sieht jetzt nur überall neue Karten. Eine weitere Neuerung, die wir beim Betreten der Bahnhofshallen beobachten können, ist die Unterscheidung zwischen Schnellzügen und Eil oder Personenzügrn auf dem AahrpreiSlobellen die jetzt nur noch den Fahrpreis einschließlich der Steuer angrben. Lediglich bei den Preisen nach Stationen fremder Bahnen ist die Steuer in roter Schrift eigen» angeführt und muß noch zu dem sonstigen Preis zuge zählt werden. Durch rote Plakate wird der Reisende auch auf die hauptsächlichsten Be stimmungen der ganzen Reform aufmerksam gemacht, wie ihm auch die Abschaffung der alten Rückfahrkarten und die Ausgabe zweier einfacher Fahrkarten, von denen auf Wunsch -ine al« für dir Rückfahrt giltiq abgestempelt werden kann, entsprechend vor Augen geführt wird. Im allgemeinen scheint die Reform ohne besondere Störung von statten zu gehen. Nur ab und zu bedarf es am Schaller eine« kleinen Hinweises auf die neue Vorschrift. Daß schließlich die neuen Fahrpläne noch den Eindruck einer kleinen Umwälzung auf der Bahn erhöhen, ist erklärlich —* Mit den Reformen im sächsischen Montag abend in Abwesenheit der Wohnungs- nhaberin mittels Nachschlüssels in der Tolke- witzer Straße verübt. Eine wertvolle Brillant- broche und 22 M. bares Geld wurden von dem Einbrecher erbeutet. Dresden. Die Gesellschaft „National druckerei In Dresden", die Inhaberin der im 37. Jahrgange stehenden linksliberalen »U N8- Ottendorfer Zeitung. 4 sind Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Vkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühl« in Groß-Dkrilla Annahme »»n Inserat« bi, »»»mittag z« Uhr? Inserat» w«rd«n mit w p für di« Spaltziil« b«r«chn«. Lab«lla»tsch«',Satz nach d,s»nd«rem Laris Die „Vtlendarser Zeitung" erscheint Dienstag, Donner», log und Sonnabend abend». Bezugspreis vierteljährlich , Mark. Durch die Post bezogen t,S0 Mark. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode." Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend.