Volltext Seite (XML)
S!r. 5» Donnerstag den 5. April 1917 it»k»»br ^ mit iilulir. Bcilnge dierteljShrlich c 4c» .«. In Dresden und ganz Deultch- > t irei Haus ii.drS 4c, in vcilerretch L »ri iS. ilntgnbr 0 viertcliäliiiich S. IO In z n dde» und ganz Deutschland ftci HauS 4 Ivi in Oesterreich >1.VH iS. tkiuzet-Nnmmcr 1« 4 I sächsische BattSzeining erscheint an allen Wochentagen nachmittags. Sächsische Volkszeitung AekchLstsstelle und Nedaktkon» Dr«ldcu»Tl. 111, Hotkciustratze 4G Fernsprecher Ll.'iliti Postscheckkonto Leipzig Vir. 14 7S7 SI»zet,eu , Annaliine don titeschiislsanzeigen > j« >0 »br von ,;»iniltena»z>'ige» dts I l lttir dar,,, Preis tin diePeltl ?p»!lzetle4 im ReNa- Mkleil VN s Für undeulitch geichriedetie, iewie'dnrch Feni- sdrecher auigegt de,»'dtuzeigen iotincn w,r die rteraitiwvri!>a>t, ii silrdie'itutiiiglejr des leite» nicht t!dcnielu»e». Lpiechsinndc der Rrdaition: 4 l —!!dr den» Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Zentrumspartei. Ausgabe ä mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe k nur mit der Wochenbeilagc. Die Krise in Spanien T:e Suspendierung der Verfassung i» Spanien durch Miinsterinw Roinanones ist sicherlich eilt Sturm i il>ni. das ans der pyrenäischen Halbinsel auflenchtet. sirnuen ist ein Land, in dem die größten Politischen Gegen , j? hart nebeneinander bestehen. Es erinnert in dieser . in'icbr füglich an das nordische Reich, eine- de»l vor tnrzeni - au,„de allgemeiner Revolntion nach Mitteleuropa ge- i. > isl. Auch in Nnsiland ist der weit größte Teil der Be- mwnmg lonservaliv-inonarchitch gesinnt lind doch gelaust - i .ner tleinen Minderheit, die ganze konservativ gesinnte Ächte der Bevölkerung unten ihre Herrschaft AN bringen, rn rücksichtslosen Revolutionäre sich gegenüber dein ! i n als Vertreter der nationalen Sicherheit des Vater- '.wd'.-c- gegenüber dein „nutzeren Feinde" hinzuslellen .nisten. Etwas sehnliches versuchen gegenwärtig die spa- liä-!, Logenbrüder und Sozialisten in den Seestädten und e der Hauptstadt Spaniens zu veranstalten. In der legten lieüestagnng haben die lonservativen und liberalen Ab- e,ordneten niit großer Mehrheit eine Resolution zugunsten . ckusrechterhaltiing der Neutralität Spaniens im Welt luege dnrchgebracht. Nur die Republikaner und der natio- r Ilsiische Teil der Sozialdeinotraten war absolut englisch ln:d iranzvsisch gesinnt. Man dürste nicht irren, wenn inan ,w' jetzigen revolntionärcil Bewegungen in Spanien mit dei! Treibereien gerade dieser monarchiescindlichen Ele- r me in Verbindung bringen tvürde. Sind ja doch ihre vieimnnngsgeirossen in Italien, die dortigen Republikaner md der nationalistische Flügel der italienischen Sozialisten, sie ärgsten Heber und Rufer im Kampse gegen Oesterreich '. nd das Deutsche Reich. Glücklicherweise ist Spanien doch kein Rußland mit "new eidbrüchigen Osnzierkorps, mit eidbrüchigen Gene- aüen und höheren Beamten, die dein Zaren in der Stunde >'cr Gesabr den Gehorsam verweigerten. Würde die spa mitte Monarchie angegriffen werden, so könnte sie ans viel michere Unterstützung rechnen, als es der russische Zar ZN um vermochte, dessen Truppen, insofern sie noch die Treue ee,ientlber ihrem oberstell Kriegsherrn zu halten ent- ittilolsen waren, in den Schützengräben gegenüber den Hutschen und -Oesterreichern jestgehalten worden waren. Spanien befindet sich in keinem Kriege und eben deshalb vl der Sturz der spanischen Dynastie schwerer zu brwerk- nelliaen als in Rußland. Eben dieser Umstand deutet aber auch daraus hin, wes halb gerade die spanischen und italienischen Republikaner eitrig dafür eintreten, daß „alle lateinischen Staaten" an am 3eite des republikanischen Frankreichs gegen Deutsch iand und Oesterreich-Ungarn zu Felde ziehen mögen. Der elieime Wunsch dabei ist sicherlich nichts anderes, als das -wiiwlnn, in diesen lateinischen Staaten völlig machtlos .>i mache» und io die Einführung der Republik vorzu beimten. Daraus ergibt sich die unbändige Freude, die die n.ilienischen Kriegshetzer bei der Kunde von der russischen Revolution kundgabe» und die offenen und geheimen Hebungen an die Adresse des Königshauses in Italien für he» Fall, als dieses mit den Mittelmächten einen Sonder- mieden schließen wollte. Betrachtet man dir Unruhen in -banien von diesem Gesichtspunkte ans, dann erscheinen sie in eis ein Glied der gesamten Kette, womit die Frei maurerei während des Weltkrieges Thron und Altar und ll- äy-istliche» Völker einschlicßen möchte. »»»»»» » » »*»»»» Der Weltkrieg Drr deutsche Äbendbericht si erlin , I. April abends. (Amtlich. W. L. B.s .-m Westen bei Regentvetter nur in wenigen Ab- illm-.-.i-n lebhafte Artillerielätigkeit. sin Osten und in Mazedonien nichts Besonderes. Oksterrrichisch-ungarischrr Kriegsbericht Vien. (W. T. B.) Amtlich wird »erlautbart den < i pnl 1917: ' O e st l i ch e r Kriegsschauplatz. -Niresfront des Generalfeld marschallS v. Mackensen : Nichts niitznteilen. k'iresfront des Generalober st Erzherzog Joseph: Ein österreichisch-ungarischer Flieger schoß im Raume >on Ocna ein russisches Nieuport Flugzeug im Luft- kniig-fe ab. HiereSfront des Gencralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern - Am mittleren Stochod haben toir, erhc'bliche Beute -»»»« s Das Neuefte vom Tage > »»»«- -»»»«»»»»- Irr mWe SellW TugkOeMl (Amtlich. W. T. B.) Großes H a n p t g u a r t i c r, .' Aplil Ull7. Westlicher Kriegsschn»»p!aj; Der heftige Arlilleriekamvi zmiic! eu Leuz und Arms l,,cll auch gestern an. Nördlich der Siraße Peronne Eambrai lebten nach mehrmals aescheiterten Verstößen die Engländer abends zu neuem Angriff starte Kräfte ein. denen unsere Truppen wieder erhebliche Verluste zinügte.i und dann answicben. Südwestlich von St. Quentin wirkte die französische Artillerie mehrere Stunde» gegen von uns nachts geräumte Stcllungeu, die anschließend tnmpsio-.- von der seindlichen Infanterie vesebl wurden. Bei Lassain wurde ein Vorstoß dm Franzosen zurück gewiesen. Unsere Batterien brachten ein Mnnilionstager bei Ven dresse nördlich der Aisne zur Entzündung. Erderjchütte- rnng und Knall wnrdrn bis -IO Kiloweter binier der Front wahrgenomme». Ein wirksam vorbereitetes und irastvotl dnrckigrsübrtes Unternehmen nördlich von Reims isl gut gelungen. Wir brachten dem Feinde eine blutige Schlappe hei und machten über 8110 Gefangene. Oestlichen Kriegsschauplatz Heeresgruppe deö Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Südlich von Riga brachen unsere Stoßtrupps in die rns fische Stellung ein, sprengte» einige Unteistände und ichrtcn mit Gesungenen und Beule zurück. Bei Ezepiele, südlich von Brody, holten nnsere Stnrni trnpps bei einem Vorstoße äl Gefangene und ein Ma ichinengewehr ans den feindlichen Gräben. „Front des Generalobersten Erzherzog Joseph: Keine wesentlichen Ereignisse. Heeresgruppe des G e n e r a l f e l d m a r s ch c> l l s v. Mackensen Aus dem rechten Sereth-User bei Garleasca drangen Erknndnngsabteilnngen in einen russischen Stützpunkt und kehrte» mit 90 Gefangenen und zwei Minenwersern in die tigenen Linien zurück. Ans der Eriena Siena westlich von Monaslir wurden » Mazedonische Front: den Franzosen einige ihnen ans den letzten Kämpsen ver bliebene Gräben wieder entrissen. Ter erste Generalgnarticrmeisler: Ludendorsf. Im überschwenglichen Jubel über dir Botschaft Wilsons meldet ei» italienisches Blatt, die gesamte gesittete Welt Hobe sich nun gegen Deutschland erklärt, während einige Pariser Blätler schreiben, mit dein Anschluß Amerilas werde der eigentliche Krenzzng der Menschheit gegen das Bar barentum beginnen. Ein englisches Blatt sagt, Wilson erlebe seht die Genngtiinng. sich bon allen französischen Blättern als der unerbittliche Mann des Recht.- geieiert zu sebe». Irrsinnig geworden Wie die „Boss. Ztg." meldet, ist ans- der Reihe der internierten Männer des alten russischen Regimes der Hof- minister Frederiks irrsinnig geworden. Der greise Admiral Kartzow hat einen Selbstmordversuch verübt. Zur Rcisr Brantings Das „Bert. Tagebl." meldet ans Kopenhagen: Zu der bereits gemeldeten Reise des schwedischen Sozinlistenführers Branting nach Rußland wird geineldek, daß ihr ein Besuch Brantings beim schwedisciw» Minister des Aeußercn vorans- ging. Damit sollte, wie „Sozialdemokraten" heute erklärt, ansgedriickt werden, daß Branting in Rußland nicht eine Politik auf eigene Faust betreiben wolle. cinbringend, den russischen Brückenkopf Toboly in Besitz ge nommen. Sonsi vielsack, Ansleben des Geichiitzkampses. I 1 n l i c n i s ch c r und S n d v st l i ch c r K ricgs- s ch a u p l a ii. .Kein besonderes Ereignis. Der Stellvertreter des Etiess deS Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschall-Lentnant. Dcr bnlgarischc 2sirick>t Sosia, 0. April. lAintlicber G>'n»-raistabsbericht.> Mazedonisclie Front : Nördlich >w>, Bitolia wurde ein ichwacher smnzösischer Angriss teicht abgeschlagen: n» dc-r ilbrigen Fron! schwaches Artillerieseuer. An der gesamten Fron! lebhafte Fliegertätigteit. siinmäiuiche Front: Es isl nichts zu melden. Dcr türkische Bericht K o n ii a ntin o PeI . ck. Aprcl. (Amtlicher -Heeres- berick't.» An drr Sinaifronl befindet sich der Feind im Rückzüge nach Südmeslen. An der Kanknsnsfront Zn- sammenslöße von ErtnndnngSabteilnnge». bei denen der Feind verlustreich znrückgeschlagen wurde. In Mnzr donien sübrten nnserr Truppen eine» glücklichen Er- lnndnngsvorstvs', ans, durch den sie die Franzosen ans mehreren ihrer vorgeschobenen Stellungen tvarfe» und drei Maschinengewebre erbeuteten. Starke Gegenangrisfe des Feindes wurden mit Berlnsten jür ihn abgewiesiw. An den übrigen Fronten kein wichtiges Ereignis, Vom Balkan-Kriegsschauplatz Rumnnischr.Knltiirbliitcli. Ein ans rnsiischer Gesängen scbaft glücklich entkommener türlischer Pionier sagte unter cidesstattlicher Bersichernng folgendes ans: Er sei nach seiner Gefangennahme mi! etwa 00 anderen gesangenen Türken zunächst nach Galaü abgeschoben und dann nach Independente geschleppt worden. Hier, in einem engen Schuppe» zusammengepfercht, hätten die Gesangenen trotz grimmiger Kälte keine Decken ei Hallen, so das; viele erfroren seien. Die Gesangenen mußte» russische Schützen gräben nnsbanen, obwohl diese znw Teil unter Feuer lagen. Wer sich weigerte oder nicht fleißig genug war, wurde mit dem Bajonett oder mit Ohrfeigen und Schiäg-m von den rumänischen Soldaten zur Arbeit angetrietie», Tie gleiche rechtswidrige Behandlung und Gransam- leit also wie bei den anderen Enientegenossenl Von einer hervorstechenden anderen Etiaratlereige»- schast der Rumänen wissen üvrigens zwei sranzösijckis Kriegsgefangene zu berichten, die ibren Angebörigen nach Franlreich ziemlich gleichlautend schrieven: „Wir haben hier iin deutschen Lager jetzt eine Abteilung gesangener Rumänen, Obwohl sie alles erhalten, und wir ihnen sogar von unseren Fleischkonserve» abgebe», stehlen sie uns, was nicht niet und nagelfest ist eine schöne Geiellschasi." Vom Seekrieg mit mit dem Fe- Tic dünischc Gesandtschaft in London hat dem Minister des Aenßeren mitgeteilt, daß der dänische Dampfer „Bergen- hns" von England nach Dänemark mit Stückgut unterwegs versenkt worden isl. Dcr »irdcrländischc Dnmpser „Lccrjnm" ist mit Ge treide für die Regierung gns Baltimore in Amsterdam an gekommen. Norwegen hat seit dein 1. Februar 10,si Schisse 101,000 Tonnen verloren, davon im März 01 Schisse 101)000 Tonnen. Dir französischen Schisscwcrliijte belansen sich leil l. Februar ans Ilisi mit Ü80 000 Tonnen. 24 amerikanische Hnndclsschisse sind seit dem I brnar überfällig. Rach einem Telegramm des norwegische» Genrral konsnls in Bilbao an das norwegische Ministerium des Aenßeren wurde der Bergener Dampfer „Farm and" (1!!80 Br.-Neg.-To.) mit einer Kohlenladniig von Eardiff nach Lissabon unterwegs, von einen' deutschen Untersee boote versenkt. Der Tönsberger Dainpser „ B a v > y st " ('V2 Br.'Reg.-To.) in Ballast von Sandesjord nach Eng land unterwegs, wurde am Montag abend westlich von Lindesnaes versenkt. Ter Bergener Dampfer „ Mau ranger", der am 20. Dezember mit einer Kiesladung von Pomaron »ach England »('gegangen war, wird als verloren betrachtet. Tie Besatzung bestand ans 15 Mann: die Ladllngn>ar für 8501X10 Kronen versichert. Der Dampfer „Konsul Perss«n", nach England unterwegs, wurde in dcr Nordsee von einet» Unterseeboote versenkt. Die: