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Dresdner Journal : 22.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187902223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790222
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-02
- Tag 1879-02-22
-
Monat
1879-02
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 22.02.1879
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V I« Sonnabend, den ee. Februar. 187». I« Kl»»»» L«t«L«: iLbrllot»: . . 18 H»r^. 4 ri»rk S«kk. L>i>relav^uwiv»ro: 10 ?k 8«—rd»Id rl—äeutx-kev ksieke« tritt ?out- uoä 3t«wp«Iru»t.tllitt; l»io»»i. la^r»t«nprkl»«: kür U«i> iiicuw »io«r ^«p»1t«Qvo kstjlreilv 20 kt. Unter „LivL«Lnät" äi« 2«its bO kk. kr»cd»lneo t Fit^Iieb mit Xuenktims äsr 8oan- unä keiertn^e ^bea<t» für äen kol^snUen l'sF Arrsdntl Ziiunml. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. ln!«!r»teu«nn»kme Fr Lranrtdtetter, 6ommi»»ioaLr «t« Orv»6ner 1ouro»I»; L»mdnrx -Lirlto Vi«ll S»»«I -Sr«,I»n ^runlltm t ». N.: //aaserrüt«»« L l^vAter,' ZerUn Vi«a-SEt,nrU kr»8* H. »änek«u: L/v««, L«rlm: S. Le rnict, /«katt<ie»,ck«»»L, Lr-ms»: L. Schotte,- 8r«ii»o: I> LtanAen'« Lürenu; 0U,miUtn F> Fc8-<: rrnn^karl ». : FZ FacAeFictie u. </ t,'. 1/errman«- set>« liuodk-tnüluo^; üörllti: k- Lküttrr, S»m«iv«rr 0. Kcku^Ze r,- ?«ri» L«rUn-rr»n1lknrt » H Stntt^nrt! Oaude L Uv.,- Siundur,: F' LZei^Ae«, A-i. Änn«'. Nvrnu^xeder: Xöniel- Uxpeäition äe» Oreeäoer ^onrnnt», Ilresäen, 2vio^er»trll«»v Ho. LV. Amtlicher Theil. Dresden, 13. Februar. Se. Majestät der König hat allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Ge heime Finanzrath Johann Friedrich Jencke, zur Zeit in Essen, das ihm von Sr. Majestät dem König von Bayern verliehene Ritterkreuz l. Tlasse des König lichen Verdienstordens vom heiligen Michael annehme und trage. Dresden, 19. Februar. Se. Majestät der König hat dem Geheimen Finanzrathe Traugott Bernhard Heymann das Lomthurkreuz II. Classe des Albrechts- ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Bekanntmachung, die Umwandlung der König!. Sachs, fünfpro- centigeu Staatsanleihe vom 2. Januar 1867 in eine vierprocentige Staatsschuld betreffend. Das Königliche Finanz-Ministerium will im Hin blick auf die für den 1. April dieses Jahres bevor stehende Ausgabe neuer ZinSbogen zu den in Gemäß heit des Gesetzes vom 14. December 1866 ausgefer tigten fünfprocentigen Staatsschulden-Cassenscheinen der oben bezeichneten Anleihe auf Grund der Ihm in 8 1 des Gesetzes vom 7. September 1878 ertheilten Er mächtigung schon jetzt und unerwartet der in Aussicht genommenen Kündigung den Inhabern der StaatS- schulden-Lassenscheine dieser Anleihe die Füglichkeit gewähren, die noch nicht von der Ausloosung betroffe nen Schuldverschreibungen in der Zeit vom 1. bis 22. März dieses Jahres im Wege der Abstempelung in vierprocentige umzu wandeln, auch dabei den Inhabern der zur Um wandlung gelangenden StaatSschulden-Cas- senscheine eine ConversionSprämie von 3H H des Nrnnwerthe» und außerdem, der früher erfolgenden Abstempelung ungeachtet, die Zinsen nach Fünf vom Hundert bis zum 30. Juni 1879 voll gewähren und sogleich bei der Abstempelung mit auszahlen lassen. Gleich zeitig werden neue, auf 4 <k lautende Zinsbogen, be stehend aus Talon- und Coupon- auf die 11 Halb- jahrStermine 31. December 1879 bis mit 31. Decem ber 1884, welche letzteren auch ferner bei den Herren S. Bleichröder in Berlin, Sal. Oppenheim jun. u. Co. in Cöln und M. A. von Rothschild u. Söhne in Frankfurt a. M. erhoben werden können, verabfolgt. Diejenigen Betheiligten, welche von diesem Aner bieten Gebrauch machen wollen, werden demgemäß hiermit ausgefordert, ihre Staatsschulden-Cassenscheine sammt den dazu gehörigen, im Termine 31. December vorigen Jahres abgelaufenen Talons innerhalb der angegebenen Zeit entweder bei der Staatsschulden- Buchhalterei zu Dresden oder bei der Lotterie-Dar- lehnscasse zu Leipzig mit doppelten, nach Appoints und Nummerfolge geordneten Verzeichnissen, zu welchen Formulare bei diesen Stellen zur Ausgabe gelangen, während der Vormittagsstunden persönlich oder durch Beauftragte einzureichen, da ein Schriftenwechsel zwi schen den Scheininhabern und den Annahmestellen nicht stattsinden kann. Die Hauptpapiere und Talons sind hierbei von einander getrennt und für sich geord net, sowie aufgeschlagen zu übergeben. Die Abfertigung erfolgt bei der Staatsschulden- Buchhalterei zu Dresden in der Art, daß bei kleineren, bis 10 Stück zählenden Posten die Staatsschulden- Cassenscheine nach Richtigbefund der übergebenen Effecten sofort abgestempelt und den Inhabern sammt den zu verabfolgenden neuen Zinsbogen, den Beschei nigungen über die bei der Staatsschuldencasse zu er hebende ConversionSprämie und den als Zinsquittungen pro erstes Halbjahr 1879 abgestcmpelten abgelaufenen Feuilleton. Siedigitt von Otto Banck. K. Hoftheater. — Altstadt. — Donnerstag, den 20. Februar, wurde R. Wagner'S romantische Oper „Der fliegende Holländer" neu einstudirt, unter Direction des Henn Kapellmeisters Schuch, gegeben. Die Aufführung gehört zu den vollendetsten, die unsere Bühne von diesem genialen Jugendwerke Wagner s dargeboten, sowohl hinsichtlich der Leistungen in den Gesangpartien, des Chors, des Orchesters, als der im Geiste der Musik gestaltenden Auffassung und Leitung, endlich auch in Bezug aus die scenische Ausstattung, die namentlich im ersten Acte mit außerordentlichem Gelingen effectuirte. Hervorgrhobrn sei noch die ge wissenhafte Säuberung der Partitur von manchen kleinen Abweichungen, die sich mit der Zeit einge bürgert hatten. Wohlberechtigt ist die Kürzung des letzten Terzett» im zweiten Act, wodurch die Ab schwächung deS Abschlusse» beseitigt ist. Die vorzüg lichen Aussührungen der beiden Hauptpartien durch Fräulein Malten und Herrn Degele sind bekannt. Fräulein Malten'» Wiedergabe der von phantastischer Schwärmerei ergriffenen, vom dämonischen Zauber be rückten und ihrer Idee sich opferbereit bi» zum Tode hingebenden Senta hat sich in ihren Vorzügen, im poetisch beseelten Ausdruck ihre» Gesänge» wie im Spiel noch gesteigert. Nur die Ballade (Allegro non troppo) fordert ein etwa» bewegtere» Tempo. Der zu unendlichem Leid und opfergieriger Zerstörung verdammte HolUluder gehört trotz theilweise wenig Talon» möglichst nach der Reihenfolge der Anmeldung Zug um Zug wieder behändigt werden, wogegen bei größeren Posten zunächst das eine Exemplar des Num- mern-Verzeichnisfes quittirt ausgehändigt wird, gegen dessen Rückgabe die Verabfolgung der abgestempelten Staatsschulden-Cassenscheine sammt Zubehör binnen einer den Inhabern anzugebenden Frist, welche jedoch den Zeitraum von 10 Tagen nicht übersteigen darf, zu geschehen hat. Bei der Lotterie-Darlehnscasse zu Leipzig wird dagegen in jedem Falle nach Prüfung der Effecten das eine Exemplar des Nummern-Ver- zeichnisseS quittirt ausgehändigt, gegen dessen Rückgabe die Verabfolgung der abgestenipelten Staatsschulden- Lassenscheine sammt den neuen Zinsbogcn, den Be scheinigungen über die ConversionSprämie und den in ZinSanweisungen pro erstes Halbjahr 1879 umgewan delten Talons — welche Bescheinigungen und An weisungen auch von dieser Casse sofort eingelöst wer den — binnen 14 Tagen verlangt werden kann. Dresden, den 20. Februar 1879. -er Laudtagrallslchoß zv Verwaltung der Staaftschotdeo Or. jur. Minckwitz. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Freitag, 21. Februar, Nachmittag» 1 Ubr. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Landtag der preußischen Monarchie ist soeben im weißen Saale deS königl. Schlosses geschlossen worden. Die Thronrede hebt hervor, daß die zahlreichen schwierigen Ausführungcn zur deutschen Gerichtsver fassung durch die sorgfältige und umsichtige Behand lung deS Landtags so weit vereinbart sind, daß es gelingen wird, diese bedeutsamste, aus dem Grunde nationaler Gemeinschaft ins Leben gerufene Reform innerhalb der preußischen Monarchie in allen Theilen rechtzeitig durchzuführen. Die Schwierigkeiten, mit welchen der Uebergang in neue Verhältnisse für den Richterstand verknüpft ist, werden durch thunlichste Schpnung soweit möglich gemildert werden. Die Thronrede gedenkt des vereinbarten Gesetzes über die Heranbildung der höheren Verwaltungsbeamten und der Ergebnisse der Session für die Interessen der Landescultur. Bei der Berathung des Staatshaushaltsetats, heißt es in der Thronrede weiter, wurde Einverständniß über die Deckung des unmittelbaren finanziellen Be darfs und über die leitenden Gesichtspunkte der preu ßischen Finanzpolitik in ihrem nothwendigen Zusam menhänge mit dem Finanzwesen des Reichs erzielt. Hierdurch ist der wünschenswerthen Verständigung auf dem Gebiete der Reichspolitik vorgearbeitet worden. Die Staatsregierung erblickt hierin ein günstiges Vor zeichen für die Erfüllung ihrer Aufgaben in Sachen der wirthschaftlichen Reform, welche sie als eine der Bedingungen der gedeihlichen Entwicklung und Hebung der Volkswohlfahrt erkennt und für welche sie ihre volle Kraft auch im Reiche einzusetzen entschlossen ist. Teplitz, Donnerstag, 20. Februar, Abends. (Tel. d. Boh.) In der soeben abgehaltenen gehei men CommisfionSfitzung hat Professor Sucß seinen Bericht erstattet über die gestern und heute ge machten Beobachtungen, deren Resultat zu großen Hoffnungen berechtige. Im Großen und Ganzen schließt sich Sueß der Meinung Wolf s und Lau- be'S an. Sein Urtheil geht dahin, daß die Schachtabteufung an der Urquelle stattzufindcn habe und circa 22 Meter tief nothwendig sei. günstiger tiefer Tonlage zu den besten, charakteristisch durchgeführten dramatischen Leistungen Herrn Degele's. Vorzüglich, und durch Mäßigung im Vortrage um so künstlerischer gelang ihm der Ausdruck tief schmerzlicher Empfindung. Sehr schön wurde namentlich von Bei den das seelische Anschauduett im zweiten Acte ausge- sührt. Herr A. Erl überraschte als Jäger Erik durch eine dramatisch kräftige Färbung des Vortrags und Lebendigkeit der Darstellung, die seinem Eifer und sei nem Können Beifall erwarb; Herr Götze sang das originelle Matrosetllied mit Wärme und Wohllant, Herr Decarli sehr löblich den Taland, Frl. Nanitz Vie kleine Partie der Amme Mary. Die Gesammtdarstellung dieser Oper ergiebt einen wahrhaften Genuß, die Wiederholungen derselben seien der Theilnahme des Publicums empfohlen. C. Banck. Residenztheater. Durch das Gesammtgastspiel der Operettengesellschaft vom Carolatheater zu Leipzig wurde am 19. und 20. d. das Singspiel: „Carneval in Rom" in 4 Acten von Johann Strauß zur Auf führung gebracht Das Libretto gehört auch selbst in Einzelheiten nicht zu den frivoleren seiner Gattung, obwohl es neben einem behäbigen und echt öster reichischen Grundelement mit mancherlei Scenen und Anspielungen versehen ist, die nicht jederzeit und aller Orten einen harmlosen Eindruck machen. Am wenig sten darf sich dessen die Gestalt der Gräfin Falkoni rühmen. Wa» die musikalische Wirkung anlangt, so wird eS auch dem nicht speciellen Kenner klar, daß die Verwendung einer leichten, ebenso ost auch seichten wie UeberdieS macht er den Vorschlag, einen zweiten Schacht herzustellen und selbstständig abzuteufen; der Ort solle den localen Verhältnissen angemessen sein. Die schweren Besorgnisse über die Zukunft von Teplitz seien vollkommen ungerechtfertigt, da die natürliche Sachlage keineswegs so sei, daß man so traurig in die Zukunft blicke. Ucber- morgen (Sonnabend) früh 9 Uhr wird mit der Teufung am Orte der Urquelle unter einer bür gerlichen Feier begonnen. Beim Kürfienbad hat die Teufung bereits begonnen. Versailles, Donnerstag, 20. Februar, AbendS. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Deputirten- kammer begann heute die Berathung der Amnestie- Vorlage. Louis Blanc beharrte auf dem Verlangen, daß volle Amnestie gewährt werde. Sodann ergriff der Berichterstatter der Commission, Andrieux, das Wort. Der Justizminister le Royer sprach in einer längern, sehr beifällig aufgenommenen Rede gegen die von Louis Blanc beantragte volle Amnestie und brand markte die Commune. Er leugnet, daß die Commune der Ausfluß der Verhältnisse gewesen sei, und erklärt, daß sie eine lang vorbereitete socialistische Bewegung war, die unter dem erschwerenden Umstande der An wesenheit des Feindes verwirklicht wurde. Es sei unmög lich, Revoltirte zu amnestiren, welche die Commune wieder Herstellen wollen, und Acte zu glorificiren, für welche sie verurtheilt wurden. Der Minister leugnet, daß die Mehrheit der öffentlichen Meinung für vollständige Amnestie sei. Die Landbevölkerung verwerfe sie. Der Minister erklärt, er würde selbst dann die Amnestie nicht annehmen, wenn eine ungeheuere Mehrheil der Bevöl kerung sie fordern würde. Die Deputirten müssen die Regierung unterstützen und der öffentlichen Meinung Widerstand leisten, sobald sie das Bewußtsein haben, daß die Regierung im Rechte ist. Der Minister be merkt sodann, daß nach dem Entwürfe nur 1160 Ver- urtheilte von der Amnestie ausgeschlossen sein werden; diese werden später begnadigt werden können. Der Minister schließt, indem er die Kammer auffordert, dem Ministerium ihr Vertrauen nicht zu verweigern. Naquet (Intransigent) spricht für die volle Am nestie. Die Generaldebatte wird hierauf geschlossen und die Specialdebatte auf morgen (Freitag) vertagt. Rom, Donnerstag, 20. Februar, Abends. (W. T. B.) Der Papst empfing am heutigen Jah restage seiner Erwählung die Cardinäle und Prä laten und eine Anzahl anderer Personen und nahm eine Glückwunschadresse des heiligen Colle giums entgegen. London, Donnerstag, 20. Februar, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Unter hauses antwortete der Schatzkanzler Sir S. H. Northcote auf eine bezügliche Anfrage Cartwright'S, er habe den Bericht Harrison s über die türkischen Finanzen noch nicht empfangen: eine Zusage, daß die Erneuerung des Commissariats zur Beiziehung und Controle der für die türkische Anleihe etwa verpfändeten türkischen Einkünfte ohne vorgängige Genehmigung des Parlaments nicht stattsinden solle, sei seiten der Regierung nicht erthrilt wor den. Das Finanzproject des Marquis de Tocque ville sei noch nicht erwogen worden. WaS die Vorgänge in Kairo anbrlange, so bestätigten die der Regierung zugrgangenen Nachrichten die statt gehabten Unruhen und den Rücktritt des Justiz- Ministers Nubar Pascha; von einer Demission deS Finanzministerö, Rivers Wilson, sei ihm nichts bekannt. ab und zu recht wohlklingenden Musik, wie sie für Tanzweisen brauchbar ist, der dramatischen Gestaltung eines bewegten Stoffes keine genügenden Dienste leistet. Sie macht die Stunmung und die geistige Scenerie, wenn man dieses Wort hier gebrauchen darf, flach und plan. Dagegen zeigte sich in der Aufführung ein glattes, gefälliges, durch guten Willen befeuertes Zusammen arbeiten der Darstellenden, denen das charakteristische Genre dieses Sujets ersichtlich anheimelnd ist. Etwas über das Maß der mitwirkenden Kräfte Hinausgehendes, auch wenn es wie hier für die oft nicht bequemen gesanglichen Ansorderungen wünschens- werth wäre, läßt sich von den einzelnen Spielern nicht verlangen, die mit dem üblichen Handwerkszeug der Routine ihren Gegenstand ansassen und nach ihrer Art denselben gestalten. Der Besuch war zum Nachtheil der Gesellschaft ein so geringer, wie wir ihn bereits in den Räumen des Residenztheaters gewohnt geworden sind. O. B. * Nach einer Mütheilung des „L. Tgbl." sind zu Leipzig am letzten Sonntage die Parterrelocalitäten des städtischen Museums, in welchen die Skulp turen untergebracht sind, nachdem sie längere Zeit hindurch unzugänglich gewesen waren, wieder eröffnet worden. Die früher einigermaßen öden Räume sind inzwischen durch die Munificenz zweier Kunstfreunde zu einer würdigen Stätte plastischer Kunst umgeschaffen worden; es gestaltete sich deshalb die der eigentlichen Eröffnung vorhergehende Ueberweisung dieser Herstel lungen an die Stadt, zu welcher sich, auf vorherige Einladung, ein größerer Kreis von Mitgliedern der St. Petersburg, Freitag, 21. Februar. (Tel. d. Dresdn. Journ) General LoriS Melikow telegra- phirt aus Zarizin vom gestrigen Tage, daß im ganzen Generalgouvernement, einschließlich der Kirgisenhordendistricte keine neuen Erkrankungen vorgekommen und ebenso wenig von früher Kranke vorhanden find. Die ausländischen Aerzte find in Zarizin angekommen und haben sich gestern dem Generalgouverneur vorgestellt. Die Communica- tion über die Wolga bei Astrachan findet mittelst Booten Statt. Bukarest, Donnerstag, 20. Februar, Nach mittags. (W. T. B.) Auf Befehl der Regierung haben die rumänischen Truppen heute daS Fort Arab -Tabia geräumt. Der Pestcordon ist noch nicht gezogen worden. Konstantinopel, Donnerstag, 20. Februar, Nachmittags. (W. T. B) Nach einer der Pforte zugegangenen Nachricht wurde der griechische Erz bischof von Adrianopel von Bulgaren schwer miß handelt; die Russen verhafteten die Schuldigen, und General Totleben sicherte die strengste Be- strafung derselben zu. Unter den Notabeln der hiesigen muselmännni- schen Bevölkerung circulirt eine an den Snltan gerichtete Adresse, worin demselben wegen deS Friedensschlusses mit Rußland und der dadurch herbeigeführten Räumung RumelienS von russischen Truppen, sowie wegen der neuesten Kinanzmaß- regeln der Dank der Bevölkerung ausgesprochen wird. Kalkutta, Donnerstag, 20. Februar. (W. T. B.) Nachrichten aus Mandalay zufolge hat der König von Birma mehrere Prinzen des Königs hauses und deren Familienangehörige tödten lassen und die jüngst ernannten Minister wieder durch die früheren ersetzt. Tagesgeschichte. 1,. Berlin, 20. Februar. In der heutigen Sitzung des Reichstags wurde an Stelle des Abg. Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg, der die auf ihn gefallene Wahl abgelchnt hatte, Abg. Or. Luciu» zum zweiten Bice- präsidenten des Reichstags gewählt, worauf da» Haus in die erste Berathung des deutsch-österreichischen Han delsvertrags eintrat. Von sämmtlichen Rednern wurde die Annahme des Vertrags befürwortet, außerdem nahm Abg. Richter (Hagen) die Gelegenheit wahr, gegen die veränderte Wirtschaftspolitik des Reichskanzler» Pro test einzulegen. (Bgl. den Sitzungsbericht umstehend.) Die Berathung wird morgen, nach Schluß des preu ßischen Landtags, fortgesetzt werden. — Der Abg. Or. Frhr. v. Hertling, unterstützt von Mitgliedern des Centrums, hat eine Interpellation eingebracht, in welcher angefragt wird, ob über eine Revision de» Haftpftlchtgesetzes Erhebungen angestellt worden sind, eventuell ob dem Reichstage in dieser Session eine darauf bezügliche Vorlage gemacht werden wird. — Nach officiösen Mitiheilungen ist die Notiz verschiedener Zeitungen, daß der Tarifreformcom mission das Material zur Tabakssteuervorlage mit dem Auftrage zur Ausarbeitung eines entsprechenden Gesetzentwurss zugegangen sei, irrthümlich. Daß im preußischen Finanzministerium ein auf die Besteuerung des Tabaks nach Gewicht bezüglicher Gesetzentwurf ausgearbeitet werde, haben wir bereits früher gemeldet, und die Mittheilung verschiedener Zeitungen, daß der Entwurf fertig gestellt sei und bereits dem StaatS- ministerium vorliege, dürste richtig sein. Die Zoll- tariscommission hat übrigens in ihren seit Montag dieser Woche gehaltenen Sitzungen über mehrere Taris- positionen von untergeordneter Bedeutung Beschluß beiden städtischen Collegien, des Direktorium» und Ausschusses des Kunstvereins und von Kunstfreunden eingesunden hatte, zu einer ernsten Feier. Zu den Räumlichkeiten wurde vom Maler Heinrich Gärtner ein Cyllus von Wandmalereien geschaffen, welcher die hervorragendsten Culturstätten darstellt, an denen die plastische Kunst in ihrem Bildungsgänge gefördert ward. Die farbige Ausführung dieser Compositionen geschah durch W. Birkholz. Auch hat ein neu auSgesührter italienischer Marmormosailfußboden dazu beigetragen, den Schmuck der Säle zu vollenden. * Vor 100 Jahren, am 21. Februar 1779, wurde in Frankfurt a. M. Friedrich Karl v. Savigny ge boren, und die Stätten der deutschen Wissenschaft wer den sich beeifern, die Säcularseier seines Geburts tages zu begehen. Was er als großer Gelehrter und Mann der Forschung der geistigen Cultur seiner Na tion an juristischer Förderung staatlicher Lebensformen und zwar durch die Macht der Ueberzeugung und de» theoretischen Beweises geboten hat, konnte sich erst all mählich und indirekt zu ruhmvoller Anerkennung Bahn brechen * Ein Correspondent der „Wes.-Z." charakterisier da» Treiben der zweiten und dritten Theater in Wien mit treffenden Wort-n, die auch Offenbach und Suppö passend berühren: Während die beiden Hosbühnen unbekümmert um das Schellengeklingel der ernsten Muse dienen, herrscht auf den anderen Theatern die leichtgeschürzte Göttin. Fast am gleichen Tage concurrirten zrvei Lieblinge dieser Muse um den Preis. Jacque» Offenbach führte seine „Madame Favart" im Theater an der Wren selbst ein, während im Carltheater Franz v. Suppö, der Componist der vielgereisten „Fatinitza", sein Glück m^,
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