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Dresdner Nachrichten : 20.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188803202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-03
- Tag 1888-03-20
-
Monat
1888-03
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.03.1888
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I873re«ustkn !»'/». Jiaticnce 93 ,.. Lomii. «/„. Türkei» NI'/,. «vror i»iid.>»»„rikancr 128-/,. 7»ri>k. »»>,. »stottucnle 7«!'/.. Lefterr. >»°l»rc>,»e »7. Preni,. Nnns^l« WS. ev>«c uuislj. Eanplcr 7i>->. -gir-c. Pein, «kandier >»3-,.. iiprac. aarant. SiNNNer >«/,. Oliomnniiane !»'/,. Snrzaliie» 87. Spauirr «7»/,. vaiiada-PaeiNc —,—. Schwach. — Weiler: tzrnft. ...SI r11i», IS März. iOIelreidem.I wetze» »»».->»»/>., ,„c»lü7-im. »r. «diti-Mai UiO.in/. gnni-gttN 109.00. «-»»>» »»».. Io>» io, ,,s. »r. Rdiil Mai Iw,gmiigni! ns.b». «»»»»crschrr Hat,, ,»>» u„ ,»ii. «Üd»I grschäf<»,»s.«p,i,.MaI 70.2.I. 8r>»-Lu. Ni.üo. Lvtt>>»>'bei,.. loe» »h»e Ol'r 17,»». 7<1l -.'S.,,». !v,at 70r 3»,70. Pcttole»» ' Dresden, 1888. t zoii« w in. Vtlttr« VoUlininnisnstor solbiittliNtixor, xviÄuscdlosv« ! «u! ^ 0 roru>«i»rvrd-Lii-oNIo»« IKp. Pro8po,-W rrmti» und feiinoo. ln, Ovil»p»uoI». Lurt LsikLius, « vioss Lrosebüro ist lcootrmfrvi ra borielrsn von 2 l'nt^lilüiiNiilt ^ä. Dl stkilon. A Iiuro.ni kür lürnirkuni; clautsvlior und kioindor 1's.tvuto. >«»»» locv ver- SodukvLLrv» m bt>8t6i- ^.UKl'iülrunK msi8t HAnäLrbeit, empsleljlt in Wßcr All-lvnljl zu soliden Freisen z- ^LmsslIiLLr-vse^en, zz A nvllknv 8<;lllnf<lvelit)ii, ^ ÜM' N»s an» l?l»tL«, H ru dilii^ston ?.ubrikproison. A HV. 9 MlNüM D. ^ W. Mllsr, 8kI»iIii»Ulitziiii«i8t«l', 17 V^vttli»vr 8ti««««v 17. Vcrfassuiigseid. Dcutsch-M'isiimine U»ürik5r. Nufjland und ^rankieicb. Boulouaer. Hufuachrickten, Loudtaasvechandlunaen, Wegebau-> «eil» O". Petiliviirn, Schnecwettcr. Gcrichloverhaiidluugeii. ,I»taiiiette". Ülinieiikircheilconceit. Avonrieri^errl. Die geehrten auswärtigen tcser der „Dresdner Nach richten" (nrit hunioristischcm Beiblatt) bitten wir das Dollllement für dns zweite Ailrtlil t888 baldigst erneuern ;u wollen, danril die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle j?oslanstalten im Deutschen Reiche, in Vcsterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen aus unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Expedition (inel. Bringerlohn) 2 2k!ark üv viertekMrttch, bei den Uaiscrl. postanstmten im Deutschen Reichsgebiet 2 Warst 75 T'k., in der Mesterrcichisch - Ungarischen Alonarchie 2 Hulde» 29 Kreuzer eick. Agiazuschkag. Lipeditioli der „Ircsöller MMlen". «eranl»on»ch«r Aedakleirr »kr PvlttlschtA l)r. lkmII Bieren in DreSde» Mit den Botschaften, die dem preußische» Land» und dem deutschen Reichstage am Montag zugingcn, ist bei König und Kaiser Friedrich in unmittelbaren Beitritt zu den Vertretern seines prcichiichen Volts und der deutschen Ration getreten. Inhaltlich der königlichen Botschaft wird von Sr. Majestät der Eid aui die Preußische Verfassung jetzt noch nicht vor dem vereinigten Landtage abgelegt, sondern es wird ein solches eidliches üte- löbniß demlelvcn schriftlich zugeschickt mit dem Voibehalte späterer Nachholung des letzt Unmöglichen. Es liegt also ei» 2lus- kuiislsniitkel vor. Warum man nicht die Voiichriiten der Ver fassung wörtlich und ganz genau erfüllt, ist noch nicht zur Genüge aufgeklärt. Völlige Sprachlosigkeit liegt ja nicht vor. Vielmehr wird berichtet, daj, Kaiser Friedrich beim Empsange der Deputation der Stadl Berlin ein einzelnes Wort seiner schriftlichen Antwort, das der Lherbürgermcister v. Forckenbcck nicht lesen konnte, deutlich auSgesprowen habe. Ma» sollte also wohl meine», daß, wenn die beide» Häuser des preußische» Landtags sich nach Cbarlotteuburg veisüglen. dann vor ihnen der Lanoesberr Preußens den ihm vor- geleienen Eid mit den geflüsterten Worten «Ich schwöre eS" oblegen könne. Aus die Tonstärke kommt cS ja bei einem Eide nicht an. Indessen, es entzieht sich der Kenntniß Fernstehender, warum die volle Erfüllung einer Versassmigsvorschrift aus spätere Zeiten auf- gespart wird. A» dem ernsten Wille» deS König-KaiseiS, dir Ver kostungen Preußens lind des Reichs auf's Gewissenbaflestr zu achte», ist ja nicht im Entfernteste» zu zweifeln. Sprache nicht schon die ganze Vergangenheit deS neue» Herrschers taut genug, so bürgt sein in der Botschaft an den Reichstag schriftlich vcrMn- dctes Fürslenwort dafür. Gerne hätten wir es auch gesehen, daß der von deulschsrcisinniger Seite aufgeworfene Zweifel, wie es mit de» Eingangsworten der noch miter Kaiser Wilhelm dnrchbe- rathenen Gesetze zu halten sei. auf da» Allerpelntichste erledigt worden sei. Air sehen eigentlich nicht ein. warum nicht eine rich tige Bevollmächtigung des Kaisers Jiiedrich beantragt wird, wornoch die noch unter Kaiser Wilhelm vereindmten Gesetze in der Cin- gangSkoimrl der thalsächlich kingetrelenc» Veränderung entsprechend abgeändcrt werden. Von amllichcr Sorte wird hingegen rlnge- wendet, einer solchen Vollmacht bedürfe eS gar nicht: aus der Contiiiuität der Kaiserwürde folge schon allein mit Nothwendig- kcit, daß die Eimächtigima zur Abänderung der NamcnSuntcisctmst aus den »cncn Träger der Kaiserkrone übergegangen sei; ändere sich aber die NamenSirnterschrikt. so ändere sich auch der kaiserliche Name in den Eingangsworten dcrGesctze. KaiserFriedrich hat. indem er bereits ein noch die Unterschrift deS Kaiser Wilhelm tragende- Gesetz mit seinem Namen versah, die Frage in letzterem Sinne entschieden. Jedenfalls wird der Reichstag sich deshalb nicht in Wider spruch mit dem neuen Kaiser letzen, so lehr dies den Wünschen der Teuischsrcisinnigen entsprechen mag. Ohne all« Scheu haben Blätter dieser Partei es als ielbllverständlich hingestellt, daß der neue Kaiser in ihrem Sinne regieren werde. Darin liegt eine wirkliche Bcleidigung des Kaisers Friedrich. Der Kaiser ist doch für Alle da, für das gazzze Volk und ohne Unterschied der Par teien. Statt dessen macht eine der kleinsten Parteien krampshaite Versuche, den Kaiser kür sich mit Beschlag zu belegen. In ihren Wahnvorstellungen gehen sie soweit, auSzuspreuge», daß der neue Kaiser den allzu patriotischen und allzunationnlen Reichstag auflösen und sich mit dem Verlangen an das Volk wenden werde, chm wieder eine deutschtreisinnig-uttramoiitan-sozialdemokratilch-welflsch-poliiisch- däniich - französische RrichStngSmehrheit zu wühlen. Ten, Reichs kanzler Fürst BiSmarck zuzutrauen. daß er dem Kaller einen solchen Vorschlag mache, beißt der Beleidigung des Kaisers eine solche deS Kanzlers folgen zu lasten. Vielleicht räumt die (umstehend ersicht liche) Botschaft deS Kaisers Friedrich an den Reichstag mit jenem deutlch-treisinnlgen Spuk auf. Spricht der Kaiser doch dem Reichs tag seinen fürstlichen Dank für seine bisherigen patriotischen Beschlüsse auS. Thatsache aber ist eS allerdings, daß gewisse Lände bei der Arbeit sind, einen Gegensatz »wischen dem Kaiser und dem Kanzler zu schaffen. Diele- unpatriotisch« Ge- bahren hat ganz den Beifall der Feinde unsere- Reich- im AuS» lande. Werfen wir einen Blick anf Rußland I Wir haben die würdige Stellungnahme der russische» Zeitungen angesichts de« Tode» de» Kaiser- Wilhelm rückhaltlos gerühmt; nicht minder hatte die Wärme, womit Kaiser Friedrich begrüßt wurde, ganz Miseren Bestall- DaS Bild ändert sich aber augenblicklich, sobald man walttnimmt. daß ihn die russische Presse deshalb so feiert, weil sie ihm sästchlichciwcise eine Palilik zistchieibt, die argen den Fürsten Bismarck acrichtcl ist. Die Beseitigung dieses Mannes entspräche allerdings völlig den russischen Interessen. Preist die russische Piesse den Kaiser Friedrich in fast über schwänglich zu nennende» Ausdrücken, in der Absicht, den Fürsten Bismarck als nnnmehr überflüssig hinzustcllen, w thu» dies die Franzosen im wetteifernden Rühme» »nscrcs Kaisers aus einem anbcrcn Grunde. Die ieste, unzweideutige Znsicheiung >m Erlasse des Kaisers, daß L cutschland nur das Gewonnene behaupten wolle, hat ihnen einen Stein von den Herzen gewälzt. So dumm es ist. so >sl cs doch wahr, daß die Franzosen bei dem areiien Kaiiec Wilhelm immer noch kriegerische Absichten und Ervbcrnngspläne argwöhnten. Wäre cS aber zum Kriege gekommen, so fruchtete» die Franzosen euren nnalücklicheii AnSaang und neue Verluste von Pirwinzcn. DaS Kiiegs;e>chlri der Franzosen war znm Theil nicht dein Verlange» nach Wiedeierobeinng von Elsaß-Lothringen cnt- spliiiiaen, sondern mehr nv.h der Furcht vor weiteren Einbnßen. Mit dem Verluste von Elsoß-Lothringen haben sie sich heimlich, so wenig sie'S eingesiehen wolle», so ziemlich auSgeivhnt: aber mehr wolle» sie auch nicht verlieren. Und »nn leien sic. daß dem Koster Friedrich an dem Glanze rnlnnbriiiaender Großthatcri nichts gelegen sei — damit entweichen srbwcre patriotische Beklemmungen ihren Herzen. Kaiser Fiiedstrh Hut damit dos Bcrlrane» der Franzosen aeivvnnen. Das Veitrauen ist ja eben oil nur die Sache des Ge fühls mid der Stimmung; uns mag die Thalsache seines Vor handenseins aenüge». wiewohl diele bei der geraden Ehrlichkeit unseres entschlafene» Kaisers Wiliiclm sich schon längst bei de» Fionzosen Halle einstellen sollen. Wenn nun die Franzosen dem Kaiser Friedrich kümlig werter entgegenkommen zu könne» glauben und jedes denliche Entgegenkommen nicht seiner mehr nili Mißtrauen als eine Falle a»!ehen, sv hat Deutschland dagegen gewiß keinen Emmand zu kiheden. Dcutichland betrachtet denn auch als ruhiger Zuschauer die weitere Entwickelung der Tlnge in Frankreich leibst, so lehr das Auskommen Boularraers eine deutliche Spitze ,regen Dentschland hat. Heule wird sich zeigen, ob dieser Tingcl-Dangel-Gcncral m einem der zwei Departements, wo am Sonntag Wahle» anderaumt wnre», uls Siege, heiaolg,g,mgen «st. R»r in jsstankreich ist cS möglich, daß e>n Mensch wie Boulangel noch ein,! Nolle spielen kann. In jedem andere» Lande wäre cs längst aus mit einem solche» Hanciwirrsl. Man erinnere sich mir folgender Tbatiachen: der Krieg-minister schlägt ihm dreimal einen Urlaub ab. Er nimmt ihn sich trotzdem und eriKem! in Paris in der Verkleidung eines dnrchnedrnnnle» CassireU. mit blauer B ille und hinkend. Er ge brauchte feiner den KM, wählend er bereits in dieser Vermum mung in Paris war noch von seiner Garnison Clermont aus an de» Kriegsminrster ein Urlanvsgrinch zu richten — deiielbc sollte alaiibrn. Bvulonger sei angenblicklirh noch in Clermont. Wie brimi»! Den» er wurde übe,wacht und durfte sich nicht ernbilden, unbemerkt noch Paris zu rrsten. Er hat sicher angenommen, daß ihm dreier Verstoß gegen die Discrvlin tür voll uusgehe. 1885 war er. der Obercomniondirende von Tunis, nach einem Zerwimniß mit dem Ministerresidenten Cainbon auch ohne Urlaub nach Paris gegangen und versah 6 Monate lang von hier ans das Amt eines tunesi'chen Oberen»,Mandanten. Wenn er damals trotz dieser Eigen mächtigkeit Kriegs»!miste» werden konnte, so mußte er glauben, daß er sich über alle Gesetze wegsctze» könnte. Ei hofft jetzt, auch gegen das Gesetz Abgeordneter r» werde». Die Franzosen leben über die Lächerlichkeit seines komödiamendailen ÄitttretenS hinweg, wer! sie mit der nölhrgen Frechheit gepaart ist. Dos Ge»äbrli,bste an der ganzen Suche ist nicht luwahl die Person des affige» Generals, sondern die Vvlksstimiiiiiiig die einen solchen Patron auilomnien läßt. Voulaiigers Anhang ist weder republikanisch, noch monarchisch, noch sozialisliich, aber die Unzusricdcricn aus alle» Lager» bilde» seinen Anhnng. Die in Frankreich regelmäßig nach einer längeren Dauer erwachende Sehnsucht »ach einem »>»c» Gebieter ist sein Fahrwasser. Die Republik scheint abgewirthschaflct zu babcn. Boulanger braucht nicht selbst der neue Eäiar zri sein, aber es scheint, alS arbeite er als Bahnbrecher für den künftigen Diclator. Neueste Trirarxmmr ver „Dresdner Narbr." oom lft.März. Berlin. Tie kafferl. Botschaft an den Reichstag lautet: Wir, Friedrich, von Gottes Gnode» Tenlicher Kaiser und König von Preu ße» re. rc., thiie» kund und fügen hic>ii»t zu wissen: Durch de» »ach GotteS Ralhschlusse erfolgte» Hinttitt Unseres geliebten Herr» VaieiS ist mit der vrc»ß«iche>i Krone auch die Deutsche Kaiserwürde ani Uns überaegniigen. Wir haben die mit deffeive» verbundenen Reckte und Pslicblen mit de», Entschlüsse übernommen, die Reichsvci >ass»ng unverbrüchlich zu beobachten und aufrecht zu erhalten und dem- gemäß die verfassungsmäßigen Rechte der einzelnen Bundesstaaten und des Reichstages gewissenhaft zu achten und zu wahren. Im Bewußtsein der mit der Kaiserlichen Würde Uns überkommenen hohen Ausgabe werden Wir nach dem Vorbilde Unseres unver geßlichen Herrn ValerS jederzeit darnrrs bedacht iem. in Gemein schaft mit den U»S verbündeten Fürsten und freien Städten unter der verfassungsmäßige» Mitwirkung des Reirkstagcs Recht und Gerechtigkeit, Freibelt »nd Ordnung im Vateilande zu schirmen, die Ehre des Reiches zu wahr-n, den Fiiedc» nach Außen und im Innern zu erhalten und die Wohlfahrt des Volkes ru pflegen. Druck die kinniütbige Bereilwckligkkil, mit welcher der R'eichvtag den aus dir Fortbildung de, valerlandstcken Wehrkraft behuls Sicherstellung deS Reiches gerichteten Vorldilägen der verbündeten Regierungen zngestunmt hat. ist des horhscligrn Kosters Majestät noch in den letzten Tagen Seines Lebens hoch erfreut und gestärkt worden. Ihm ist es nicht mehr vergönnt gewe'rn, dem Reichstage Seinen Kaiserlichen Dank kür diese Beschlüsse nnSzndrücken. Umsomehr ist eS Uns Vrdürmiß, dieses Vermächtniß des in Gott ruhenden Kaiserlichen Herrn dem Reichstage zu übermitteln und dem letzte ren auch Un'eren Dank und Untere Anerkennung sür die bei dieiem Anlaß ouf'S Neue bewielene patriotische Hingebung auSzuwrechcn. I» zuversichtliche», Vertrauen auf diele Hingebnna und die be- wäbrte Vaterlandsliebe deS gelammten Volkes und feiner Vertreter legen Wir d«e Znknnst des Reiche- in Gölte- Hand. Gcacben Cyarlvttenburg, de» lb. März 1888. (I-.8.) Friedrich. v.B'Smarck. Der Reichstag nahm die Bolichaft stehend entgegen. Präsident v. Wedel! suchte die Eimächtignng nach, dem Hanse morgen einen Adreßentwurf vorznlegrn. Er habe kür das Präsidmm die Audienz nachgrsucht, um den Mitgliedern de- kaiserliche» Hanse- de» AnSdrnck der Theilnahme de» Hause- anSzusprechcn. Der Tag kür die Audienz sei »och nicht sestgesetzt. Die Zeichen der Ver ehrung für den Hingeschiedenen Kaiser und di« Tvecknahme, welche an- den Volksvertretungen anderer Rationen zu uri» herüber ge klungen sind, haben überall i» Deutichland die dankbarste Rusnadmc aesooden. k«b «lande nur vorzulchlagen. daß der Reichstag hierfür seinen Dank ansipreche. Die erhabene Gestalt Kaffer Wilhelms wird über das Grab hinaus wirken und dazu Helsen, daß die Völker in Friede» leben. (Lebhafter Bestall.) — Fürst BiSmarck: ES würde mir zur großen Genngthniing gereichen, wenn ich als bom Reichs tage bcansliagt, den ausländiichen Volksvertretungen Ihren Dank anssprechen dürfte. Die Beweise der Shmpathie an dem Tode Kaiser Wilhelms waren überaus zahlreich. Ans allen Tbeilcn der Welt, ans den entferntesten Orten n»d mir qairz unbekannten Winkeln sind sie eingelrossen Etaxrs Arhnliches ist in der Ge schichte noch nicht dageweftn. Als Nnvalemi I., Peter der Große, Ludwig XIV. starben, war die Theilnahme auch groß, aber so hoch geiiirchlct ist noch kein Monarch gewesen, daß bei seinem Hintritt alle Völker Beweise der Theilnahme an scinrm Sarge niedergelegt habe». Aus allen Länder», auch aus Dänemark, sind Beweste der Shmvathie eingctrosfen. Die von uns genbiedene Periönlichkeit Kat so versöhnend gewirkt, daß nickst nur von de» Parlameiitcn Dänema ks, sonder» auch vom dänischen Volke Shinoatl>>ekil»d- gelniiigen zngegangcn sind. (Lebhafter Beifall.) — Der Nachlrags- elat wird in zweiter Leimig, der fliest des Etats in dritter Lesung genehmigt. Morgen Adreßdebatte. Berlin. Ter Kaiser halte eine ziemlich gute Nacht. Das Befinden ist befriedigend. — DaS „Tagebl." Ihcilt mit, Dr. Mackenzie halte de» Zeitp.i-lt für eine» größeren operativen Eingriff durch den Mund zur Beseitigung des abgestorbenen Knorpels sür günstig. Alle, die den Kauer gesehen haben, stimmen überein, daß derselbe lelir wohl anssielst. Bewundert wird fein außerordentlicher Fleiß. Tic Arbeitskraft überwindet die ciirgctrctene Ermaltnna bald. — Die Kaiserin Viktoria ist seicht erkältet. — Die ungünstigen Nachrichten über das Besindcn des Kronprinzen sind unbegründet. Er befindet sich überhaupt nicht in ärztlichex Behandlung. — Das „Tagebl." reprvdnzirt em Gerücht der Börse, Stöcker sei als Snocrinlendcnt nach Königsberg versetzt worden. — In den ConloirS des Abge ordnetenhauses cirknlirt das unwahrscheinliche Gerücht, Polizeiprä sident v. Ricksthofcn iei zur Disposition gestellt worden. Berlin. Beide Häuser des Landtages Hüften eine gemein schaftliche Sitzung ab. Ministerpräsident Fürst BiSmarck verlas die kaiserliche Botschaft, worin gesagt ist, daß, da der Gesundheits zustand des .Königs zur Zeit nicht gestalte, die Eidesleistung per sönlich zu vollziehen, der Kaiser aber das Bedürimß sichle, seine Stellung zur Veriastung und Ordnung unvcrweilt zu bekunden, so gelobe er ichon jetzt, die Verfassung des Königreiches fest und un verbrüchlich zu halten und i» Uebereinsiniimnirg mit derselben und den Gesetzen regiere» zu wollen. Ruch der gemeinschaftlichen Sitzung hiclien beide Häuser besondere Sitzungen ab, in denen die Präsidenten ermächtigt wurden, auf die morgende Tagesordnung Antwortsadresten zu setzen. Die Adresse des Abgeordnetenhauses ist bereits vereinbart worden. Sie enthält de» Dank für die Bot schaft und den Wunsch, daß Gott dem Könige wieder volle Ge sundheit und eine segensreiche Regierung gebe» möge. Sie soricht die Trauer ans anläßlich des Hinschcidens Kaiser Wilhelms und das Vertrauen in Kaiser Friedrich als Erben und die Liebe und Verehrung, die sein Vater genossen. ffranksnrt a. M„ IS. MSrz. itrcdtt «!'/.. S«Lai«»aiin —. «iw. daidiu 67'/,. «ait.ncr »a-vttr 77,00. 4vrok. llaaar r«oldreut« 77,10. LiSeonio liiS.IO. 40er Rnffeu —. Handels». —. Laura —. Behaurnct. L> i e I». >0. März. SredN AN.OO. -ötaaradadn 2IZ.00. Lomdaeden 73,20. Nordwcicb. >07,70. Alarknore-, 62,72',. Nn». Kredit 270,00. Fest. ^ Pari«. »».März. i»a»ii».' «e»reA.S2. «»leid« »«.SO. J«»l«enec itt.dd, s«aai»dai>n 70>,20. Lomdardcn 160,00, do. Vriorilälen . Ldanier 67'/, «»avier 300,62. Oriomaaen 001,20. liieiic 2inlc>de —. Türken —. Belianptet. 71 nifterdain, 10. Mürz, «rodukien iS»»»», iwrizrn »er Novdr. 190, pellicnd. iftoaac« »cr März 109, »er Mai 106, steigend. Par!» >P,o!>iikie»i. IS. März. iLcki»» ' Ketten »er März 23.80, ver Mai Olugiisl 23.90. ist«. SvmtnO ver März »7.20. ver Sevtbr.-Decbr. 7S.VO nrtiia. Midist ver März 51.00. ver Srvtbr.-Decdc. 03.00. riilriä. London. 19. MSrz. Produkieni Sä,ln». Welze» rubla. enalischer und südrniliichkr Weizen >/, Sch. ocgen vorige Woche arwichrn. Haler I Sch., reinster rnlstscher Hafer, s, ' -- G ' ' tb »eledirst, . oioie Malstgerste '/» Sch.. MaiS >i. Sch. besser, russischer Hascr erste srft, Mel/I rui/ig. — Wetter: grast. Lokale» nnv Siichst'cheS. — Se. Majestät der König und Königs. Hoheit Pr in, Georg mit hoher Familie wohnte» gestern Vormittag 10 Uhr dein Gottesdienste in der katholischen Hostirche bei. In seinen Ge mächern nahm daraus der König die Vorträge der Herren Staats- rni'iister. Depaftemstckschefs und des Herr» Geh. Rath Bär ent gegen. Nachmittags 5 Uhr nahm Se. Mai. an der Familientafcl bei Prinz Geoig, welche zu Ehre» des GevurtSfestes Ihrer König!. Hnhcit der Prinzeß Mathilde abgebalren wurde, theil, und begab sich Abends 7 Uhr in's Concerl nach Hotel de Saxe. — Se. Majestät der König Alvert hat in Berlin dein Reichs kanzler Fürsten Bismarck einen Besuch abgeslattet, der gegen eine Stunde währte. Auch seitens der Könige von Belgien und Rumänien wurde Fürst Bismarck durch langen Besuch ausgezeichnet. — Ihre König!. Hoheit Pr»,;eß Mathilde feierte gestern unter den Glück und Scaeirsmünichen der hohen Verwandten nnd des gcsaiiiinle» sächsischen Volkes ihren Geburtstag. Prinzeß Ma thilde ward am 19. März 1868 geboren. — Se. König!. Hoheit Prinz Oskarvon Schweden, welcher kürzlich erst lcnie viel besprochene Vermählung mit dem Frl. v. Munk gefeiert hat, weilt ans der Durchreise in Dresden. Gestern besuchte Se. Königs. Hoheit die historische Sammlung und wurde von Herrn Direktor Erbstein geführt. — Oberlehrer Otto Ritter in Scknceberg. welcher mit der interimistischen Leitung der dortigen Rcahchnle betraut ist, erhielt das Ritlerkienz 2. Klasse des Albrechlsordens. — Der Ortsstenereinnclimer in Z'chocken, Strumpfwirker Eduard Weiß, erhielt das allgemeine Ehrenzeichen. — Bürgerschuldirektor Eger aus Glauchau wurde zum Schitl- inspektor »ü> Oschitz ernannt. — Landtag In sechsstündiger Sitzung erledigte gestern die 2. Kammer den Nest des Etats deS M >»isteriums de § Innern inner theilweise sehr lebhafter Debatte. Bereits beim Cnpitel „Mn»steri»m" nahmen die sozialdemokratischen Abgeord nete» dir Gelegenheit- wahr, Beschwerden aller Art aiiznbrmgen. Abg. v. Bollmar: Der Herr Minister deS Innern habe eS für eine Unwahrheit erklärt, daß der gewesene Polizeffpion Schmidt eine Unterstützung aus dem Dispositionsfonds des Ministeriums er halte» habe. Die Angabe, daß die sür diesen Zweck verwendeten 600 Mk. als außerordentliche Ausgabe im Budget verschrieben worden sei, habe für ihn (Vollrinn) keine Beweiskraft, da die Verschreibung hinterher staftgcsinrden habe. Er habe die Originalbnete des ver storbenen Criminalrath Weller an Schmidt in der Hand. Aus dielen lei u. A. zu ersrbrn, daß Schmidt eure Summe Vv» 50 (?) Mk. erbeten habe »nd daß der der Polizei zur Vmugrmg stehe,cke DiSpositionSsond für dc'artige Zwecke nicht auögcrcicht habe. Ju eine», anderen Briefe heiße eS: „Wir haben nur einen kleinen Lis- posilionssond, der nur zu Unterstützungen bestimmt stt. Andere Aus gaben würden vom Minlstcrium gedeckt." Aus jeden Fall gehe au»
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