Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohm« Dtelr Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme Ler gesetzliche« Esu». «L Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich SO Rps., bei Lieser»»g frei Haus SL Rpf. Postbezug monatlich 2.56 RM. Die Behinderung der Viefermrg «chtsertigt reinen Anspruch auf Rückzahlung de, Bezugspreises. ZetkrngxmSgabe für Abholer täglich S—0 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wieberhukmge» nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeige« tu bestimmte» Nummer» «»L a» bestimmten Plätze» keine Gewähr. «»zeige« stad an den ErschetaungStagen bis vom» 10 Uhr aufzu geben. — Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. GebräH» Mohr. Hauptschrtftletter: Matter Mohr, Pulsnitz; Siello.: Walter Hoffmann, PulSMtz. Verautworttich für Le» Heimatteil, Sport n. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; ste Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Matter Mohr, Pulsnitz. — D. A. III.: SesthäftSsteüe: N»r ALolf- Hitler - Straße 2 — Fernruf nur Wt Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates -u Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 99 Sonnabend, den 29. April 1939 91. Jahrgang Zuversichtlicher Ernst gegen Kriegshysterie Adolf Hitlers Antwort auf Roosevelts-Friedensbotschaft' - Verträge mit England und Polen gekündigt - Zu Verhandlungen bereit - Klare Absage an die Linkreisungspolitiker Die Blicke der ganzen Welt waren in den gestrigen Mittagsstunden nach Berlin gerichtet, wo der Führer vor den Abgeordnete» des grotzdeutschen Volkes, darunter erstmalig auch den Vertretern des Rcichsprotektorats Böh men und Mähren und des Memellandes, den internationalen Kriegshetzern und Einkreisungspolitikern die kraftvolle Antwort des deutschen 80-Millionen-Volkes erteilte. Das bis auf den letzten Platz gefüllte Haus, in dem sich 862 Abgeordnete mit 200 in- und ausländischen Pressevertretern, rund 600 Zuschauern und der gesamten Berliner Diplomatie vereinten, folgte den Ausführungen des Führers des Deutschen Reiches mit größter Anteil nahme und gab seiner Zustimmung immer wieder durch endlosen und jubelnden Beifall Ausdruck. Gegenüber der nervöse« Spannung, die in den von hysterischem Kriegsgeschrei erfüllten Ländern herrscht, sah man in Berlin wie in den Hauptstädten der autoritären Staaten der welthistorischen Stunde mit Ruhe und kraftvollem Vertrauen entgegen. Eine klassische und nicht zu störende Zuversicht überglänzte den Ernst der Stunde, die durch die als Friedensbotschaft getarnte Herausforderung Roosevelts und den aufgeregte« Lärm der Kriegshetzer heraufbeschworen war. Die eindeutige Antwort, die der Führer dem Präsidenten der Bereinigten Staaten erteilte, unterstrich wieder einmal die Stellung, die das Großdcutschland Adolf Hitlers aus eigener Kraft und in friedlicher Aufbauarbeit in der Welt gewonnen hat. Die fortgesetzt steigenden Begeisterungs stürme, die vom Eintreffen des Führers an bis zu seinen packenden Schlußworten zu einem wahren Orkan an schwollen, wurden durch die Wellen des Aethers der ganzen Welt vermittelt und werden dem Ausland gezeigt haben, Vatz im Herzen Europas ein Staat entstanden ist, in dem Volk und Führer gewillt sind, sich die Lebensbedingungen zn schäfte», die ihnen durch Geschichte und Recht zustehcn. Großartiges Bild im Reichstag Der Sitzungssaal des Reichstags zeigte eine würdige un schlichte Ausschmückung. Blickpunkt ist das große Hohetts- zezchen auf weißem Grunde an der Rückwand der Regierungs- t<ibün«, die von beiden Seilen von den Fahnen der deutschen Freiheitsbewegung flankiert wird. Die überwiegende Mehrzahl der Abgeordneten zeigte die Uniform der politischen Soldaten Adols Hitlers, nur we nige waren in Zivil erschienen. Aus den Regierungsbänten i Hatten auch die R e i ch s m i n i st er, die gleichzeitig Abge- »rdnete sind, ihren Platz eingenommen. Unter den Zuhörern des ersten Ranges sah man viele hohe Offiziere der Wehr macht, und auch die Loge des Diplomatischen Korps iwar bis aus den letzten Platz besetzt. Die Regierungsbänke waren wenige Minuten vor 12 Uhr vollständig besetzt. Lubelfahrt zur Krolloper Als der Führer mit seiner Begleitung kurz vor 12 Uhr die Reichskanzlei verließ, schlug ihm brandender Jubel der Menge entgegen. Dieser Sturm der Freude jvnd Begeisterung begleitete ihn auf seiner ganzen Fahrt tbis zum Reichstagsgebäude. Beim Erscheinen des Wagens vor der Krolloper klangen wiederum brausende Heilrufe auf. Dankend nach Men Seiten grüßend, schritt der Führer die Front der Hngetretenen Ehrenkompanie der Leibstandarte ab, um dann unter nochmaligem stürmischem Jubel der Menge das Reichstagsgebäude zu betreten. Oie historische Sitzung Wenige Minuten nach 12 Uhr betrat der Führer, von Reichstagspräsident Göring, Reichsminister Hetz, Reichsminister Dr. Frick, Reichssührer A Himmler und seinen persönlichen und militärischen Adjutanten be gleitet, de« Saal. Als er seinen Platz auf der RegierungS- Sank eingenommen hatte, begrüßten ihn tosende Ovatio nen, für di« er freundlich lächelnd dankte. Dann eröffnete ReichStagsprSsident Göring die Wiyung uno gcoakytc ver ,ett ver letzten RetckMagssttzung verstorbenen Abgeordneten, zu deren Ehren sich das Haus von den Plätzen erhob. Anschließend erteilte er, nachdem er unter dem Beifall der Abgeordneten von der Berufung der neuen Abgeordneten des Memellandes und des Rcichsprotektorats Kenntnis gegeben hatte, unter atem loser Spannung des Hauses dem Führer das Wort. Der Führer spricht: Abgeordnete, Männer des Reichstags! Der Präsident der Nordamerikanischen Union hat an mich ein Telegramm gerichtet, dessen eigenartiger Inhalt Ihnen bekannt ist. Da, ehe ich als Empfänger dieses Doku ment zu sehen bekam, die andere Welt durch Rundfunk und Presse davon bereits Kenntnis erhalten hatte und wir außer dem aus zahllosen Kommentaren demokratischer Weltorgane die freundliche Aufklärung erhalten hatten, daß es sich bei die sem Telegramm um ein sehr geschicktes, taktische- Papier handele, das bestimmt sei, den volksregterten Staaten die Verantwortung für die kriegerischen Maßnahmen der Pluto- kratien auszubürden, habe ich mich entschlossen, den Deutschen Reichstag ernberusen zu lassen, um Ihnen damit die Möglichkeit zu geben, meine Antwort als die gewählten Vertreter der deut schen Nation zu allererst kennenzulernen und sie entweder zu bestätigen oder abzulehnen. Darüber hinaus aber hielt ich es für zweckmäßig, dem vom Herrn Präsidenten Roosevelt eingeschlagenen Verfahren treu zu bleiben und von meiner Seite aus und mit unseren Mitteln der übrigen Welt Kenntnis von meiner Antwort zu geben. Ich will diese Gelegenheit aber auch wahrnehmen, nm senen Empfindungen Ausdruck zu verleihen, die mich angesichts der gewaltigen geschichtlichen Geschehnisse des Monats März dieses Jahres bewegen. Meine tiefsten Gefühle kann ich nur in der Form eines demütigen Dankes der Vorsehung gegen über abstatten, die mich berufen bat und die es mir gelingen ließ, als einstiger unbekannter Soldat des Krieges zum Führer meines heißgeliebten Volkes emporzufteigen. Befreiung ohne Blutvergießen Sie ha« mich die Weg« finden lassen, um ohne Bluwergtr- Ken unser Voll aus seinem tiefsten Elend frei zu «nackten und eS wieder nach aufwärts zu führen. Sie hat es gestattet, die ein zige Aufgabe meines Lebens zu erfüllen: mein deutsches Boll aus seiner Niederlage zu erheben und eS aus de« Fesseln deS schandvollsten Diktats aller Zeiten zu lösen. Denn dies war das alleinige Ziel meines Handelns. Ich habe seit dem Tag, da ich mich dem politischen Leben z»- wandte, keinen anderen Gedanken gelebt, als den der Wieder erringung der Freiheit der deutschen Natton, der Aufrichtung der Kraft und Stärke unseres Reiches, der Ueberwindung der Zersplitterung unseres Volkes im Inneren, der Beseitigung der Trennung nach außen und seiner Sicherung in bezug auf die Erhaltung seines wirtschaftlich und politisch unabhängig« Lebensraumes. 20jöhrige Rechtsverletzung wiedergutgemacht Ich habe nur wiederherstellen wollen, was andere einst mit Gewalt zerbrochen hatten, wollte nur wiedergutmachen, was satanische Bosheit oder menschliche Unvernunft zerstörten oder verdarben Ich habe daher auch keinen Schritt vollzogen, der fremde Rechte verletzte, sondern nur das vor 29 Jahren verletzte Recht wiederhergestellt. Im Rahmen des heutigen Großdeutschen Reiches be findet sich kein Gebiet, das nicht feit ältesten Zeiten z» ihm gehört hat, mit ihm verbunden war oder seiner Souveränität unterstand. Längst, ehe ein amerikanische« Kontinent von Weißen entdeckt oder gar besiedelt wurde, hat dieses Reich bestanden nicht nur in seiner heutigen Größe, sondern um viele seitdem verlorene Gebiete und Provinzen und darüber hinaus. (Stürmischer Beifall.) Als vor 21 Jahren der blutige Krieg sein Ende fand, brannte in Millionen von Gehirnen die heiße Hoffnung, daß ein Friede der Vernunft und der Gerechtigkeit die von der furchtbaren Geißel des Weltkrieges heimgesuchten Völker be lohnen und beglücken würde. Ich sage „belohnen'; denn all diese Menschen hatten ihrerseits, ganz gleich, wie auch die Feststellungen der Historiker sein mögen, keine Schuld an diesem furchtbaren Geschehen. Und wenn es auch in einigen Ländern heute noch Politiker gibt, die schon da mals als verantwortlich genannt werden konnten für dieses grausamste Gemetzel aller Zeiten, dann war die große Masse der kämpfenden Soldaten aller Länder und Völker höchstens zu bemitleiden, auf leinen Fall aber schuldig. Ich selbst — wie Sie wissen — war ein vor dem Kriege politisch nie hervorgetretener Mann, der deshalb nur wie Millionen andere als anständiger Bürger und Soldar di« ihm zukommend« Pflicht erfüllte. Ich konnte daher im und nach dem Kriege mit reinstem Gewissen für die Freiheit und die Zukunft meines Volkes eintreten. Ich kann daher aber auch im Ramen der Millionen und Millionen ebenso Schuldigen wie Unschuldigen sprechen, wen« ich erkläre, daß sie alle, die nur in treuester Pflichterfüllung für ihre Völker gekämpft hatten, ein Anrecht besaßen aus einen Frieden der Vernunft und der Ge rechtigkeit. so daß die Menschheit in gemeinsamer Arbeit endlich wieder an die Heilung her gemeinsamen Schäden heran- treten konnte. Versailles betrog die Bölter um Frieden md Gerechtigkeit Um diesen Frieden aber wurden diese Millionen damals betrogen, denn nicht nur die Deutschen oder die anderen auf unserer Seite kämpsenden Bölkr sind durch die Friedensver träge geschlagen worden, nein, ihre Wirkung war eine vernich tende auch sür die Sieger! Damals zeigte sich zum ersten Male das Unglück, daß Männer die Politik bestimmten, die im Kriege nicht gekämpft hatten: denn die Soldaten kannten keinen Hak, wohl aber le«» Fortsetzung Seite 5 Amtlicher Teil Seit« 9