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TLontglieh Läehsisehev LtKKtsKnzrigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. «itwris« NrbenblLtter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der-. S. Land» und LandeSkulturrentenbank-Berwaktuna, Übersicht der innahmen und Ausgaben der Landes-BrandversichenmaSanstalt, Übersichten deS K S. Statistischen LandeSamtS über Ein» und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen deS K. S. LandeSversicherungSamt», BerkausSliste von tzolzpfianzen auf den K. G. Staatsforstrevieren. Nr. 112. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. Montag, 19. Mai 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstrabe 1», sowie durch die deutschen Postanstalten L Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1SS», Redaktion Rr. ä-74. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile SO Pf-, die Lfpaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 7» Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) ISO Pf. PreiSermäßigg. auf GeschSstSanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Im Prinz Heinrich-Flug erhielt den Kaiserpreis und den Prinz Heinrich-Preis der Lüfte Leutnant Canter. * Aus dem Korbe de» Ballon» „Zürich" ist bei Utting am Ammersee eine Dame au» 200 w abgestürzt. * Die Italiener hatten in Tripoli» einen für beide Teile verlustreichen Kampf mit den Eingeborenen. * Zu Toul veranstalteten am Sonnabend und Sonn tag mehrere hundert Soldaten eine Kundgebung gegen die Zurückbehaltung der Alter»klaffe von 1910 unter den Fahnen. Zn einem Bergwerk bei Belle Balley (Ohio) find durch zwei Explosionen 16 Bergleute getötet worden. Amtlicher Teil. Ministerium de» Königlichen Hause». Dresden, 19. Mai. Se. Majestät der König sind gestern früh 8 Uhr 8 Min. nach Wilhelmshaven und Hamburg gereist. (BthördlicheBekanntmachungenerscheimu auch im Auküudigungsteile.) Nichtamtlicher Teil. vom Königlichen Hose. Dresden, 19. Mai. Aus Anlaß des bevorstehenden Allerhöchsten Geburtstags Sr. Majestät des Königs wird in Vertretung der Oberhofmeisterin am Königlichen Hofe die Palastdame Gräfin Vitzthum v. Eckstädt Freitag, den 23. Mai, nachmittags von 3 bis 5 Uhr im König!. Residenzschlosse II. Stock einen Empfang der am König lichen Hofe vorgestellten Damen abhalten. Dresden, 19. Mai. Ihre Königs. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg nahm heute nachmittag in Begleitung Ihrer Exzellenz der Frau Oberhof meisterin Freifrau v. Finck, der Hofdame Frl. v. Schön berg und des Hofmarschalls Frhrn. v. Berlepsch an dem unter Höchstihrem Protektorat stehenden Blumenkorso der Dresdner Pserdeausstcllung teil. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz nahm in dein mit Rhododendron ge schmückten Wagen der Frau Prinzessin Platz. Hosterwitz, 19. Mai. Bei Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde fand gestern Familientafel statt, an der Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses teilnahmen. Dresden, 19. Mai. Se. Majestät der Kaiser von Rußland hat, wie Wolffs Sächsischer Landesdienst meldet, Se. Majestät den König zum Chef des russischen Jnsanterieregiments Koporiö Nr. 4 „General Graf Konownivyne" ernannt. Die Nachricht von dieser Ehrung unseres Allergnädigsten Herrn wird in ganz Sachsen leb hafte Freude erwecken. In diesem Zusammenhänge sei daran erinnert, daß Se. Majestät weiland König A lber t ehedem Chef de- Regiments gewesen ist. Dresden, 19. Mai. Der Vertreter des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten Geh. Legationsrat v Leipzig stattete heule dem Kaiserl. Russischen Minister- residenten Baron v. Wolff einen Besuch ab, um aus Anlaß des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers von Rußland die Glückwünsche der Königl. Staats regierung zu überbringen. Deutsches Reich. Beteranenbeihilfe. Berlin, 18. Mai. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt in ihren Rückblicken hierzu: Di» Beihilfe betrug bisher für jeden Veteranen jährlich 120 M. Nach dem neuen Gesetz soll sie aus 150 M. erhöht werden. Von verschiedenen Seiten wurde auch diese Höh« als zu niedrig angesehen. Wettergehenden Forderungen stehen aber Bedenken entgegen. Bet uns besteht di« allgemeine Wehrpsllcht; diese ist eine Ehrenpflicht und soll eS auch bleiben. Da- Reich tst daher nicht zur Nnterhaltung der Veteranen ver pflichtet, wenn sie bei der Ausübung dieser Pflicht keinen Schaden an ihrer Gesundheit erlitten haben. Die Beihilfe kann immer nur die Bedeutung haben, den Veteranen eine Dankesschuld zu erstatten nnd die Lebenshaltung der Kriegsteilnehmer bei be stehender Hilfsbedürftigkeit zu verbessern. Auch finanzielle Rück sichten sprechen gegen eine weitergehende Erhöhung der jährlichen Beihilfen. Dieselbe würde den Reichsausgabeetat ganz wesentlich belasten. Eine Erhöhung der jährlichen Beihilfe auf 360 M., wie sie von den Sozialdemokraten vorgeschlagen wurde, erfordert die Bereitstellung von 88 statt 37 Mill. M. Wollte das Reich diese Beihilfe, wie eS vielfach verlangt wurde, allen Veteranen gewähren, so müßte ein Betrag von 133 Mm. M. in den Etat eingestellt werden. Das Reich sorgt bereits weitaus besser für seine Veteranen, als irgendein anderer europäischer Staat eS tut. Weder Rußland noch Österreich kennen eine Veteranen» fürsorge aus öffentlichen Mitteln. Das kapitalkräftige Frankreich gewährt Beihilfen von 60 bis 100 FrcS. jährlich nur an Veteranen mit mehr als sechsjähriger Dienstzeit In Dänemark erhalten die Teilnehmer an den Kriegen von 1848/50 eine lebenslängliche Ehrengabe von 100 Kr. jährlich, während Veteranen des Feld zuges von 1864 nicht berücksichtigt werden. Italien verwendet auf Grund eines Gesetzes von 1911 für die Veteranenfürsorge jährlich 6 Mill. Lire. Wo im Dentschen Reiche Veteranen in Not geraten, da tritt außerdem auch private Fürsorge mit großer Opferwillig keit für sie ein. Große Mittel werden nicht nur von den Krieger vereinen und den besonderen Stiftungen, sondern auch von den Gemeinden aufgewendet, in deren kleineren Verhältnissen eine hilfreiche Unterstützung der besonders Bedürftigen leichter durch- sührbar ist als im Staate. Deutschland und die chinesische Künfmächteanleihe. Berlin, 18. Mai. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt in ihrer Wochenschau: Nach langwierigen Verhandlungen ist Ende vorigen Monats die chinesische Reorga»isationSanl«ih« zum Abschluß ge langt. Ursprünglich waren Deutschland, Amerika, England und Frankreich an den Verhandlungen beteiligt, Japan und Rußland traten später hinzu. Die Amerikaner schieden vor Schluß der Verhandlungen aus. In eine Bearbeitung chinesischer Geschäfte waren die amerikanischen Banken auf Veranlassung ihrer Regie» rung vor etwa zwei Jahren eingetreten. Mit dem Präsidenten wechsel in Amerika trat in Washington ein Umschwung in den An sichten über die amerikanische Betätigung in China ein, die ameri kanischen Banken zogen sich deshalb vom chinesischen Geschäft zurück. Deutschland hat dagegen seine Stellung in den Verhand lungen über die Anleihe voll aufrecht erhalten. Hierfür waren die großen wirtschaftlichen Interessen maßgebend, die wir in Ost» asien zu verteidigen haben. Deutsche Kaufleute stehen neben den Engländern an der Spitze des chinesischen Handel-, und deutsches Kapital ist in großem Umfange an diesem Handel und an anderen Unternehmungen in China beteiligt. Gerade in der letzten Zett ist in weiten heimischen Kreisen wiederholt darauf hingewiesen worden, daß Deutschland sich in China stärker betätigen müsse, weil an die Entwicklung dieses Landes große Erwartungen geknüpft werden. Eine solche Be tätigung tst aber nur möglich, wenn China zu festen Verhältnissen gelangt, und die Reformarbeit der gegenwärtigen Regierung auf eine sichere Grundlage gestellt wird. Tas Land bedarf vor allem der finanziellen Hilfe, um unter der neuen Regierungsform die eigenen Hilfsquellen zu erschließen. Die Interessen von England und Frankreich sind nach dieser Richtung mit den unsrigen durch aus identisch, und wenn Rußland und Japan sich der Verfolgung der aus diesen Interessen hervorgegangenen Ziele angeschlossen haben, so ist das ein Zeichen dafür, daß auch diese beiden Länder auf die Förderung deS wirtschaftlichen Gedeihens Chinas Wert legen. Der verpflichtende Charakter deS Anleihevertrages umfaßt China in seinem ganzen Zusammenhang, ohne Rücksicht auf et waiges Widerstreben, das Angehörige südlicher Provinzen dagegen geltend machen könnten. In dieser Ansicht stimmen die fünf Negierungen völlig überein. China braucht sowohl im Norden als auch im Süden für den Ausbau seiner Eisenbahnen und die Hebung seiner Bodenschätze in der Zukunft Geldmittel, die es nicht im eigenen Lande aufbringen kann. Sein eigenstes Interesse weist es also darauf hin, an der Rechtsgültigkeit des Vertrages in keiner Weise rütteln zu lassen. Koloniales. Eisenbahnunglück auf Ver Nsambara-Bahn. Tanga. (Kabelmeldung der „Deutschen Auslands- Nachrichten".) In der Nähe der Station Muhesa, 40 Km von der Hafenstadt Tanga entfernt, erfolgte ein Eisen bahndammbruch in einem Umfange, daß mindestens drei Wochen erforderlich sein dürften, um die Bahn wieder betriebsfähig zu mache». Das ist um so bedauer licher, als die gewaltige Zunahmeßder PflanzungSerzeug- nifse gerade an die Nordbahn in Ostafrika die höchsten Anforderungen stellt. Am Balkan. Auf dem Wege zum Frieden. London, 18. Mai. Wie da- „Reutersche Bureau" erfährt, sind die griechischen und serbischen Delegierten hinsichtlich der Unterzeichnung der Friedenspräliminarien noch ohne Instruktionen. Sir Edward Grey wird am Montag einige der Delegierten empfangen und eS ist zu hoffen, daß nach Austausch der Ansichten die Lage sich klären wird. Die Delegierten aller Balkanstaaten verurteilen scharf die Versuche, Mißstimmurm und Er regung zu schassen, und erklären, daß die Verbündeten entschlossen sind, eine friedliche Lösung zu erzielen. London, 19. Mai. Die Friedensdelegierten sind jetzt sämtlich hier eingetroffen. Albanische Kragen. Mißtrauen gegen'.Essad Pascha. Wien, 18. Mai. Die gestrigen Abendblätter mel deten: In der letzten Zeit waren in Albanien allerhand Gerüchte über Essad Pascha verbreitet. Wenn dieser auch bis jetzt nicht irgendwie mit seinen Plänen hervor getreten ist, so ist doch soviel gewiß, daß sich Einflüsse auf ihn geltend machen, die ihn zu einer Sonder- aktion veranlassen möchten. Diese Tatsache hat Österreich-Ungarn und Italien bestimmt, trotz Auf hebung der Blockade für alle Fälle je ein Kriegsschiff nach Durazzo abzuordnen. Das angebliche „albanische Statut". Wien, 17. Mai. Wie das Wiener K. K. Telegr.- Korresp.-Bureau erfährt, entbehren die in der Presse ver breiteten Nachrichten über das albanische Statut voll kommen der Authentizität. Das Statut kann nicht Gegen stand einer Information sein, solange eS der Prüfung durch die Botschaftervereinigung in London unterliegt, deren Verhandlungen geheim gehalten werden. Die Verbündeten unter sich. Serbien und Bulgarien. Belgrad, 17. Mai. Die Nachricht des Moskauer Blattes „Rußkoie Slovo", daß Serbien in die Ab tretung MonastirS an Bulgarien eingewilligt habe, rief in Belgrad lebhafte Erregung hervor. Einzelne serbische Blätter verlangen von der Regierung Aufklärung, ob die Nachricht richtig sei. Das allgemein erwartete Dementi der Nachricht ist bisher nicht erfolgt. „Tribnna" meldet, daß der serbische Gesandte in Sofia, Spalaikowitsch, der seit mehreren Taaen in Belgrad weilt, erst nach der endgültigen Beschluß fassung der serbischen Regierung über die Bulgarien gegenüber einzunehmende Haltung auf seinen Posten zurückkehren werde. In Besprechung der serbisch-bulgarischen Beziehungen erklärt „Samouprava", daß Serbien nicht im ent ferntesten daran denke, Bulgarien anzugreifen. Die schwebenden Fragen sollten im Wege freundschaftlichen Gedankenaustausches zwischen der serbischen und der bul garischen Regierung geregelt werden. Serbien habe in territorialer Hinsicht von Bulgarien nichts zu for dern und werde alles tun, um einem Konflikt mit dem Verbündeten vorzubeugen. Die serbische Regierung werde im Rahmen der legitimen serbischen Interessen alles daran setzen, daß das Bündnis zwischen Serbien und Bulgarien erhalten bleibe. Den Blättern zufolge sollen im Laufe der nächsten Woche die Reservisten des dritten Aufgebots entlassen werden. Sofia, 18. Mai. Die „Agence Bulgare" erklärt in formeller Weise die tendenziösen Meldungen, daß die bulgarische mit der serbischen Regierung über eine Abänderung der Klauseln des Bündnisvertrags verhandle und bereit wäre, Serbien alle Gebiete in der strittige» Zone zu überlassen, sür falsch. Reform des jnngtürkifchen Komitees. Konstantinopel. Der Parteikongreß des jung- türkischen Komitees wird im Laufe des nächsten Monats in Konstautinopel abgehalten werden, um haupt sächlich die Umwandlung des Komitees in eine moderne politische Partei, insbesondere nach eng lischem Muster, durchzusühren. Der Kongreß soll für ein ausgedehntes Flottenprogramm eintreten und die schnelle Durchführung der Reformen in Anatolien betreiben. Kleine Nachrichten. Rom, 18. Mai. General Ameglio hat der „Tribuns" telegraphisch mitgeteilt, daß die Zahlen der Volks zählung sür die Stadt Rhodos richtig seien, daß da gegen die Zahlen sür die ganze Insel folgende seien: Orthodoxe 17246, Muselmanen 6490, Israeliten 4290, Katholiken 318, insgesamt 28344 Einivohner. Konstantinopel, 18. Mai. Die sranzösische rögio 8^Q!»r»ls ckss oßsnaina cks kor verlangt von der türkischen Regierung die Rückerstattung der Auslagen für die Studien, die sie im Auftrage der türkischen Regierung für den Ba» von verschiedenen Bahnlinien in