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Voiglländischer Alytiger. Amtsblatt '-uN für das Königliche Bezirfsaericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter und StadtrLthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. MfimMMiMMr Jahrgang. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Planen. Dieses Matt erscheint wschenttich viermal, and zwar Dienstags, Mittwoch», Donnerstag» und ToanabendS. Irhrlicher ÄdonnementSprerS, welcher prLa»»«,- i^a zu entrichte» ist, auch hei Beziehung durch die Post, 1 Thlr. 26 N.zr. — Annonren, die bi» PormittazS 11 Uhr eingehen, werde« in die TemS darauf erschünende Nummer ausgenommen, spater eingehende Annouceu finden in der uächMaeudcn Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene LorpuS-Zeile berechs». StnMge mit 2 Ngr. -- Für die auswärtigen .Wnigl. Gerichlsämter und Ttadträthr, für welche der BorgtlLndische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bek Herrn Julius Guido Lorenz, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn Eduard Meyer, in Mühltroff bei Herrn Lhanffeegelder-Eirmchmer HolzmÄer. Donnerstag. 11 December 1862. ZeitLNg-n. Dresden, 9. December. Durch Bexordnung des königl. Finanzministeriums ist der Preis des gemahlenen Viehsalzes aus 10 Ngr. pro Centner herabgesetzt worden. Nach einer vom statistischen Bureau zu Dresden soeben veröffentlichten Statistik der Dampfkräste im Königreich Sachsen waren am Schluffe des Jahres 186t im ganzen Lande vorhanden 1003 Dampfmaschinen mit 15,633,5 Pferde- kraften und 1300 Dampfkesseln. Am Schluffe des Jahres 1856 waren nur vorhanden 550 Dampfmaschinen mit 7132 Pferdekräften und 719 Dampf kesseln; es stellt sich daher eine Zunahme heraus von 18 2,5^0^ bei den Dampfmaschinen, 219,20 0^ bei den Pferdekrästen und 180,81^ bei. den Dampskeffeln. Berechnet man die Anschaffungskvsten einer Dampfmaschine nebst zugehörigen Dampfkesseln rc. auf durchschnittlich 200 Thlr. per Pferdekraft, so reprasentiren die stehenden Maschinen Sachsens ein Kapital von 3 Millionen Thalern. Von diesen Maschinen sind '/4, von dem auf die lebten fünf Jahre fallenden Theile reichlich du«h den sächsischen Maschinenbau (die Halste von Chemnitzer allein) beschafft wordeü,"ivähreüb der Antheil außerdeutscher Ma schinenfabrikanten nur etwa 4 0/0 betragen hat, so dqß auf das übrige Deutsch land ungefähr 16 bis 20 o/y kommen. Dir stärkste absolute Zunahme der Dampfkraft haben aufzuweisen die Gericht-Anter (einschließlich der darin ge legenen Städte) Zwickau mit 1788, Chemnitz mit 1703, Sjollberg mit 776, Dresden mit 427, Freiberg mit 339, Crimmitschau mit 266, Leipzig mit 242, Werdau mit 194, Zittau mit 190 und Großenhain mit 144 Pferdekräften; daraus ergiebt sich, daß Bergbau, Spinnerei und Streichgarnverarbeitung die bedeutendste Zunahme gezeigt haben. Der Stadtrath zu Sebnitz setzt eine Belohnung von 100 bis 300 Thlrn. auf die Entdeckung der Urheber der drei rasch nach einander in dieser Stadt auSgebrochenen, muthmaßlich angelegten Brände. In der Nähe von Burgstädt ist gestern eine Mordthat begangen worden, welche viel Aussehen erregen muß. Der Gendarm Wolf geht mit dem Polizei diener Hering aus, um aus ein berüchtigtes Brüdcrpaar zu fahnden. Beide stellen sich in einiger Entfernung von einander auf, und bald hört Hering einen Schuß fallen. Er eilt nach der Stelle und sieht, wie Wolf zusammengdftmkn ist und die Brüder Mehlhorn, übel beleumundete Subjecte, auf ihn zulaufen. Beim Anblick des Hering ergreifen die Mörder die Flucht. Hering jeeoch, wie der mit gehacktem Blei zum Tode verwundete Wolf haben sie genau erkünnt. Wolf, der eine Frau nebst Kind, wozu noch eins zu erwarten ist, hintkläßt, ist wenige Stunden nach der That gestorben. Einer der Mörder ist gefaßt, der andere flüchtig. PreuHen Der Zeitpunkt rückt immer näher, wo der Landtag wieder einberufen werden muß. Die Vorlagen für 1863 sind natürlich so eingerichtet, daß dk Schwerpunkt auf dem Militäretat ruht, dem zu Liebe die andern Re ssort- beschnitten werden; denn dem Finanzminister kommt es darauf an, da- Deficit schwinden zu machen, um so einen Haupteinwand de- Landtag- zu be seitigen. Damit ist aber such nicht viel geschehen, Vas Mißverhältniß dürfte nur um so leichter hervortteteu, upd endlich ist »och in einen sauer» Apfel zu beiß«: für da- Deficit iw« IsS» zu wwkku. AMPHaMtt hat man sich insofern me Sache in etwa- erleichtert, eine Reche vv» «W-ga-eposto-, WieGchÄt-vsMssMWech- sMaiMbrt geHstch iw MMp sich nach dem Etat von 1861 gerichtet hat. Damit dürfte da- Deficit um «» Namhaftes sich verringert haben, beseitigt ist eS indeß nicht, und die Gewäh rung bleibt immerhin nach wie vor nachzusehen. Schließlich sehen die Herre» Minister keine Beeinträchtigung der Rechte der Krone ferner darin und thu» den unvermeidlichen Schritt mit Anstand. Ist dieser geschehen, so, wird sich das Hau-, nachdem sein gutes Recht anerkannt ist,, auch zu manchem willig finden lassen. . - .... Berlin, 8. December. Die Maßregelungen von Beamten, welche der Majorität des Abgeordnetenhauses angehören, nehmen ungestört ihren Fortgang. Gestern meldeten wir d'e ZurdiSpositionsstellung des Lanvraths upc Meged^ heute haben wir leider cin Gleiches zu berichten/ indem d-r Staatsanwalt Schröder in Wittenberg vom 15. d. M. ab zur Disposition gestellt worden ist. — Die für den Nationalfonds eingegangenen Beitrag nahezu 50,000 Thlr. erreicht. — Vor einigen Tagen würde der Rectop 1>er städtischen Töchterschule, Gerlach, in Cottbus von dem Superintendeüten Ebeling verant wortlich zu Protokoll vernommen, weil er an einem Festmahle zu Ehren der Abgeordneten des Wahlkreises Theil genommen. Frankfurt. Nach dem in dritter Auslage vorliegenden „Handbuch der vergleichenden Statistik der Völkerzustands- und Staatenkunde" von dem in Frank furt wohnenden G. F. Kolh (Leipzig, A. Forstner) lebten nach der Zählung von 1858, die allein vollständig vorliegt, im Bundesgebiet 36,795,000 Deutsche, 7,685,000 Nichtdentsche; in den außer dem Bünde gelegenen preußische» Ge bietstheilen 2,558,000 Deutsche, 1,603,000 Nichtveütsche; in den Kroulänoer« Oesterreichs, welche nicht zum Bunde gehören, 2,550,000 Deutsche, 18,914,000 Nichtveütsche. Für 1862 wird die Bevölkerung des deutschen BundeSgediet- auf ungefähr 45,400,000 Menschen berechnet, darunter 23,690,000 Katholik«, 20,348,000 Protestanten, 28,000 andere Christen und 476,000 Jude». Mit Gesammtösterreich und Preußen zählt man 36,569,000 Katholiken, 26,732,006 Protestanten, 6,550,000 andere Christen (dabei die Griechen), 1,484,000 Juden, ^und ohne Oesterreich und Preußen: 5,982,000 Katholckeu, 1l,K48,000 Pro testanten, 21^000 andere Christen und 192,000 Juden. Innerhalb des deutschen Bundesgebiets gibt es 2 Städte über */? Million: Wien und Berlin; 7 zwi schen IVO---200,00k?: Hamburg, München, Prag, Breslau, Dresden, Köln, Triest ; -14 zwischen 50-^100,000: Magdeburg, Leipzig, Frankfurt a. M., Stet tin, Hannover, Bremen, Graz, Nürnberg, Stuttgart, Brünn, Aachen, Elber feld, Krefeld, Düsseldorf; und 8 zwischen 40—50,000: Chemnitz, Alrona, Bar men, Augsburg, Halle, Mainz, Braunschweig, Potsdam. Von dieser Gesammt- zahl von 31 Städten kommen 12 aus Preußen, 5 auf Oesterreich, 3 auf Baier«, 3 auf SachseN, je eine auf Hannovers Würtemberg, Hessen-Darmstadt, Holstein, Braunschweig, Hamburg, Frankfurt u. Bremen. Um die allgemeinste Zugäng lichkeit der Hauptresultate seines Werke- zu ermöglichen, hat der Verfasser eine« ungemein wohlfeilen Auszug au- demselben in dem gleichen Berlage hera«-- gegeben. WEPteWberg. Wie der Süddeutsche« Zeitung au- Stuttgart mit- getheilt wird, hätte der König von WÜrtemberg kürz- nor ftmtr Reift uach- Nizza geünßett, e- werde wohl zuletzt nichts anders- Ütztig Reib«, «MGM HMbelllverwag mit Frankreich anzunehme«. Pari-, 7. Dechr. Ma« ist hier gegen Lord PalMt^ stmt WM aufgebracht. Es stellt sich «Lmljch heran-, tzaß bbr Husche Pkemkr