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Großenhainer UMHMP- M Mchttlilü. VkmtSvratt des KLnigl. Gerichtsamts und Stadtrachs zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 121. Sonnabend, den 13. October 1868. Der Marionettenspieler Reinhardt Theodor Bill« aus Reppis in Sachsen wird andurch geladen, sich am SS. Oktober dieses Wahres an hiesiger Gerichtsamtsstelle über eine wider ihn eingegangene Anzeige zu verantworten. Alle Eriminal- und Polizeibehörden werden ersucht, Bille'n im Betretungsfalle hierauf aufmerk sam zu machen. Das Königliche Sächsische Gerichtsamt. Großenhain, den 6. October 1866. Pechmann. v.Ztz. Auf Grund dazu erhaltener Ministerial - Ermächtigung wird die Hauptcollection der Königlich Sächsischen Landeslotterie des Herrn Theodor Zeidler in Riesa andurch autorisirt, sich der Vermittelung von 6 °/o Handdarlehnen zwischen den Darleihern und der Königlichen Finanz-Hauptkasse zu unterziehen. Indem dieß Behufs der Erleichterung der Einzahlung von dergleichen Darlehnen zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, stellt man dem sich dafür intercssircnden Publico anheim, wegen etwaiger Gebrauchmachung von gedachter Gelegenheit, sein Geld äußerst vortheilhaft und sicher^nzu- legen, sich mit der gedachten Firma unmittelbar in Verbindung setzen zu wollen. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 30. Juli 1866. v. Egidy, Amtshauptmann. Auf vorstehende Bekanntmachung Bezug nehmend, bemerke ich, daß obige 6 "/o Zinsen in halb jährigen Terminen den 30. September und den 31. März ausgezahlt werden und diese Handdarlehne, zu deren Aufnahme die ständische Bewilligung erfolgt ist, einer halbjährigen, an obige Zinstermine gebundenen Kündigung, jedoch mit der Beschränkung unterliegen, daß die Staatsregierung nicht vor dem 31. März 1868 von der Kündigung Gebrauch machen wird , während die Letztere den Darlehnsgläubigern schon von jetzt an freisteht. Die Quittungen und etwaigen Cessionen der Handdarlehne sind stempelfrei. Auch ist die Re- cognition derselben von allen Gerichtsbehörden des Landes kostenfrei zu bewirken und können der artige Zinsen ohne Abzug bei mir erhoben werden. VIrvvüvr Lvicklvr in Riesa, Hauptcollecteur der K. S. Landes-Lotterie. Tagesnachrichten. Sachsen. Auf der sächsisch-böhmischen Staats eisenbahn ist am 11. Octbr. der frühere Fahrplan in seiner ganzen Ausdehnung wieder in Kraft ge treten, auch der Frachten- und Eilgutverkehr ohne alle Beschränkung wieder ausgenommen worden.— Die Stadtgemeinde Chemnitz nimmt zu Bestrei tung des gegenwärtig erforderlichen außergewöhn lichen Aufwandes anderweit Handdarlehne bis zum Betrage von 100,000 Thlr. zu 5 Proc. auf. — Am 6. Octbr. stürzte auf dem k. Oppelschachte bei Zauckeroda ein 16jahriger Bergarbeiter ca. 8 Ellen so unglücklich herab, daß er auf der Stelle todt blieb. PreuHen. Die „N. A. Z." dementirt die Behauptung des „St. Petersburger Journals", wonach Preußen in Wien Eröffnungen wegen einer den deutschen Interessen entsprechenden Lö sung der orientalischen Frage gemacht haben sollte, welche Oesterreich als nunmehr nichtdeutsche Macht abgelehnt habe. — Ebenso dementirt dieselbe die Zeitungsnachricht, Frhr. v. Werther hätte wegen der Veröffentlichung des hannöverschen Protestes durch die Wiener Blatter Weisung, zu reclamiren, erhalten. — Auch für Hannover wird demnächst ein Civilgouverneur ernannt werden. Wnrtewberg. Die Abgeordnetenkammer hat am 10. Oct. mit 87 gegen 1 Stimme beschlossen, der Regierung für den Vollzug des Waffenstill stands- und Friedensvertrages Indemnität zu er- theilen. Hierauf begann die Adreßdebatte. Bei Unterstützung eines zu Gunsten eines deutschen Staatenbundes unter Führung Preußens gestellten Amendements machte Abg. Römer darauf auf merksam, daß Diejenigen, welche den Anschluß Würtembergs an den norddeutschen Bund be kämpfen, dadurch gerade fördern, was sie zu verhindern bestrebt sind: das Zustandekommen eines deutschen Einheitsstaates. Oesterreich. Die Uebergabe der festen Plätze und Militärobjecte in Venetien an den französischen Commissar, General Le Boeuf, hat begonnen.— Das „Wien. Journ." vom 11. Octbr. meldet: Die ratificirten Urkunden des Friedensvertrages zwischen Oesterreich und Italien werden heute im Ministerium des Aeußern ausgetauscht, und gleich-