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»,'»? "-!>!' !'» <!«, Elsch. ^Lgl. Morg. 7 U. Inserate werden bis Abend» 8, Sonnt, bi« Mittag» 1L L. angenommen in d« Trpedttion: Johannesalle« M und Waisenhausstraßr S. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mttredacteur: Theodor Probisch. Nr. 327. Sonnabend den 23. November Abonn. vketteljShrlich M Rar. bet «nentgeldl. Lieferung i«'< Hau«. Durch die k. Post vierteljährlich r» Rgr. Einzelne Nummer« . 1 Ngr. 1861. de» 23 November. — Zu« Geburtstage Sr. Maj de« Königs, den Ist Lee., sollen »ei der Reveille oder zur militärischen Mittags» Parade zum ersten Mal« die Trommeln wieder erklingen. — Wenn letzthin in diesem Blatte der hier bekannten Hchriftsteller ans dem Gebiete der schöngeistigen Literatur g«> dacht wurde, so sei nachträglich bemerkt, daß gerade auch un ser« Stadt auch nicht arm an solchen Männer« ist, di« sich bereits seit längerer Zeit theils aus de« wichtigen Uelde der Pädagogik und Schule, theils als Jugend» und Nolksschrtft- steller einen i« engeren und weiteren vatrrlande bekannten und geachteten Namen «rworben haben; von ihnen seien nur ge» nannt: Berthelt, Heger, Jäkel, Lausky, 0. Mafius, Ferdinand Naumann, Nieritz, Petermanu, H. Stichler (Leupol»), Treutzsch, Wiedemanu, Zäsler. Auch ist in unserer Stadt dir Zahl sol» cher Namen nicht gering, dt« aus noch anderen Gebieten des Wissens und der Tunst sich durch schriftstellerisch« Thättgkeit vortheilhaft ausgezeichnet haben. Außer den gewöhnlichen, «ehr »der weniger politischen und de» öffentlichen Verkehrs»,rhältnis- sen dienenden Tages« und Wochenblättern unserer Stadt wer- den hier noch folgende Zeitschriften redigirt: „Ällgem. Deutsch« Lehrer»,itung', .Des Knaben Lust und Lehre', .Deutsche Ju gendblättrr', »Frei« Gabe» sür Seist und Gemüth', „Sachsen» grün', „Sächsische Schulzeit«»-*, einig« medieinisch« Blät« ter « s. w — Herr 0. Herrmann schreibt Folgendes .zur War nung': „«« dürft« nicht ganz überflüssig sein, jetzt, wo Mi«, pelu auf den Markt komme», folgende Krankengeschichte mitzu- thetlen. Gin junger Mann hatte 30 Stück Mispeln gegessen und die Kerne und Schalen mit verschluckt. In kurzer Zeit trat Verstopfung «in. Der Krank« vermied jede Anstrengung zum Siuhlgauge, weil ihm dadurch heftige Schmerze» verur sacht «erden; es sei ihm, sagte er, als wen« bet« Fvrtrückea des Kothes im Mastdarme «in schmerzhaftes Krätzen statlfäudr. Die Untersuchung des Mastdarm« ließ einen steinharte» Klum pen fühlen, welcher vor de« After lag. Nachdem Klystier« von öligen, erweichenden und reizenden Stoffe« erfolglos geblieben waren, mußte der Kothbave« endlich mit de« Finger und mit Instrumenten zerdrückt und allmLlig aus de« Mastdarme her» ausgtf-rdert werden. Gr bestand ans den Schalen, Kernen und de« Zellgewebe der Mispeln. Dies« Manipulationen, welche, wie leicht «inzusehen ist, sehr schmerzhaft waren, durften des» halb nur kurze Zeit und in laugen Zwischenräumen unter nommen wnden. »er Nest des »allen« wurd« glücklicherweise noch zu rechter Zeit entfernt. Schon zeigt« der Bauch «ine Lerdüchti,« Mn-stndWeit, «lieb W yally, mH D-P öU zurück, so entstand — vielleicht schon nach wenigen Stunden — Darmentzündung, welch« in Brand übergegangen und drffe» unausbleiblich« Folg« der Tod gewesen wäre.' — Vergangenen Sonnabend in der Nacht hatte« auf der «ünzgaffe i« .goldenen Faß- zwei Unteroffiziere Herberge ge nommen, wo die Wahrscheinlichkeit nicht fern lag. daß sie vor her außer etlichen Btertipschen noch verschieden« Kümmel com- «andirt halten, deren Geist sich mehr als gewöhnlich bemerke bar machte. Nachts um dt« zwölfte Stunde fällt es eine» der Benebelten rin, i« tiefsten Neglige« und mit blank gezoge nem Seitengewehr in der Faust «in« Wanderung zu beginnen, «ine Reise, jedenfalls aber keine Heuglin'schr Entdeckungsreise oder ein« Eapitän Roß'sche Nordpoldurchfahrt Leis« auf dem Soccu«, begiebt er sich drei Trrppen hinauf und steht mit einem Mal in der Stube, wo «in Droschkenkutscher wohnt. Da steht er wie der Geist in Hamlet und wittert Morgenluft. Die Uran des Droschkenkutscher« erwacht wie Bürgers Leonor« aus schweren Träumen und erschrickt nicht wenig über den nächtlichen Kobold' Sie sucht ihren Wann zu wecken, über den Gott Morpheus dt« Schlummerkörner scheffrlwei« ausgestreut. Endlich aber, als der im Zimmer herumtaumelnde Sohn des Mars di« Sache doch zu arg macht, wird er aufgeweckt, sehr aufgeweckt und es kommt i« Schlafzimmer zu einer höllischen Kammerdebatte, welche dahin führt, daß der Unteroffizier aus strategischen Gründen seinen Rückzug ««tritt und in der ersten Gtag« verschwindet. Gin solches Ver fahren war dem Droschkenkutscher doch zu arg, er fuhrwerkt« so- fort auf di« Polizei und dem Vernehmen nach ist gegen den mi litärischen Nachtwandler Untersuchung eingeleitet worden. — Ja der Lausitz hat es am S. d. M. blühende» Hol lunder »nd blühende Erdbeeren gegeben; in Meißea ist am 16. Nov. «i» lebendiger Maikäfer gefunden Word,». — Auf dem Forstrevier Altenhain bei Grimma ist am 7. d. M. in einem Fangeisen ein Seeadler, 7 Fuß 8 Zoll breit und S Fuß r Zoll hoch, gefangen worden — Nor dem Schwurgericht in Weimar stand kürzlich «in 1 »jähriger «nabe, L. Hesse au« Toba, schlecht erzogen und ein Thierquälrr. Er hatte «inen Hund an eine« Baume in di« Höhe gezogen, demselben de» Leib ausgeschnitten «nd dem noch lebenden Thtere das Fell abgezoge»; darüber war er von der Wittwe Höche betroffen und zur Rede gesetzt worden, und dies ärgert« den jugendlichen Bösewtcht so, daß er der Frau droht», er «erd« es ihr g»,«nk<n. Gesagt, gethan; er legt« i« dem Hofe der Wittwe Feuer an und 9 Wohnhäuser und Sv «irthschaftsgebäude wurde« dadurch ein Opfer der Flammen. Acht John Arbeitshaus sind hj« verdient« Strafe sür de» Der« ..