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7L Achevang. Sk.»«« Donm r-tav, 2Z. vktobrr »»so Gegrünöet 1896 Drahtantchrtv: Rackirtchten Dresden iserntpiecher-Eammelnummer: rSLSt Nur >ur Nachtceipräche: Nr. Lovlt Echrlftieilung u. Hauvlaeichästistelle: Dresden - A. 1, Marienstrabe »«/«» «e,ugtgedahr »ei Uigllch jwe.maliger Aufteilung monaüi» ».40 Mi. teinlchließlich «a Big. für LrLgerlohn», durch Postbezug ».SO Ml. einschließlich »6 Pf». Postgebühr lohn- PosizustellungSgebühr, bei 7>nal wüchenilichem Bersand. «kinzelnummer lo Psg. An,eig-I,preise: Die einspaltige so mm breite Zeile Sb Psg., sür auSwLrt« so Big. NamUienan-eigen und Slellengesuche ohne Rabatt l» Psg., außerhalb SS Psg., die vo mm breite Reklame,eile -oo Psg., außerhalb s»0 Psg. Lsserten. gebühr »0 Psg. Auswärtige AustrSge gegen PorauSbezahiun« Druck u. Verlag: Liepsch ck Reich acht, Dresden.Poslscheck-Lio. l00S Dresden, Nachdruck nur mit dcutl.Quellenangabe iDreSdn. Nachr.l zulässig. Unverlangte Lchristsiücke werden nicht ausbewohrt Der neue Kurs Severins in Preußen Wirt Grzesinfki Berlin« Wi-ei»riiiitent? vraktmelllang unserer vorllaer Sodrittleituug Berlin, 23. Okt. Gegen die vom preußischen Minister präsidenten Braun ebenfalls geplante Umgruppierung im Berliner Polizeipräsidium, wo der Sozialdemokrat Zör- giebel dem früher persönlich kompromittierten Innen minister Grzesinfki Platz machen soll, wendet sich heute die „Deutsche Allgemeine Zeitung" in Ausführun gen, die von ungewöhnlicher Schärfe sind. „Für uns", schreibt das Blatt, „ist entscheidend jene Rede in Frank furt, in der Herr Grzesinfki blutrünstige Drohungen gegen das Bürgertum ausgesprochen hat, und sogar nach dem Be richte des „Vorwärts" vom 30. Juni 1920 folgendes sagte: „Die deutsche Arbeiterschaft würde diejenigen, die frevelhaft auch nur den Pcrsuch machen, ihre politischen Rechte mit Ge walt anzutastcn und aus Kosten des Volkes eine Vorherrschaft »ufzurichtc», diesmal wirklich an die Laternenpfähle ausknüpsen und sich von niemand dabei in den Arm fallen lassen". — „Wie kann man", meint die „DAZ.", „Herrn Hitler seinen Ausspruch vom „Köpfe rollen lassen" übel nehmen, wenn man Herrn Grzesinfki zum Polizeipräsi denten von Berlin machen will, der das gleiche schon lange vor Hitler in etwas anderer Form gesagt hat? Es ist ein unkluger und gefährlicher Plan, der hier erwogen wird. Er wird als bewußte Provokation aller Andersdenkenden empfunden werden, als eine Ankündigung schwerer Konflikte, die nicht die Beruhigung fördern, sondern die Unruhe noch vermehren dürsten." Severing scheint aber entschlossen zu sein, auf der Be rufung GrzestnfkiS an die Spitze des Berliner Polizei» Präsidiums zu bestehen. Wie ans preußischen Kreisen ver lautet, wird die Abberufung Zörgiebcls und die Bestellung Grzesinskis zum Polizeipräsidenten eine der ersten Amtshandlungen des neuen preußischen Innenministers sein. Eine Veränderung bei den Posten des Polizeivizepräfidenten und des Kommandeurs der Schutz polizei dürste zunächst nicht eintreten. * 0 Fm Preußischen Landtag ist auch von den Komm»- nisten ein Mißtraurnsantrag gegen den neuen preußischen Innenminister Severing cingebracht worden. Sie jtei>s«im«i»en Sachsens zur kmemiiM Severiags Dresden» 23. Oktober. Die Konservative Volks- Partei in Sachsen erklärt, daß sic getreu ihrer in der Wahl zeit gezeigten Haltung als eine christliche und monarchische Rechtspartei keine Regierung unterstützen wird, die sich direkt oder auch nur indirekt von der Sozialdemokratie abhängig macht. Die Berufung Severings zum preußischen Innen minister ist eine unverhükltc Kampfansage an das nationalgesinnte deutsche Volk. Sie zeigt an, wie hoch der Preis ist. den die Negierung Brüning den Sozialdemokraten für die Duldung der Reichsregierung zugebilligt hat. Wir sind einig mit der Forderung des Landvolkes aussosortige Umbildung der Neichsregierung unter Einbe ziehung der Rechtsparteien im Sinne des Wahlausganges, und müssen von unserer Neichsparteileitung verlangen, daß sie bis zur Erfüllung dieser Forderung heraustritt aus der Reihe der Parteien, die das Kabinett Brüning heute stützen. Die Lanövolkvertreler bet Stnbenburg Berlin, 23. Okt. Der Reichspräsident empfing heute in Gegenwart des Reichsministcrs Dr. Schiele die Vertreter der Fraktion Deutsches Landvolk, die Abgeordneten Döb- rich, Gereke und He pp, zu einer längeren Aussprache über die vom Deutschen Landvolk zur Linderung der Notlage der deutschen Landwirtschaft vorgeschlagenen Maßnahmen. No» keine Entscheid»»« im MeiaMoasitli Vradtmolckang unserer Sorlloer Svdrlktleltuug Berlin. 23. Oktober. Die vom Retchsarbeitsminister ver fügten N a ch v e r h a n d l u n g e n in Sachen des Metall- arbciterstreiks haben nicht, wie angekündigt, am Donncrslagvormittag stattgesundcn, sondern sind wegen „interner Schwierigkeiten" aus Donnerstag- nachmittag 5 Uhr verschoben worden. Kommerzienrat Rosenthal verunglückt Lichtensels, 28. Oktober. Einen schweren Autounsall er litt heute vormittag gegen )411 Uhr der Seniorches der bekannten Porzcllanfabrjk Philipp Rosenthal d- Co., A.-G., Berlin, Geheimer Kommerzienrat Philipp Rosenthal. Er war im Auto mit zwei seiner Direktoren aus dem Wege nach seinem Werke in N e u st a d t bei Koburg. Als in der Nähe von Schney bet Lichtensels der Wagen in einer Kurve schleuderte und gegen einen Baum fuhr, wurden die Insassen vo» ihren Rücksitzen nach vor» geschleudert und erlitten sämt lich schwere Verletzungen. Wir» »« dem DeiMen Bcamtenbund Berlin. 23. Okt. Der Deutsche Bcamtenbund veranstaltete heute im Rahmen seines 7. Bundestages im Großen Festsaal beiKroll unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung eine Kundgebung. An der Spitze der Regierungsvertretcr ans Reich and Ländern waren Reichsinnenminister Dr. Wirth und der Staatssekretär im preußischen Staatsministerinm, Dr. Wcismann, erschienen. Unter den anwesenden Ab geordneten befanden sich Reichstagspräsident Löbe und Ver treter des Präsidiums des Preußischen Landtages. Ferner waren u. a. Delegierte der Reichsbahngesellschast und des internationalen Arbeitsamtes erschienen. — Der Bnndcs- vorsitzendc Flügel bat in seiner Begrüßungsansprache die Presse, im Interesse der Befriedigung der ungerechten Agi tation gegen die Beamtenschaft entgcgenzuwirken und betonte nochmals die Bereitschaft der Beamten, daran mitzuhelsen, aus der großen Wirtschastsnot herauszukomme». „Ich lege Wert darauf", schloß der Redner, „in dieser ernsten Stunde vor aller Oefsentlichkeit sestzustellen: Der Deutsche Bcamtenbund ist willens, alles zu tun, was in seinen Kräften steht, um den deutschen Volksstaat vor jedem Versuch einer gewaltsamen Aendcrusig seines versassnngs- und gesetz mäßigen Zustandes zu schützen. Es möge der Versuch kommen, woher er wolle." Reichstagspräsident Löbe begrüßte im Namen des Reichstages und des Preußischen Landtages den Bundestag. Der Staat brauche notwendig einen arbeitsfreudigen, pflicht- getreuen und ökonomisch gesicherten Beamtenstand, aber eben so sicher fei, daß die allgemeine Notlage auch an der Beamten schaft nicht vorübergehe. Wenn gewisse Ungerechtigkeiten be seitigt seien, dann werbe auch bei den Beamten die Bereit- > Willigkeit diskutiert werden müssen, einen Anteil an den notwendigen Lasten auf die Schulter zu nehmen. Staatssekretär Dr. Weißmann überbrachtc die Grüße der preußischen Staatsregierung. Reichsminister des Innern, Dr. Wirth. mit Beifallsklatschen empfangen, nahm dann das Wort zu einem Vortrag über „Das deutsche B e r u f s b e a m t e n- t u »i im Volksstaat der Gegenwart". Die Regierung, so führte er aus, hält am Berufsbeamtentum fest und sieht in ihm ihre Hauptstütze. Gewiß, der Beamtenschaft wird in dieser Zeit reichlich viel zugemiitet, was schmerzlich in ihre Interessen ein- greift. Aber die Regierung hätte sich zu solchen Maßnahmen nicht entschlossen, wenn sie eine andere Möglichkeit zur Rettung der Lage gesehen hätte. Wo die Gesamtheit in ihren Lebens- bcdingungen erschüttert wird, kann nicht ein einzelner Beruss- stand unberührt davon bleiben, am wenigsten der Beamten stand, der am stärksten in der Gesamtheit wurzelt. Der Radi kalismus lauert darauf, daß die heutige demokratische Staats- sührnng in ihrem Willen unsicher wird und Augenblicke der Schwäche zeigt. Ich glaube, daß es in der Natur jedes loyal denkenden Beamten liegt, daß er eine starke Staatsautorität verlangt, die auch die Fähigkeit besitzt, ihren Villen durch- zusetzen. Im deutschen Parlament ist in de» letzten Jahren hinsichtlich der Ausgabe einer festen Willensbildung vielleicht manches unterlassen worden, aber es kann auch kein Zweifel mehr daran bestehen, daß wir im Gegensatz zu fremden Regie rungen klug geworden sind, daß wir aus dem Schaden gelernt haben und uns mit großer Energie und auch mit Erfolg be mühen, die Autorität der zur Führung der deutschen Politik berufenen Instanzen neu zu stärken und zu sichern. Gerade die letzten Tage, so glaube ich, werden im deut schen Volke und sicher auch in der deutschen Bcamten- schast in dieser Hinsicht vermerkt worden sein. <Dle Verbandlung dauert bet Schluß der Redaktion ans Vas evsehüttovnclo (Zvubonunglüek. von ^lsclovf Zch W . :>! M- ' t ! H l, 1 Al« Ptiolo-Unlon Da» zerstört« Verwaltungsgebäude und der elogestLrzte Förderturm Die ^RettuuZsmaunsAasten am Eiugaug zu der zerstörten Förderanlage