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>r Anzeiger c- s Sonntag, den 26. Februar 1905 Nr. 48 55. Jahrgang, t die Schule Erd- und Maurerarbeiten, 1. Bewegung p 5. 6. 7. 8. 9. 2 Zimmerarbeiten, 3 Steinmetzarbeiten, 4 Dachdeckerarbeiten u Klempnerarbeiten, Glaserarbeiten, Tischlerarbeiten, Schlosserarbeiten, Malerarbeiten sich um Schutz bittend nach Petersburg. Neigung zu Gewalttätigkeiten wächst, weitere stärkungen der Kosaken sind eingetroffen. ) 1 Die Ver ¬ gegenwärtigen Wirrnissen. Tolstoi antwortete: Mir als christlichem Anarchisten sind Einzelherrschaft und Volksherrschaft gleich antipathisch; vom Ssemski» Sobor kann man einen Abschluß dieser verdammens werten Aera des allgemeinen Hasses nicht erwarten. Der russische Bauer weiß besser, was ihm frommt. Das Beispiel des kaukasischen Gouvernements Kutais, wo nichts gehaßt wird, als der Schnaps, wo 100000 Personen, davon 40000 Mohamedaner, eine Art Selbstverwaltung besorgen, zeigt den richtigen Ausweg; aber bis zum allgemeinen Ver ständnis für diese grundlegende Neuerung wird noch vieles geschehen. Ich studiere jetzt die Palast- revolution von 1825; damals wurde beschlossen, alle Mitglieder der Zarenfamilie zu verbannen, den Thronfolger ausgenommen, welchem man diktieren wollte, was er anzuordnen habe. Wäre eine Palast revolution heute durchführbar? Ich halte sie für möglich, aber nicht für wahrscheinlich. Ueber alle diese Themen sowie über den Krieg werde ich nächstens eine Arbeit veröffentlichen, dann aber wieder zu meinen lieben Erzählungen zurückkehren. wiesen und gesagt wird, alles das kennzeichne die heutigen anormalen Zu stände. Es müsse eine neue Lösung der verwickelten Frage angestrebt werden und das einzige Mittel hierfür sei, Ver treter aller Gesellschaftsklassen zusammenzuberufen, um eine Neuordnung zu schaffen, welche eine Wiederholung der erwähnten Ereignisse unmöglich mache. Paris, 24. Februar. Ein Matin-Redakteur befragte Tolstoi über seine Stellung zu den Moskau, 24. Februar. Da die Eisen bahnbeamten in Moskau und Kasan auf di an die Direktion gerichtete Petition keine Antwor erhalten haben, traten sie in den allgemeinen Ausstand. Angesichts der besonderen durch deu Krieg herbeigeführten Lage beschlossen die Beamten, den Ausstand nicht auf die Militärzüge auszudehnen, während das Auslaufen der übrigen Züge unter bleibt. Truppen bewachen die Stationen. Petersburg, 24. Februar. General Sacha Erscheint jeden Wochentag abcnds für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1chb durch die Post Mk. i 92 frei in's HauS. Petersburg, 24. Februar. General Kuro- atkin meldet in einem Telegramm vom 22. Fe- Iuserate nehmen außer der Expedition auch die Au-träger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expcditionen solche zu Originalpreisen. Moskau, 24. Februar. Eine beträchtliche lassen. Das läßt, um mit Herrn Sabor zu reden, tief blicken. Ueber dem Verband und seinen Leitern zieht sich ein großes Gewitter zusammen, und die schönen Tage von Aranjuez werden für die Genossen Reichstagsabgeordneten Hue und Sachse vorüber sein. Herr Hue hat eine Art Verteidigungsschrift, „ein Streit- und Mahnwort", losgelassen; viel nützen wird das seiner Position nicht; die Geister im Ver band sind zu aufgeregt gegen ihn und seinen Frak- tionskollegen Sachse. Moskau, 24. Februar. Es geht das Gerücht, daß den Eisenbahndirektionen die Bekanntmachung zugegangen sei, die Bahnbeamten würden wie Militärs behandelt werden; aus Anlaß des Ausstandes würden gegen sie dieselben Maßnahmen angewendet werden, wie gegen die Beamten der Linien, wo nach besonderen Bestimmungen die Mobilmachung erklärt ist. — In vergangener Nacht wurden die Schriftsteller Leonidas Andree ff, Chirikoff, Spitalez und 14 andere Schrift steller im Hause Andreeffs verhaftet. Warschau, 24. Febr. Auf der Warschau- Wiener-Eisenbahnlinie werden heute Nacht Züge abgehen, um die Angestellten, die in den letzten Tagen in Warschau versammelt waren, auf ihre Dienstplätze zu verteilen. Morgen Vormittag wird der erste Personenzug von Warschau nach Alexan drowa abgehen. Auf der Tiraspollinie der Weichsel bahn ist der Verkehr von Personen- und Güterzügen eingestellt worden. Warschau, 24. Februar. Heute Vormittag 5 Uhr erhielten die Vertreter der Arbeiter der Warschau- Wiener Eisenbahn g ü n st i g e Antwort auf ihre Forderungen. Abends 7 Uhr empfingen sie die von der Direktionschristlich unterzeichnete Entscheidung. Riga, 24. Februar. Alle Werkstattarbeiter der Riga-Oreler Bahn st r e i k e n. Die Güter annahme ist eingestellt. Militär besetzte die Bau lichkeiten. Eine Deputation der Fabrikanten wandte daselbst einzureichen. Gersdorf, Bez. Chemnitz, den 21. Februar 1905. Der Schulvorstand Göhler. Petersburg, 24 Febr. Nachdem Staatsan waltschaft und Polizei sich damit einverstanden er klärt haben, Gorki gegen eine Bürgschaft von 10 000 Rubeln freizulassen ist die Angelegen heit, da ein Bürge und Geld vorhanden sind, jetzt dem Generalgouverneur Trepow zur endgültigen Entscheidung vorgelegt worden. Ein Bescheid des selben ist noch nicht ergangen. Das Befinden Gorkis hat sich in den letzten Tagen verschlimmert. Petersburg, 24. Februar. In den P u t i l o w - werken, der Nikolskimanufaktur, der Newskiwerft und der Fabrik Pahl ist abermals die Arbeit e i n g e st e l l t worden. Es streiken insgesamt 13 Fabriken mit 40000 Arbeitern. Warschau, 24. Februar. An der Ecke der Alexandria- und Tamka - Straße feuerte eine unbekannte Person Revolverschüsse auf zwei Polizisten und verwundete sie schwer. In 50 hiesigen Fabriken sind Arbeitswillige durch Aus ständige zum Streiken gezwungen. Minsk, 24. Februar. Die Veröffentlichung eines kaiserlichen Erlasses, welcher eine zehn stündige Arbeitszeit für die Eisenbahn Libau-Rowny einführt, rief allgemeine Freude hervor. Die Arbeit wurde wieder aufgenommen. Saratow, 24. Februar. Die Erregung unter den Arbeitern der Druckereien nimmt zu. Die Lage i« Ruhland wird jetzt durch den Aus st and der Eisen bahn-Angestellten beherrscht. Auf allen Linien, die nach Deutschland und Oesterreich-Ungarn führen, ruht der Betrieb gänzlich oder er wird nur notdürftig aufrecht erhalten. Versuche, den Ausstand beizulegen, sind wohl gemacht worden, indessen mehr oder minder ohne Erfolg geblieben. Wir ver zeichnen hierzu folgende telegraphische Meldungen: Warschau, 24. Februar. Ein allge meiner Aus st and der Angestellten der Eisenbahnlinie nach Brest hat begonnen, ein Ausstand der Arbeiter der Gasanstalt wird erwartet. Gestern abend haben zwei Arbeiter drei Schüsse auf einen Polizeiagenten, der schwer verwundet wurde, abgegeben. Mit großer Mühe gelang es, zwei Züge unter dem Schutze von Truppen nach Mlava und Kovel gehen zu lassen. Andere Züge konnten nicht fahren. Warschau, 24. Februar. Die Telegraphen stationen inPraga, Markt, Warschau und Brest sind beschädigt. Die Züge der Weichsel- bahu gehen über Grochow. Seit gestern abend 10 Uhr wird die Telegraphenleirung der Weichsel bahn militärisch bewacht. — In Iwangorod soll morgen der Aus stand beginnen. Die Post aus Lodz wird zu Wagen hierher gebracht. Warschau, 24. Februar. Der Gouverneur erhielt von höheren Beamten der Warschau- Wiener Eisenbahn die drahtliche Benach richtigung, daß der Aufsichtsrat der Bahn mit Rück sicht darauf, daß die Arbeiter infolge des Aufstandes in Not gerieten, gewillt sei, die Gehälter und Löhne um die Gesamtsumme von 650000 Rubel zu er höhen. Man erwartet die Antwort der Aus ständigen. Ueber die Lage in Kaukasus wird in Telegrammen, die über Petersburg kommen, aus Bakn gemeldet: Die Stadt Tiflis befindet sich seit mehreren Tagen im Zustande des B ti r g e r- k r i e g e s. Ununterbrochen wird geschossen. Hun derte von Personen wurden getötet und ver wundet. Die Leichen liegen haufenweise in den Straße, ohne daß sich jemand um sie kümmert. Alle Regierungsgebäude, Schulen und Läden sind geschlossen. Die Privathäuser sind befestigt. ES herrscht völlige Panik. Hunderte bewaffneter Mohamedaner trafen mit der Eisenbahn aus ent fernten Teilen des Landes ein. Sobald sie die Straßeu der Stadt betraten, begannen sie blindlings loszuschießen. Ein großer Teil der Bevölkerung ist dem Verhungern ausgesetzt. Die Exzedenten brechen in die Häuser ein und plündern die Wohnungen. )ie kleine Polizei- und Militärmacht ist außer stände, ur Unterdrückung der Unruhen einzugreifen. Der Zürgermeister richtete an den General Malama die lehentliche Bitte, Truppen kommen zu lassen. für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Ueber die Bergarbeiterbewegung, die noch vor wenigen Tagen im Brennpunkt der öffentlichen Diskussion stand, verlautet in den letzten acht Tagen so gut wie nichts; und doch gärt es überall und der sozialdemokratische Verband wird manchen Sturm über sich ergehen lassen müssen. Es hat viel böses Blut erregt, daß die Leiter des Verbandes so fort nach Beendigung des Streikes mit Maß regelungen vorgegangen sind, sie haben eine ganze Anzahl Knappen wegen Streikbruchs aus dem Verband ausgeschlossen. Bei dem Verband sind bis Mittwoch 1438290 Mark eingegangen, darunter neu 8000 Mark von der polnischen Berufsver einigung in Bochum, vom Deutschen Metallarbeiter verband Stuttgart 15000 Mark und durch den Parteikassierer Gerisch 50000 Mark. Die Not unter den Streikenden soll sehr groß sein; der Verbands vorstand hat daher beschlossen, von allen Mitgliedern, die jetzt mit gestreikt haben, auch im Monat März keinen vollen Beitrag zu erheben, sondern sie sollen für den ganzen Monat nur 20 Pfennig zahlen. Es ist, wie es in der Ankündigung heißt, „diese Maßregel als nötig anerkannt worden, weil erstens so wenig Streikunterstützung gezahlt werden konnte und weil viele Kameraden jetzt noch kein Geld von der Zeche bekommen, sich also in Not befinden". Wie nach allen verunglückten Streiks herrscht unter den Verbandsmitgliedern (der christliche Verband will ja viele Tausend Mitglieder gewonnen haben), eine sehr erbitterte Stimmung gegen die Führer nnd in den zahlreichen Versammlungen, die für Sonntag anberaumt sind, und für die ein Eintrittsgeld nicht erhoben wird, dürften die Führer sehr mitgenommen werden.' Die Siebenerkommission hat in einer neuen Eingabe an den Reichskanzler darauf hinge wiesen, daß sie eine reichsgesetzliche Regelung der Derggesetzgebung für notwendig hält und den ab weisenden Standpunkt der Regierung sehr bedauert. Eine preußische Bergarbeiterdelegierten versammlung soll einberufen werden, um zu der Novelle zum preußischen Berggesetz Stellung zu nehmen. Mit der Einigkeit in der Siebenerkommis- üon soll es schon sehr hapern, denn allzu tief ge fressen hat der Haß zwischen den Christlichen und den Sozialdemokraten. In einer Art Parolebefehl über die jetzt zu befolgende Agitation werden die Bekanntmachung. SonnavesS, de« 4 Mürz 1905 bleiben die hiesigen Gemeinde-Expeditionslokalitäten wegen Reinigung geschlossen. An diesem Tage finden nur dringliche Sachen Erledigung. Das Standesamt ist geöffnet vormittags Von 8—S Uhr. Gersdorf, am 25. Februar 1905. Der Gemeiudevorstand. Göhler. vergeben werden. Angebotsverzeichnisse können im Rathaus entnommen werden und sind bis zum 10. März dss. Jahres 25 Delegierten eine Versammlung auf dem Wiener Bahnhof ab. Es wurde die Rückkehr zur Arbeit beschlossen. Die ganze Bahnlinie wird bereits in Ordnung gebracht; der Personenzug betrieb soll morgen um 9 früh mit dem Zuge nach Alexandrowa beginnen. Der Streik der Weichsel bahn dauert an. Mit Lublin, Mlawa, Iwangorod und B r e st ist noch keine Kommunikation. Der Krieg in Ostaste». Vom Schaho werden wieder zahlreiche Patrouillen- und Aufklär ungs-Ge- echte gemeldet, denen irgend welche Bedeutung nicht beizulegen ist. Bedenklicher klingt eine Meldung aus russischer Quelle, aus Huguschan, wonach eine russische Rekognoszierungstruppe im Gebiet von !nschentschen die Japaner nötigte, neun Bataillone nd zwei Batterien ins Feuer zu bringen. Der all mähliche Vormarsch der Japaner konnte von den russischen Truppen, die sich unter Gefechten auf ihre lositionen zurückziehen mußten, nicht aufgehalten werden. Wir verzeichnen hier folgende, auf die Aktionen am Schaho bezügliche Drahtmeldungen: Anzahl von Mitgliedern der Stadtverwaltung row berichtet dem Generalstab unter dem gestrigen richtete eine Adresse an den Kaiser, in Tage Heute früh ergriff der Feind in der Front Agitatoren des Verbandes aufgefordert, sich nicht vo U unverantwortlichen Einigkeitsstörern beirrren z bruar: Erkundungen auf der linken Flanke ergaben ie Anwesenheit feindlicher Truppen im Süden und Südosten von Tsinghecheng. Gestern ind ein Offizier und sieben Soldaten verwundet vorden. In einem Telegramm vom folgenden Tage berichtet Kurvpatkin, östlich von der Eisenbahn sei eindliche Kavallerie bemerkt worden. 20 japanische Auf den Bahnlinien in der Umgebung von Saratow Torpedoboote und ein großes Kriegsschiff sollen nach ist der allgemeine A u s st a n d ansgebrochen. Wladiwostok unterwegs sein. I Warschau, s des Finanzministers, das die von der Direktion der Marsch au-Wiener Bahn angenommenen Bedingungen billigte, hielten die Streikenden mit Turnhalle- «nd Abortgekändeka« für Gersdorf. Zum vorstehenden Bau sollen die 24. Febr. Auf ein Telegramm, welcher auf die blutigen Ereignisse in Petersburg und dem äußersten Osten, sowie im Kreml hinge- Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhfchnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Arntsblcrtt für das Königliche Amtsgericht und den Äcrdtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller <Veineinde--VerwaItungen der unrliegenöen Ortschaften.