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und U 'i »Uhr. Juierrtew«- dm »i» Nachmittag, S Mr flr die »iichp« erichedemde Nummer ange»»m«itm Jvser«te werden di« zesdavene Zeile oha deren Naum mit L Pf, berechnet. -in' i - >> . und - Tageblatt. Amtsblatt des König*. Bezirksgerichts zu Freiberg, st>wie der König!. Gerichtsämter M der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand. 215. Mittwoch, dm 18. September 1863. Freiberg, den 16. September. Am 13. fand in Dresden die festliche Einweihung der neuen Turnhalle des Turnvereins für Neu- und Antonstadt statt. Der Turnplatz, auf welchem diese Halle erbaut worden ist, liegt zwischen ter Anion- und Hellerstraße am „Neuen Wege", mit der Rückseite »u die Grundstücke der Königsbrückcrstraße stoßend. Der mit dielen Flaggen und Fahnen in den National-, Landes- und Stadt- färben, Guirlanden und Kränzen gezierte Platz (auch mehrere Nach, bargebändc prangten in ähnlichem Schmuck) ist geräumig genug, M den nächsten Bedürfnissen dcS Vereins zu genügen. .Nach «mm Männerchor hielt der Vorstand Adv. Hippe die Eröffnungs- »nd Weiherede, worauf nach nochmaligem Gesänge ein Schauturnen vor einem zahlreichen Publikum staltfand. Zuerst zeigten die Knabe» und dann die Mädchen in Freiübungen die verschiedenen, zu beyerer Entwickelung des Gelenk- und Muskelsystems dienenden Bewegungen nach dem Tacte der Musik. Leider mußte man bei ter Mehrzahl der Mädcke», trotz ihrer zum Theil schon verbesserten Haltung, bemerken, daß das Turnen nicht nur EntwickelurigSbe- durfniß, sondern orthopädisch bereits eine Nothwcndigkeit für sie geworden war. Riegeu- und Gerärhtnrnen der Turnschüler folgten hierauf, und die Uebungen der Männer beschlossen das einfache, anspruchslose Fest auf dem Turnplätze. Di« Tnrufenerwehr hatte die Ordnungswacht übernommen. Großenhain, 11. Sept. Heute Morgen 8 Uhr trafen Er. Maj. der König in Begleitung Ihrer königl. Hoheiten des Kronprinzen und des Prinzen Georg auf hiesigem Bahnhofe ein, woselbst Allcrhöchstdieselben von de» Spitzen der hiesigen königl. und städtischen Behörden, sowie von deu Vertretern der Bürger schaft re. ehrfurchtsvoll empfangen und von der Bewohnerschaft freudig begrüßt wurden.. Nach kurzer Vorstellung fuhren Se. Maj. nach dem Dorfe Quersa, um über die in der dasigen Gegend con- eentrirte erste Neiterbrigade (bestehend aus dem Gardcreiterregiment und dem ersten Reiterregiment Kronprinz) Revue abzuhaltcn. Bei der um l 1 Uhr erfolgten Rückkehr nach der festlich geschmückten Stadt stiegen Sc. Maj. im „Hotel de Saxe" ab. Allcrhöchstdie- selben geruhten sodann, vom Bürgermeister Schickert geleitet, Sich «ach der Zschille'schen Tuchfabrik zu begeben und dieselbe unter Führung der Besitzer, der Gebrüder Hermann und LouiS Zschille, in allen ihren Einzelheiten in Augenschein zu nehmen. Se. Maj/ «erließen das Etablissement unter einem dreifachen Hoch des schließ lich im Hofe ausgestellten Arbeiterpcrsonals. Um 1 Uhr sand das Diner statt, zu welchem außer den höhern Militärs, den Spitzen der geistlichen und weltlichen Behörden, auch die Besitzer gedachter Fabrik befohlen waren. Um 4 Uhr kehrten Se. Maj. mit Ihren königl. Hoheiten dem Kronprinzen und dem Prinzen Georg, den Weg durch die interessante Klofterruine nehmend, unter herzlichen „Lebehochs" der Bewohnerschaft der Stadt und Umgegend nach dem Bahnhofe zur Abreise nach Dresden zurück. - (D. I.) In Furth brach am 13. Sept, früh in der zum Niedel'schen Gute gehörigen Scheune Feuer aus. Bei dem heftigen Wind und dem Mangel an Wasser standen in wenig Minuten alle fünf zu diesem Gute gehörigen Gebäude in Hellen Flammen und brannten größtentheils bis auf den Grund nieder. Sämmtliches Vieh, sowie einige Wirthschaftsgeräthe wurden gerettet, während die diesjährigen sehr reichen Ernteerträge mit verbrannten. Als der Brandstiftung verdächtig wurde heute Morgen der bereits mit Ecfängniß bestrafte und nach seiner Entlassung von Herrn Riedel als Pflegbefohlcner ausgenommen« Handarbeiter Reinhold verhaftet und hat derselbe auch bereu« gestanden, daß er sich seine Pfeif« mit einem Zünd, Hölzchen in der Scheune angebrannt, und dieselbe auch kurz darauf in Hellen Flammen gestanden habe. Lagesgeschichte. Berlin-11. Sept. Die ministerielle Provinzial-Corr^ zur Benutzung der Kreis- und Localblätter bestimmt, sagt in Be zug auf die Wahlen:' ... „Die Regierung darf die Zuversicht hegen, daß die königlichen Beamten, im vollen Bewußtsein ihrer besonderen Pflicht und Ver antwortung, sowie der Ansprüche, welche die Regierung des Königs an sie zu machen berechtigt und entschlossen ist, überall dieser ihrer Stellung gemäß handeln und, so viel an ihnen ist, dem irreleitenden Treiben der regierungsfeindlichen Parteien entgegentreten werden. Sicherlich wird die jetzige Regierung »irgend- auch nur einen Augenblick dulden, daß Beamte sich an solchem Treiben betheiligen. Die Regierung hat durch die Tbat gezeigt, daß sie das Ansehen und die einheitliche Kraft des königlichen Regiments auch in dieser Beziehung mit allem Nachdruck zu wahren gewillt ist." Zur Erläuterung setzt die „Kreuzztg." hinzu:' „Die vorstehenden Zeilen des ofstciösen Blattes, namentlich in Betreff der Stellung der Beamten, haben witz.mit Befriedigung gelesen; denn es ist wohl völlig unzweifelhaft,^daß die frühere ungestrafte Betheiligung königlicher Beamten an den wühlerische» Bewegungen eine der "Hauptursachen der tiefen Verwirrung deS öffentlichen Bewußtseins gewesen ist. Durch die vorjährigen Wahl erlasse ist diesem Uebel wenig gesteuert worden, thcilS weil man damals in Beamtenkrciscn an den Bestand der neuen conservativen Regierung noch nicht recht glauben wollte, theils und vor Allem, weil die Negierung selbst nicht zuversichtlich und nachdrücklich genüg von ihrer Autorität in Uebcreinstimmung mit den Principien jener Erlasse Gebrauch machte. Hoffentlich besteht heute dagegen unter den Beamten aller Ressorts kein Zweifel mehr darüber, daß die jetzige Regierung sowohl die Kraft wie den festen Entschluß habe, jedem Versuch der Felonie mit rascher und.energischer That entgegen- zutreten. Der zuversichtliche Wille hierzu auf Seiten der Regierung und der Glaube an solchen Willen auf Seiten der Beamten werde« wirksamer sein, als wortreiche Wahlerlasse, hinter denen die That zurückbleibt." -- — Die „Kreuzzeitung" schreibt unterm 12. Sept.: „Ver schiedene Blätter sind verwundert darüber, daß der österreichische Flügeladjutant Gras Latour noch immer in Berlin anwesend sein müsse, weil er noch keine Antwort erhalten auf das Collectivschreiben deutscher Fürsten und Freien Städte, mit welchem^ er dem König das Frankfurter Rcsormproject überbrachte. Wir wissen nicht, ob Graf Latour noch hier verweilt, bezweifeln aber, ob er auf solch eine Antwort überhaupt wartet. Jedenfalls wirb das preußische Cabinet sciue Antwort nicht collectiv abgeben, sondern sie allen Unterzeichnern jenes Schreibens einzeln zugehen lassen, wobei zugleich bemerkt sein mag, daß außer einer motivirten Ablrbnuug der österreichische« Plane das preußische Antwortschreiben kaum etwas anderes, namentlich Gegenvorschläge, enthalten wird." Koblenz, 9. Sept. Die „Franks. Postjtg." berichtigt das bereits gemeldete Unglück an der Rhcinbrücke dahin, es sei kein Gerüst eingestürzt, sondern auf der oberhalb Ehrenbreitstein erbauten Rüstung, welche zum Ausladen der eisernen Bogenträgcr dient, ein den Eiscnliefcranteu gehöriger großer Laufkrah» durch heftigen Windstoß umgeworfen und in den Rhein geschlendert worden, wo durch rin auf der Rüstung beschäftigter Arbeiter derart beschädigt wurde, daß er gestern Morgen verschied. Sonst ist Niemand be schädigt oder vermißt.